1Ein Psalm Asafs. Gott ist gut zu Israel, zu denen, die ein reines Herz haben. (Ps 24,3; Ps 51,12; Mt 5,8)2Ich aber wäre fast zu Fall gekommen. Beinahe hätte ich den Boden unter den Füßen verloren. (Ps 94,18)3Denn ich habe die stolzen Menschen beneidet, als ich sah, wie gut es ihnen trotz ihrer Bosheit ging. (Ps 37,1; Jer 12,1)4Sie scheinen ein sorgloses Leben zu führen und sind stark und gesund.5Sie müssen sich nicht wie die anderen Menschen abmühen und werden nicht wie alle übrigen von Sorgen geplagt. (Hi 21,9)6Ihren Hochmut tragen sie zur Schau wie einen kostbaren Halsschmuck, und ihre Grausamkeit umgibt sie wie ein kostbares Kleid. (Ps 109,18)7Sie triefen vor Fett und tun, was immer ihr Herz begehrt. (Hi 15,27; Ps 17,11)8Sie verspotten andere und reden nur Böses, verächtlich verhöhnen sie andere. (Ps 1,1; Ps 17,11; Jud 1,16)9Sie prahlen, als kämen ihre Worte vom Himmel, die ganze Welt hört ihre angeberischen Worte.10Das verwirrt und verunsichert die Menschen, sodass sie ihren Worten Glauben schenken.11Sie fragen: »Weiß Gott überhaupt, was da vor sich geht? Sieht der Höchste, was hier geschieht?« (Hi 22,13)12Schau dir diese gottlosen Menschen an – während ihr Reichtum wächst, führen sie ein angenehmes und sorgloses Leben. (Ps 49,7)13War es denn völlig umsonst, dass ich mein Herz rein hielt und kein Unrecht beging? (Hi 21,15; Hi 34,9; Ps 26,6)14Jetzt habe ich nichts als Sorgen von früh bis spät, jeder Morgen bringt mir neuen Kummer. (Ps 38,5; Ps 118,18)15Wenn ich wirklich so geredet hätte, wäre ich zum Verräter an deinem Volk geworden.16Deshalb versuchte ich zu begreifen, warum es den Gottlosen so gut geht. Aber das war mir zu schwer! (Pred 8,16)17Bis ich eines Tages in Gottes Heiligtum kam und darüber nachdachte, wie ihr Leben endet. (Ps 27,4)18Du stellst sie auf schlüpfrigen Boden und stürzt sie ins Verderben.19In einem Augenblick sind sie fort, und ihr Ende wird schrecklich sein. (4Mo 16,21; Jes 47,11)20Wie ein Traum beim Erwachen verschwindet, wirst du sie auslöschen, Herr, wenn du dich erhebst.21Da erkannte ich, wie verbittert ich war und welcher Zorn in mir aufstieg, als ich all dies sah.22Wie dumm und unwissend bin ich gewesen – ich muss dir wie ein unvernünftiges Tier erschienen sein. (Pred 3,18)23Doch ich gehöre noch immer zu dir, du hältst meine rechte Hand.24Du wirst mich nach deinem Rat leiten und mich schließlich in Ehren aufnehmen. (Ps 32,8; Ps 48,15)25Wen habe ich im Himmel außer dir? Du bist mir wichtiger als alles andere auf der Erde.26Bin ich auch krank und völlig geschwächt, bleibt Gott der Trost meines Herzens, er gehört mir für immer und ewig. (Ps 16,5; Ps 38,11)27Die aber, die dich verlassen, werden umkommen, denn du vernichtest alle, die sich von dir abwenden. (Ps 37,20)28Doch mir geht es gut, weil ich mich nahe an Gott halte! Ich setze meine Zuversicht auf den allmächtigen HERRN. Von seinen wunderbaren Werken will ich allen erzählen. (Ps 40,6; Ps 71,7; Hebr 10,22)
1Ein Psalm. Von Asaf. Fürwahr, Gott ist Israel gut, denen, die reinen Herzens sind. (Ps 24,4; Ps 50,1)2Ich aber – fast wären meine Füße ausgeglitten, beinahe hätten gewankt meine Schritte.3Denn ich beneidete die Übermütigen, als ich das Wohlergehen der Gottlosen sah. (Hi 21,7; Ps 10,5; Jer 12,1)4Denn keine Qualen ⟨haben sie bei⟩ ihrem Tod, und wohlgenährt ist ihr Leib[1]. (Hi 21,13)5In der Mühsal der Menschheit sind sie nicht, und sie werden nicht wie die ⟨anderen⟩ Menschen geplagt.6Deshalb umgibt sie Hochmut wie ein Halsgeschmeide, Gewalttat umhüllt sie wie ein Gewand. (Ps 109,18)7Es tritt aus dem Fett heraus ihr Auge;[2] sie fahren daher in den Einbildungen des Herzens[3].8Sie höhnen und[4] reden in Bosheit Bedrückendes, von oben herab reden sie[5]. (Ps 12,5)9Sie setzen in den Himmel ihren Mund, und ihre Zunge ergeht sich auf der Erde.10Deshalb wendet sich[6] hierher sein Volk, denn Wasser in Fülle wird bei ihnen geschlürft[7].11Ja, sie sprechen: Wie sollte Gott es wissen? Gibt es ein Wissen beim Höchsten? (Hi 22,13; Ps 10,4)12Siehe, dies sind Gottlose und, immer sorglos[8], erwerben sie sich Vermögen.13Fürwahr, umsonst habe ich mein Herz rein gehalten und in Unschuld gewaschen meine Hände; (Ps 26,6; Mal 3,14)14doch ich wurde geplagt den ganzen Tag, meine Züchtigung ist jeden Morgen da. (Hi 7,18)15Wenn ich gesagt hätte: Ich will ebenso reden, siehe, so hätte ich treulos gehandelt an dem Geschlecht deiner Söhne.16Da dachte ich nach, um dies zu begreifen[9]. Eine Mühe war es in meinen Augen, (Pred 1,17; Pred 8,17)17bis ich hineinging in das Heiligtum[10] Gottes. Bedenken will ich ⟨dort⟩ ihr Ende[11].18Fürwahr, auf schlüpfrige ⟨Wege⟩ stellst du sie, du lässt sie in Täuschungen[12] fallen. (Ps 35,6; Ps 55,24; Ps 92,8)19Wie sind sie so plötzlich zum Entsetzen geworden! Sie haben ein Ende gefunden, sind umgekommen in Schrecken.20Wie einen Traum nach dem Erwachen, so verachtest du, Herr, beim Aufstehen ihr Bild.21Als mein Herz erbittert war und es mich in meinen Nieren[13] stach,22da war ich dumm und verstand[14] nicht; ⟨wie⟩ ein Tier[15] war ich bei dir. (Ps 92,7)23Doch ich bin stets bei dir. Du hast meine rechte Hand gefasst.24Nach deinem Rat leitest du mich, und nachher nimmst du mich in Herrlichkeit auf[16]. (Jes 48,17)25Wen habe ich im Himmel? Und außer dir habe ich an nichts Gefallen auf der Erde.26Mag auch mein Leib und mein Herz vergehen – meines Herzens Fels und mein Teil ist Gott auf ewig. (Kla 3,24)27Denn siehe, es werden umkommen die, die sich von dir fernhalten. Du bringst zum Schweigen[17] jeden, der dir die Treue bricht[18].28Ich aber: Gott zu nahen ist mir gut. Ich habe meine Zuversicht auf den Herrn, HERRN, gesetzt, zu erzählen alle deine Taten. (Ps 40,5; Ps 71,15)