1Im neunten Jahr, im zehnten Monat der Herrschaft König Zedekias über Juda[1], kehrte der babylonische König Nebukadnezar mit seinem Heer zurück und nahm die Belagerung Jerusalems wieder auf. (2Kön 25,1)2Im elften Jahr von Zedekias Herrschaft, am neunten Tag des vierten Monats[2], gelang es Nebukadnezar, eine Bresche in die Mauer zu schlagen. (2Kön 25,4; Jer 52,7)3Durch diese brachen die Offiziere des babylonischen Heeres in die Stadt ein und setzten sich ans Mitteltor, um die Befehlsgewalt über Jerusalem zu übernehmen: Nergal-Sarezer von Sin-Magir, Nabu-Samgar, Sarsekim, ein hoher Offizier, Nebuschasban, der Ratgeber des Königs, und viele andere hohe Würdenträger des Königs.4Als König Zedekia und seine Kriegsleute das sahen, flohen sie. Sie verließen in der folgenden Nacht die Stadt durch das Tor, das zwischen den beiden Mauern hinter dem Garten des Königs lag, und flohen in Richtung Jordantal[3]. (2Kön 25,4; Jes 30,15; Jer 52,7; Am 2,14)5Aber die Babylonier nahmen sofort die Verfolgung auf und holten Zedekia in der Ebene von Jericho ein. Sie brachten ihn als ihren Gefangenen zum babylonischen König Nebukadnezar nach Ribla im Gebiet von Hamat. Dort sprach er das Urteil über Zedekia. (Jer 32,4; Jer 52,8; Kla 4,20)6Zedekia musste miterleben, wie seine Söhne vor seinen Augen auf grausame Art hingerichtet wurden. In gleicher Weise wurden auch alle adligen Männer Judas getötet. (Jer 24,8; Jer 34,18; Jer 52,10)7Daraufhin wurde Zedekia geblendet und in Ketten nach Babel in die Gefangenschaft geführt. (2Kön 25,7; Jer 52,11; Hes 12,13)8In der Zwischenzeit ließen die Babylonier ganz Jerusalem in Flammen aufgehen, den Königspalast wie auch die Wohnhäuser der Bevölkerung, und rissen die Stadtmauer vollständig nieder. (2Kön 25,9; Neh 1,3)9Dann ließ Nebusaradan, der Oberbefehlshaber der Leibwache, den Rest der Bevölkerung und diejenigen, die zu ihm übergelaufen waren, nach Babel in die Gefangenschaft bringen. (2Kön 25,11; Jer 52,12)10Nur ein kleiner Teil der ärmsten Bevölkerungsschicht, der nichts besaß, durfte in Juda bleiben, und Nebusaradan teilte ihnen Äcker und Weinberge zu. (2Kön 25,12)
Jeremia bleibt in Juda
11König Nebukadnezar hatte Nebusaradan in Bezug auf Jeremia eine besondere Anweisung erteilt: (Hi 5,15; Jer 1,8; Jer 15,20)12»Achte darauf, dass Jeremia nichts zustößt. Tu ihm ja nichts an; stattdessen erfülle ihm jeden Wunsch, den er äußern wird.« (1Petr 3,13)13Nebusaradan, der Oberbefehlshaber der Leibwache, Nergal-Sarezer, der Obermagier des Königs, und die anderen Offiziere des babylonischen Königs14schickten Boten aus, damit sie Jeremia aus seinem Gefängnis im Wachhof holten. Sie gaben ihn in die Obhut Gedaljas, des Sohnes Ahikams und Enkel Schafans, der ihn sicher nach Hause geleitete. So kam es, dass Jeremia bei seinem Volk in Juda blieb. (2Kön 22,12; Jer 26,24; Jer 40,1)15Der HERR hatte Jeremia, als dieser noch im Gefängnis war, folgende Botschaft gegeben:16»Geh zu dem Kuschiter Ebed-Melech und sag ihm: ›Der HERR, der Allmächtige, der Gott Israels, spricht: Alle Drohungen, die ich jemals gegen diese Stadt ausgesprochen habe, sollen wahr werden. An diesem Tag wirst du mit eigenen Augen das Unheil sehen, das ich über sie bringen werde. Es soll ihr schlecht gehen! (Jer 21,10; Sach 1,6)17Dich aber will ich retten, spricht der HERR. Du wirst nicht den Männern ausgeliefert werden, vor denen du dich so sehr fürchtest, sondern ich will dich entkommen lassen. (Ps 41,2; Ps 50,14)18Du hast mir vertraut, deshalb wirst du nicht im Kampf fallen, sondern wirst mit dem Leben davonkommen und in Sicherheit sein. Das verspreche ich, der HERR.‹« (Ps 34,23; Jer 17,7; Röm 10,11)
Eroberung Jerusalems durch Nebukadnezar – Zweite Wegführung von Judäern nach Babel
1Und es geschah, als Jerusalem eingenommen wurde – im neunten Jahr Zedekias, des Königs von Juda, im zehnten Monat, war Nebukadnezar, der König von Babel, und sein ganzes Heer gegen Jerusalem gekommen, und sie belagerten es; (Jer 6,6; Jer 34,1; Hes 24,1)2im elften Jahr Zedekias, im vierten Monat, am Neunten des Monats, wurde eine Bresche in die Stadt⟨mauer⟩ gebrochen –, (Jer 1,3; Hes 33,21)3da zogen alle Obersten des Königs von Babel ein und ließen sich im Mitteltor nieder: Nergal-Sarezer, Samgar-Nebu-Sar-Sechim[1], der Rab-Saris[2] – Nergal-Sarezer ⟨aber⟩ war Rab-Mag[3] und alle übrigen Obersten des Königs von Babel. (Jer 21,4; Jer 39,13)4Und es geschah, als Zedekia, der König von Juda, und alle Kriegsleute sie sahen, flohen sie und zogen nachts aus der Stadt hinaus auf dem Weg zum Königsgarten, durch das Tor zwischen den beiden Mauern. Und er zog hinaus auf dem Weg zur Steppe[4]. (2Chr 32,5; Hes 12,12)5Aber das Heer der Chaldäer jagte ihnen nach, und sie erreichten Zedekia in den Steppen von Jericho. Und sie nahmen ihn gefangen und führten ihn hinauf zu Nebukadnezar, dem König von Babel, nach Ribla im Land Hamat; und er sprach das Urteil über ihn. (Jes 22,3; Jer 38,18; Kla 4,20)6Und der König von Babel schlachtete die Söhne Zedekias in Ribla vor dessen Augen, und der König von Babel schlachtete alle Edlen von Juda. (Jer 34,19; Zef 1,8)7Und er blendete die Augen Zedekias, und er band ihn mit ehernen Fesseln[5], um ihn nach Babel zu bringen. (Jer 32,4; Jer 44,30; Hes 12,13)8Und die Chaldäer verbrannten das Haus des Königs und die Häuser des Volkes mit Feuer und rissen die Mauern von Jerusalem nieder. (Jer 5,10; Jer 21,10; Am 2,5)9Und den Rest des Volkes, die in der Stadt Übriggebliebenen, und die Überläufer, die zu ihm übergelaufen waren, und den Rest des Volkes – die Übriggebliebenen, führte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, nach Babel gefangen fort. (Jer 40,1)10Aber von dem Volk, den Geringen, die nichts hatten, ließ Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, ⟨einen Rest⟩ im Land Juda zurück. Und er gab ihnen Weinberge und Äcker an jenem Tag. (Jer 40,1)
Rettung Jeremias und Ebed-Melechs – Jeremia beim Statthalter Gedalja
11Und über Jeremia gab Nebukadnezar, der König von Babel, durch Nebusaradan, den Obersten der Leibwache, den Befehl: (Jer 52,12)12Nimm ihn und richte deine Augen auf ihn und tu ihm ja nichts Böses an, sondern wie er zu dir reden wird, so tu mit ihm! (Ps 105,15; Jer 15,11)13Da sandten Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, und Nebuschasban, der Rab-Saris[6] und Nergal-Sarezer, der Rab-Mag[7], und alle Großen des Königs von Babel – (Jer 39,3)14sie sandten hin und ließen Jeremia aus dem Wachhof holen. Und sie übergaben ihn Gedalja, dem Sohn des Ahikam, des Sohnes Schafans, dass er ihn ins Haus[8] hinausführte. Und so wohnte er mitten unter dem Volk. (Jer 26,24; Jer 38,28; Jer 40,7)15Und das Wort des HERRN war zu Jeremia geschehen, als er im Wachhof eingeschlossen war: (Jer 37,21)16Geh und sage zu Ebed-Melech, dem Kuschiter: So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich bringe meine Worte über diese Stadt ⟨zur Erfüllung⟩, ⟨ihr⟩ zum Bösen und nicht zum Guten, und sie werden an jenem Tag vor dir geschehen! (Jer 21,10; Jer 38,7; Jer 40,3; Dan 9,12; Sach 1,6)17Aber ich werde dich an jenem Tag retten, spricht der HERR[9], und du wirst nicht in die Hand der Männer gegeben, vor denen du dich fürchtest. (1Kön 18,15; 2Kön 6,16; Ps 41,2)18Denn ich werde dich gewiss entkommen lassen, und du wirst nicht durch das Schwert fallen. Und du sollst dein Leben[10] als Beute haben, weil du auf mich vertraut hast, spricht der HERR[11]. (1Chr 5,20; Hi 5,20; Ps 91,7; Jes 26,3; Jer 21,9; Jer 39,11; Jer 45,5)
1Im 9. Regierungsjahr von König Zedekia, im 10. Monat, zog König Nebukadnezar von Babylonien mit seinem ganzen Heer nach Jerusalem und belagerte die Stadt. (2Kön 24,20; 2Chr 36,16)2Im 11. Regierungsjahr von Zedekia, am 9. Tag des 4. Monats, schlugen die Babylonier eine Bresche in die Mauer.3Alle Heerführer Nebukadnezars zogen in die Stadt zum Mitteltor und übernahmen dort die Befehlsgewalt: Nergal-Sarezer, der Fürst von Sin-Magir, Nebuschasban, ein hoher Offizier, Nergal-Sarezer, ein anderer hoher Beamter, und alle übrigen Würdenträger des babylonischen Königs.4Als König Zedekia und seine Soldaten das sahen, flüchteten sie in der darauffolgenden Nacht aus der Stadt. Sie nahmen den Weg durch das Tor, das zwischen den beiden Mauern beim Garten des Königs lag, und flohen in Richtung Jordan-Ebene.5Doch die Babylonier nahmen die Verfolgung auf und holten Zedekia in der Nähe von Jericho ein. Sie nahmen ihn gefangen und brachten ihn zu ihrem König nach Ribla in der Provinz Hamat. Dort sprach Nebukadnezar das Urteil über ihn:6Zedekia musste zusehen, wie alle seine Söhne grausam hingerichtet wurden. Auch die führenden Männer von Juda ließ der babylonische König töten.7Danach stach man Zedekia die Augen aus und brachte ihn in Ketten nach Babylon.8Die Babylonier steckten den Königspalast und die Häuser von Jerusalem in Brand und rissen die Stadtmauer ein.9Nebusaradan, der Oberbefehlshaber der Leibwache, nahm alle Judäer gefangen, die sich noch in der Stadt befanden oder zu den Babyloniern übergelaufen waren, und brachte sie nach Babylonien.10Nur die arme Landbevölkerung, die nichts besaß, ließ er zurück und teilte ihnen Weinberge und Äcker zu.11König Nebukadnezar hatte Nebusaradan angewiesen:12»Du bist für Jeremia verantwortlich. Nimm ihn unter deinen Schutz und tu ihm kein Leid an! Gewähre ihm alles, worum er dich bittet!«13Nebusaradan, Nebuschasban, ein hoher Offizier, Nergal-Sarezer, ein hoher Beamter, und die anderen Würdenträger des babylonischen Königs14ließen Jeremia aus dem Wachhof holen. Sie übergaben ihn Gedalja, dem Sohn von Ahikam und Enkel von Schafan. Gedalja gab ihm die Erlaubnis, in seinen Heimatort zurückzukehren. So wohnte Jeremia mitten unter seinem Volk.
Hoffnung für Ebed-Melech
15Als Jeremia noch im Wachhof gefangen war, empfing er eine Botschaft vom HERRN:16»Geh zu dem Äthiopier Ebed-Melech und sag ihm: So spricht der HERR, der allmächtige Gott Israels: Ich habe nichts Gutes mit Jerusalem vor, sondern lasse all das Unheil über die Stadt hereinbrechen, das ich ihr angedroht habe! Du wirst es mit eigenen Augen sehen.17Dich aber werde ich retten, das verspreche ich dir. Du wirst nicht in die Hände der Feinde fallen, vor denen du dich so sehr fürchtest.18Ich lasse dich entkommen, damit du nicht getötet wirst. Du sollst am Leben bleiben, weil du mir vertraut hast. Darauf gebe ich, der HERR, mein Wort!«