1Das folgende Klagelied sollst du über die Fürsten von Israel singen. (2Kön 25,5)2Sag: »Was ist deine Mutter? Eine Löwin unter Löwen! Sie lagerte bei den jungen Löwen und zog ihre Jungen auf.3Eins von ihren Jungen zog sie groß und es wuchs zu einem starken jungen Löwen heran. Er lernte Beute zu machen und Menschen zu fressen. (2Kön 23,31)4Doch als die Völker von ihm hörten, fingen sie ihn in einer Grube. Sie zerrten ihn an einem Haken nach Ägypten. (2Chr 36,4)5Als die Löwenmutter sah, dass ihre Hoffnungen für ihn verloren waren, nahm sie ein anderes von ihren Jungen und machte es zu einem starken jungen Löwen.6Er lebte bei den anderen Löwen und wurde ein starker junger Löwe. Er lernte, Beute zu machen und Menschen zu fressen. (2Kön 24,9)7Er eroberte ihre Festungen und zerstörte ihre Städte. Das Land und alles, was darin war, erzitterte vor seinem lauten Gebrüll.8Da stellten sich Völker aus den Ländern ringsherum gegen ihn. Sie warfen ihre Netze nach ihm aus und fingen ihn in ihrer Grube.9Mit Haken zogen sie ihn in einen Käfig und brachten ihn zum König von Babel. Sie hielten ihn gefangen, denn seine Stimme sollte man auf den Bergen von Israel nicht mehr hören. (2Kön 24,15; 2Chr 36,6)10Deine Mutter war wie ein Weinstock, am Ufer gepflanzt. Er trug Frucht und trieb viele Ranken aus, denn er hatte reichlich Wasser. (Ps 80,9)11Seine Zweige wurden so stark, dass man Zepter für Könige daraus machen konnte. Er wuchs zwischen den dicht belaubten Bäumen in die Höhe. Durch seine Größe und seine vielen Ranken war er weithin sichtbar.12Doch im Zorn wurde er ausgerissen und auf die Erde geworfen. Der Ostwind ließ seine Früchte verdorren, sie wurden abgerissen und vertrockneten. Seine starken Zweige wurden im Feuer zerstört. (Jer 31,28; Hes 17,10; Hes 28,17; Hos 13,15; Joh 15,6)13Jetzt wächst der Weinstock in der Wüste, in einem dürren und durstigen Land. (2Kön 24,12; Hos 2,5)14Ein Feuer ist aus seinen Zweigen hervorgegangen und hat seine Früchte zerstört. Es blieb kein starker Zweig mehr übrig, aus dem man das Zepter für einen König hätte machen können.« Dies ist ein Klagelied, es ist ein Klagelied geworden.
Hesekiel 19
Lutherbibel 2017
Klagelied über das Geschick des Königshauses
1Und du, stimm ein Klagelied an über die Fürsten Israels2und sprich: Welch eine Löwin war deine Mutter! Unter Löwen lagerte sie, unter jungen Löwen zog sie ihre Jungen auf. (1Mo 49,9)3Und eins ihrer Jungen zog sie groß, und es wurde ein junger Löwe daraus; der lernte, Tiere zu reißen, ja, Menschen fraß er.4Da boten sie Völker gegen ihn auf. Die fingen ihn in ihrer Grube und führten ihn an Ketten nach Ägyptenland. (2Kön 23,31; Jer 22,11)5Als nun die Mutter sah, dass ihre Hoffnung verloren war, nachdem sie lange gehofft hatte, nahm sie ein andres von ihren Jungen und machte einen jungen Löwen daraus. (2Kön 24,6; 2Kön 24,8)6Der lebte unter den Löwen, wurde ein junger Löwe und lernte, Tiere zu reißen, ja, Menschen fraß er.7Er zerstörte ihre Burgen und verwüstete ihre Städte, dass das Land und was darin war vor seinem lauten Brüllen sich entsetzte.8Da stellten sie Völker aus allen Ländern ringsumher gegen ihn auf und warfen ihr Netz über ihn und fingen ihn in ihrer Grube9und stießen ihn gefesselt in einen Käfig und führten ihn zum König von Babel; und man brachte ihn in Gewahrsam, damit seine Stimme nicht mehr gehört würde auf den Bergen Israels. (2Kön 24,15)10Deine Mutter war wie ein Weinstock im Weingarten, am Wasser gepflanzt; fruchtbar und voller Ranken war er von dem vielen Wasser; (Hes 17,6)11seine Ranken wurden so stark, dass sie zu Zeptern taugten; sein Wuchs wurde hoch bis an die Wolken und man sah, dass er so hoch war und so viele Ranken hatte.12Aber er wurde im Grimm ausgerissen und zu Boden geworfen. Der Ostwind ließ seine Frucht verdorren, und seine starken Ranken wurden zerbrochen, dass sie verdorrten und verbrannt wurden.13Nun ist er gepflanzt in eine Wüste, in ein dürres, durstiges Land,14und ein Feuer ging aus von einer Ranke; das verzehrte seine Triebe und seine Frucht. Es blieb an ihm keine starke Ranke mehr für ein Zepter. Das ist ein Klagelied; zum Klagelied ist es geworden.