Lukas 2

Neue Genfer Übersetzung

von Genfer Bibelgesellschaft
1 In jener Zeit erließ Kaiser Augustus den Befehl an alle Bewohner seines Weltreichs[1], sich ´in Steuerlisten` eintragen zu lassen.2 Es war das erste Mal, dass solch eine Erhebung durchgeführt wurde; damals war Quirinius Gouverneur von Syrien.[2] (Apg 5,37)3 So ging jeder in die Stadt, aus der er stammte, um sich dort eintragen zu lassen.4 Auch Josef machte sich auf den Weg. Er gehörte zum Haus und zur Nachkommenschaft Davids und begab sich deshalb von seinem Wohnort[3] Nazaret in Galiläa hinauf nach Betlehem in Judäa, der Stadt Davids,5 um sich dort zusammen mit Maria, seiner Verlobten, eintragen zu lassen[4]. Maria war schwanger.6 Während sie nun in Betlehem waren, kam für Maria die Zeit der Entbindung.7 Sie brachte ihr erstes Kind, einen Sohn, zur Welt, wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Futterkrippe; denn sie hatten keinen Platz[5] in der Unterkunft bekommen.8 In der Umgebung von Betlehem waren Hirten, die ´mit ihrer Herde` draußen auf dem Feld lebten. Als sie in jener Nacht bei ihren Tieren Wache hielten,9 stand auf einmal ein Engel des Herrn vor ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umgab sie mit ihrem Glanz. Sie erschraken sehr,10 aber der Engel sagte zu ihnen: »Ihr braucht euch nicht zu fürchten! Ich bringe euch eine gute Nachricht, über die im ganzen Volk große Freude herrschen wird.[6]11 Heute ist euch in der Stadt Davids ein Retter geboren worden; es ist der Messias[7], der Herr.12 An folgendem Zeichen werdet ihr das Kind erkennen: Es ist[8] in Windeln gewickelt und liegt in einer Futterkrippe.«13 Mit einem Mal waren bei dem Engel große Scharen des himmlischen Heeres; sie priesen Gott und riefen:14 »Ehre und Herrlichkeit Gott in der Höhe, und Frieden auf der Erde für die Menschen[9], auf denen sein Wohlgefallen ruht[10]15 Daraufhin kehrten die Engel in den Himmel zurück. Da sagten die Hirten zueinander: »Kommt, wir gehen nach Betlehem! Wir wollen sehen, was dort geschehen ist und was der Herr uns verkünden ließ.«16 Sie machten sich auf den Weg, so schnell sie konnten, und fanden Maria und Josef und ´bei ihnen` das Kind, das in der Futterkrippe lag.17 Nachdem sie es gesehen hatten, erzählten sie ´überall`[11], was ihnen über dieses Kind gesagt worden war.18 Und alle, mit denen die Hirten sprachen, staunten über das, was ihnen da berichtet wurde.19 Maria aber prägte sich alle diese Dinge ein[12] und dachte immer wieder darüber nach.20 Die Hirten kehrten zu ihrer Herde zurück. Sie rühmten und priesen Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten; es war alles so gewesen, wie der Engel es ihnen gesagt hatte.21 Acht Tage später, als die Zeit gekommen war, das Kind zu beschneiden, gab man ihm den Namen Jesus – den Namen, den der Engel genannt hatte, noch bevor Maria das Kind empfing.22 Als dann die im Gesetz des Mose festgelegte Zeit der Reinigung[13] vorüber war, brachten Josef und Maria das Kind nach Jerusalem, um es dem Herrn zu weihen (3Mo 12,1)23 und so nach dem Gesetz des Herrn zu handeln, in dem es heißt[14]: »Jede männliche Erstgeburt soll als heilig für den Herrn gelten.« (2Mo 13,2; 2Mo 13,12)24 Außerdem brachten sie das Reinigungsopfer dar, für das das Gesetz des Herrn ein Turteltaubenpaar oder zwei junge Tauben vorschrieb. (3Mo 12,8)25 Damals lebte in Jerusalem ein Mann namens Simeon; er war rechtschaffen, richtete sich nach Gottes Willen und wartete auf die Hilfe für Israel[15]. Der Heilige Geist ruhte auf ihm,26 und durch den Heiligen Geist war ihm auch gezeigt worden, dass er nicht sterben werde[16], bevor er den vom Herrn gesandten Messias[17] gesehen habe.27 Vom Geist geleitet,[18] war er an jenem Tag in den Tempel gekommen. Als nun Jesu Eltern das Kind hereinbrachten, um mit ihm zu tun, was nach dem Gesetz üblich war,28 nahm Simeon das Kind in seine Arme, pries Gott und sagte:29 »Herr, nun kann dein Diener in Frieden sterben[19], denn du hast deine Zusage erfüllt.30 Mit eigenen Augen habe ich das Heil[20] gesehen,31 das du für alle Völker[21] bereitet hast –32 ein Licht, das die Nationen erleuchtet, und der Ruhm deines Volkes Israel[22]33 Jesu Vater und Mutter waren erstaunt, als sie Simeon so über ihr Kind reden hörten.34 Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: »Er ist dazu bestimmt, dass viele in Israel an ihm zu Fall kommen und viele durch ihn aufgerichtet werden. Er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird –35 so sehr, dass auch dir ein Schwert durch die Seele dringen wird. Aber dadurch wird bei vielen an den Tag kommen, was für Gedanken in ihren Herzen sind.«36 ´In Jerusalem` lebte damals auch eine Prophetin namens Hanna, eine Tochter Penuels aus dem Stamm Ascher. Sie war schon sehr alt. Nach siebenjähriger Ehe war ihr Mann gestorben[23];37 sie war Witwe geblieben und war nun vierundachtzig Jahre alt[24]. Sie verbrachte ihre ganze Zeit im Tempel und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten.38 Auch sie trat jetzt zu Josef und Maria. Voller Dank pries sie Gott, und zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten, sprach sie über dieses Kind.39 Als Josef und Maria alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn verlangte, kehrten sie nach Galiläa in ihre Heimatstadt Nazaret zurück.40 Jesus wuchs heran; er war ein kräftiges Kind, erfüllt mit Weisheit, und Gottes Gnade ruhte auf ihm.41 Jesu Eltern zogen jedes Jahr zum Passafest nach Jerusalem hinauf.42 Als Jesus zwölf Jahre alt war, nahmen sie den Jungen mit und gingen wieder dorthin, wie es der Sitte[25] entsprach.43 Doch als sie sich nach den Festtagen auf den Heimweg machten, blieb Jesus[26] in Jerusalem, ohne dass seine Eltern etwas davon wussten.44 Sie dachten, er sei irgendwo in der Pilgerschar. Erst nachdem sie eine Tagereise zurückgelegt hatten, fingen sie an, unter Verwandten und Bekannten nach ihm zu suchen.45 Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück, um ihn dort zu suchen.46 Endlich, nach drei Tagen[27], fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Gesetzeslehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen.47 Alle, die dabei waren, staunten über die Klugheit seiner Antworten[28].48 Seine Eltern waren völlig überrascht, ihn hier zu sehen. »Kind«, sagte seine Mutter zu ihm, »wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich verzweifelt[29] gesucht.«49 Jesus erwiderte: »Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich im Haus meines Vaters sein muss[30]50 Doch sie verstanden nicht, was er damit meinte.51 Jesus kehrte mit seinen Eltern nach Nazaret zurück und war ihnen gehorsam. Seine Mutter behielt alle diese Dinge im Gedächtnis[31].52 Jesus nahm weiter zu an Weisheit und wuchs zu einem jungen Mann heran. Gottes Gnade war mit ihm, und die Menschen hatten Freude an ihm.[32]

Lukas 2

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Zu jener Zeit ordnete der römische Kaiser Augustus an, dass alle Bewohner des Römischen Reiches behördlich erfasst werden sollten. (Mt 1,18)2 Diese Erhebung geschah zum ersten Mal, und zwar, als Quirinius Statthalter von Syrien war.3 Alle Menschen reisten in ihre betreffende Stadt, um sich für die Zählung eintragen zu lassen.4 Weil Josef ein Nachkomme Davids war, musste er nach Bethlehem in Judäa, in die Stadt Davids, reisen. Von Nazareth in Galiläa aus machte er sich auf den Weg5 und nahm seine Verlobte Maria mit, die schwanger war. (Lk 1,27)6 Als sie in Bethlehem waren, kam die Zeit der Geburt heran. (Mt 1,25; Gal 4,4)7 Maria gebar ihr erstes Kind, einen Sohn. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Futterkrippe, weil es im Zimmer keinen Platz für sie gab.8 In jener Nacht hatten ein paar Hirten auf den Feldern vor dem Dorf ihr Lager aufgeschlagen, um ihre Schafe zu hüten.9 Plötzlich trat ein Engel des Herrn in ihre Mitte. Der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Die Hirten erschraken heftig, (Apg 5,19)10 aber der Engel beruhigte sie. »Habt keine Angst!«, sagte er. »Ich bringe euch eine gute Botschaft, die das ganze Volk in große Freude versetzen wird:11 Der Retter – ja, Christus[1], der Herr – ist heute für euch in Bethlehem, der Stadt Davids, geboren worden! (Joh 4,42; Joh 20,31)12 Und daran könnt ihr ihn erkennen: Ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln gewickelt in einer Futterkrippe liegt!«13 Auf einmal war der Engel von einem großen himmlischen Heer umgeben, und sie alle priesen Gott mit den Worten: (Ps 103,20; Lk 19,38)14 »Ehre sei Gott im höchsten Himmel und Frieden auf Erden für alle Menschen, an denen Gott Gefallen hat[2]15 Als die Engel in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: »Kommt, gehen wir nach Bethlehem! Wir wollen diese Sache, die der Herr uns hat wissen lassen, mit eigenen Augen sehen.«16 Sie liefen, so schnell sie konnten, ins Dorf und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Futterkrippe lag.17 Da erzählten die Hirten allen, was geschehen war und was der Engel ihnen über dieses Kind gesagt hatte. (Lk 2,10)18 Alle Leute, die den Bericht der Hirten hörten, waren voller Staunen.19 Maria aber bewahrte alle diese Dinge in ihrem Herzen und dachte oft darüber nach. (Lk 2,51)20 Die Hirten kehrten zu ihren Herden auf den Feldern zurück; sie priesen und lobten Gott für das, was der Engel ihnen gesagt hatte und was sie gesehen hatten. Alles war so, wie es ihnen angekündigt worden war.21 Als das Kind acht Tage später beschnitten wurde, gab man ihm den Namen Jesus – so wie der Engel ihn schon genannt hatte, bevor Maria schwanger wurde. (1Mo 17,12; Mt 1,21)22 Dann kam die Zeit des Reinigungsopfers, das im Gesetz Moses nach der Geburt eines Kindes vorgeschrieben ist. Maria und Josef gingen mit ihm nach Jerusalem, um ihn dem Herrn zu weihen.23 Denn im Gesetz des Herrn steht: »Alle erstgeborenen Söhne müssen dem Herrn geweiht werden.«[3] (2Mo 13,1)24 Sie brachten das Reinigungsopfer dar, wie es das Gesetz vorschrieb: »Ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.«[4] (3Mo 5,1)25 In Jerusalem lebte ein Mann namens Simeon. Er war gerecht und gottesfürchtig. Simeon war vom Heiligen Geist erfüllt und wartete sehnsüchtig auf die Ankunft des Christus, der Israel Trost und Rettung bringen sollte. (Jes 40,1)26 Der Heilige Geist hatte ihm offenbart, dass er nicht sterben würde, bevor er den vom Herrn gesandten Christus gesehen hätte. (Ps 89,49; Joh 8,51; Hebr 11,5)27 An diesem Tag führte der Heilige Geist ihn in den Tempel. Als Maria und Josef kamen, um das Kind dem Herrn zu weihen, wie es im Gesetz vorgeschrieben ist,28 war Simeon dort. Er nahm das Kind auf seine Arme und lobte Gott und sagte:29 »Herr, nun kann ich in Frieden sterben! Wie du es mir versprochen hast,30 habe ich den Retter gesehen, (Jes 40,5; Jes 52,10; Apg 4,12)31 den du allen Menschen geschenkt hast.32 Er ist ein Licht, das den Völkern Gott offenbaren wird, und er ist die Herrlichkeit deines Volkes Israel!« (Jes 42,6; Jes 46,13; Jes 49,6)33 Josef und Maria staunten, als sie hörten, was Simeon über Jesus sagte.34 Simeon aber segnete sie und sagte zu Maria: »Dieses Kind wird von vielen in Israel abgelehnt werden, und das wird ihren Untergang bedeuten. Für viele andere Menschen aber wird er die höchste Freude sein. (Jes 8,14; 1Kor 1,23; 1Petr 2,7)35 Auf diese Weise wird an den Tag kommen, was viele im Innersten bewegt. Doch auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen.«36 Im Tempel befand sich auch Hanna, eine Prophetin. Sie war eine Tochter Phanuëls aus dem Stamm Asser und schon sehr alt. Hanna war Witwe. Ihr Mann war nach nur sieben Jahren Ehe gestorben.37 Jetzt war sie vierundachtzig Jahre alt und verließ den Tempel nie mehr, sondern diente Gott dort Tag und Nacht mit Fasten und Beten. (1Tim 5,5)38 Als Simeon mit Maria und Josef sprach, ging sie vorbei und begann, Gott zu loben. Allen, die auf die verheißene Erlösung Israels warteten, erzählte sie von Jesus. (Jes 52,9; Lk 1,68; Lk 24,21)39 Als Maria und Josef alles erfüllt hatten, was nach dem Gesetz des Herrn vorgeschrieben ist, kehrten sie nach Nazareth in Galiläa zurück. (Mt 2,23)40 Dort wuchs Jesus heran und wurde groß und kräftig. Er war mit Weisheit erfüllt, und Gottes besondere Gnade ruhte auf ihm. (Lk 1,80)41 Jedes Jahr zum Passahfest zogen seine Eltern nach Jerusalem hinauf. (2Mo 12,24; 5Mo 16,1)42 Als Jesus zwölf Jahre alt war, nahmen sie auch wieder am Fest teil.43 Nach den Feierlichkeiten machten sie sich auf den Heimweg nach Nazareth, doch Jesus blieb in Jerusalem zurück. Zuerst vermissten seine Eltern ihn nicht,44 weil sie annahmen, dass er sich bei Freunden unter den anderen Reisenden befand. Doch als er am Abend immer noch nicht erschien, begannen sie, bei ihren Verwandten und Freunden nach ihm zu fragen.45 Da sie ihn nirgends finden konnten, kehrten sie nach Jerusalem zurück, um dort nach ihm zu suchen.46 Nach drei Tagen endlich entdeckten sie ihn. Er saß im Tempel inmitten der Lehrer, hörte ihnen zu und stellte Fragen.47 Alle, die ihn hörten, staunten über sein Verständnis und seine klugen Antworten. (Mt 7,28; Joh 7,15)48 Seine Eltern wussten nicht, was sie davon halten sollten. »Kind!«, sagte seine Mutter zu ihm. »Wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich waren in schrecklicher Sorge. Wir haben dich überall gesucht.« (Lk 3,23; Lk 4,22)49 »Warum habt ihr mich gesucht?«, fragte er. »Ihr hättet doch wissen müssen, dass ich im Haus meines Vaters bin.«[5] (Joh 2,16)50 Doch sie verstanden nicht, was er damit meinte. (Mk 9,32)51 Daraufhin kehrte er mit ihnen nach Nazareth zurück und war ihnen ein gehorsamer Sohn. Seine Mutter bewahrte all diese Dinge in ihrem Herzen. (Lk 2,19)52 So wuchs Jesus heran und gewann an Weisheit. Gott liebte ihn, und alle, die ihn kannten, schätzten ihn sehr. (1Sam 2,26; Spr 3,4; Lk 1,80)