1Sechs Tage vor Beginn der Passah-Feierlichkeiten kam Jesus nach Betanien, in die Heimatstadt von Lazarus – jenes Mannes, den er von den Toten auferweckt hatte. (Joh 11,1)2Dort wurde zu seinen Ehren ein Festessen gegeben. Marta bediente die Gäste, und Lazarus saß mit ihm am Tisch. (Lk 10,38)3Da nahm Maria ein zwölf Unzen fassendes Fläschchen[1] mit kostbarem Nardenöl, salbte Jesus mit dem Öl die Füße und trocknete sie mit ihrem Haar. Der Duft des Öls erfüllte das ganze Haus. (Lk 7,37)4Da sagte Judas Iskariot, einer seiner Jünger – der, der ihn später verriet: (Joh 6,71)5»Dieses Parfüm war ein kleines Vermögen[2] wert. Man hätte es verkaufen und das Geld den Armen geben sollen.«6Doch es ging ihm gar nicht um die Armen – er war ein Dieb und führte die Kasse der Jünger und entwendete hin und wieder etwas Geld für den eigenen Bedarf. (Joh 13,29)7Jesus erwiderte: »Lass sie. Sie hat es als Vorbereitung für mein Begräbnis getan. (Joh 19,40)8Die Armen habt ihr immer bei euch, aber ich werde nicht mehr lange bei euch sein.« (5Mo 15,11)9Als die Leute[3] erfuhren, dass Jesus dort war, kamen sie scharenweise herbei, um nicht nur Jesus, sondern vor allem Lazarus zu sehen, den Jesus von den Toten auferweckt hatte.10Daraufhin beschlossen die obersten Priester, auch Lazarus umzubringen, (Lk 16,31)11denn seinetwegen waren viele Leute von ihnen abgefallen und glaubten nun an Jesus.
Der triumphale Einzug
12Am nächsten Tag verbreitete sich die Nachricht, dass Jesus auf dem Weg nach Jerusalem sei, in der ganzen Stadt. Scharen von Menschen, die zum Passahfest gekommen waren,13hielten Palmzweige in den Händen und zogen die Straße hinunter, ihm entgegen. Dabei riefen sie: »Gelobt sei Gott![4] Gepriesen sei, der im Namen des Herrn kommt! Heil dem König Israels!«[5] (3Mo 23,40; Ps 118,25; Zef 3,15)14Jesus fand einen jungen Esel und setzte sich darauf. Damit erfüllte er die Prophezeiung der Heiligen Schrift:15»Fürchte dich nicht, Volk Israel[6]. Sieh, dein König kommt; er sitzt auf einem Eselsfohlen.«[7] (Jes 35,4; Sach 9,9)16Damals erkannten die Jünger noch nicht, dass sich damit eine Weissagung erfüllte. Doch nachdem Jesus verherrlicht worden war, erinnerten sie sich daran, wie diese Schriftstelle sich vor ihren eigenen Augen erfüllt hatte. (Joh 2,22; Joh 7,39)17Die Leute in der Menge, die gesehen hatten, wie Jesus Lazarus aus dem Grab ins Leben zurückgerufen hatte, erzählten den anderen davon. (Joh 11,43)18Das war der Hauptgrund, warum so viele ihm entgegenzogen – weil sie von diesem großen Wunder gehört hatten, dass er es getan hatte. (Joh 12,11; Joh 19,37)19Da sagten die Pharisäer zueinander: »So bewirken wir nichts. Seht doch, die ganze Welt läuft ihm nach!«
Jesus sagt seinen Tod voraus
20Einige Griechen, die zum Passahfest nach Jerusalem gekommen waren, um anzubeten,21besuchten Philippus, der aus Betsaida in Galiläa stammte. Sie sagten: »Herr, wir möchten gern Jesus kennenlernen.« (Joh 1,43)22Philippus sagte es Andreas, und beide gingen gemeinsam zu Jesus, um ihn zu fragen.23Jesus erwiderte: »Für den Menschensohn ist die Zeit gekommen, dass er verherrlicht wird. (Joh 13,32; Joh 17,1)24Ich versichere euch: Ein Weizenkorn muss in die Erde ausgesät werden. Wenn es dort nicht stirbt, wird es allein bleiben – ein einzelnes Samenkorn. Sein Tod aber wird viele neue Samenkörner hervorbringen – eine reiche Ernte neuen Lebens. (1Kor 15,36)25Wer sein Leben in dieser Welt liebt, wird es verlieren. Wer sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es zum ewigen Leben bewahren. (Mt 10,39; Lk 9,24; Lk 17,33)26Wer mein Jünger sein will, muss sich aufmachen und mir nachfolgen, denn mein Diener wird da sein, wo ich bin. Wer mir nachfolgt, den wird der Vater ehren. (Joh 14,3; Joh 17,24)27Meine Seele ist in diesem Augenblick tieftraurig. Soll ich beten: ›Vater, bewahre mich vor dem, was vor mir liegt‹? Doch eben deshalb bin ich ja gekommen! (Ps 6,4; Mt 26,38; Mk 14,34)28Vater, verherrliche deinen Namen.« Da sprach eine Stimme aus dem Himmel: »Ich habe ihn schon verherrlicht und werde es wieder tun.« (Mt 3,17; Mt 17,5; Mk 1,11; Mk 9,7; Lk 3,22; Lk 9,35; 2Petr 1,17)29Als die Menge die Stimme hörte, hielten einige sie für Donner, während andere erklärten, ein Engel habe zu ihm gesprochen.30Da sagte Jesus zu ihnen: »Die Stimme erklang euretwegen, nicht meinetwegen.31Für die Welt ist die Zeit des Gerichts gekommen, in der der Herrscher dieser Welt[8] vertrieben wird. (Joh 14,30; Joh 16,11; Eph 2,2)32Und wenn ich am Kreuz aufgerichtet bin,[9] werde ich alle zu mir ziehen.« (Joh 3,14; Joh 6,44)33Mit diesen Worten deutete er an, wie er sterben würde.34Da erwiderte die Menge: »Wir haben in der Schrift gelesen, dass der Christus ewig leben wird. Warum sagst du, der Menschensohn müsse am Kreuz aufgerichtet werden[10]? Wer ist dieser Menschensohn, von dem du sprichst?« (Ps 89,5; Ps 110,4; Jes 9,6; Hes 37,25; Dan 7,14)35Jesus erwiderte: »Das Licht wird nur noch kurze Zeit für euch leuchten. Lebt darin, solange ihr es noch könnt, damit ihr nicht stolpert, wenn die Dunkelheit kommt. Wenn ihr im Dunkel lebt, könnt ihr nicht sehen, wohin ihr geht. (Joh 8,12; Joh 9,4; Joh 12,46)36Glaubt an das Licht, solange noch Zeit dazu ist; dann werdet ihr Kinder des Lichts werden.« Nachdem er diese Dinge gesagt hatte, ging Jesus fort, und sie sahen ihn nicht mehr. (Joh 8,59; Eph 5,8; 1Thess 5,5)
Der Unglaube des Volkes
37Doch trotz der vielen Wunder, die er getan hatte, glaubten die meisten Menschen nicht an ihn.38Genau das hatte der Prophet Jesaja vorausgesagt: »Herr, wer hat unserer Botschaft geglaubt? Wem wird der Herr seine rettende Macht offenbaren?«[11] (Jes 53,1; Röm 10,16)39Die Menschen waren nicht fähig zu glauben, denn Jesaja sagte auch:40»Der Herr hat ihre Augen blind gemacht und ihre Herzen verhärtet – damit ihre Augen nicht sehen und ihre Herzen nicht verstehen können und damit sie nicht zu mir umkehren, um sich von mir heilen zu lassen.«[12] (Jes 6,10; Mt 13,14)41Diese Weissagung Jesajas bezog sich auf Jesus, denn Jesaja hatte dessen Herrlichkeit gesehen. (Jes 6,1)42Viele Menschen, darunter auch einige der führenden Männer, glaubten an Jesus, scheuten sich aber, es zuzugeben. Sie fürchteten, dass die Pharisäer sie deswegen aus der Synagoge ausschließen würden. (Joh 7,13; Joh 9,22; Joh 12,11)43Die Anerkennung der Menschen war ihnen wichtiger als die Anerkennung durch Gott. (Joh 5,44)44Jesus rief der Menge zu: »Wenn ihr mir glaubt, glaubt ihr nicht nur an mich, sondern an Gott, der mich gesandt hat.45Denn wenn ihr mich seht, seht ihr den, der mich gesandt hat.46Ich bin als Licht gekommen, um in dieser dunklen Welt zu leuchten, damit alle, die an mich glauben, nicht im Dunkel bleiben. (Joh 1,4; Joh 3,19; Joh 8,12; Joh 9,5)47Wenn jemand mich hört und mir nicht gehorcht, bin ich nicht sein Richter – denn ich bin gekommen, um die Welt zu retten, und nicht, um sie zu richten. (Joh 3,17; Joh 8,15)48Doch wer mich und meine Botschaft ablehnt, wird am Tag des Gerichts durch meine Worte, die ich gesprochen habe, gerichtet werden.49Ich spreche nicht aufgrund eigener Vollmacht. Der Vater, der mich gesandt hat, hat mir aufgetragen, was ich sagen soll.50Und ich weiß, dass seine Weisungen zum ewigen Leben führen; deshalb sage ich, was der Vater mir zu sagen gebietet!«
1Sechs Tage vor dem Passafest kam Jesus nach Betanien, wo Lazarus war, den Jesus auferweckt hatte von den Toten. (Mt 26,6; Mk 14,3; Joh 11,1; Joh 11,43)2Dort machten sie ihm ein Mahl, und Marta diente bei Tisch; Lazarus aber war einer von denen, die mit ihm zu Tisch saßen.3Da nahm Maria ein Pfund Salböl von unverfälschter, kostbarer Narde und salbte die Füße Jesu und trocknete mit ihrem Haar seine Füße; das Haus aber wurde erfüllt vom Duft des Öls. (Lk 7,38)4Da sprach einer seiner Jünger, Judas Iskariot, der ihn hernach verriet:5Warum wurde dieses Öl nicht für dreihundert Silbergroschen verkauft und das Geld den Armen gegeben?6Das sagte er aber nicht, weil ihm an den Armen lag, sondern er war ein Dieb; er hatte den Geldbeutel und nahm an sich, was gegeben wurde. (Joh 13,29)7Da sprach Jesus: Lass sie. Es soll gelten für den Tag meines Begräbnisses.8Denn Arme habt ihr allezeit bei euch; mich aber habt ihr nicht allezeit. (5Mo 15,11)9Da erfuhr eine große Menge der Juden, dass er dort war, und sie kamen nicht allein um Jesu willen, sondern um auch Lazarus zu sehen, den er von den Toten erweckt hatte.10Aber die Hohenpriester beschlossen, auch Lazarus zu töten;11denn um seinetwillen gingen viele Juden hin und glaubten an Jesus.
Der Einzug in Jerusalem
12Als am nächsten Tag die große Menge, die aufs Fest gekommen war, hörte, dass Jesus nach Jerusalem kommen werde, (Mt 21,1; Mk 11,1; Lk 19,29)13nahmen sie Palmzweige und gingen hinaus ihm entgegen und schrien: Hosianna! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn, der König von Israel! (Ps 118,25)14Jesus aber fand einen jungen Esel und setzte sich darauf, wie geschrieben steht:15»Fürchte dich nicht, du Tochter Zion! Siehe, dein König kommt und reitet auf einem Eselsfüllen.«16Das verstanden seine Jünger zuerst nicht; doch als Jesus verherrlicht war, da dachten sie daran, dass dies von ihm geschrieben stand und man so an ihm getan hatte.17Die Menge aber, die bei ihm war, als er Lazarus aus dem Grabe rief und von den Toten auferweckte, bezeugte die Tat.18Darum ging ihm auch die Menge entgegen, weil sie hörte, er habe dieses Zeichen getan.19Die Pharisäer aber sprachen untereinander: Ihr seht, dass ihr nichts ausrichtet; siehe, alle Welt läuft ihm nach. (Joh 11,48)
Die Ankündigung der Verherrlichung
20Es waren aber einige Griechen unter denen, die heraufgekommen waren, um anzubeten auf dem Fest.21Die traten zu Philippus, der aus Betsaida in Galiläa war, und baten ihn und sprachen: Herr, wir wollen Jesus sehen. (Joh 1,44)22Philippus kommt und sagt es Andreas, und Andreas und Philippus sagen’s Jesus.23Jesus aber antwortete ihnen und sprach: Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht werde.24Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht. (Röm 14,9; 1Kor 15,36)25Wer sein Leben lieb hat, der verliert es; und wer sein Leben auf dieser Welt hasst, der wird’s bewahren zum ewigen Leben. (Mt 10,39; Mt 16,25; Lk 17,33)26Wer mir dienen will, der folge mir nach; und wo ich bin, da soll mein Diener auch sein. Und wer mir dienen wird, den wird mein Vater ehren. (Joh 17,24)27Jetzt ist meine Seele voll Unruhe. Und was soll ich sagen? Vater, hilf mir aus dieser Stunde? Doch darum bin ich in diese Stunde gekommen. (Mt 26,38)28Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn verherrlicht und will ihn abermals verherrlichen. (Mt 3,17; Mt 17,5; Joh 13,31)29Da sprach das Volk, das dabeistand und zuhörte: Es hat gedonnert. Andere sprachen: Ein Engel hat mit ihm geredet.30Jesus antwortete und sprach: Diese Stimme ist nicht um meinetwillen geschehen, sondern um euretwillen. (Joh 11,42)31Jetzt ergeht das Gericht über diese Welt; jetzt wird der Fürst dieser Welt hinausgestoßen werden. (Lk 10,18; Joh 14,30; Joh 16,11)32Und ich, wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen. (Joh 8,28)33Das sagte er aber, um anzuzeigen, welchen Todes er sterben würde.34Da antwortete ihm das Volk: Wir haben aus dem Gesetz gehört, dass der Christus in Ewigkeit bleibt; wieso sagst du dann: Der Menschensohn muss erhöht werden? Wer ist dieser Menschensohn? (Ps 110,4; Dan 7,14)35Da sprach Jesus zu ihnen: Es ist das Licht noch eine kleine Zeit bei euch. Wandelt, solange ihr das Licht habt, dass euch die Finsternis nicht überfalle. Wer in der Finsternis wandelt, der weiß nicht, wo er hingeht. (Joh 11,10)36Glaubt an das Licht, solange ihr’s habt, auf dass ihr des Lichtes Kinder werdet. Das redete Jesus und ging weg und verbarg sich vor ihnen. (Eph 5,8)
Der Unglaube des Volkes
37Und obwohl er solche Zeichen vor ihren Augen getan hatte, glaubten sie doch nicht an ihn,38auf dass erfüllt werde der Spruch des Propheten Jesaja, den er sagte: »Herr, wer glaubt unserm Predigen? Und wem ist der Arm des Herrn offenbart?«39Darum konnten sie nicht glauben, denn Jesaja sagte wiederum:40»Er hat ihre Augen verblendet und ihr Herz verstockt, dass sie mit den Augen nicht sehen noch mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich ihnen helfe[1].« (Mt 13,14; Apg 28,27)41Das sagte Jesaja, weil er seine Herrlichkeit sah und von ihm redete. (Jes 6,1)42Doch auch von den Oberen glaubten viele an ihn; aber um der Pharisäer willen bekannten sie es nicht, um nicht aus der Synagoge ausgestoßen zu werden. (Joh 9,22)43Denn sie hatten lieber Ehre bei den Menschen als Ehre bei Gott. (Joh 5,44)44Jesus aber rief: Wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat.45Und wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat. (Joh 14,9)46Ich bin als Licht in die Welt gekommen, auf dass, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe. (Joh 8,12)47Und wer meine Worte hört und bewahrt sie nicht, den richte ich nicht; denn ich bin nicht gekommen, dass ich die Welt richte, sondern dass ich die Welt rette. (Lk 9,56; Joh 3,17)48Wer mich verachtet und nimmt meine Worte nicht an, der hat schon seinen Richter: Das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am Jüngsten Tage.49Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, der hat mir ein Gebot gegeben, was ich tun und reden soll.50Und ich weiß: Sein Gebot ist das ewige Leben. Darum: Was ich rede, das rede ich so, wie es mir der Vater gesagt hat.
1Sechs Tage vor dem Passah kam Jesus dann nach Bethanien, wo Lazarus war, der tot gewesen war und den er aus den Toten auferweckt hatte. (Joh 11,1)2Sie machten ihm nun dort ein Gastmahl, und Martha diente. Lazarus aber war einer von denen, die mit ihm zu Tisch saßen.[1] (Lk 10,40; Joh 11,2)3Da nahm Maria ein Pfund echten, köstlichen Nardensalböls, salbte Jesus die Füße und trocknete seine Füße mit ihren Haaren; das Haus aber wurde erfüllt vom Geruch des Salböls. (Lk 10,39; Joh 7,38; Joh 11,32)4Da spricht Judas, Simons Sohn, der Ischariot, einer seiner Jünger, der ihn danach verriet:5Warum hat man dieses Salböl nicht für 300 Denare verkauft und es den Armen gegeben? (Joh 6,7)6Das sagte er aber nicht, weil er sich um die Armen kümmerte, sondern weil er ein Dieb war und den Beutel hatte und trug, was eingelegt wurde. (2Kön 5,20; Joh 13,29)7Da sprach Jesus: Lass sie! Dies hat sie für den Tag meines Begräbnisses aufbewahrt. (2Chr 25,9; Mt 26,10; Mt 26,12; 1Kor 4,5)8Denn die Armen habt ihr allezeit bei euch; mich aber habt ihr nicht allezeit. (Mt 26,11; Joh 13,33)9Es erfuhr nun eine große Menge der Juden, dass er dort war; und sie kamen nicht allein um Jesu willen, sondern auch um Lazarus zu sehen, den er aus den Toten auferweckt hatte. (Joh 11,43; Apg 3,10; Apg 4,14)10Da beschlossen die obersten Priester, auch Lazarus zu töten, (Mt 26,4; Lk 18,33; Apg 3,15)11denn seinetwegen gingen viele Juden hin und glaubten an Jesus. (Joh 11,45)
Der Einzug des Messias Jesus in Jerusalem
12Am folgenden Tag, als viele Leute, die zum Fest erschienen waren, hörten, dass Jesus nach Jerusalem komme, (Joh 11,55)13da nahmen sie Palmzweige und gingen hinaus, ihm entgegen, und riefen: Hosianna! Gepriesen sei der, welcher kommt im Namen des Herrn, der König von Israel! (Joh 18,33; Offb 7,9)14Jesus aber hatte einen jungen Esel gefunden und setzte sich darauf, wie geschrieben steht:15»Fürchte dich nicht, Tochter Zion! Siehe, dein König kommt, sitzend auf dem Füllen einer Eselin«[2]. (Ri 5,9; 1Kön 1,37; Sach 9,9)16Dies verstanden aber seine Jünger anfangs nicht, doch als Jesus verherrlicht war, da erinnerten sie sich, dass dies von ihm geschrieben stand und dass sie ihm dies getan hatten. (Lk 18,34; Joh 7,39; Joh 14,26; Joh 17,1; Apg 3,17)17Die Menge nun, die bei ihm war, als er Lazarus aus dem Grab gerufen und ihn aus den Toten auferweckt hatte, legte Zeugnis ab. (Joh 11,42; Joh 11,48)18Darum ging ihm auch die Volksmenge entgegen, weil sie gehört hatte, dass er dieses Zeichen getan hatte.19Da sprachen die Pharisäer zueinander: Ihr seht, dass ihr nichts ausrichtet. Siehe, alle Welt läuft ihm nach! (Joh 11,47; Joh 12,9)20Es waren aber etliche Griechen unter denen, die hinaufkamen, um während des Festes anzubeten. (1Kön 8,41; Apg 8,27; Apg 17,4; Röm 1,16)21Diese gingen zu Philippus, der aus Bethsaida in Galiläa war, baten ihn und sprachen: Herr, wir möchten gerne Jesus sehen! (Ps 27,4; Mt 4,15; Mt 13,17; Lk 19,2; Joh 1,45; Joh 6,40; Joh 12,45)22Philippus kommt und sagt es dem Andreas, und Andreas und Philippus sagen es wiederum Jesus.
Der Messias kündigt seinen Opfertod und seine Verherrlichung an
23Jesus aber antwortete ihnen und sprach: Die Stunde ist gekommen, dass der Sohn des Menschen verherrlicht werde! (Joh 13,32)24Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, so bleibt es allein; wenn es aber stirbt, so bringt es viel Frucht. (Jes 53,10; 1Kor 15,36; Hebr 2,14)25Wer sein Leben[3] liebt, der wird es verlieren; wer aber sein Leben in dieser Welt hasst, wird es zum ewigen Leben bewahren. (Mt 10,39; Lk 17,33)26Wenn jemand mir dienen will, so folge er mir nach; und wo ich bin, da soll auch mein Diener sein; und wenn jemand mir dient, so wird ihn [mein] Vater ehren. (1Sam 2,30; Spr 27,18; Joh 10,27; Joh 14,21; Eph 5,1; 1Petr 2,21)27Jetzt ist meine Seele erschüttert. Und was soll ich sagen? Vater, hilf mir aus dieser Stunde! Doch darum bin ich in diese Stunde gekommen. (Mt 26,38; Mk 10,45; Lk 12,50; Joh 13,1; Joh 17,1)28Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn verherrlicht und will ihn wiederum verherrlichen! (Jes 24,15; Jes 40,5; Mt 3,17; Mt 6,9; Mt 17,5; Röm 6,4; Phil 1,20; Phil 2,11)29Die Menge nun, die dabeistand und dies hörte, sagte, es habe gedonnert. Andere sagten: Ein Engel hat mit ihm geredet! (Apg 23,9)30Jesus antwortete und sprach: Nicht um meinetwillen ist diese Stimme geschehen, sondern um euretwillen. (Joh 11,42)31Jetzt ergeht ein Gericht über diese Welt. Nun wird der Fürst dieser Welt hinausgeworfen werden; (Lk 10,18; Joh 14,30; 2Kor 4,4)32und ich, wenn ich von der Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen. (Joh 3,14; Röm 5,18; 1Tim 2,4)33Das sagte er aber, um anzudeuten, durch welchen Tod er sterben würde. (Joh 18,32)34Die Menge antwortete ihm: Wir haben aus dem Gesetz gehört, dass der Christus in Ewigkeit bleibt; wie sagst du denn, der Sohn des Menschen müsse erhöht werden? Wer ist dieser Sohn des Menschen? (Ps 89,37; Jes 9,6; Dan 7,14; Mt 16,13)35Da sprach Jesus zu ihnen: Noch eine kleine Zeit ist das Licht bei euch. Wandelt, solange ihr das Licht noch habt, damit euch die Finsternis nicht überfällt! Denn wer in der Finsternis wandelt, weiß nicht, wohin er geht. (Spr 4,19; Jer 13,16; Joh 7,33; Joh 11,10; 1Joh 2,11)36Solange ihr das Licht habt, glaubt an das Licht, damit ihr Kinder des Lichtes werdet! Dies redete Jesus und ging hinweg und verbarg sich vor ihnen. (Joh 12,46; Eph 5,8)
Das Volk verharrt im Unglauben
37Obwohl er aber so viele Zeichen vor ihnen getan hatte, glaubten sie nicht an ihn; (Joh 2,23; Joh 5,36; Joh 20,30)38damit das Wort des Propheten Jesaja erfüllt würde, das er gesprochen hat: »Herr, wer hat unserer Verkündigung geglaubt, und wem ist der Arm des Herrn geoffenbart worden?«[4] (Jes 53,1; Lk 16,31)39Darum konnten sie nicht glauben, denn Jesaja hat wiederum gesprochen:40»Er hat ihre Augen verblendet und ihr Herz verhärtet, damit sie nicht mit den Augen sehen, noch mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile«.[5] (Ps 81,13; Jes 6,10; Mt 13,15)41Dies sprach Jesaja, als er seine Herrlichkeit sah und von ihm redete. (Jes 6,1)42Doch glaubten sogar von den Obersten viele an ihn, aber wegen der Pharisäer bekannten sie es nicht, damit sie nicht aus der Synagoge ausgeschlossen würden. (Lk 9,26; Joh 9,22)43Denn die Ehre der Menschen war ihnen lieber als die Ehre Gottes. (Joh 5,44)44Jesus aber rief und sprach: Wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat. (1Petr 1,21)45Und wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat. (Joh 10,30; Joh 14,9; Kol 1,15)46Ich bin als ein Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt. (Joh 1,4; Joh 1,9; Joh 8,12; Joh 9,5)47Und wenn jemand meine Worte hört und nicht glaubt, so richte ich ihn nicht; denn ich bin nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern damit ich die Welt rette. (Joh 3,17)48Wer mich verwirft und meine Worte nicht annimmt, der hat schon seinen Richter: Das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am letzten Tag. (5Mo 18,19; Joh 5,45; Röm 2,12)49Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, er hat mir ein Gebot gegeben, was ich sagen und was ich reden soll. (Joh 7,16)50Und ich weiß, dass sein Gebot ewiges Leben ist. Darum, was ich rede, das rede ich so, wie der Vater es mir gesagt hat. (Joh 3,11; Joh 14,24; 1Joh 3,23; 1Joh 5,11)
1Sechs Tage vor dem Paschafest kam Jesus nach Betanien, wo Lazarus war, den er von den Toten auferweckt hatte. (Mt 26,6; Mk 14,3; Lk 7,36)2Dort bereiteten sie ihm ein Mahl; Marta bediente und Lazarus war unter denen, die mit Jesus bei Tisch waren.3Da nahm Maria ein Pfund echtes, kostbares Nardenöl, salbte Jesus die Füße und trocknete sie mit ihren Haaren. Das Haus wurde vom Duft des Öls erfüllt.4Doch einer von seinen Jüngern, Judas Iskariot, der ihn später auslieferte, sagte:5Warum hat man dieses Öl nicht für dreihundert Denare verkauft und den Erlös den Armen gegeben?6Das sagte er aber nicht, weil er ein Herz für die Armen gehabt hätte, sondern weil er ein Dieb war; er hatte nämlich die Kasse und veruntreute die Einkünfte. (Joh 13,29)7Jesus jedoch sagte: Lass sie, damit sie es für den Tag meines Begräbnisses aufbewahrt!8Die Armen habt ihr immer bei euch, mich aber habt ihr nicht immer. (5Mo 15,11)9Eine große Menge der Juden hatte erfahren, dass Jesus dort war, und sie kamen, jedoch nicht nur um Jesu willen, sondern auch um Lazarus zu sehen, den er von den Toten auferweckt hatte.10Die Hohepriester aber beschlossen, auch Lazarus zu töten,11weil viele Juden seinetwegen hingingen und an Jesus glaubten.
Jesu Einzug in Jerusalem
12Am Tag darauf hörte die große Volksmenge, die sich zum Fest eingefunden hatte, Jesus komme nach Jerusalem. (Mt 21,1; Mk 11,1; Lk 19,28)13Da nahmen sie Palmzweige, zogen hinaus, um ihn zu empfangen, und riefen: Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn, der König Israels! (Ps 118,25; Zef 3,15)14Jesus fand einen jungen Esel und setzte sich darauf - wie es in der Schrift heißt:15Fürchte dich nicht, Tochter Zion! Siehe, dein König kommt; er sitzt auf dem Fohlen einer Eselin. (Jes 40,9; Sach 9,9)16Das alles verstanden seine Jünger zunächst nicht; als Jesus aber verherrlicht war, da wurde ihnen bewusst, dass es so über ihn geschrieben stand und dass man so an ihm gehandelt hatte. (Joh 2,21)17Die Menge, die bei Jesus gewesen war, als er Lazarus aus dem Grab rief und von den Toten auferweckte, legte Zeugnis für ihn ab.18Ebendeshalb war die Menge ihm entgegengezogen, weil sie gehört hatte, er habe dieses Zeichen getan.19Die Pharisäer aber sagten zueinander: Ihr seht, dass ihr nichts ausrichtet; alle Welt läuft ihm nach.
Die Stunde der Entscheidung
20Unter den Pilgern, die beim Fest Gott anbeten wollten, gab es auch einige Griechen. (Joh 7,35)21Diese traten an Philippus heran, der aus Betsaida in Galiläa stammte, und baten ihn: Herr, wir möchten Jesus sehen. (Joh 1,44)22Philippus ging und sagte es Andreas; Andreas und Philippus gingen und sagten es Jesus.23Jesus aber antwortete ihnen: Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht wird. (Joh 7,30; Joh 8,20; Joh 13,1; Joh 17,1)24Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.25Wer sein Leben liebt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. (Mt 10,39; Mt 16,25; Mk 8,35; Lk 9,24; Lk 17,33)26Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren.27Jetzt ist meine Seele erschüttert. Was soll ich sagen: Vater, rette mich aus dieser Stunde? Aber deshalb bin ich in diese Stunde gekommen. (Ps 6,4; Mt 26,36; Mk 14,32; Lk 22,39)28Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn schon verherrlicht und werde ihn wieder verherrlichen. (Joh 17,1)29Die Menge, die dabeistand und das hörte, sagte: Es hat gedonnert. Andere sagten: Ein Engel hat zu ihm geredet.30Jesus antwortete und sagte: Nicht mir galt diese Stimme, sondern euch.31Jetzt wird Gericht gehalten über diese Welt; jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden. (Joh 16,11)32Und ich, wenn ich über die Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen. (Joh 3,14; Joh 8,28)33Das sagte er, um anzudeuten, auf welche Weise er sterben werde.34Die Menge jedoch hielt ihm entgegen: Wir haben aus dem Gesetz gehört, dass der Christus bis in Ewigkeit bleiben wird. Wie kannst du sagen, der Menschensohn müsse erhöht werden? Wer ist dieser Menschensohn? (Ps 89,37; Jes 9,6; Hes 37,25; Lk 1,33)35Da sagte Jesus zu ihnen: Nur noch kurze Zeit ist das Licht bei euch. Geht euren Weg, solange ihr das Licht habt, damit euch nicht die Finsternis überrascht! Wer in der Finsternis geht, weiß nicht, wohin er gerät. (Joh 9,4)36Solange ihr das Licht bei euch habt, glaubt an das Licht, damit ihr Söhne des Lichts werdet! Dies sagte Jesus. Und er ging fort und verbarg sich vor ihnen.
Rückblick auf das Wirken Jesu in Israel
37Obwohl Jesus so viele Zeichen vor ihren Augen getan hatte, glaubten sie nicht an ihn.38So sollte sich das Wort erfüllen, das der Prophet Jesaja gesprochen hat: Herr, wer hat unserer Botschaft geglaubt? Und der Arm des Herrn - wem wurde seine Macht offenbar? (Jes 53,1)39Denn sie konnten nicht glauben, weil Jesaja an einer anderen Stelle gesagt hat:40Er hat ihre Augen blind gemacht und ihr Herz hart, damit sie mit ihren Augen nicht sehen und mit ihrem Herzen nicht zur Einsicht kommen, damit sie sich nicht bekehren und ich sie nicht heile. (Jes 6,10; Mt 13,13; Mk 4,12; Lk 8,10; Apg 28,26)41Das sagte Jesaja, weil er Jesu Herrlichkeit gesehen hatte; über ihn nämlich hat er gesprochen. (Jes 6,1)42Dennoch kamen sogar von den führenden Männern viele zum Glauben an ihn; aber wegen der Pharisäer bekannten sie es nicht offen, um nicht aus der Synagoge ausgestoßen zu werden. (Joh 3,1; Joh 7,50; Joh 9,22; Joh 16,2; Joh 19,38)43Denn sie liebten die Ehre der Menschen mehr als die Ehre Gottes. (Joh 5,44)
Jesu letzter Aufruf zum Glauben
44Jesus aber rief aus: Wer an mich glaubt, glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat, (Joh 5,36; Joh 6,57; Joh 11,42; Joh 17,8)45und wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat.46Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt. (Joh 1,9; Joh 8,12; Joh 9,5)47Wer meine Worte nur hört und sie nicht befolgt, den richte nicht ich; denn ich bin nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern um die Welt zu retten. (Joh 3,17)48Wer mich verachtet und meine Worte nicht annimmt, der hat schon seinen Richter: Das Wort, das ich gesprochen habe, wird ihn richten am Jüngsten Tag.49Denn ich habe nicht von mir aus gesprochen, sondern der Vater, der mich gesandt hat, hat mir aufgetragen, was ich sagen und reden soll.50Und ich weiß, dass sein Auftrag ewiges Leben ist. Was ich also sage, sage ich so, wie es mir der Vater gesagt hat. (5Mo 32,47; Joh 3,17; Joh 17,3)