Ester 5

Neues Leben. Die Bibel

1 Drei Tage später zog Ester königliche Gewänder an und betrat den Innenhof des Palastes, auf den hin sich die Gemächer des Königs öffneten. Der König saß auf seinem Thron inmitten seines Hofstaates, gegenüber vom Eingang. (Est 4,11; Est 6,4)2 Als er Königin Ester im Innenhof stehen sah, war er ihr wohlgesinnt und streckte ihr sein goldenes Zepter, das er in der Hand hielt, entgegen. Da trat Ester zu ihm und berührte die Spitze des Zepters. (Est 4,11; Est 8,4)3 Der König fragte sie: »Was willst du, Königin Ester? Was hast du für einen Wunsch? Ich erfülle ihn dir, und wenn es die Hälfte meines Reiches ist!« (Est 5,6; Est 7,2; Mk 6,23; Lk 18,41)4 Ester antwortete: »Wenn es Ihrer Majestät genehm ist, dann kommen Sie zusammen mit Haman heute zu einem Festmahl, das ich für Sie vorbereitet habe.«5 Da sagte der König: »Holt schnell Haman herbei, damit wir der Einladung Esters nachkommen.« Und der König und Haman gingen zum Festmahl, das Ester vorbereitet hatte. (Est 6,14)6 Als sie Wein tranken, sagte der König zu Ester: »Was verlangst du? Es soll dir gegeben werden. Was hast du für einen Wunsch? Ich erfülle ihn dir, und wenn es die Hälfte meines Reiches ist!« (Est 5,3; Est 7,2)7 Ester antwortete: »Das ist meine Bitte und mein Wunsch:8 Wenn Ihre Majestät mir wohlgesinnt ist und Sie meine Bitte und meinen Wunsch erfüllen wollen, so sollen Sie morgen zusammen mit Haman zu dem Festmahl kommen, das ich für Sie vorbereiten will. Morgen will ich dann dem Wunsch meines Königs nachkommen.« (Est 6,14; Est 7,3; Est 8,5)9 Haman verließ an diesem Tag das Festmahl fröhlich und gut gelaunt. Doch als er Mordechai in der königlichen Verwaltung traf und dieser weder aufstand noch Furcht zeigte, packte ihn Wut. (Est 3,2)10 Aber er nahm sich zusammen und ging nach Hause. Dort sandte er Diener und ließ seine Freunde und seine Frau Seresch zu sich kommen. (Est 6,13)11 Vor ihnen prahlte er mit seinem großen Reichtum und seinen vielen Kindern und damit, dass ihn der König mächtig gemacht und über alle anderen königlichen Beamten und führenden Männer gesetzt hatte.12 Schließlich sagte er: »Und darüber hinaus hat Königin Ester mich allein zusammen mit dem König zu einem Festmahl geladen, das sie vorbereitet hatte. Und morgen bin ich wieder mit dem König bei ihr eingeladen!13 Aber das alles bedeutet mir nichts, solange ich mit ansehen muss, dass der Jude Mordechai hier in der königlichen Verwaltung Dienst tut.«14 Da schlugen ihm seine Frau Seresch und alle seine Freunde vor: »Man soll einen Galgen[1] aufrichten, 50 Ellen[2] hoch. Bitte den König morgen früh, Mordechai daran aufzuhängen. Dann kannst du fröhlich mit dem König zum Festmahl gehen.« Der Vorschlag gefiel Haman gut und er ließ den Galgen errichten. (Est 5,10; Est 6,4; Est 7,9)

Ester 5

Lutherbibel 2017

1 Und am dritten Tage kleidete sich Ester königlich und trat in den inneren Hof am Palast des Königs gegenüber dem Palast des Königs. Und der König saß auf seinem königlichen Thron im königlichen Saale gegenüber dem Tor des Palastes.[1]2 Und als der König die Königin Ester im Hofe stehen sah, fand sie Gnade vor seinen Augen. Und der König streckte das goldene Zepter in seiner Hand Ester entgegen. Da trat Ester herzu und rührte die Spitze des Zepters an. (Est 4,11)3 Da sprach der König zu ihr: Was hast du, Ester, Königin? Und was begehrst du? Auch die Hälfte des Königreichs soll dir gegeben werden. (Mk 6,23)4 Ester sprach: Gefällt es dem König, so komme der König mit Haman heute zu dem Mahl, das ich bereitet habe.5 Der König sprach: Eilt und holt Haman, damit geschehe, was Ester gesagt hat! Da nun der König und Haman zu dem Mahl kamen, das Ester bereitet hatte,6 sprach der König zu Ester, als man Wein trank: Was bittest du, Ester? Es soll dir gegeben werden. Und was begehrst du? Wäre es auch die Hälfte des Königreichs, es soll geschehen.7 Da antwortete Ester: Meine Bitte und mein Begehren ist:8 Hab ich Gnade gefunden vor dem König und gefällt es dem König, meine Bitte zu gewähren und zu tun nach meinem Begehren, so komme der König mit Haman zu dem Mahl, das ich für sie bereiten will. Morgen will ich dann tun, was der König gesagt hat. (Est 6,14)9 Da ging Haman an dem Tage hinaus fröhlich und guten Mutes. Aber als er Mordechai im Tor des Königs sah, wie er nicht aufstand und sich nicht vor ihm fürchtete, wurde er voll Zorn über Mordechai.10 Aber er hielt an sich. Und als er heimkam, sandte er hin und ließ seine Freunde holen und seine Frau Seresch11 und zählte ihnen auf die Herrlichkeit seines Reichtums und die Menge seiner Söhne und alles, wie ihn der König so groß gemacht habe und dass er über die Fürsten und Großen des Königs erhoben sei.12 Auch sprach Haman: Und die Königin Ester hat niemand kommen lassen mit dem König zum Mahl, das sie bereitet hat, als nur mich, und auch morgen bin ich zu ihr geladen mit dem König.13 Aber das alles ist mir nicht genug, solange ich den Juden Mordechai sitzen sehe im Tor des Königs.14 Da sprachen zu ihm seine Frau Seresch und alle seine Freunde: Man mache einen Galgen, fünfzig Ellen hoch, und morgen früh sage dem König, dass man Mordechai daran aufhänge. Dann geh du mit dem König fröhlich zum Mahl. Das gefiel Haman gut, und er ließ einen Galgen aufrichten.