1Nun habe ich, Paulus, noch eine Bitte an euch, und ich bitte euch genauso sanft und freundlich, wie Christus selbst es tun würde. Einige von euch behaupten, ich sei nur in meinen Briefen mutig, bei euch aber schüchtern und ängstlich. (1Kor 2,3; 2Kor 10,10)2Ich hoffe zwar, es wird nicht nötig sein, doch wenn ich komme, muss ich möglicherweise denen entschlossen entgegentreten, die uns unterstellen, wir handelten aus rein menschlichen Beweggründen. (1Kor 4,21)3Wir sind zwar Menschen, doch wir kämpfen nicht mit menschlichen Mitteln.4Wir setzen die mächtigen Waffen Gottes und keine weltlichen Waffen ein, um menschliche Gedankengebäude zu zerstören. (Jer 1,10; Eph 6,13)5Mit diesen Waffen zerschlagen wir all die hochtrabenden Argumente, die die Menschen davon abhalten, Gott zu erkennen. Mit diesen Waffen bezwingen wir ihre widerstrebenden Gedanken und lehren sie, Christus zu gehorchen. (Jes 2,11; 1Kor 1,19)6Und wir werden diejenigen bestrafen, die ungehorsam sind, sobald ihr übrigen zum Gehorsam bereit seid. (2Kor 2,9; 2Kor 7,15)7Seht doch auf das, was offensichtlich ist! Ihr müsst zugeben, dass wir ebenso zu Christus gehören wie all diejenigen, die das so stolz von sich behaupten. (Joh 7,24; 2Kor 11,23)8Vielleicht habt ihr den Eindruck, dass ich zu sehr mit der Vollmacht angebe, die der Herr uns verliehen hat. Aber eben diese Vollmacht dient dazu, euch voranzubringen, nicht zu schaden. Und ich werde nicht zulassen, dass meine Arbeit unter euch zunichtegemacht wird. (2Kor 12,6; 2Kor 13,10)9Doch ich will euch mit meinem Brief keine Angst machen.10Denn manche sagen: »Die Briefe von Paulus mögen zwar energisch und fordernd klingen, doch sein persönliches Auftreten ist wenig eindrucksvoll, und seine Reden sind geradezu jämmerlich!« (1Kor 1,17; 1Kor 2,3; 2Kor 11,6; Gal 4,13)11Die Leute, die so etwas sagen, sollen wissen, dass wir, wenn wir bei euch sind, genauso energisch und fordernd auftreten werden wie in unseren Briefen. (2Kor 13,2)12Ich würde niemals wagen zu behaupten, dass ich so bedeutend bin wie die Leute, die fortwährend ihre Wichtigkeit betonen! Sie vergleichen sich nur untereinander und messen sich nur aneinander. Welche Dummheit! (2Kor 3,1; 2Kor 5,12)13Wir werden nicht mit einer Vollmacht angeben, die wir gar nicht besitzen. Wir wollen vielmehr innerhalb der Grenzen bleiben, die uns Gott gesteckt hat, und dazu gehört auch unser Auftrag bei euch. (Röm 12,3)14Wir maßen uns aber nicht zu viel an, denn wir waren die Ersten, die mit der Botschaft von Christus zu euch kamen. (1Kor 9,1)15Genauso wenig beanspruchen wir Anerkennung für ein Werk, das andere geleistet haben. Wir hoffen nur, dass euer Glaube wachsen und unser Wirken unter euch immer weitere Kreise ziehen wird. (Röm 15,20; 2Thess 1,3)16Dann werden wir weiterziehen und die Botschaft an anderen Orten verkünden, die weit weg von euch sind und wo bisher noch niemand wirkt. Dort kann niemand behaupten, wir würden uns auf das Gebiet eines anderen begeben. (Apg 19,21)17In der Schrift steht: »Wer sich rühmen will, rühme sich nur dessen, was der Herr getan hat.«[1] (Jer 9,23; 1Kor 1,31)18Wenn ein Mensch sich selbst lobt, hat das nicht viel zu bedeuten. Doch wenn der Herr jemanden empfiehlt, ist es etwas anderes! (Spr 27,2)
2.Korinther 10
Lutherbibel 2017
Verteidigung des Apostels gegen persönliche Angriffe
1Ich selbst aber, Paulus, ermahne euch bei der Sanftmut und Güte Christi, der ich in eurer Gegenwart unterwürfig sein soll, aber kühn gegen euch, wenn ich fern bin.2Ich bitte aber, dass ich, wenn ich bei euch bin, nicht kühn sein muss in der Festigkeit, mit der ich gegen einige vorzugehen gedenke, die unsern Wandel für fleischlich halten. (1Kor 4,21; 2Kor 13,1)3Denn obwohl wir im Fleisch wandeln, kämpfen wir doch nicht auf fleischliche Weise.4Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. Absichten zerstören wir (Eph 6,13)5und alles Hohe, das sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen alles Denken in den Gehorsam gegen Christus. (Spr 21,22)6So sind wir bereit, zu strafen allen Ungehorsam, sobald euer Gehorsam vollkommen geworden ist.7Seht, was vor Augen liegt! Verlässt sich jemand darauf, dass er Christus angehört, der bedenke wiederum auch dies bei sich, dass, wie er Christus angehört, so auch wir!8Auch wenn ich mich noch mehr rühmte der Vollmacht, die uns der Herr gegeben hat, euch zu erbauen und nicht zu zerstören, so würde ich nicht zuschanden werden. (2Kor 13,10)9Das sage ich aber, damit es nicht scheint, als wollte ich euch mit den Briefen schrecken.10Denn seine Briefe, sagen sie, wiegen schwer und sind stark; aber wenn er selbst anwesend ist, ist er schwach und seine Rede kläglich. (2Kor 11,6)11Wer so redet, der bedenke: Wie wir abwesend durch das Wort unserer Briefe wirken, so auch anwesend mit der Tat. (2Kor 13,2; 2Kor 13,10)
Der Maßstab für die Beurteilung des Apostels
12Denn wir wagen nicht, uns unter die zu rechnen oder mit denen zu vergleichen, die sich selbst empfehlen; aber weil sie sich nur an sich selbst messen und mit sich selbst vergleichen, verstehen sie nichts. (2Kor 3,1; 2Kor 5,12)13Wir aber wollen uns nicht über alles Maß hinaus rühmen, sondern nur nach dem Maß, das uns Gott zugemessen hat, nämlich dass wir auch bis zu euch gelangen sollten. (Röm 12,3; Röm 15,20)14Denn es ist nicht so, dass wir uns zu viel anmaßen, als wären wir nicht bis zu euch gelangt; denn wir sind ja mit dem Evangelium Christi auch bis zu euch gekommen15und rühmen uns nicht über alles Maß hinaus mit dem, was andere gearbeitet haben. Wir haben aber die Hoffnung, dass wir, wenn euer Glaube in euch wächst, nach unserem Maß überschwänglich zu Ehren kommen16und das Evangelium auch denen predigen, die jenseits von euch wohnen, und rühmen uns nicht mit dem, was andere nach ihrem Maß vollbracht haben.17»Wer sich aber rühmt, der rühme sich des Herrn« (1Kor 1,31)18Denn nicht der ist bewährt, der sich selbst empfiehlt, sondern der, den der Herr empfiehlt.