1Sechs Tage vor dem Passafest kam Jesus wieder nach Betanien, wo Lazarus wohnte, den er von den Toten auferweckt hatte. (Mt 26,6; Mk 14,3)2Dort wurde nun Jesus zu Ehren ein Festessen gegeben. Martha bediente, und Lazarus war unter denen, die mit Jesus an dem Essen teilnahmen.3Maria brachte einen halben Liter[1] echtes, kostbares Nardenöl, salbte Jesus damit die Füße und trocknete sie dann mit ihrem Haar. Der Duft des Öls erfüllte das ganze Haus.4´Empört` sagte Judas Iskariot, der Jünger, der Jesus später verriet:5»Warum hat man dieses Öl nicht verkauft? Man hätte dreihundert Denare dafür bekommen und das Geld den Armen geben können!«6Er sagte das nicht etwa, weil ihm die Armen am Herzen lagen, sondern weil er ein Dieb war. Er verwaltete die gemeinsame Kasse und entwendete immer wieder etwas von dem, was hineingelegt wurde.7»Lass sie!«, erwiderte Jesus. »Dadurch, dass sie dieses Öl aufbewahrt hat, konnte sie mich im Hinblick auf den Tag meines Begräbnisses salben.[2]8Arme, um die ihr euch kümmern könnt, wird es immer geben. Mich aber habt ihr nicht mehr lange bei euch.[3]«9Als unter der jüdischen Bevölkerung bekannt wurde, dass Jesus in Betanien war, strömten die Leute in Scharen dorthin. Sie kamen nicht nur wegen Jesus, sondern auch, weil sie Lazarus sehen wollten, den Mann, den Jesus von den Toten auferweckt hatte.10Da beschlossen die führenden Priester, auch Lazarus zu töten,11weil seinetwegen so viele Juden ´nach Betanien` gingen[4] und daraufhin an Jesus glaubten.
Der Einzug in Jerusalem
12Am nächsten Tag hörten die Menschen, die in großer Zahl zum Passafest gekommen waren, dass Jesus auf dem Weg nach Jerusalem war. (Mt 21,1; Mk 11,1; Lk 19,28)13Mit Palmzweigen in der Hand zogen sie zur Stadt hinaus, um ihn zu empfangen. »Gepriesen sei Gott!«[5], riefen sie. »›Gesegnet sei er, der im Namen des Herrn kommt‹, der König von Israel!« (Ps 118,25; Ps 118,26)14Jesus ritt auf einem jungen Esel[6], den er hatte bekommen können[7]. In der Schrift heißt es:15»Du brauchst dich nicht zu fürchten, Volk von Zion[8]! Dein König kommt, er reitet auf einem Eselsfohlen.«16Dieses Wort erfüllte sich damals, doch das verstanden die Jünger zunächst noch nicht. Später allerdings, als Jesus in seiner Herrlichkeit offenbart war, erinnerten sie sich daran, dass man ihn genauso empfangen hatte, wie es in der Schrift vorausgesagt war[9].17Die Menschen, die in großer Zahl dabei gewesen waren, als Jesus Lazarus aus dem Grab gerufen und ihn von den Toten auferweckt hatte, hatten überall davon erzählt[10].18Das war der Grund, weshalb ihm jetzt so viele Leute entgegenzogen. Sie hatten von dem Wunder gehört, das er getan hatte.19Da sagten die Pharisäer zueinander: »Ihr seht doch, dass wir[11] so nicht weiterkommen. Alle Welt läuft ihm nach!«
Menschen nichtjüdischer Herkunft wollen Jesus sehen
20Unter denen, die zum Fest nach Jerusalem hinaufgezogen waren, um anzubeten, befanden sich auch einige Leute nichtjüdischer Herkunft[12].21Sie wandten sich an Philippus, der aus Betsaida in Galiläa stammte, und baten ihn: »Herr, wir möchten gern Jesus kennen lernen[13].«22Philippus ging zu Andreas und teilte ihm das mit, worauf Andreas und Philippus zusammen zu Jesus gingen, um es ihm zu sagen.23Jesus gab ihnen zur Antwort: »Die Zeit ist gekommen, wo der Menschensohn in seiner Herrlichkeit offenbart wird.24Ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es ein einzelnes Korn[14]. Wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht.25Wem sein eigenes Leben über alles geht[15], der verliert es. Wer aber in dieser Welt sein Leben loslässt[16], der wird es für das ewige Leben in Sicherheit bringen.26Wenn jemand mir dienen will, muss er mir nachfolgen. Und da, wo ich bin, wird auch mein Diener sein. Wer mir dient, den wird der Vater ehren.«
Jesus kündigt seinen Tod an
27»Mein Herz ist jetzt voll Angst und Unruhe. Soll ich sagen: Vater, rette mich vor dem, was auf mich zukommt? Nein, denn jetzt ist die Zeit da; jetzt geschieht das, wofür ich gekommen bin.[17]28Vater, offenbare die Herrlichkeit deines Namens!« Da sprach eine Stimme aus dem Himmel: »Ich habe es getan und werde es auch jetzt wieder tun.[18]«29Viele Menschen standen dabei und hörten die Stimme. Sie sagten: »Es hat gedonnert.« Einige meinten: »Ein Engel hat zu ihm gesprochen.«30Da sagte Jesus: »Nicht meinetwegen hat diese Stimme gesprochen, sondern euretwegen.31Jetzt ist für diese Welt ´die Stunde` des Gerichts gekommen; jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden.32Ich aber werde über die Erde erhöht werden und werde dann alle[19] zu mir ziehen.«33Jesus deutete damit an, auf welche Weise er sterben würde.34Die Leute hielten ihm entgegen: »Das Gesetz lehrt uns[20], dass der Messias[21] ewig bleiben wird.[22] Wie kannst du da behaupten, der Menschensohn müsse erhöht werden? Wer ist überhaupt dieser Menschensohn?« (Ps 89,37; Ps 110,4)35Jesus erwiderte: »Das Licht ist nur noch kurze Zeit unter euch. Geht euren Weg im Licht, solange ihr das Licht habt, damit die Finsternis euch nicht überfällt. Wer in der Finsternis unterwegs ist, weiß nicht, wohin sein Weg ihn führt.36Glaubt an das Licht, solange ihr das Licht habt, damit ihr zu Menschen[23] des Lichts werdet.« Nachdem Jesus so zu ihnen gesprochen hatte, zog er sich zurück und hielt sich von da an vor ihnen verborgen.
Rückblick auf Jesu öffentliches Wirken: Der Unglaube des jüdischen Volkes
37Trotz all der Wunder, durch die Jesus unter ihnen seine Macht bewiesen hatte[24], glaubten sie nicht an ihn.38Denn es sollte sich erfüllen, was der Prophet Jesaja vorausgesagt hatte: »Herr, wer hat unserer Botschaft geglaubt? Und wem konnte sich der Herr mit seinem mächtigen Handeln offenbaren?[25]«39An einer anderen Stelle nennt Jesaja den Grund, warum sie nicht glauben konnten[26]:40»Der Herr[27] hat ihre Augen blind gemacht und ihre Herzen verschlossen. ›Daher kommt es‹, ´sagt der Herr,` ›dass sie mit ihren Augen nicht sehen und mit ihrem Herzen nichts verstehen und dass sie nicht umkehren[28], sodass ich sie heilen könnte.‹«[29]41Jesaja sagte das, weil[30] er die Herrlichkeit Jesu gesehen hatte; auf ihn bezogen sich seine Worte.42Es gab allerdings sogar unter den führenden Männern viele, die an Jesus glaubten. Aber wegen der Pharisäer bekannten sie sich nicht offen zu ihm; sie mussten befürchten, aus der Synagoge ausgeschlossen zu werden.43Es war ihnen wichtiger, ihr Ansehen bei den Menschen nicht zu verlieren, als bei Gott Anerkennung zu finden.[31]44Jesus aber rief mit lauter Stimme: »Wer an mich glaubt, der glaubt nicht nur an mich, sondern auch an den, der mich gesandt hat.45Und wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat.46Ich bin als das Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, ´das Licht hat und` nicht in der Finsternis bleibt.47Wenn jemand hört, was ich sage, und sich nicht daran hält, dann bin nicht ich es, der ihn verurteilt. Denn ich bin nicht gekommen, um die Welt zu verurteilen, sondern um die Welt zu retten.48Wer mich ablehnt und das, was ich sage, nicht annimmt, der hat seinen Richter damit schon gefunden: Das Wort, das ich gesprochen habe, wird ihn an jenem letzten Tag verurteilen.49Denn ich habe nicht aus mir selbst heraus geredet; der Vater, der mich gesandt hat, hat mir aufgetragen, was ich reden und verkünden soll.50Und ich weiß: Bei seinem Auftrag geht es um[32] das ewige Leben. Was ich darum verkünde, verkünde ich so, wie der Vater es mir gesagt hat.«
1Seis días antes de la Pascua llegó Jesús a Betania, donde vivía Lázaro, a quien Jesús había resucitado.2Allí se dio una cena en honor de Jesús. Marta servía, y Lázaro era uno de los que estaban a la mesa con él.3María tomó entonces como medio litro de nardo puro, que era un perfume muy caro, y lo derramó sobre los pies de Jesús, secándoselos luego con sus cabellos. Y la casa se llenó de la fragancia del perfume.4Judas Iscariote, que era uno de sus discípulos y que más tarde lo traicionaría, objetó:5―¿Por qué no se vendió este perfume, que vale muchísimo dinero,[1] para dárselo a los pobres?6Dijo esto no porque se interesara por los pobres, sino porque era un ladrón y, como tenía a su cargo la bolsa del dinero, acostumbraba a robar lo que echaban en ella.7―Déjala en paz —respondió Jesús—. Ella ha estado guardando este perfume para el día de mi sepultura.[2]8A los pobres siempre los tendréis con vosotros, pero a mí no siempre me tendréis.9Mientras tanto, muchos de los judíos se enteraron de que Jesús estaba allí, y fueron a ver no solo a Jesús, sino también a Lázaro, a quien Jesús había resucitado.10Entonces los jefes de los sacerdotes resolvieron matar también a Lázaro,
La entrada triunfal
11pues por su causa muchos se apartaban de los judíos y creían en Jesús.12Al día siguiente muchos de los que habían ido a la fiesta se enteraron de que Jesús se dirigía a Jerusalén;13tomaron ramas de palma y salieron a recibirlo, diciendo a voz en grito: ―¡Hosanna![3] ―¡Bendito el que viene en el nombre del Señor! ―¡Bendito el Rey de Israel! (Ps 118,25; Ps 118,26)14Jesús encontró un burrito y se montó en él, como dice la Escritura:15«No temas, oh hija de Sión; mira, que aquí viene tu rey, montado sobre un burrito». (Sach 9,9)16Al principio, sus discípulos no entendieron lo que sucedía. Solo después de que Jesús fuera glorificado se dieron cuenta de que se había cumplido en él lo que de él ya estaba escrito.17La gente que había estado con Jesús cuando llamó a Lázaro del sepulcro y lo resucitó de entre los muertos seguía difundiendo la noticia.18Muchos que se habían enterado de la señal realizada por Jesús salían a su encuentro.19Por eso los fariseos comentaban entre sí: «Como podéis ver, así no vamos a lograr nada. ¡Mirad cómo lo sigue todo el mundo!»
Jesús predice su muerte
20Entre los que habían subido a adorar en la fiesta había algunos griegos.21Estos se acercaron a Felipe, que era de Betsaida de Galilea, y le pidieron: ―Señor, queremos ver a Jesús.22Felipe fue a decírselo a Andrés, y ambos fueron a decírselo a Jesús.23―Ha llegado la hora de que el Hijo del hombre sea glorificado —les contestó Jesús—.24Ciertamente os aseguro que, si el grano de trigo no cae en tierra y muere, se queda solo. Pero, si muere, produce mucho fruto.25El que se apega a su vida la pierde; en cambio, el que aborrece su vida en este mundo la conserva para la vida eterna.26Quien quiera servirme debe seguirme; y donde yo esté, allí también estará mi siervo. A quien me sirva, mi Padre lo honrará.27»Ahora todo mi ser está angustiado, ¿y acaso voy a decir: “Padre, sálvame de esta hora difícil”? ¡Si precisamente para afrontarla he venido!28¡Padre, glorifica tu nombre!» Se oyó entonces, desde el cielo, una voz que decía: «Ya lo he glorificado, y volveré a glorificarlo».29La multitud que estaba allí, y que oyó la voz, decía que había sido un trueno; otros decían que un ángel le había hablado.30―Esa voz no vino por mí, sino por vosotros —dijo Jesús—.31El juicio de este mundo ha llegado ya, y el príncipe de este mundo va a ser expulsado.32Pero yo, cuando sea levantado de la tierra, atraeré a todos a mí mismo.33Con esto daba Jesús a entender de qué manera iba a morir.34―De la ley hemos sabido —le respondió la gente— que el Cristo permanecerá para siempre; ¿cómo, pues, dices que el Hijo del hombre tiene que ser levantado? ¿Quién es ese Hijo del hombre?35―Solo tendréis la luz un poco más de tiempo —les dijo Jesús—. Caminad mientras tengáis la luz, antes de que os envuelvan las tinieblas. El que camina en las tinieblas no sabe a dónde va.36Mientras tengáis la luz, creed en ella, para que seáis hijos de la luz. Cuando terminó de hablar, Jesús se fue y se escondió de ellos.
Los judíos siguen en su incredulidad
37A pesar de haber hecho Jesús todas estas señales en presencia de ellos, todavía no creían en él.38Así se cumplió lo dicho por el profeta Isaías: «Señor, ¿quién ha creído a nuestro mensaje, y a quién se le ha revelado el poder del Señor?» (Jes 53,1)39Por eso no podían creer, pues también había dicho Isaías:40«Les ha cegado los ojos y endurecido el corazón, para que no vean con los ojos, ni entiendan con el corazón ni se conviertan; y yo los sane». (Jes 6,10)41Esto lo dijo Isaías porque vio la gloria de Jesús y habló de él.42Sin embargo, muchos de ellos, incluso muchos de los jefes, creyeron en él, pero no lo confesaban porque temían que los fariseos los expulsaran de la sinagoga.43Preferían recibir honores de los hombres antes que de parte de Dios.44«El que cree en mí —clamó Jesús con voz fuerte—, cree no solo en mí, sino en el que me envió.45Y el que me ve a mí ve al que me envió.46Yo soy la luz que ha venido al mundo, para que todo el que crea en mí no viva en tinieblas.47»Si alguno escucha mis palabras, pero no las obedece, no seré yo quien lo juzgue; pues no vine a juzgar al mundo, sino a salvarlo.48El que me rechaza y no acepta mis palabras tiene quien lo juzgue. La palabra que yo he proclamado lo condenará en el día final.49Yo no he hablado por mi propia cuenta; el Padre que me envió me encargó qué decir y cómo decirlo.50Y sé muy bien que su mandato es vida eterna. Así que todo lo que digo es lo que el Padre me ha ordenado decir».