1Danach erhielt ich diese Botschaft vom HERRN:2»Menschenkind, richte deinen Blick nach Süden[1], rede Richtung Mittag und weissage gegen den Wald im Gebiet des Negev[2]. (Jer 13,19)3Sag zum Wald des Negev: ›Höre das Wort des HERRN! So spricht Gott, der HERR: Ich werde dich in Brand setzen, Wald, und das Feuer wird alles grüne und alles trockene Holz in dir vernichten. Die lodernden Flammen werden nicht verlöschen; vom Süden bis zum Norden werden sie jedes Angesicht versengen. (Jes 9,17)4Und dann wird die ganze Welt[3] sehen, dass ich, der HERR, dieses Feuer gelegt habe. Es wird nicht verlöschen.‹« (Jer 7,20; Jer 17,27)5Da sagte ich: »Ach, HERR, mein Gott, sie sagen über mich: ›Er redet immer nur in Rätseln!‹« (Mt 13,12; Joh 16,25)6Daraufhin erhielt ich eine Botschaft vom HERRN:7»Menschenkind, richte deinen Blick nach Jerusalem, sprich gegen das Heiligtum und weissage gegen Israel. (Hes 21,2)8Sag zum Land Israel: ›So spricht der HERR: Ich will gegen dich vorgehen; ich werde mein Schwert aus seiner Scheide ziehen, um den Gerechten wie den Gottlosen bei dir auszulöschen. (Jes 57,1; Jer 21,13; Hes 5,8; Nah 2,14; Nah 3,5)9Ja, ich will bei dir den Gerechten wie den Gottlosen vernichten! Deshalb wird mein Schwert aus seiner Scheide fahren gegen alle Menschen vom Süden bis zum Norden. (Jer 12,12; Hes 7,2; Hes 21,3)10Dann wird die Welt erkennen, dass ich, der HERR, mein Schwert aus seiner Scheide gezogen habe; es wird nicht mehr in seine Scheide zurückkehren.‹ (1Sam 3,12; Nah 1,9)11Menschenkind, seufze, bis dir die Hüfte weh tut! Voll Kummer sollst du vor ihren Augen stöhnen.12Und wenn sie dich fragen: ›Weshalb seufzt du?‹, dann sollst du zu ihnen sagen: ›Ich stöhne wegen einer Schreckensbotschaft. Wenn sie eintritt, wird jedes Herz verzagen und alle Hände werden herabsinken. Aller Mut geht verloren und alle Knie werden weich. Und Gott, der HERR, spricht: So wird es kommen, ja, es geschieht!‹« (Jes 13,7; Hes 7,26)13Daraufhin sagte der HERR zu mir:14»Menschenkind, weissage! Sag: ›So spricht Gott!‹ Sprich: ›Ein Schwert, ein Schwert ist geschärft und poliert. (5Mo 32,41)15Um zu schlachten, wurde es geschärft; damit es blitzt, wurde es poliert! Sollen wir uns da freuen? Mein Sohn, du hast den Stock und jeden Rat verachtet![4] (Jes 34,5)16Ja, das Schwert wird poliert, damit man es ergreift. Es wird geschärft und poliert, um es dem Scharfrichter zu geben.‹17Menschenkind, weine und klage, denn es richtet sich gegen mein Volk, es richtet sich gegen alle Fürsten von Israel. Sie sind samt meinem Volk dem Schwert verfallen. Darum schlage dir auf die Hüfte. (Joe 1,13)18Es ist eine schwere Prüfung. Und Gott, der HERR, fragt: ›Warum sollte das denn nicht geschehen, wenn du schon den Stock verschmäht hast?[5]‹19Du, Menschenkind, weissage, schlag deine Hände zusammen. Denn das Schwert wird zweimal, ja, dreimal kommen[6]. Es ist ein Schwert, das den Tod bringt, ein gewaltiges Schwert, das den Tod bringt und sie umzingelt. (3Mo 26,21)20Ihre Herzen sollen verzagen und viele werden fallen. Denn das Schwert wütet bereits vor jedem Tor. Wehe, es leuchtet auf wie ein Blitz; es wurde geschärft, um zu töten! (Jos 2,11; 2Sam 17,10; Jer 17,27)21Zeig, wie scharf du bist! Blitze auf nach rechts, blitze auf nach links, wohin deine Schneide auch immer gerichtet ist.22Auch ich werde meine Hände zusammenschlagen und meinem Zorn freien Lauf lassen. Ich, der HERR, habe gesprochen!« (Hes 5,13)
Ein Wegweiser für den König von Babel
23Danach erhielt ich eine Botschaft vom HERRN:24»Du, Menschenkind, zeichne zwei Wege auf, die das Schwert des Königs von Babel nehmen soll. Beide sollen vom gleichen Land ausgehen. Stell einen Wegweiser auf: Dort, wo der Weg zur Stadt anfängt, sollst du ihn aufstellen. (5Mo 3,11; Am 1,14)25Die eine Abzweigung soll das Schwert nach Rabba im Land Ammon führen, die andere nach Juda, in das befestigte Jerusalem. (Jer 49,2; Hes 25,5; Am 1,14)26Denn der König von Babel steht an der Weggabelung, wo beide Wege anfangen, und befragt das Orakel. Er wirft Pfeile als Los, befragt seine Hausgötzen[7] und betrachtet die Leber. (4Mo 23,23; Spr 16,33)27In seiner rechten Hand hält er nun das Los für Jerusalem, um Sturmböcke aufzustellen, Schlachtrufe auszustoßen und Kriegsgeschrei anzustimmen; um Sturmböcke gegen die Tore zu richten, Belagerungswälle aufzuschütten und Belagerungstürme zu bauen. (Hes 4,2; Hes 26,9)28Die Einwohner von Jerusalem werden dies für ein Missverständnis halten[8], weil sie einen heiligen Eid haben. Doch er wird sie an ihre Schuld erinnern, damit sie gepackt werden. (Hes 17,16; Hes 29,16)29Deshalb spricht Gott, der HERR: ›Ihr selbst erinnert an eure Schuld, denn eure schlimmen Taten begeht ihr in aller Öffentlichkeit. Bei allem, was ihr tut, wird deutlich, dass ihr damit sündigt. Weil ihr daran erinnert habt, sollt ihr nun mit Gewalt gepackt werden.30O du verdorbener, gottloser Fürst von Israel, dein Tag ist gekommen, an dem du die endgültige Strafe für deine Schuld erhältst[9]!‹ (Ps 37,13; Hes 7,2)31So spricht Gott, der HERR: ›Weg mit der Stirnbinde und herunter mit der Krone! Nichts bleibt, wie es ist – jetzt werden die Niedrigen erhöht und die Hohen erniedrigt. (Ps 75,8; Jer 13,8; Hes 16,12; Hes 17,24)32Vernichtung! Vernichtung! Ich werde Jerusalem vernichten – doch auch das soll nicht so bleiben –, bis der erscheint, der ein Recht darauf hat, es zu richten. Ihm will ich es übergeben.‹ (Ps 2,6; Jer 23,5; Hes 34,24; Hes 37,24; Hag 2,21)
Eine Botschaft für die Ammoniter
33Und nun, Menschenkind, weissage und sag: ›Das sagt Gott, der HERR zu den Ammonitern und ihrem Spott.‹ Sag: ›Das Schwert, ja, das Schwert ist gezogen, um euch zu töten; es ist poliert, um euch zu vernichten, es leuchtet auf wie ein Blitz! (Jes 31,8; Jer 12,12; Zef 2,8)34Während man euch noch leere Visionen und erlogene Weissagungen verkündet, wird das Schwert schon an den Hals der Gottlosen gelegt. Ihr Tag ist gekommen, an dem sie die endgültige Strafe für ihre Schuld erhalten. (Jer 27,9)35Steck das Schwert wieder in die Scheide. Ich werde dich in deinem eigenen Land richten, in dem Land, wo du geboren bist. (Jer 47,6)36Ich werde meinen Groll über dich ausgießen und das Feuer meines Zorns gegen dich anfachen. Ich werde dich grausamen Menschen ausliefern, deren Handwerk das Töten ist. (Ps 18,16; Nah 1,6; Hab 1,6)37Du wirst vom Feuer verzehrt und dein Blut wird in deinem Land vergossen werden. Jede Erinnerung an dich wird ausgelöscht werden, denn ich, der HERR, habe gesprochen!‹« (Hes 25,10; Mal 3,19)
Hesekiel 21
Lutherbibel 2017
Das Gleichnis vom Waldbrand
1Und des HERRN Wort geschah zu mir:2Du Menschenkind, richte dein Angesicht nach Teman hin und rufe nach Süden und weissage gegen den Wald im Südland3und sprich zum Wald im Südland: Höre des HERRN Wort! So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will in dir ein Feuer anzünden, das soll jeden grünen und jeden dürren Baum verzehren, dass man seine Flamme nicht wird löschen können, sondern es soll durch sie jedes Angesicht versengt werden vom Südland bis zum Norden hin.4Und alles Fleisch soll sehen, dass ich, der HERR, es angezündet habe und niemand es löschen kann.5Ich aber sprach: Ach, Herr HERR, sie sagen von mir: Redet der nicht immer in Rätseln?
Ein Schwert ist bereit
6Und des HERRN Wort geschah zu mir:7Du Menschenkind, richte dein Angesicht gegen Jerusalem und rede gegen sein Heiligtum und weissage gegen das Land Israels8und sprich zum Land Israels: So spricht der HERR: Siehe, ich will an dich; ich will mein Schwert aus der Scheide ziehen und will in dir ausrotten Gerechte und Ungerechte.9Weil ich denn in dir Gerechte und Ungerechte ausrotte, darum soll mein Schwert aus der Scheide fahren über alles Fleisch vom Südland bis zum Norden hin.10Und alles Fleisch soll erfahren, dass ich, der HERR, mein Schwert aus der Scheide gezogen habe; es soll nicht wieder eingesteckt werden.11Und du, Menschenkind, sollst seufzen, bis dir die Lenden wehtun, ja, bitterlich sollst du seufzen, dass sie es sehen!12Und wenn sie zu dir sagen werden: Warum seufzest du?, so sollst du sagen: Um einer Botschaft willen, die kommen wird; vor ihr werden alle Herzen verzagen und alle Hände sinken, allen der Mut entfallen und alle Knie weich werden. Siehe, es kommt und wird geschehen, spricht Gott der HERR. (Hes 7,17)13Und des HERRN Wort geschah zu mir:14Du Menschenkind, weissage und sprich: So spricht der Herr: Sprich: Ein Schwert, ja, ein Schwert ist geschärft und geschliffen.15Es ist geschärft, dass es schlachten soll; es ist geschliffen, dass es blinken soll. Wie sollten wir uns da freuen? Mein Sohn, du hast den Stock verachtet und jeden Rat.16Und er hat ein Schwert zum Schleifen gegeben, dass man’s ergreifen soll; es ist geschärft und geschliffen, dass man’s dem Henker in die Hand gebe.17Schrei und heule, du Menschenkind; denn es geht über mein Volk und über alle Regenten in Israel, die dem Schwert verfallen sind samt meinem Volk. Darum schlage auf die Hüfte;18denn die Prüfung ist da, und wie sollte es nicht geschehen, da du doch den Stock verachtet hast?, spricht Gott der HERR. (Jes 1,5)19Und du, Menschenkind, weissage und schlag deine Hände zusammen! Denn das Schwert wird zweifach, ja dreifach kommen, ein Schlachtschwert, ein großes Schlachtschwert, das sie umkreisen wird,20damit die Herzen verzagen und viele fallen sollen; an allen ihren Toren lasse ich das Schwert wüten. Wehe, es ist zum Blitzen gemacht, zum Schlachten geschärft!21Hau drein zur Rechten und Linken, wohin deine Schneiden gewandt sind!22Dann will auch ich meine Hände zusammenschlagen und meinen Zorn stillen. Ich, der HERR, habe es gesagt.
Das Schwert des Königs von Babel
23Und des HERRN Wort geschah zu mir:24Du Menschenkind, mach dir zwei Wege, auf denen das Schwert des Königs von Babel kommen kann; sie sollen aber beide von einem einzigen Land ausgehen. Und stelle einen Wegweiser an den Anfang eines jeden Weges, der zu einer Stadt weisen soll,25und mache den einen Weg, damit das Schwert nach Rabba kommen kann, der Stadt der Ammoniter, und den andern nach Juda, zu der festen Stadt Jerusalem.26Denn der König von Babel steht an der Wegscheide, am Anfang der beiden Wege, um sich wahrsagen zu lassen: Er wirft mit den Pfeilen das Los, befragt seinen Götzen und beschaut die Leber.27Und das Los in seiner Rechten deutet nach Jerusalem, dass er Sturmböcke heranführe: Da soll er den Mund auftun mit großem Geschrei, die Stimme erheben mit Kriegsgeschrei, Sturmböcke heranführen gegen die Tore, einen Wall aufschütten und ein Bollwerk bauen. – (Hes 4,2)28Aber ihnen wird diese Wahrsagung trügerisch scheinen; haben sie doch heilige Eide empfangen. Er aber wird sie an ihre Schuld erinnern, dass sie dabei behaftet werden.29Darum, so spricht Gott der HERR: Weil ihr an eure Schuld erinnert habt und euer Ungehorsam offenbar geworden ist, sodass man eure Sünden sieht in all euren Taten, ja, weil ihr daran erinnert habt, sollt ihr dabei behaftet werden.30Und du, Fürst in Israel, du unheiliger Frevler, dessen Tag kommen wird, wenn die Schuld zum Ende geführt hat, –31so spricht Gott der HERR: Weg mit dem Kopfbund und herunter mit der Krone! Denn nichts bleibt, wie es ist, sondern was niedrig ist, soll erhöht werden, und was hoch ist, soll erniedrigt werden. (2Mo 28,4; Lk 18,14)32Zu Trümmern, zu Trümmern, zu Trümmern will ich sie machen – aber auch dies wird nicht bleiben –, bis der kommt, der das Recht hat; dem will ich es geben. (1Mo 49,10)
Das Schwert über Ammon
33Und du, Menschenkind, weissage und sprich: So spricht Gott der HERR über die Ammoniter und über ihr Schmähen: Du sollst sagen: Das Schwert, das Schwert ist gezückt, dass es schlachten soll; es ist geschliffen, dass es töten soll, und soll blinken, (Hes 25,2)34während du dir trügerische Gesichte schauen und Lügen wahrsagen lässt; das Schwert soll an den Hals unheiliger Frevler gesetzt werden, deren Tag kommen wird, wenn die Schuld zum Ende geführt hat.35Stecke es wieder in die Scheide! Ich will dich richten an dem Ort, an dem du geschaffen, und im Land, in dem du geboren bist.36Und ich will meinen Zorn über dich ausschütten; ich will das Feuer meines Grimms über dich entfachen und will dich rohen Leuten preisgeben, die Verderben schmieden.37Du sollst dem Feuer zum Fraß werden, und dein Blut soll im Lande vergossen werden, und man wird nicht mehr an dich denken; denn ich, der HERR, habe es geredet.