2.Könige 3

Neues Leben. Die Bibel

1 Die Herrschaft Jorams, des Sohnes Ahabs, über Israel begann im 18. Jahr der Regierungszeit König Joschafats in Juda. Er regierte zwölf Jahre in Samaria. (2Kön 1,17; 2Kön 8,16)2 Joram tat, was dem HERRN missfiel, aber nicht so wie sein Vater und seine Mutter, denn er ließ die Baalssäule umstürzen, die sein Vater errichtet hatte. (1Kön 16,30; 2Kön 10,25)3 Doch auch er hielt fest an der Sünde des Götzendienstes, zu der Jerobeam, der Sohn Nebats, die Israeliten verleitet hatte, und hörte nicht damit auf. (1Kön 12,28; 1Kön 14,16)4 König Mescha von Moab war Schafzüchter. Er zahlte an den König von Israel 100.000 Lämmer und Wolle von 100.000 Widdern. (2Sam 8,2; Jes 16,1)5 Nach König Ahabs Tod kam es jedoch zum Aufstand des Königs von Moab gegen den König von Israel. (2Kön 1,1)6 Da berief König Joram ganz Israel zum Heer ein und zog von Samaria aus los.7 Auf dem Weg ließ er König Joschafat von Juda folgende Botschaft überbringen: »Der König von Moab hat sich gegen mich aufgelehnt. Willst du mir helfen, Moab zu bekämpfen?« Joschafat antwortete: »Ich bin auf deiner Seite, mein Volk ist wie dein Volk, meine Pferde sind wie deine Pferde.« (1Kön 22,4)8 Und er fragte: »Welchen Weg nehmen wir?« »Durch die Wüste Edom«, antwortete Joram.9 So zogen die Könige von Israel, Juda und Edom los. Als sie sieben Tage lang durch die Wüste gezogen waren, gab es kein Wasser mehr für die Männer und die Lasttiere. (1Kön 22,48)10 »Was nun?«, rief der König von Israel. »Der HERR hat drei Könige hierher gebracht, nur damit Moab uns besiegt.«11 Doch Joschafat fragte: »Ist denn kein Prophet des HERRN hier, durch den wir den HERRN befragen können?« Da antwortete einer von den Männern des Königs von Israel: »Elisa, der Sohn Schafats, ist da. Er war Elias Diener.[1]« (1Kön 19,21; 1Kön 22,7)12 Joschafat sagte: »Dann spricht der HERR durch ihn.« Und die Könige von Israel, Juda und Edom gingen zu Elisa.13 »Ich will nichts mit dir zu tun haben«, sagte Elisa zum König von Israel. »Befrage doch die Propheten deines Vaters und deiner Mutter!« Aber König Joram antwortete: »Nein! Der HERR hat diese drei Könige hierher geführt, nur damit sie vom König von Moab abgeschlachtet werden!« (1Kön 22,6)14 Da sagte Elisa: »So wahr der HERR, der Allmächtige, dem ich diene, lebt – ich würde mich nicht mit dir abgeben und dich nicht beachten, wenn nicht König Joschafat von Juda bei dir wäre, den ich hoch achte.15 Lasst jemanden holen, der die Harfe spielen kann.« Während die Harfe gespielt wurde, kam die Macht des HERRN über Elisa, (1Sam 16,23)16 und er sagte: »So spricht der HERR: ›Hebt in diesem Tal überall Gruben aus!‹17 Denn so spricht der HERR: ›Ihr werdet weder Wind noch Regen sehen, und doch wird dieses Tal voll Wasser laufen. Ihr werdet genug für euch selbst haben und für euer Vieh und eure anderen Tiere.18 Doch das ist dem HERRN noch zu wenig, denn er schenkt euch auch den Sieg über die Moabiter!19 Ihr werdet ihre schönen und gut befestigten Städte erobern, ihre Bäume umhauen, ihre Quellen zum Versiegen bringen und ihr gutes Ackerland in eine Steinwüste verwandeln.‹«20 Und am nächsten Morgen um die Zeit des Speiseopfers strömte von Edom her Wasser und verteilte sich schon bald im Land. (2Mo 29,39)21 Als die Moabiter hörten, dass ihnen die Könige zum Kampf entgegenzogen, wurden alle verfügbaren Männer, vom jüngsten bis zum ältesten, aufgeboten und an die Grenze geschickt.22 Am nächsten Morgen, als sie aufstanden, schien die Sonne auf das Wasser und ließ es für die Augen der Moabiter rot aufleuchten wie Blut.23 »Das ist Blut!«, riefen die Moabiter. »Die Könige haben sich gegenseitig angegriffen und umgebracht! Wir wollen gehen und die Beute einsammeln!«24 Doch als sie ins israelitische Lager eindrangen, kamen die Israeliten herausgelaufen und griffen die Moabiter an. Diese wandten sich um und flohen, aber die Israeliten verfolgten und besiegten sie.25 Sie zerstörten die Städte, begruben das gute Ackerland unter Steinen, die sie alle darauf warfen, brachten die Quellen zum Versiegen und fällten alle wertvollen Bäume. Schließlich war nur noch die Steinmauer von Kir-Heres übrig, doch die Schleuderer umringten und beschossen die Stadt. (Jes 16,7; Jer 48,31)26 Als der König von Moab sah, dass er im Begriff war, den Kampf zu verlieren, nahm er 700 seiner Männer, um zum König von Edom durchzubrechen, doch der Plan misslang.27 Da nahm er seinen ältesten Sohn, der nach ihm König werden sollte, und brachte ihn als Brandopfer auf der Stadtmauer dar. Daraufhin entstand großer Zorn über Israel, sodass sie schließlich abzogen und in ihre Heimat zurückkehrten. (Mi 6,7)

2.Könige 3

Lutherbibel 2017

1 Joram, der Sohn Ahabs, wurde König über Israel zu Samaria im achtzehnten Jahr Joschafats, des Königs von Juda, und regierte zwölf Jahre. (2Kön 1,17)2 Und er tat, was dem HERRN missfiel, doch nicht wie sein Vater und seine Mutter. Denn er entfernte das Steinmal Baals, das sein Vater machen ließ; (1Kön 16,32)3 aber er blieb hangen an den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel sündigen machte, und ließ nicht ab davon. (1Kön 12,28)4 Mescha aber, der König der Moabiter, besaß viele Schafe und hatte dem König von Israel hunderttausend Lämmer und hunderttausend ungeschorene Widder zu entrichten.5 Als aber Ahab tot war, fiel der König der Moabiter ab vom König von Israel.6 Und alsbald zog der König Joram aus von Samaria und bot ganz Israel auf7 und sandte hin zu Joschafat, dem König von Juda, und ließ ihm sagen: Der König der Moabiter ist von mir abgefallen; komm mit mir, um gegen die Moabiter zu kämpfen! Er sprach: Ich will kommen; ich bin wie du und mein Volk wie dein Volk und meine Rosse wie deine Rosse. (1Kön 22,4)8 Und Joram sprach: Welchen Weg wollen wir hinaufziehen? Joschafat sprach: Den Weg durch die Wüste Edom.9 So zogen hin der König von Israel, der König von Juda und der König von Edom. Und als sie sieben Tagereisen weit gezogen waren, hatte das Heer und das Vieh, das bei ihnen war, kein Wasser.10 Da sprach der König von Israel: O weh! Der HERR hat diese drei Könige hergerufen, um sie in die Hand der Moabiter zu geben!11 Joschafat aber sprach: Ist kein Prophet des HERRN hier, dass wir den HERRN durch ihn befragen? Da antwortete einer unter den Knechten des Königs von Israel und sprach: Hier ist Elisa, der Sohn Schafats, der Elia Wasser auf die Hände goss. (1Kön 22,5; 1Kön 22,7)12 Joschafat sprach: Des HERRN Wort ist bei ihm. So zogen zu ihm hinab der König von Israel und Joschafat und der König von Edom.13 Elisa aber sprach zum König von Israel: Was habe ich mit dir zu schaffen? Geh hin zu den Propheten deines Vaters und zu den Propheten deiner Mutter! Der König von Israel sprach zu ihm: Nicht doch! Denn der HERR hat diese drei Könige hergerufen, um sie in die Hand der Moabiter zu geben.14 Elisa sprach: So wahr der HERR Zebaoth lebt, vor dem ich stehe: Wenn ich nicht Joschafat, dem König von Juda, gewogen wäre, ich wollte dich nicht ansehen noch achten.15 So bringt mir nun einen Spielmann! Und als der Spielmann auf den Saiten spielte, kam die Hand des HERRN auf Elisa, (1Sam 16,16)16 und er sprach: So spricht der HERR: Macht hier und da Gruben in diesem Tal.17 Denn so spricht der HERR: Ihr werdet weder Wind noch Regen sehen; dennoch soll das Tal voll Wasser werden, dass ihr und eure Leute und euer Vieh trinken könnt.18 Und das ist noch ein Geringes vor dem HERRN; er wird auch die Moabiter in eure Hand geben,19 sodass ihr wüste machen werdet alle festen Städte und alle auserwählten Städte und fällen alle guten Bäume und verstopfen alle Wasserbrunnen und alle guten Äcker mit Steinen verderben. (5Mo 20,19)20 Am Morgen aber, zur Zeit, da man Speisopfer opfert, siehe, da kam Wasser von Edom her und füllte das Land mit Wasser.21 Da aber alle Moabiter hörten, dass die Könige heraufzogen, um gegen sie zu kämpfen, riefen sie alle auf, die zur Rüstung alt genug und darüber waren, und stellten sich an der Grenze auf.22 Und als sie sich früh am Morgen aufmachten und die Sonne aufging über dem Gewässer, schien den Moabitern das Gewässer in der Ferne rot zu sein wie Blut.23 Und sie sprachen: Das ist Blut! Die Könige haben sich mit dem Schwert umgebracht, und einer wird den andern erschlagen haben. Ha, Moab, mach dich nun auf zur Beute!24 Aber als sie zum Lager Israels kamen, machte sich Israel auf und schlug die Moabiter, und sie flohen vor ihnen. Aber Israel jagte ihnen nach und schlug Moab.25 Die Städte zerstörten sie, und jeder warf einen Stein auf alle guten Äcker, und sie machten sie voll damit und verstopften alle Wasserbrunnen und fällten alle guten Bäume, bis nur Kir-Heres übrig blieb. Aber die Schleuderer umringten die Stadt und schossen auf sie.26 Als aber der König der Moabiter sah, dass ihm der Kampf zu stark war, nahm er siebenhundert Mann mit sich, die das Schwert führten, um beim König von Edom durchzubrechen; aber sie konnten’s nicht.27 Da nahm er seinen erstgeborenen Sohn, der an seiner statt König werden sollte, und opferte ihn zum Brandopfer auf der Mauer. Da kam ein großer Zorn über Israel, sodass sie von ihm abzogen und in ihr Land zurückkehrten.