1Der HERR gab Mose folgende Anweisungen:2»Befiehl den Israeliten, jede Person aus dem Lager hinauszuschicken, die an einer ansteckenden Hautkrankheit[1] oder einem Ausfluss leidet oder sich durch die Berührung eines Leichnams verunreinigt hat. (3Mo 13,3; 3Mo 15,2)3Das gilt sowohl für Männer als auch für Frauen; ihr sollt sie vor das Lager schicken, damit das Lager, in dem ich unter euch wohne, nicht verunreinigt wird.« (3Mo 26,12; 2Kor 6,16)4Die Israeliten befolgten dies und schickten die betreffenden Personen vor das Lager, genauso wie der HERR es Mose befohlen hatte.5Danach redete der HERR zu Mose:6»Gib den Israeliten folgende Anweisungen: ›Wenn jemand, sei es ein Mann oder eine Frau, auf die eine oder andere Weise sündigt und dadurch dem HERRN untreu wird, lädt er Schuld auf sich.7Er soll die Sünde, die er begangen hat, bekennen und den gesamten Schaden, den er angerichtet hat, ersetzen. Er soll 20 Prozent dazutun und alles demjenigen geben, an dem er sich schuldig gemacht hat. (3Mo 5,5; 3Mo 6,4)8Wenn diese Person jedoch tot ist und keine nahen Verwandten hat, denen der Schadenersatz geleistet werden könnte, dann gehört er dem HERRN. Er soll dem Priester übergeben werden, zusätzlich zu dem Widder als Sühne, mit dem der Priester Wiedergutmachung für den Schuldigen schafft.9Von allen Opfergaben der Israeliten, die sie dem Priester bringen, steht ihm der entsprechende Anteil zu. (3Mo 6,10)10Die heiligen Gaben sollen ihm gehören. Alles, was jemand dem Priester gibt, soll diesem gehören.‹«
Schutz der Ehe
11Und der HERR sprach zu Mose:12»Gib den Israeliten folgende Anweisungen: ›Angenommen, eine verheiratete Frau geht fremd und wird ihrem Mann untreu. (4Mo 5,19)13Sie schläft mit einem anderen Mann, ohne dass ihr Mann es bemerkt. Die Frau verheimlicht, dass sie unrein geworden ist, und es gibt auch keine Zeugen dafür, weil sie nicht auf frischer Tat ertappt wurde.14Wenn ihr Mann nun eifersüchtig wird, weil er meint, seine Frau habe ihn betrogen – egal, ob zu Recht oder zu Unrecht –15soll er seine Frau zusammen mit einer Opfergabe von einem Krug[2] Gerstenmehl zum Priester bringen. Auf das Mehl darf kein Öl gegossen und kein Weihrauch gestreut werden, denn es ist ein Eifersuchtsopfer – ein Opfer, das ihre Schuld ans Licht bringen soll. (Hes 29,16)16Dann soll der Priester sie herantreten lassen und sie vor den HERRN stellen.17Er soll geweihtes Wasser in ein Tongefäß gießen und etwas Staub vom Fußboden des Zeltes Gottes in das Wasser streuen.18Nachdem er die Frau vor den HERRN gestellt hat, soll er ihr Haar lösen und das Opfer, das ihre Schuld ans Licht bringen soll – das Eifersuchtsopfer – in ihre Hände legen. Den Krug mit dem bitteren Wasser, das Fluch über die Schuldigen bringt, soll der Priester in den Händen halten.19Dann soll er mit der Frau eindringlich reden und zu ihr sagen: »Wenn kein anderer Mann mit dir geschlafen hat und du dich nicht verunreinigt hast, indem du in deiner Ehe untreu warst, wird dir dieses fluchbringende bittere Wasser nichts anhaben.20Wenn du deinen Mann jedoch betrogen und dich verunreinigt hast, indem du mit einem anderen Mann geschlafen hast«,21– ja, der Priester soll über der Frau folgenden Fluch aussprechen – »dann soll das Volk sehen, dass der Fluch des HERRN auf dir liegt, indem er, der HERR, dich unfruchtbar macht[3] und deinen Bauch anschwellen lässt. (Jos 6,26; 1Sam 14,24; Neh 10,30)22Dieses fluchbringende Wasser soll in deinen Körper eindringen, deinen Bauch anschwellen lassen und dich unfruchtbar machen.« Und die Frau soll antworten: »Ja, so soll es sein.«23Der Priester soll diese Flüche aufschreiben und sie in dem bitteren Wasser abwaschen.24Das fluchbringende bittere Wasser soll er der Frau zu trinken geben, damit es in ihr wirken kann.25Der Priester soll der Frau das Eifersuchtsopfer aus der Hand nehmen, es vor dem HERRN in einer symbolischen Opferhandlung hin und her schwingen und dann zum Altar bringen.26Eine Handvoll davon soll er als symbolischen Anteil auf dem Altar verbrennen. Danach soll er der Frau das Wasser zu trinken geben. (3Mo 2,2)27Wenn sie sich tatsächlich verunreinigt hat und ihrem Mann untreu war, wird ihr das fluchbringende Wasser, nachdem der Priester es ihr zu trinken gegeben hat, schaden: Ihr Bauch wird anschwellen, sie wird unfruchtbar werden und in ihrem Volk verflucht sein. (Jer 29,18; Jer 42,18)28Wenn die Frau sich aber nicht verunreinigt hat und unschuldig ist, soll ihr nichts geschehen und sie wird weiter Kinder bekommen können.29Diese Anweisung gilt in Fällen von Eifersucht: Wenn eine Frau sich verunreinigt, indem sie ihrem Mann untreu ist, (4Mo 5,11)30oder wenn ein Mann von Eifersucht gepackt wird, soll er seine Frau vor den HERRN stellen, und der Priester soll so vorgehen, wie die Anweisung es vorschreibt.31Den Ehemann trifft keine Schuld, doch seine Frau muss die Folgen ihrer Sünde tragen.‹«
4.Mose 5
Lutherbibel 2017
Verfahren bei Unreinheit, bei Versündigung und bei Verdacht von Ehebruch
1Und der HERR redete mit Mose und sprach:2Gebiete den Israeliten, dass sie aus dem Lager schicken alle Aussätzigen und alle, die Eiterfluss haben und die an Toten unrein geworden sind. (3Mo 13,46; 3Mo 15,2; 4Mo 9,6)3Männer wie Frauen sollt ihr hinausschicken vor das Lager, dass sie nicht das Lager unrein machen, darin ich unter euch wohne. (2Mo 25,8; 4Mo 12,14)4Und die Israeliten taten so und schickten sie hinaus vor das Lager, wie der HERR zu Mose geredet hatte.5Und der HERR redete mit Mose und sprach:6Sage den Israeliten: Wenn ein Mann oder eine Frau irgendeine Sünde gegen einen Menschen tut und sich damit an dem HERRN versündigt, so liegt eine Schuld auf ihnen. (3Mo 5,21)7Und sie sollen ihre Sünde bekennen, die sie getan haben, und sollen ihre Schuld voll erstatten und darüber hinaus den fünften Teil dazutun und dem geben, an dem sie sich verschuldet haben.8Ist aber niemand da, dem man’s erstatten kann, so soll man’s dem HERRN geben für den Priester zusammen mit dem Widder der Versöhnung, mit dem der Priester für ihn die Sühnung vollzieht.9Desgleichen sollen alle Abgaben von allen heiligen Gaben der Israeliten, die sie dem Priester bringen, dem Priester gehören. (4Mo 18,8)10Und was jemand heiligt, das soll ihm gehören; aber was jemand dem Priester gibt, das soll diesem gehören.11Und der HERR redete mit Mose und sprach:12Sage den Israeliten und sprich zu ihnen: Wenn irgendeines Mannes Frau ihm untreu wird und sich an ihm versündigt13und jemand bei ihr liegt und es bliebe dem Mann verborgen und es würde nicht entdeckt, dass sie unrein geworden ist, und es ist kein Zeuge wider sie da, denn sie ist nicht dabei ergriffen worden,14und der Geist der Eifersucht kommt über ihn, dass er auf seine Frau eifersüchtig wird, sie sei unrein oder nicht unrein:15so soll der Mann sie zum Priester bringen und ein Opfer ihretwegen darbringen, ein zehntel Scheffel Gerstenmehl, und er soll kein Öl daraufgießen noch Weihrauch darauftun. Denn es ist ein Eifersuchtsopfer, ein Erinnerungsopfer, das Schuld ans Licht bringt.16Und der Priester soll sie heranführen und vor den HERRN stellen17und heiliges Wasser nehmen in ein irdenes Gefäß und Staub vom Boden der Stiftshütte ins Wasser tun.18Und er soll die Frau vor den HERRN stellen und ihr Haupthaar lösen und das Erinnerungsopfer, das ein Eifersuchtsopfer ist, auf ihre Hand legen. Und der Priester soll in seiner Hand das bittere, fluchbringende Wasser haben19und soll die Frau beschwören und zu ihr sagen: Hat kein Mann bei dir gelegen und bist du deinem Mann nicht untreu geworden, dass du dich unrein gemacht hast, so soll dir dies bittere, fluchbringende Wasser nicht schaden.20Wenn du aber deinem Mann untreu geworden bist, dass du unrein wurdest, und hat jemand bei dir gelegen außer deinem Mann, –21so soll der Priester mit einem Verwünschungsschwur die Frau beschwören und zu ihr sagen: Der HERR mache deinen Namen zum Fluch und zur Verwünschung unter deinem Volk, dadurch, dass der HERR deine Hüfte schwinden und deinen Bauch schwellen lässt.22So gehe nun das fluchbringende Wasser in deinen Leib, dass dein Bauch schwelle und deine Hüfte schwinde! Und die Frau soll sagen: Amen! Amen!23Dann soll der Priester diese Flüche auf einen Zettel schreiben und mit dem bitteren Wasser abwaschen24und soll der Frau von dem bitteren, fluchbringenden Wasser zu trinken geben. Und wenn das fluchbringende, bittere Wasser in sie gegangen ist, (Ps 109,18)25soll der Priester von ihrer Hand das Eifersuchtsopfer nehmen und als Speisopfer vor dem HERRN schwingen und auf dem Altar opfern, nämlich:26er soll eine Handvoll vom Speisopfer nehmen als Gedenkopfer und es auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen und danach der Frau das Wasser zu trinken geben.27Und wenn sie das Wasser getrunken hat und unrein ist und sich an ihrem Mann versündigt hat, so wird das fluchbringende Wasser in sie gehen und ihr zum Verderben werden, dass ihr der Bauch schwellen und die Hüfte schwinden wird, und es wird die Frau zum Fluch werden unter ihrem Volk.28Hat sich aber eine solche Frau nicht unrein gemacht, sondern ist sie rein, so wird’s ihr nicht schaden und sie kann schwanger werden.29Das also ist die Ordnung bei Eifersucht: Wenn eine Frau ihrem Mann untreu ist und unrein wird30oder wenn der Geist der Eifersucht über einen Mann kommt und er auf seine Frau eifersüchtig wird, so stelle er sie vor den HERRN und der Priester tue mit ihr alles nach diesem Gesetz.31Und der Mann soll frei sein von Schuld; aber die Frau soll ihre Schuld tragen.