1.Samuel 1

Neues Leben. Die Bibel

1 Es war ein Mann namens Elkana, der lebte in Rama, ein Zufit vom Gebirge Ephraim. Er war der Sohn von Jeroham, der Enkel von Elihu und der Urenkel von Tohu, der ein Sohn des Ephraimiters Zuf war. (1Chr 6,7)2 Er hatte zwei Frauen, Hanna und Peninna. Peninna hatte Kinder, aber Hanna war kinderlos geblieben. (5Mo 21,15)3 Jedes Jahr zog Elkana nach Silo, um den HERRN, den Allmächtigen, anzubeten und ihm Opfer zu bringen. Die Priester des HERRN waren dort die beiden Söhne von Eli – Hofni und Pinhas. (2Mo 34,23; 5Mo 12,4; Jos 18,1; Lk 2,41)4 An dem Tag, an dem Elkana sein Opfer darbrachte, gab er Peninna und jedem ihrer Söhne und Töchter ihren Anteil am Opferfleisch.5 Hanna jedoch gab er ein besonderes Stück[1], weil er sie liebte und der HERR ihr keine Kinder geschenkt hatte. (1Mo 30,1)6 Doch ihre Nebenbuhlerin Peninna machte sich über sie lustig, weil der HERR sie kinderlos gelassen hatte.7 Jahr um Jahr war es dasselbe – Peninna verhöhnte Hanna, wenn sie zum Heiligtum des HERRN[2] gingen, sodass Hanna weinte und nichts mehr essen wollte.8 »Warum weinst du, Hanna?«, fragte ihr Mann Elkana. »Warum isst du denn nichts? Warum bist du so traurig? Du hast doch mich – ist das nicht besser als zehn Söhne?« (Rut 4,15)9 Eines Tages, nachdem sie in Silo gegessen und getrunken hatten, ging Hanna zum Heiligtum des HERRN. Dort saß der Priester Eli am Platz neben dem Eingang. (1Sam 3,3)10 Hanna war ganz in ihren Kummer versunken und weinte bitterlich, während sie zum HERRN flehte.11 Sie legte ein Gelübde ab: »Allmächtiger HERR, wenn du mein Leid siehst und an mich denkst und mich nicht vergisst und mir einen Sohn schenkst, dann will ich ihn dir, HERR, geben. Sein ganzes Leben lang soll sein Haar niemals geschnitten werden.« (1Mo 29,32; 4Mo 6,1; 4Mo 30,6; Ri 13,5; Lk 1,15)12 Eli beobachtete sie, während sie lange Zeit zum HERRN betete.13 Er sah, dass ihre Lippen sich bewegten, aber er hörte nichts, weil Hanna nur im Stillen für sich betete. Er dachte deshalb, sie habe getrunken.14 »Musstest du betrunken hierher kommen?«, wollte er wissen. »Werde erst einmal wieder nüchtern!« (Apg 2,13)15 »Nein, Herr!«, antwortete sie. »Ich bin nicht betrunken! Aber ich bin sehr traurig und habe dem HERRN mein Herz ausgeschüttet. (Ps 42,5; Kla 2,19)16 Denk nicht, dass ich eine schlechte Frau bin! Ich habe aus großem Kummer und Leid gebetet.«17 »Dann geh in Frieden«, sagte Eli, »der Gott Israels wird dir deine Bitte, die du hast, erfüllen.« (Ps 20,4)18 »Lass mich Gunst in deinen Augen finden!«, rief sie. Dann ging sie zurück und fing wieder an zu essen und sie war nicht mehr traurig. (Rut 2,13)19 Am nächsten Morgen stand die ganze Familie früh auf und ging, den HERRN noch einmal anzubeten. Dann kehrten sie heim nach Rama. Als Elkana mit Hanna schlief, erhörte der HERR ihre Bitte. (1Mo 21,1; 1Mo 30,22)20 Sie wurde schwanger und brachte, als es so weit war, einen Sohn zur Welt. Sie nannte ihn Samuel[3], denn sie sagte: »Ich habe ihn vom HERRN erbeten.«21 Im nächsten Jahr zog Elkana mit seiner ganzen Familie wieder nach Silo, um dem HERRN das jährliche Opfer zu bringen, und er wollte sein Gelübde erfüllen. (Lk 2,22)22 Doch Hanna ging nicht mit. Sie sagte zu ihrem Mann: »Warte, bis das Kind entwöhnt ist. Dann will ich es vor das Angesicht des HERRN bringen und dort für immer lassen.«23 »Mach es so, wie du es für richtig hältst«, stimmte ihr Mann Elkana zu. »Bleib hier, bis du ihn entwöhnt hast, und der HERR wird sein Versprechen wahr machen.« Also blieb sie zu Hause und stillte den Säugling bis zu seiner Entwöhnung.24 Als das Kind entwöhnt war, brachte Hanna es zum Heiligtum des HERRN in Silo. Sie nahm auch einen dreijährigen Stier[4] mit, dazu ein Efa[5] Mehl und einen Schlauch Wein. Der Junge war aber noch sehr klein. (4Mo 15,8)25 Nach der Schlachtung des Stiers brachten sie das Kind zu Eli.26 »Verzeih, mein Herr«, sagte Hanna. »So wahr du lebst: Ich bin die Frau, die hier bei dir stand und zum HERRN betete.27 Ich habe den HERRN gebeten, mir dieses Kind zu schenken, und er hat meine Bitte erfüllt.28 Jetzt gebe ich ihn dem HERRN und er soll ihm sein ganzes Leben lang gehören.« Und sie beteten dort den HERRN an.

1.Samuel 1

Lutherbibel 2017

1 Es war ein Mann von Ramatajim-Zofim, vom Gebirge Ephraim, der hieß Elkana, ein Sohn Jerohams, des Sohnes Elihus, des Sohnes Tohus, des Sohnes Zufs, ein Ephraimiter. (1Chr 6,11; 1Chr 6,19)2 Und er hatte zwei Frauen; die eine hieß Hanna, die andere Peninna. Peninna aber hatte Kinder und Hanna hatte keine Kinder. (1Mo 25,21; 1Mo 29,31; 5Mo 21,15)3 Dieser Mann ging jährlich hinauf von seiner Stadt, um anzubeten und dem HERRN Zebaoth zu opfern in Silo. Dort aber waren Hofni und Pinhas, die beiden Söhne Elis, Priester des HERRN. (Jos 18,1; 1Sam 4,4; Jer 7,12)4 Wenn nun der Tag kam, dass Elkana opferte, gab er seiner Frau Peninna und allen ihren Söhnen und Töchtern ihre Anteile.5 Aber Hanna gab er nur einen Anteil, obgleich er Hanna lieb hatte; der HERR aber hatte ihren Leib verschlossen.6 Und ihre Widersacherin kränkte und reizte sie sehr, weil der HERR ihren Leib verschlossen hatte.7 So ging es alle Jahre; wenn sie hinaufzog zum Haus des HERRN, kränkte jene sie. Dann weinte Hanna und aß nichts.8 Elkana aber, ihr Mann, sprach zu ihr: Hanna, warum weinst du und warum isst du nichts? Und warum ist dein Herz so traurig? Bin ich dir nicht mehr wert als zehn Söhne?9 Da stand Hanna auf, nachdem sie in Silo gegessen und getrunken hatten. Eli aber, der Priester, saß auf einem Stuhl am Türpfosten des Tempels des HERRN.10 Und sie war von Herzen betrübt und betete zum HERRN und weinte sehr11 und gelobte ein Gelübde und sprach: HERR Zebaoth, wirst du das Elend deiner Magd ansehen und an mich gedenken und deiner Magd nicht vergessen und wirst du deiner Magd einen Sohn geben, so will ich ihn dem HERRN geben sein Leben lang, und kein Schermesser soll auf sein Haupt kommen. (4Mo 6,1; Ri 13,5)12 Und da sie lange betete vor dem HERRN, achtete Eli auf ihren Mund;13 denn Hanna redete in ihrem Herzen, nur ihre Lippen bewegten sich, ihre Stimme aber hörte man nicht. Da meinte Eli, sie wäre betrunken.14 Und Eli sprach zu ihr: Wie lange willst du betrunken sein? Gib den Wein von dir, den du getrunken hast!15 Hanna aber antwortete und sprach: Nein, mein Herr! Ich bin eine betrübte Frau; Wein und starkes Getränk hab ich nicht getrunken, sondern habe mein Herz vor dem HERRN ausgeschüttet.16 Du wollest deine Magd nicht für eine zuchtlose Frau halten, denn ich hab aus meinem großen Kummer und aus Traurigkeit so lange geredet.17 Eli antwortete und sprach: Gehe hin mit Frieden; der Gott Israels wird dir geben, was du von ihm erbeten hast.18 Sie sprach: Lass deine Magd Gnade finden vor deinen Augen. Da ging die Frau ihres Weges und aß und sah nicht mehr so traurig drein.19 Und am andern Morgen machten sie sich früh auf. Und als sie angebetet hatten vor dem HERRN, kehrten sie wieder um und kamen heim nach Rama. Und Elkana erkannte Hanna, seine Frau, und der HERR gedachte an sie. (1Mo 30,22)20 Und als die Tage um waren, ward Hanna schwanger, und sie gebar einen Sohn und nannte ihn Samuel; denn, so sprach sie, ich hab ihn von dem HERRN erbeten.21 Und als der Mann Elkana hinaufzog mit seinem ganzen Hause, um dem HERRN das jährliche Opfer zu opfern und was er gelobt hatte,22 zog Hanna nicht mit hinauf, sondern sprach zu ihrem Mann: Wenn der Knabe entwöhnt ist, will ich ihn bringen, dass er vor dem HERRN erscheine und bleibe dort für immer.23 Elkana, ihr Mann, sprach zu ihr: So tu, wie dir’s gefällt! Bleib, bis du ihn entwöhnt hast; der HERR bestätige aber, was er geredet hat. So blieb die Frau und stillte ihren Sohn, bis sie ihn entwöhnt hatte.24 Nachdem sie ihn entwöhnt hatte, nahm sie ihn mit sich hinauf, dazu einen dreijährigen Stier, einen Scheffel Mehl und einen Krug Wein, und brachte ihn in das Haus des HERRN nach Silo. Der Knabe war aber noch jung. (4Mo 15,3; 4Mo 15,8)25 Und sie schlachteten den Stier und brachten den Knaben zu Eli.26 Und sie sprach: Ach, mein Herr, so wahr du lebst, mein Herr: Ich bin die Frau, die hier bei dir stand, um zum HERRN zu beten.27 Um diesen Knaben bat ich. Nun hat der HERR mir gegeben, was ich von ihm erbeten habe.28 Darum gebe ich ihn dem HERRN wieder sein Leben lang, weil er vom HERRN erbeten ist. Und sie beteten dort den HERRN an. (1Sam 2,20; 1Sam 11,1)