1Nun zogen Paulus und Silas durch die Städte in Amphipolis und Apollonia und kamen nach Thessalonich, wo es eine jüdische Synagoge gab.2Wie gewohnt ging Paulus zur Synagogenversammlung und legte den Leuten dort an drei Sabbaten die Schrift aus. (Apg 9,20; Apg 13,14; Apg 17,10)3Ausführlich erläuterte er die Prophezeiungen über das Leiden des Christus und über seine Auferstehung von den Toten und sagte: »Dieser Jesus, von dem ich euch erzähle, ist der Christus.« (Lk 24,26; Apg 3,18; Apg 9,22; Apg 18,5)4Einige Zuhörer ließen sich überzeugen und bekehrten sich, darunter zahlreiche gottesfürchtige Griechen sowie viele angesehene Frauen der Stadt.[1]5Doch die einflussreichen Juden wurden neidisch. Sie gebrauchten einige üble Männer von der Straße dafür, dass sie das Volk aufhetzten und einen Aufruhr anzettelten. Sie zogen vor das Haus von Jason, um Paulus und Silas zu fassen und in die aufgebrachte Menge[2] hinauszuzerren. (Röm 16,21; 1Thess 2,14)6Da sie die beiden nicht fanden, packten sie Jason und einige andere Gläubige[3] und schleppten sie vor die Obersten der Stadt. »Paulus und Silas haben die ganze Welt aufgewiegelt, und jetzt bringen sie auch unsere Stadt in Aufruhr«, riefen sie. (Apg 16,20)7»Und Jason hat sie in sein Haus aufgenommen. Sie alle haben den Kaiser verraten, denn sie fordern die Menschen auf, einem anderen König, diesem Jesus, die Treue zu halten.« (Lk 23,2; Joh 19,12)8Als die Einwohner der Stadt und ihre Obersten das hörten, brach ein Tumult los.9Doch nachdem Jason und die anderen Gläubigen eine Bürgschaft hinterlegt hatten, ließen die Beamten sie frei.
Paulus und Silas in Beröa
10Noch in derselben Nacht schickten die Gläubigen Paulus und Silas nach Beröa. Als sie dort ankamen, gingen sie in die Synagoge.11Die Einwohner Beröas waren offener als die Leute in Thessalonich und hörten die Botschaft Gottes mit Interesse an. Tag für Tag forschten sie in den Schriften nach, um zu prüfen, ob Paulus und Silas tatsächlich die Wahrheit lehrten. (Joh 5,39)12Die Folge war, dass viele Juden und viele vornehme griechische Frauen und Männer zum Glauben fanden.13Als jedoch einige von den Juden aus Thessalonich erfuhren, dass Paulus nun in Beröa das Wort Gottes verkündete, kamen sie und hetzten die Leute auf. (Apg 14,19)14Die Gläubigen schickten Paulus daraufhin rasch an die Küste. Silas und Timotheus blieben zurück. (Mt 10,23)15Die Begleiter des Paulus reisten mit ihm bis nach Athen; dann kehrten sie nach Beröa zurück und überbrachten Silas und Timotheus die Nachricht, ihm schnell nachzukommen. (Apg 18,5; 1Thess 3,1)
Paulus predigt in Athen
16Während Paulus in Athen auf sie wartete, war er erschüttert über die vielen Götzen, die er überall in der Stadt sah.17Er ging in die Synagoge, um mit den Juden und den gottesfürchtigen Nichtjuden zu reden, und sprach außerdem täglich auf dem Marktplatz zu allen, die sich gerade dort aufhielten. (Apg 18,19)18Auch mit einigen Philosophen – Epikureern und Stoikern – kam er ins Gespräch. Als er ihnen von Jesus und von der Auferstehung erzählte, meinten einige von ihnen: »Was für seltsame Ideen hat dieser Schwätzer.« Andere sagten: »Er verbreitet irgendeine fremde Religion.« (1Kor 1,22)19Dann führten sie ihn auf den Areopag[4]. »Komm und erzähle uns mehr von dieser neuen Religion«, sagten sie.20»Du sprichst von vielem, wovon wir noch nie gehört haben, und wir wollen wissen, was es damit auf sich hat.«21Die Athener und auch die Fremden, die sich in Athen aufhielten, verbrachten ihre Zeit vor allem damit, die neuesten Ideen zu hören und darüber zu reden.22Als Paulus nun auf dem Hügel stand, rief er: »Männer von Athen, ich habe bemerkt, dass ihr den Göttern besonders zugewandt seid,23denn als ich umherging, sah ich eure vielen Altäre. Einer davon trug die Inschrift: ›Dem unbekannten Gott‹. Ihr habt ihn angebetet, ohne zu wissen, wer er ist, und nun möchte ich euch von ihm erzählen. (Joh 4,22)24Er ist der Gott, der die Welt und alles, was darin ist, erschuf. Weil er der Herr über Himmel und Erde ist, wohnt er nicht in Tempeln, die Menschen erbaut haben. (1Kön 8,27; Jes 42,5; Apg 7,48)25Er braucht keine Hilfe von Menschen. Er selbst gibt allem, was ist, Leben und Atem, und er stillt jedes Bedürfnis, das ein Mensch haben kann. (Ps 50,12; Jes 42,5)26Aus einem einzigen Menschen hat er alle Völker der ganzen Welt hervorgebracht. Er hat im Voraus festgelegt, welche aufsteigen und welche stürzen sollten, und er hat ihre Grenzen festgelegt. (5Mo 32,8)27Von Anfang an war es sein Plan, dass die Völker Gott suchen und auf ihn aufmerksam werden sollten und ihn finden würden – denn er ist keinem von uns fern. (Jes 55,6; Jer 23,23)28In ihm leben wir, regen wir uns und sind wir. Wie einer eurer eigenen Dichter gesagt hat: ›Wir sind seine Nachkommen.‹29Deshalb sollten wir uns Gott nicht als Götzenbild vorstellen, das Kunsthandwerker aus Silber, Gold oder Stein anfertigen. (Jes 40,18; Röm 1,23)30Bis jetzt hat Gott über die Unwissenheit der Menschen hinweggesehen, doch nun gebietet er den Menschen auf der ganzen Welt, sich von den Götzen abzukehren und sich ihm zuzuwenden.[5] (Apg 14,16)31Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er die Welt gerecht richten wird, und zwar durch den Mann, den er dazu bestimmt hat. Und er hat allen bewiesen, wer dieser Mann ist, indem er ihn von den Toten auferweckte.« (Ps 96,13; Apg 10,42)32Als sie Paulus von der Auferstehung eines Menschen reden hörten, der tot gewesen war, lachten die einen, doch andere sagten: »Wir würden gern später mehr darüber hören.«33Damit verließ Paulus die Versammlung,34doch einige schlossen sich ihm an und fanden zum Glauben. Unter ihnen waren Dionysius, ein Ratsmitglied, eine Frau mit Namen Damaris und andere mehr.
1Auf dem Weg über Amphipolis und Apollonia kamen sie nach Thessalonich. Dort hatten die Juden eine Synagoge. (1Thess 2,2)2Nach seiner Gewohnheit ging Paulus zu ihnen und redete an drei Sabbaten zu ihnen, wobei er von den Schriften ausging.3Er legte sie ihnen aus und erklärte, dass der Christus leiden und von den Toten auferstehen musste. Und er sagte: Jesus, den ich euch verkünde, ist dieser Christus. (Lk 24,26; Apg 26,23)4Einige von ihnen ließen sich überzeugen und schlossen sich Paulus und Silas an, außerdem eine große Schar gottesfürchtiger Griechen, darunter nicht wenige Frauen aus vornehmen Kreisen.5Die Juden wurden eifersüchtig, holten sich einige nichtsnutzige Männer, die sich auf dem Markt herumtrieben, wiegelten mit ihrer Hilfe das Volk auf und brachten die Stadt in Aufruhr. Sie zogen zum Haus des Jason und wollten die beiden vor das Volk führen. (Röm 16,21)6Sie fanden sie aber nicht. Daher schleppten sie den Jason und einige Brüder vor die Stadtpräfekten und schrien: Diese Leute, die schon die ganze Welt in Aufruhr gebracht haben, sind jetzt auch hier7und Jason hat sie aufgenommen. Sie alle verstoßen gegen die Gesetze des Kaisers; denn sie behaupten, ein anderer sei König, nämlich Jesus. (Lk 23,2; Joh 19,12)8So brachten sie die Menge und die Stadtpräfekten, die das hörten, in Erregung.9Diese nahmen von Jason und den anderen eine Bürgschaft und ließen sie frei.10Die Brüder schickten noch in der Nacht Paulus und Silas weiter nach Beröa. Nach ihrer Ankunft gingen sie in die Synagoge der Juden.11Diese waren vornehmer gesinnt als die in Thessalonich; mit großer Bereitschaft nahmen sie das Wort auf und forschten Tag für Tag in den Schriften nach, ob sich dies wirklich so verhielte. (Joh 5,39)12Viele von ihnen wurden gläubig und ebenso nicht wenige der vornehmen griechischen Frauen und Männer.13Als aber die Juden von Thessalonich erfuhren, dass Paulus auch in Beröa das Wort Gottes verkündete, kamen sie dorthin, um das Volk aufzuwiegeln und aufzuhetzen. (1Thess 2,14)14Da schickten die Brüder Paulus sogleich weg zum Meer hinunter. Silas und Timotheus aber blieben zurück.15Die Begleiter des Paulus brachten ihn nach Athen. Mit dem Auftrag an Silas und Timotheus, Paulus möglichst rasch nachzukommen, kehrten sie zurück. (1Thess 3,1)
Paulus in Athen
16Während Paulus in Athen auf sie wartete, wurde sein Geist von heftigem Zorn erfasst; denn er sah die Stadt voll von Götzenbildern.17Er redete in der Synagoge mit den Juden und Gottesfürchtigen und auf dem Markt sprach er täglich mit denen, die er gerade antraf.18Einige von den epikureischen und stoischen Philosophen diskutierten mit ihm und manche sagten: Was will denn dieser Schwätzer? Andere aber: Er scheint ein Verkünder fremder Gottheiten zu sein. Denn er verkündete das Evangelium von Jesus und von der Auferstehung. (1Kor 1,22)19Sie nahmen ihn mit, führten ihn zum Areopag und fragten: Können wir erfahren, was das für eine neue Lehre ist, die du vorträgst?20Du bringst uns recht befremdliche Dinge zu Gehör. Wir wüssten gern, worum es sich handelt.21Alle Athener und die Fremden dort taten nichts lieber, als die letzten Neuigkeiten zu erzählen oder zu hören.22Da stellte sich Paulus in die Mitte des Areopags und sagte: Männer von Athen, nach allem, was ich sehe, seid ihr sehr fromm.23Denn als ich umherging und mir eure Heiligtümer ansah, fand ich auch einen Altar mit der Aufschrift: EINEM UNBEKANNTEN GOTT. Was ihr verehrt, ohne es zu kennen, das verkünde ich euch.24Der Gott, der die Welt erschaffen hat und alles in ihr, er, der Herr über Himmel und Erde, wohnt nicht in Tempeln, die von Menschenhand gemacht sind. (Röm 1,19)25Er lässt sich auch nicht von Menschenhänden dienen, als ob er etwas brauche, er, der allen das Leben, den Atem und alles gibt. (Jes 42,5)26Er hat aus einem einzigen Menschen das ganze Menschengeschlecht erschaffen, damit es die ganze Erde bewohne. Er hat für sie bestimmte Zeiten und die Grenzen ihrer Wohnsitze festgesetzt. (5Mo 32,8)27Sie sollten Gott suchen, ob sie ihn ertasten und finden könnten; denn keinem von uns ist er fern. (Ps 145,18; Jes 55,6; Jer 23,24; Jer 29,12; Röm 11,36; 1Kor 8,6; Kol 1,16; Weis 13,6)28Denn in ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir; wie auch einige von euren Dichtern gesagt haben: Wir sind von seinem Geschlecht.[1]29Da wir also von Gottes Geschlecht sind, dürfen wir nicht meinen, das Göttliche sei wie ein goldenes oder silbernes oder steinernes Gebilde menschlicher Kunst und Erfindung.30Gott, der über die Zeiten der Unwissenheit hinweggesehen hat, gebietet jetzt den Menschen, dass überall alle umkehren sollen.31Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er den Erdkreis in Gerechtigkeit richten wird, durch einen Mann, den er dazu bestimmt und vor allen Menschen dadurch ausgewiesen hat, dass er ihn von den Toten auferweckte. (Ps 9,9; Ps 96,13; Ps 98,9; Apg 10,42)32Als sie von der Auferstehung der Toten hörten, spotteten die einen, andere aber sagten: Darüber wollen wir dich ein andermal hören. (1Kor 1,23)33So ging Paulus aus ihrer Mitte weg.34Einige Männer aber schlossen sich ihm an und wurden gläubig, unter ihnen auch Dionysius, der Areopagit, außerdem eine Frau namens Damaris und noch andere mit ihnen.