Matthäus 3

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Um diese Zeit fing Johannes der Täufer an, in der Wüste von Judäa zu predigen:2 »Kehrt um und wendet euch Gott zu, denn das Himmelreich ist nahe[1] (Mt 4,17; Mt 10,7; Mk 1,15)3 Schon Jesaja hatte auf Johannes hingewiesen, als er verkündete: »Er ist eine Stimme, die in der Wüste ruft: ›Schafft Raum für das Kommen des Herrn! Ebnet ihm den Weg!‹[2]« (Jes 40,3; Mal 3,1; Lk 1,76)4 Johannes trug Kleider aus gewebtem Kamelhaar und einen Lederriemen um die Hüften; er ernährte sich von Heuschrecken und wildem Honig. (3Mo 11,22; 2Kön 1,8)5 Aus Jerusalem, aus allen Teilen Judäas und aus dem ganzen Jordanland strömten die Menschen hinaus in die Wüste, um ihn predigen zu hören.6 Und wenn sie ihre Sünden bekannt hatten, taufte er sie im Jordan.7 Als er aber sah, dass auch viele Pharisäer und Sadduzäer kamen, um sich von ihm taufen zu lassen, fuhr er sie an. »Ihr Schlangenbrut! Wer hat euch eingeredet, ihr könntet dem bevorstehenden Gericht Gottes entkommen? (Mt 12,34; Mt 23,33; Lk 3,7; Lk 21,23; Joh 8,44; Röm 5,9; Eph 5,6; Kol 3,6)8 Beweist durch euren Lebenswandel, dass ihr eure Sünden hinter euch gelassen und euch Gott zugewandt habt.9 Es genügt nicht zu sagen: ›Wir sind die Nachkommen Abrahams. Uns kann nichts geschehen.‹ Das beweist gar nichts. Wenn Gott wollte, könnte er aus diesen Steinen Kinder Abrahams machen. (Joh 8,33; Apg 13,26; Röm 4,12)10 Die Axt wird schon durch die Luft geschwungen, bereit, eure Wurzeln abzuhacken; denn jeder Baum, der keine guten Früchte bringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. (Mt 7,19; Lk 13,7; Joh 15,6)11 Ich taufe all diejenigen mit[3] Wasser, die ihren Sünden den Rücken kehren und sich Gott zuwenden. Doch bald kommt einer, der ist viel stärker als ich – so viel gewaltiger, dass ich nicht einmal wert bin, sein Diener zu sein.[4] Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer[5] taufen. (Joh 1,26; Apg 1,5; Apg 2,3; Apg 13,24; Apg 19,4)12 Er wird mit seiner Schaufel die Spreu vom Weizen trennen, den Dreschplatz aufräumen und den Weizen in die Scheune bringen; die Spreu aber wird er im ewigen Feuer verbrennen.« (Mt 3,13; Mt 13,30; Mk 1,9; Lk 3,21; Joh 1,31)13 Um diese Zeit kam Jesus aus Galiläa an den Jordan, um sich von Johannes taufen zu lassen.14 Doch Johannes weigerte sich. »Eigentlich müsste ich mich von dir taufen lassen«, sagte er, »warum kommst du zu mir?«15 Jesus erwiderte: »Es muss sein. Wir müssen alles so halten, wie es von Gott aus sein soll.[6]« Da taufte ihn Johannes.16 Als Jesus gerade aus dem Wasser stieg, öffnete sich der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabschweben und sich auf ihm niederlassen. (Jes 11,2)17 Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: »Dies ist mein geliebter Sohn, an ihm habe ich große Freude.« (1Mo 22,2; Ps 2,7; Jes 42,1; Mt 12,18; Mt 17,5; Mk 9,7; Lk 9,35)

Matthäus 3

Das Buch

von SCM Verlag
1 Etwa zur gleichen Zeit geschah etwas in der Wüste, die zur Region Judäa gehört. Johannes, der als »Untertaucher« bekannt war, fing an, allen zu verkündigen:2 »Ändert euer Leben grundlegend! Denn Gottes gute Herrschaft ist ganz nahe,3 ja, er selbst steht vor der Tür!« Genau das hatte damals der Prophet Jesaja angekündigt: »In der Wüste ist eine Stimme laut zu hören. Sie ruft: ›Bereitet alles vor, damit Gott bei euch ankommen kann. Setzt alles daran, dass die Wege begradigt werden!‹«4 Johannes selbst war dabei seltsam angezogen. Er trug ein Gewand aus Kamelhaar. Es wurde durch einen aus Leder gefertigten Strick zusammengehalten, den er als Gürtel um den Bauch trug. Als Nahrung dienten ihm Heuschrecken und Honig, den er in der Wildnis fand.5 Die Leute aus Jerusalem und der gesamten Provinz Judäa liefen zu ihm hin und auch die, die an den Ufern des Jordanflusses wohnten.6 Sie ließen sich von ihm im Wasser des Jordan untertauchen. Dabei benannten sie ihre Verfehlungen klar und deutlich.7 Da geschah es. Johannes erblickte viele von den Pharisäern und von den Sadduzäern. Sie kamen auch und wollten sich von ihm untertauchen lassen. Johannes sagte zu ihnen: »Ihr falschen Schlangen! Wer hat euch eingeredet, dass ihr dem Strafgericht entkommen könnt, das Gott für euch vorbereitet?8 Deshalb ändert euer Leben so sehr, dass als Ergebnis etwas wirklich Gutes dabei herauskommt!9 Meint aber nicht, dass ihr euch darauf ausruhen könnt, dass ihr von Abraham abstammt! Ich sage euch klipp und klar: Für Gott ist es überhaupt kein Problem, diese Steine in Kinder von Abraham zu verwandeln!10 Die Axt ist schon an die Baumwurzeln angesetzt. Jeder Baum, an dem keine guten Früchte wachsen, wird niedergehauen und ins Feuer geworfen.11 Was ich tue, wisst ihr ja: Ich tauche euch in das Wasser ein, als Ausdruck eurer Umkehr zu Gott. Aber der, der nach mir kommt, ist viel mächtiger als ich. Ich bin es noch nicht einmal wert, ihm seine Schuhe zu tragen. Er selbst wird euch in die Wirklichkeit Gottes hineintauchen, in seinen Geist und in das Feuer.12 Er wird ganz persönlich dafür sorgen, dass wie bei der Weizenernte das Wertvolle vom Wertlosen getrennt und sein Eigentum von allem Schmutz befreit wird. Die Erntefrucht wird er sicher in die Vorratshäuser bringen, doch das unnütze Stroh wird er im Feuer verbrennen, bis nichts mehr übrig bleibt.«13 Da kam Jesus aus der Provinz Galiläa an den Fluss Jordan zu Johannes, um sich auch von ihm untertauchen zu lassen.14 Doch Johannes wehrte entschieden ab. Er sagte: »Wenn überhaupt, dann habe ich es nötig, von dir untergetaucht zu werden! Und du kommst zu mir?«15 Aber Jesus gab ihm zur Antwort: »Lass das bitte geschehen! Denn es ist nur recht und notwendig, dass wir alles genau so machen, wie es vor Gott richtig ist.« Da willigte Johannes ein.16 Als Jesus untergetaucht war und wieder aus dem Wasser hervorkam, war plötzlich der Himmel über ihm geöffnet. Er sah, wie der Geist Gottes wie eine Taube auf ihn herabkam.17 Gleichzeitig war eine Stimme zu hören, die aus dem Himmel ertönte. Sie sagte: »Dieser Mensch ist mein Sohn. Ihm gilt meine ganze Liebe. An ihm habe ich meine reine Freude!«