1Eines Tages suchten die Pharisäer und Sadduzäer Jesus auf, um ihn herauszufordern. Dazu baten sie ihn um ein Zeichen vom Himmel. (Mt 12,38; Lk 11,16; Joh 6,30)2Er erwiderte: »Abendrot verheißt gutes Wetter für den nächsten Tag, (Lk 12,54)3Morgenrot bedeutet für den ganzen Tag schlechtes Wetter.[1] Das Wetter könnt ihr anhand der Zeichen am Himmel gut deuten, aber die ganz offensichtlichen Zeichen der Zeit begreift ihr nicht!4Nur böse, treulose Menschen verlangen nach einem Wunder. Doch das einzige Zeichen, das ich ihnen geben werde, ist das Zeichen des Propheten Jona.« Damit ließ er sie stehen und ging. (Mt 12,39; Lk 11,29)
Der Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer
5Später, nach der Überfahrt über den See, bemerkten die Jünger, dass sie vergessen hatten, Brot mitzunehmen.6»Seht euch vor!«, warnte Jesus sie. »Nehmt euch in Acht vor dem Sauerteig der Pharisäer und der Sadduzäer.« (Lk 12,1)7Sie meinten, er hätte das gesagt, weil sie kein Brot mitgenommen hatten.8Jesus wusste, was sie dachten, deshalb sagte er: »Euer Glaube ist so klein! Warum sorgt ihr euch ums Essen?9Werdet ihr es denn nie begreifen? Denkt doch an die fünftausend Menschen, die ich mit fünf Broten satt gemacht habe, und an die Körbe voller Brot, die danach noch übrig blieben! (Mt 14,14; Mk 6,34; Lk 9,11; Joh 6,1)10Und denkt an die viertausend, die ich mit sieben Broten satt gemacht habe. Auch da blieb so viel übrig! (Mt 15,32; Mk 8,1)11Wie könnt ihr nur auf den Gedanken kommen, dass ich vom Essen gesprochen habe? Ich sage es noch einmal: ›Nehmt euch in Acht vor dem Sauerteig der Pharisäer und der Sadduzäer.‹« (Lk 12,1)12Da begriffen sie endlich, dass er nicht von Sauerteig oder Brot gesprochen, sondern die falschen Lehren der Pharisäer und Sadduzäer gemeint hatte.
Das Bekenntnis des Petrus – Jesus kündigt seinen Tod an
13Als Jesus in die Gegend von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger: »Für wen halten die Leute den Menschensohn?«14»Nun«, erwiderten sie, »manche sagen, er ist Johannes der Täufer, andere sagen, Elia, und wieder andere halten ihn für Jeremia oder einen der anderen Propheten.« (Mk 6,14)15Daraufhin fragte er sie: »Und was meint ihr, wer ich bin?«16Simon Petrus antwortete: »Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.« (Mt 1,16; Mt 14,33; Mk 14,61; Joh 1,34; Joh 6,69; Joh 11,27; Joh 20,31)17Da erwiderte Jesus: »Glücklich bist du, Simon, Sohn des Johannes[2]. Denn das hat dir mein Vater im Himmel offenbart. Von einem Menschen konntest du das nicht haben.18Von nun an sollst du Petrus[3] heißen. Auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und alle Mächte der Hölle[4] können ihr nichts anhaben. (Joh 1,42; 1Kor 3,11; Eph 2,20; Eph 4,15; 1Petr 2,4)19Ich werde dir die Schlüssel zum Himmelreich geben. Was du auf der Erde bindest, wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf der Erde öffnest, wird auch im Himmel offen sein.« (Jes 22,22; Mt 18,18; Joh 20,23; Offb 1,18; Offb 3,7)20Danach wies er sie streng an, niemandem zu sagen, dass er der Christus sei.21Von da an sprach Jesus ganz offen mit seinen Jüngern darüber, dass er nach Jerusalem gehen müsse und was ihn dort erwarten werde. Er werde durch die Hand der Ältesten, der obersten Priester und Schriftgelehrten vieles erleiden müssen. Er werde getötet werden und am dritten Tage von den Toten auferstehen. (Joh 2,19; 1Kor 15,3)22Doch Petrus nahm ihn beiseite und bedrängte ihn: »Das darf nicht sein, Herr«, sagte er. »Das darf auf keinen Fall geschehen!«23Jesus drehte sich zu Petrus um und sagte: »Geh weg von mir, Satan! Du willst mich in die Falle locken. Du siehst die Dinge nur mit den Augen der Menschen und nicht, wie Gott sie sieht.« (Mt 4,10)24Dann sagte Jesus zu den Jüngern: »Wer von euch mir nachfolgen will, muss sich selbst verleugnen und sein Kreuz auf sich nehmen und mir nachfolgen. (Mt 10,38; Lk 14,27)25Wer versucht, sein Leben zu behalten, wird es verlieren. Doch wer sein Leben für mich aufgibt, wird das wahre Leben finden. (Mt 10,39; Lk 17,33; Joh 12,25)26Was nützt es, die ganze Welt zu gewinnen und dabei seine Seele[5] zu verlieren? Gibt es etwas Kostbareres als die Seele? (Ps 49,8; Mt 4,8)27Denn der Menschensohn wird mit seinen Engeln in der Herrlichkeit seines Vaters kommen und die Menschen nach ihrem Tun richten. (Spr 24,12; Mt 25,31; Offb 22,12)28Und ich versichere euch: Einige von euch, die jetzt hier stehen, werden nicht sterben, bevor sie den Menschensohn in seinem Reich kommen sehen.«
1Da kam eine Abordnung von Pharisäern und Sadduzäern zu Jesus. Sie wollten ihn auf die Probe stellen und verlangten, dass er ihnen ein übernatürliches Zeichen zeigte.2Jesus gab ihnen folgende Antwort: »Ihr kennt euch doch genauestens mit dem Wetter aus! Am Abend sagt ihr: ›Morgen wird es schön, denn der Himmel ist rot!‹3Und am Morgen sagt ihr: ›Heute wird ein Unwetter kommen, denn der Himmel ist rot eingetrübt!‹ Ihr könnt das Aussehen des Himmels deuten, aber die Zeichen der Zeit erkennt ihr nicht!4Ihr seid eine schlimme Bande, böse Menschen, unfähig zur Treue. Und ihr verlangt ein Zeichen? Ihr sollt kein Zeichen bekommen außer dem Zeichen, das der Prophet Jona darstellt!« Mit diesen Worten ließ Jesus sie stehen und ging fort von ihnen.
Gefährliche Lehren
5Als seine Schüler schließlich am anderen Ufer ankamen, merkten sie, dass sie vergessen hatten, Brot mitzunehmen.6Da sagte Jesus zu ihnen: »Seht euch vor! Nehmt euch in Acht vor dem Sauerteig, den die Pharisäer und die Sadduzäer herstellen!«7Daraufhin diskutierten sie untereinander und meinten: »Er hat das gesagt, weil wir keine Brote mitgebracht haben!«8Als Jesus das mitbekam, sagte er: »Warum diskutiert ihr miteinander? Ihr habt wirklich wenig Vertrauen! Darum geht es doch nicht, dass ihr kein Brot habt!9Versteht ihr immer noch nichts? Oder habt ihr völlig vergessen, wie die fünf Brote für die Fünftausend ausreichten, und wie viele Körbe voll mit Brotresten ihr am Ende noch übrig hattet?10Oder die sieben Brote für die Viertausend, und wie viele volle Behälter ihr am Ende hattet?11Wie kann es sein, dass ihr es nicht verstanden habt, dass ich mit meiner Aussage über den Sauerteig der Pharisäer und der Sadduzäer nicht die Brote gemeint habe?«12Da verstanden sie endlich, dass er nicht wortwörtlichen Brotsauerteig gemeint hatte, sondern sie vor der Lehre warnen wollte, die die Pharisäer und die Sadduzäer verbreiteten.
Du bist der Messias!
13Jesus kam in das Gebiet von Cäsarea Philippi. Dort fragte er seine Schüler: »Was glauben die Leute, wer ich, der Menschensohn, bin?«14Sie antworteten: »Manche sehen in dir Johannes den Täufer, andere den Elia, noch andere meinen, du bist Jeremia oder einer der anderen Propheten.«15Da sagte Jesus: »Und ihr – was denkt ihr über mich? Wer bin ich eurer Meinung nach?«16Simon Petrus ergriff das Wort und sagte: »Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes!«17Da sprach Jesus ihn direkt an: »Du bist besonders gesegnet, Simon, du Sohn von Jona! Diese Einsicht hast du nicht aus eigener Eingebung und auch von keinem anderen Menschen! Nein, Gott, mein Vater, der über allem thront, hat dir diese Einsicht geschenkt!18Deshalb will ich dir auch etwas sagen: Du bist Petrus, der Fels! Und ich werde auf diese Grundlage etwas ganz Neues aufbauen: meine Gemeinde, die Familie der Menschen, die ganz zu mir gehören. Sie wird niemals zerstört werden, selbst wenn die Unterwelt alle ihre Pforten öffnet!19Dir werde ich den Schlüssel übergeben, der die neue Wirklichkeit Gottes aufschließt. Alles, was du auf der Erde zuschließt, ist auch in Gottes neuer Welt verschlossen. Wenn du aber etwas auf der Erde freisetzt, so ist es auch in der neuen Wirklichkeit Gottes freigesetzt.«20Direkt danach befahl Jesus seinen Schülern, dass sie niemandem verraten sollten, dass er der Messias war.
Gottes Gedanken
21Von diesem Zeitpunkt an vertraute Jesus seinen Nachfolgern etwas an, das sie noch nicht wussten: »Es ist unbedingt notwendig, dass ich nach Jerusalem gehe. Dort werde ich von den Anführern unseres Volkes, den obersten Priestern und Bibelgelehrten, viel Leid erfahren und getötet werden. Und am dritten Tag werde ich wieder zum Leben auferweckt.«22Petrus nahm ihn an die Seite und widersprach ihm heftig: »Auf keinen Fall, Herr! Das wird nie und nimmer geschehen!«23Aber Jesus drehte sich um und sagte zu Petrus: »Weg mit dir, verschwinde, du Satan! Denn du willst mich zu Fall bringen! Was du denkst, ist zu kurz gegriffen. Du verstehst Gottes Gedanken nicht, sondern denkst nur in rein menschlichen Bahnen!«
Schaden oder Gewinn?
24Darauf sagte Jesus seinen Schülern: »Wer mit mir unterwegs sein will, muss zu seinen eigenen Wünschen Nein sagen. Er muss bereit sein, sein ganzes Leben einzusetzen, sogar bis zum Kreuzestod. Nur dann kann er mir nachfolgen.25Wenn jemand nur das Ziel hat, seine eigene Haut zu retten, dann wird er doch sein Leben verlieren. Wer aber sein Leben für mich hingibt, der wird es wiederfinden.26Welchen Nutzen hat ein Mensch davon, wenn er die gesamte Welt sein Eigen nennen kann, aber dafür sich selbst verliert? Und was könnte ein Mensch als Gegenwert für sein Leben einsetzen?27An dem Tag, an dem der Weltenrichter erscheinen wird, umgeben von der wunderbaren Herrlichkeit seines himmlischen Vaters und seinen starken Himmelsboten, wird er jedem Einzelnen aufgrund seiner Taten seinen Lohn geben.28Ich sage es euch ganz deutlich: Einige von euch, die hier stehen, werden den Tod nicht schmecken, bevor sie erleben, wie der Weltenrichter, der Menschensohn, in seine Herrschaft eingesetzt wird.«