1Dies ist der Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes. (Mt 3,1; Lk 3,1; Joh 1,6; Joh 1,15; Joh 1,35)2Im Buch des Propheten Jesaja heißt es: »Ich sende meinen Boten vor dir her; er wird dein Wegbereiter sein.«3»Hört, eine Stimme ruft in der Wüste: ›Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet seine Pfade!‹«[1]4Das ging in Erfüllung, als Johannes der Täufer in der Wüste auftrat und die Menschen aufforderte[2], umzukehren und sich taufen zu lassen, um Vergebung der Sünden zu empfangen[3].5Die ganze Bevölkerung von Judäa und die gesamte Einwohnerschaft Jerusalems kamen zu ihm in die Wüste; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich[4] im Jordan von ihm taufen.6Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaar und um seine Hüften einen Ledergürtel und lebte von Heuschrecken und wildem Honig.7Er verkündete: »Nach mir kommt einer, der stärker ist als ich; ich bin es nicht einmal wert, mich zu bücken und ihm die Riemen seiner Sandalen zu lösen.8Ich habe euch mit Wasser getauft, er aber wird euch mit[5] dem Heiligen Geist taufen.«
Taufe und Versuchung Jesu
9In jener Zeit kam auch Jesus aus Nazaret in Galiläa zu Johannes und ließ sich im Jordan von ihm taufen. (Mt 3,13; Lk 3,21; Lk 4,1; Joh 1,32)10Als er aus dem Wasser stieg, sah er, wie der Himmel aufriss und der Geist Gottes wie eine Taube auf ihn herabkam.11Und aus dem Himmel sprach eine Stimme: »Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Freude.«12Danach wurde Jesus vom Geist gedrängt, in die Wüste hinauszugehen.13Dort blieb er vierzig Tage und wurde vom Satan versucht. Er war bei den wilden Tieren, und die Engel dienten ihm.
Jesu erstes öffentliches Wirken in Galiläa
14Nachdem Johannes gefangen genommen worden war, ging Jesus nach Galiläa und verkündete dort die Botschaft[6] Gottes. (Mt 4,12; Lk 4,14)15Er sagte: »Die Zeit ist gekommen[7], das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt diese gute Botschaft[8]!«
Die Berufung der ersten Jünger
16Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er zwei Fischer, die auf dem See ihre Netze auswarfen, Simon und seinen Bruder Andreas. (Mt 4,18; Lk 5,1)17Jesus sagte zu ihnen: »Kommt, folgt mir nach! Ich will euch zu Menschenfischern machen.«18Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.19Er war noch nicht viel weiter gegangen, da sah er zwei Männer, die im Boot saßen und ihre Netze in Ordnung brachten, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes.20Jesus forderte sie ebenfalls auf, mit ihm zu kommen.[9] Da ließen sie ihren Vater Zebedäus mit den Arbeitern[10] im Boot zurück und schlossen sich Jesus an.
Austreibung eines bösen Geistes in der Synagoge von Kafarnaum
21Sie kamen nach Kafarnaum. Gleich am darauf folgenden Sabbat ging Jesus in die Synagoge und sprach dort zu den Menschen[11]. (Lk 4,31)22Sie waren von seiner Lehre tief beeindruckt, denn er lehrte sie nicht wie die Schriftgelehrten, sondern mit Vollmacht.23In der[12] Synagoge war auch ein Mann, der einen bösen[13] Geist hatte. Er schrie:24»Was willst du von uns, Jesus von Nazaret? Bist du gekommen, um uns zugrunde zu richten?[14] Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes!« –25»Schweig!«, befahl ihm Jesus. »Verlass diesen Mann!«26Da riss der böse Geist den Mann hin und her und verließ ihn mit einem lauten Schrei.27Alle waren erstaunt und erschrocken, und einer sagte zum anderen: »Was hat das zu bedeuten? Hier wird mit Vollmacht eine neue Lehre verkündet. Sogar den bösen Geistern befiehlt er[15], und sie gehorchen ihm!«28Bald gab es im gesamten Gebiet von Galiläa keinen Ort mehr, an dem man nicht von Jesus sprach.
Weiteres Wirken Jesu in Kafarnaum
29Nachdem sie die Synagoge verlassen hatten, gingen sie in das Haus von Simon und Andreas; auch Jakobus und Johannes kamen mit. (Mt 8,14; Lk 4,38)30Simons Schwiegermutter lag mit Fieber im Bett, und man bat Jesus, ihr zu helfen[16].31Er ging zu ihr, ergriff sie bei der Hand und richtete sie auf. Da verschwand das Fieber, und sie sorgte für das Wohl Jesu und seiner Begleiter[17].32Am Abend, als die Sonne untergegangen war, brachte man alle Kranken und Besessenen zu Jesus.33Die ganze Stadt war vor dem Haus[18] versammelt,34und er heilte viele Menschen, die an den verschiedensten Krankheiten litten, und trieb viele Dämonen aus. Den Dämonen verbot er zu reden, denn sie wussten, wer er war.
Jesu Botschaft soll alle erreichen
35Früh am Morgen, als es noch völlig dunkel war, stand Jesus auf, verließ das Haus[19] und ging an einen einsamen Ort, um dort zu beten. (Lk 4,42)36Simon und die, die bei ihm waren, eilten ihm nach,37und als sie ihn gefunden hatten, sagten sie zu ihm: »Alle fragen nach dir.«38Er aber erwiderte: »Lasst uns von hier weggehen in die umliegenden Ortschaften, damit ich auch dort die Botschaft vom Reich Gottes verkünden kann; denn dazu bin ich gekommen.«39So zog er durch ganz Galiläa, verkündete in den[20] Synagogen die Botschaft vom Reich Gottes und trieb die Dämonen aus.
Heilung eines Aussätzigen
40Einmal kam ein Aussätziger zu Jesus, warf sich vor ihm auf die Knie und flehte ihn an: »Wenn du willst, kannst du mich rein machen!« (Mt 8,1; Lk 5,12)41Von tiefem Mitleid ergriffen, streckte Jesus[21] die Hand aus und berührte ihn. »Ich will es«, sagte er, »sei rein!«42Im selben Augenblick verschwand der Aussatz, und der Mann war geheilt[22].43Jesus schickte ihn daraufhin sofort weg. Mit aller Entschiedenheit44ermahnte er ihn: »Hüte dich, mit jemand darüber zu sprechen! Geh stattdessen zum Priester, zeig dich ihm und bring für deine Reinigung das Opfer dar, das Mose vorgeschrieben hat. Das soll ein Zeichen[23] für sie sein.«45Der Mann ging weg, doch er fing sofort an, überall zu erzählen, wie er geheilt worden war. Bald war die Sache so bekannt, dass Jesus in keine Stadt mehr gehen konnte, ohne Aufsehen zu erregen. Er hielt sich daher außerhalb der Ortschaften in unbewohnten Gegenden auf, aber auch dort kamen die Leute von überallher zu ihm.
Markus 1
Lutherbibel 2017
1Dies ist der Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes.
Johannes der Täufer
2Wie geschrieben steht im Propheten Jesaja: »Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg bereiten soll.« (2Mo 23,20; Mal 3,1; Mt 3,1; Mt 11,10; Lk 3,1; Joh 1,19)3»Es ist eine Stimme eines Predigers[1] in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Steige eben!«, (Jes 40,3)4so war Johannes in der Wüste, taufte und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden.5Und es ging zu ihm hinaus das ganze judäische Land und alle Leute von Jerusalem und ließen sich von ihm taufen im Jordan und bekannten ihre Sünden.6Und Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Lenden und aß Heuschrecken und wilden Honig. (2Kön 1,8)7Und er predigte und sprach: Nach mir kommt der, der stärker ist als ich; ich bin nicht wert, dass ich mich vor ihm bücke und die Riemen seiner Schuhe löse.8Ich habe euch mit Wasser getauft; aber er wird euch mit dem Heiligen Geist taufen. (Joh 1,33)
Jesu Taufe und Versuchung
9Und es begab sich zu der Zeit, dass Jesus aus Nazareth in Galiläa kam und ließ sich taufen von Johannes im Jordan. (Mt 2,23; Mt 3,13; Lk 3,21; Lk 4,1; Joh 1,32)10Und alsbald, als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass sich der Himmel auftat und der Geist wie eine Taube herabkam auf ihn.11Und da geschah eine Stimme vom Himmel: Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen. (Ps 2,7; Jes 42,1; Mk 9,7; Mk 15,39)12Und alsbald trieb ihn der Geist in die Wüste;13und er war in der Wüste vierzig Tage und wurde versucht von dem Satan und war bei den Tieren, und die Engel dienten ihm.
Der Beginn des Wirkens Jesu in Galiläa
14Nachdem aber Johannes überantwortet war, kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium Gottes (Mt 4,12; Mk 6,17; Lk 4,14)15und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium! (Gal 4,4)
Die Berufung der ersten Jünger
16Als er aber am Galiläischen Meer entlangging, sah er Simon und Andreas, Simons Bruder, wie sie ihre Netze ins Meer warfen; denn sie waren Fischer. (Mt 4,18; Lk 5,1; Joh 1,35)17Und Jesus sprach zu ihnen: Kommt, folgt mir nach; ich will euch zu Menschenfischern machen!18Und sogleich verließen sie ihre Netze und folgten ihm nach.19Und als er ein wenig weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, wie sie im Boot die Netze flickten.20Und sogleich rief er sie, und sie ließen ihren Vater Zebedäus im Boot mit den Tagelöhnern und gingen fort, ihm nach.
Jesus in Kapernaum
21Und sie gingen hinein nach Kapernaum; und alsbald am Sabbat ging er in die Synagoge und lehrte. (Mt 8,14; Lk 4,31)22Und sie entsetzten sich über seine Lehre; denn er lehrte sie mit Vollmacht und nicht wie die Schriftgelehrten. (Mt 7,28; Mk 11,18)23Und alsbald war in ihrer Synagoge ein Mensch, besessen von einem unreinen Geist[2]; der schrie:24Was haben wir mit dir zu schaffen, Jesus von Nazareth? Bist du gekommen, uns zu vernichten? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes! (Mk 5,7)25Und Jesus bedrohte ihn und sprach: Verstumme und fahre aus von ihm!26Und der unreine Geist riss ihn hin und her und schrie laut und fuhr aus von ihm. (Mk 9,26)27Und sie entsetzten sich alle, sodass sie sich untereinander befragten und sprachen: Was ist das? Eine neue Lehre in Vollmacht! Er gebietet auch den unreinen Geistern, und sie gehorchen ihm!28Und die Kunde von ihm erscholl alsbald überall in das ganze Land um Galiläa.29Und alsbald gingen sie aus der Synagoge und kamen in das Haus des Simon und Andreas mit Jakobus und Johannes.30Die Schwiegermutter Simons aber lag darnieder und hatte das Fieber; und alsbald sagten sie ihm von ihr.31Und er trat zu ihr, ergriff sie bei der Hand und richtete sie auf; und das Fieber verließ sie, und sie diente ihnen.32Am Abend aber, da die Sonne untergegangen war, brachten sie zu ihm alle Kranken und Besessenen.33Und die ganze Stadt war versammelt vor der Tür.34Und er heilte viele, die an mancherlei Krankheiten litten, und trieb viele Dämonen aus und ließ die Dämonen nicht reden; denn sie kannten ihn. (Mk 3,11)35Und am Morgen, noch vor Tage, stand er auf und ging hinaus. Und er ging an eine einsame Stätte und betete dort. (Mt 14,23; Lk 5,16)36Und Simon und die bei ihm waren, eilten ihm nach.37Und da sie ihn fanden, sprachen sie zu ihm: Jedermann sucht dich.38Und er sprach zu ihnen: Lasst uns anderswohin gehen, in die nächsten Orte, dass ich auch dort predige; denn dazu bin ich gekommen.39Und er kam und predigte in ihren Synagogen in ganz Galiläa und trieb die Dämonen aus. (Mt 4,23; Mt 9,35)
Die Heilung eines Aussätzigen
40Und es kam zu ihm ein Aussätziger, der bat ihn, kniete nieder und sprach zu ihm: Willst du, so kannst du mich reinigen. (Mt 8,2; Lk 5,12)41Und es jammerte ihn, und er streckte seine Hand aus, rührte ihn an und sprach zu ihm: Ich will’s tun; sei rein!42Und alsbald wich der Aussatz von ihm, und er wurde rein.43Und Jesus bedrohte ihn und trieb ihn alsbald von sich44und sprach zu ihm: Sieh zu, dass du niemandem etwas sagst; sondern geh hin und zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, was Mose geboten hat, ihnen zum Zeugnis. (3Mo 14,2; Mk 5,43; Mk 7,36)45Er aber ging fort und fing an, viel davon zu reden und die Geschichte bekannt zu machen, sodass Jesus hinfort nicht mehr öffentlich in eine Stadt gehen konnte; sondern er war draußen an einsamen Orten; und sie kamen zu ihm von allen Enden.