Römer 7

Menge Bibel

1 Oder wißt ihr nicht, meine Brüder – ich rede ja doch zu gesetzeskundigen Leuten –, daß das Gesetz für[1] den Menschen nur, solange er lebt, bindende Gewalt hat?2 So ist z.B. eine verheiratete Frau gesetzlich an ihren Mann so lange gebunden, als er lebt; wenn aber der Mann stirbt, so ist sie frei von dem Gesetz, das sie an den Mann bindet.3 Demnach wird sie zwar, solange ihr Mann lebt, allgemein als Ehebrecherin gelten, wenn sie sich einem andern Manne zu eigen gibt; stirbt aber ihr Mann, so ist sie frei vom Gesetz und keine Ehebrecherin, wenn sie sich einem andern Mann zu eigen gibt.4 Mithin seid auch ihr, meine Brüder, dem Gesetz gegenüber getötet worden, und zwar durch (das Getötetwerden) des Leibes Christi, um hinfort einem anderen, nämlich dem, der von den Toten auferweckt worden ist, als Eigentum anzugehören, damit wir nunmehr für Gott Frucht brächten[2].5 Denn solange wir im Fleische waren, wirkten sich die durch das Gesetz erregten sündhaften Leidenschaften in unsern Gliedern in der Weise aus, daß wir für den Tod Frucht brachten.6 Jetzt aber sind wir vom Gesetz losgekommen, da wir dem, was uns in Banden hielt, gestorben sind, so daß wir nunmehr unsern Dienst im neuen Wesen des Geistes und nicht mehr im alten Wesen des Buchstabens (des Gesetzes) leisten.7 Was folgt nun daraus? Ist das Gesetz (selbst) Sünde[3]? Nimmermehr! Aber ich hätte die Sünde nicht kennengelernt außer durch das Gesetz; denn ich hätte auch von der bösen Lust nichts gewußt, wenn das Gesetz nicht gesagt hätte (2.Mose 20,17): »Laß dich nicht gelüsten!«8 Da hat die Sünde eine Angriffsgelegenheit gegen mich gewonnen und durch das Gebot jegliche böse Lust in mir zustande gebracht; denn ohne Gesetz[4] ist die Sünde tot.9 Ich lebte einst ohne das Gesetz; als dann aber das Gebot (des Gesetzes) kam, lebte die Sünde (in mir) auf,10 für mich aber kam der Tod; und so erwies sich dasselbe Gebot, das doch zum Leben verhelfen soll, für mich als todbringend;11 denn nachdem die Sünde eine Angriffsgelegenheit gegen mich gewonnen hatte, betrog sie mich durch das Gebot und brachte mir durch dieses den Tod.12 Demnach ist das Gesetz (an sich) heilig und ebenso das Gebot heilig, gerecht und gut.13 So hat also etwas Gutes mir den Tod gebracht? O nein, das hat vielmehr die Sünde getan: sie sollte als Sünde zutage treten, indem sie mir durch das Gute den Tod brachte; sie sollte sich eben durch das Gebot als über alle Maßen sündig erweisen[5].14 Wir wissen ja, daß das Gesetz geistlich ist[6]; ich aber bin von fleischlicher Art (und dadurch) unter die (Gewalt der) Sünde verkauft.15 Ja, mein ganzes Tun ist mir unbegreiflich; denn ich vollbringe nicht das, was ich will, sondern tue das, was ich hasse[7].16 Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, so erkenne ich durch die innere Zustimmung zum Gesetz an, daß dieses gut sei.17 Jetzt[8] aber bin nicht mehr ich der, welcher es[9] vollbringt, sondern die in mir wohnende Sünde.18 Denn ich weiß ja: in mir, das heißt in meinem Fleische, wohnt nichts Gutes; denn der gute Wille ist bei mir wohl vorhanden, dagegen das Vollbringen des Guten nicht;19 denn ich tue nicht das Gute, das ich tun will, sondern vollbringe das Böse, das ich nicht tun will.20 Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, so bin nicht mehr ich es, der es vollbringt, sondern die in mir wohnende Sünde.21 Ich finde somit bei mir, der ich das Gute tun will, das Gesetz[10] vor, daß bei mir das Böse zustande kommt.22 Denn nach meinem inneren Menschen stimme ich dem göttlichen Gesetz freudig zu,23 nehme aber in meinen Gliedern ein andersartiges Gesetz wahr, das dem Gesetz meiner Vernunft widerstreitet und mich gefangennimmt unter das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern wirkt.24 O ich unglückseliger Mensch! Wer wird mich aus diesem Todesleibe erlösen?25 Dank sei Gott; (es ist geschehen) durch Jesus Christus, unsern Herrn! Also ist es so: Auf mich selbst gestellt diene ich mit der Vernunft dem Gesetz Gottes, mit dem Fleisch dagegen dem Gesetz der Sünde.

Römer 7

Neue evangelistische Übersetzung

1 Nun ist euch doch klar, meine Brüder, – denn ich rede ja zu solchen, die das Gesetz kennen –, dass das Gesetz für einen Menschen nur so lange Geltung hat, wie er lebt.2 So ist zum Beispiel eine verheiratete Frau durch das Gesetz an ihren Mann gebunden, solange er lebt. Stirbt ihr Mann, ist sie frei von dem Gesetz, das sie an ihn band.3 Wenn sie sich also zu Lebzeiten ihres Mannes mit einem anderen einlässt, gilt sie als Ehebrecherin. Stirbt aber der Mann, ist sie nicht mehr durch das Gesetz gebunden. Es steht ihr frei, einen anderen zu heiraten. Sie wird deswegen nicht zur Ehebrecherin.4 So ist es auch mit euch, meine Geschwister.[1] Durch den Körper des Messias seid ihr tot für das Gesetz, damit ihr jetzt einem anderen angehören könnt, dem Auferweckten aus dem Tod. So können wir Frucht bringen für Gott.5 Denn als wir allein unserer Natur folgten, war alles, was wir taten, von sündigen Leidenschaften bestimmt. Das Gesetz entfachte das noch und wir brachten Frucht für den Tod.6 Doch jetzt sind wir vom Gesetz freigekommen und tot für das, was uns früher gefangen hielt. Jetzt ist unser Dienst von dem Neuen des Geistes bestimmt und nicht mehr vom Buchstaben des Alten.7 Heißt das nun, dass das Gesetz Sünde ist? Auf keinen Fall! Aber ohne Gesetz hätte ich nie erkannt, was Sünde ist. Auch die Begierde wäre nie in mir erwacht, wenn das Gesetz nicht gesagt hätte: "Du sollst nicht begehren!"[2]8 Doch die Sünde nutzte die Gelegenheit und stachelte durch das Gebot jede Begierde in mir auf. Ohne Gesetz ist die Sünde tot.9 Auch ich lebte einmal ohne Gesetz. Als dann aber das Gebot kam, fing die Sünde an zu leben –10 und ich starb. Das Gebot, das mir das Leben erhalten sollte, brachte mir den Tod.11 Denn die Sünde ergriff die Gelegenheit und benutzte das Gesetz, um mich zu täuschen und zu töten.12 Es bleibt also dabei: Das Gesetz ist heilig, und seine Forderungen sind heilig, gerecht und gut.13 Hat nun das Gute mir den Tod gebracht? Auf keinen Fall! Schuld war die Sünde. Sie hat mir den Tod gebracht und das Gute dazu benutzt. So hat sie ihr wahres Gesicht gezeigt. Das Gebot brachte nur die Abscheulichkeit der Sünde ans Licht.14 Wir wissen ja, dass das Gesetz vom Geist Gottes erfüllt ist. Ich dagegen bin von Eigensinn erfüllt und werde von der Sünde beherrscht.15 Ich verstehe ja selbst nicht, was ich tue. Denn ich tue nicht das, was ich will, sondern gerade das, was ich hasse.16 Wenn ich aber das tue, was ich gar nicht tun will, stimme ich dem Gesetz zu und heiße es gut.17 Dann aber bin nicht mehr ich es, der so handelt, sondern die Sünde, die in mir wohnt.18 Denn ich weiß, dass in mir, das heißt in meiner Natur, nichts Gutes wohnt. Es fehlt mir nicht am Wollen, aber ich bringe es nicht fertig, das Gute zu tun.19 Ich tue nicht das Gute, das ich tun will, sondern das Böse, das ich nicht will.20 Wenn ich aber das tue, was ich gar nicht will, dann bin nicht mehr ich der Handelnde, sondern die Sünde, die in mir wohnt.21 Ich stelle also ein Gesetz des Bösen in mir fest, obwohl ich doch das Gute tun will.22 Denn meiner innersten Überzeugung nach stimme ich dem Gesetz Gottes freudig zu,23 aber in meinen Gliedern sehe ich ein anderes Gesetz wirken, das mit dem Gesetz in meinem Innern in Streit liegt und mich zu seinem Gefangenen macht: das Gesetz der Sünde.24 Ich unglückseliger Mensch! Gibt es denn niemand, der mich aus dieser tödlichen Verstrickung befreit?25 Doch! Und dafür danke ich Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn. Es gilt also beides: Meiner innersten Überzeugung nach diene ich dem Gesetz Gottes, meiner Natur nach aber folge ich dem Gesetz der Sünde.

Römer 7

Elberfelder Bibel

1 Oder wisst ihr nicht, Brüder – denn ich rede zu denen, die das Gesetz kennen –, dass das Gesetz über den Menschen herrscht, solange er lebt?2 Denn die verheiratete Frau ist durchs Gesetz an den Mann gebunden, solange er lebt; wenn aber der Mann gestorben ist, so ist sie losgemacht von dem Gesetz des Mannes. (1Kor 7,39)3 So wird sie nun, während der Mann lebt, eine Ehebrecherin genannt, wenn sie eines anderen Mannes wird; wenn aber der Mann gestorben ist, ist sie frei vom Gesetz, sodass sie keine Ehebrecherin ist, wenn sie eines anderen Mannes wird. (Mt 19,9; Lk 16,18)4 So seid auch ihr, meine Brüder, dem Gesetz getötet worden durch den Leib des Christus, um eines anderen zu werden, des aus den Toten Auferweckten, damit wir Gott Frucht bringen. (Röm 6,22; Kol 2,20)5 Denn als wir im Fleisch waren, wirkten die Leidenschaften der Sünden, die durch das Gesetz ⟨erregt wurden⟩, in unseren Gliedern, um dem Tod Frucht zu bringen. (Röm 1,32; Röm 7,23; Jak 4,1)6 Jetzt aber sind wir von dem Gesetz losgemacht, da wir dem gestorben sind, worin wir festgehalten wurden, sodass wir in dem Neuen des Geistes dienen[1] und nicht in dem Alten des Buchstabens. (Röm 2,29; Röm 8,2; Gal 2,19)7 Was sollen wir nun sagen? Ist das Gesetz Sünde? Auf keinen Fall! Aber die Sünde hätte ich nicht erkannt als nur durchs Gesetz. Denn auch von der Begierde hätte ich nichts gewusst, wenn nicht das Gesetz gesagt hätte: »Du sollst nicht begehren!« (2Mo 20,17; 5Mo 5,21; Röm 3,20; Röm 13,9)8 Die Sünde aber ergriff durch das Gebot die Gelegenheit und bewirkte jede Begierde in mir; denn ohne Gesetz ist die Sünde tot. (Röm 4,15; 1Kor 15,56)9 Ich aber lebte einst ohne Gesetz; als aber das Gebot kam, lebte die Sünde auf;10 ich aber starb. Und das Gebot, das zum Leben ⟨gegeben⟩, gerade das erwies sich mir zum Tod. (Röm 10,5; Jak 1,15)11 Denn die Sünde ergriff durch das Gebot die Gelegenheit, täuschte mich und tötete mich durch dasselbe. (Röm 5,12)12 So ist also das Gesetz heilig und das Gebot heilig und gerecht und gut. (Ps 19,8; Ps 119,172; 1Tim 1,8)13 Ist nun das Gute mir zum Tod geworden? Auf keinen Fall! Sondern die Sünde, damit sie als Sünde erschien, indem sie durch das Gute mir den Tod bewirkte, damit die Sünde überaus sündig wurde durch das Gebot. (Röm 5,20)14 Denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist, ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft; (1Mo 6,3; Joh 3,6; Röm 7,23; 1Kor 3,1)15 denn was ich vollbringe, erkenne ich nicht[2]; denn nicht, was ich will, das tue ich, sondern was ich hasse, das übe ich aus. (Gal 5,17)16 Wenn ich aber das, was ich nicht will, ausübe, so stimme ich dem Gesetz bei, dass es gut ist.17 Nun aber vollbringe nicht mehr ich es, sondern die in mir wohnende Sünde.18 Denn ich weiß, dass in mir, das ist in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt[3]; denn das Wollen ist bei mir vorhanden, aber das Vollbringen des Guten nicht. (1Mo 6,5; Mt 26,41)19 Denn das Gute, das ich will, übe ich nicht aus, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.20 Wenn ich aber das, was ich nicht will, ausübe, so vollbringe nicht mehr ich es, sondern die in mir wohnende Sünde. (1Joh 1,8)21 Ich finde also das Gesetz, dass bei mir, der ich das Gute tun will, ⟨nur⟩ das Böse vorhanden ist.22 Denn ich habe nach dem inneren Menschen Wohlgefallen am Gesetz Gottes. (Ps 1,2; Ps 119,16; 2Kor 4,16; Eph 3,16; 1Petr 3,4)23 Aber ich sehe ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das dem Gesetz meines Sinnes[4] widerstreitet und mich in Gefangenschaft bringt unter das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist. (Röm 7,14; Röm 8,6; 1Petr 2,11)24 Ich elender Mensch! Wer wird mich retten von[5] diesem Leibe des Todes? – (Röm 8,2)25 Ich danke Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn! Also diene ich[6] nun selbst mit dem Sinn[7] dem Gesetz Gottes, mit dem Fleisch aber dem Gesetz der Sünde. (1Kor 15,57)

Römer 7

Zürcher Bibel

1 Wisst ihr denn nicht, liebe Brüder und Schwestern - ich spreche doch zu solchen, die das Gesetz kennen -, dass das Gesetz nur Macht hat über den Menschen, solange er lebt?2 Die verheiratete Frau nämlich ist durch das Gesetz an ihren Mann gebunden, solange er lebt. Stirbt aber der Mann, ist sie befreit vom Gesetz, das sie an den Mann bindet. (1Kor 7,39)3 Also gilt: Solange der Mann lebt, macht sie sich zur Ehebrecherin, wenn sie die Frau eines anderen Mannes wird. Stirbt aber der Mann, so ist sie frei vom Gesetz und gilt darum nicht als Ehebrecherin, wenn sie die Frau eines anderen Mannes wird.4 So steht es auch mit euch, meine Brüder und Schwestern: Auch ihr seid für das Gesetz zu Tode gekommen durch den Leib des Christus, und so gehört ihr jetzt einem andern, dem, der von den Toten auferweckt worden ist, damit wir Frucht bringen für Gott.5 Denn als wir noch im Banne des Fleisches lebten, wirkten in unseren Gliedern die durch das Gesetz geweckten Leidenschaften, die zu nichts als Sünde führen, und brachten[1] Frucht für den Tod.6 Jetzt aber sind wir dem gestorben, worin wir niedergehalten wurden, und frei geworden vom Gesetz; so tun wir nun unseren Dienst in der neuen Wirklichkeit des Geistes, nicht in der alten des Buchstabens. (2Kor 3,6)7 Was folgt nun daraus? Dass das Gesetz Sünde sei? Gewiss nicht! Sondern: Ohne das Gesetz hätte ich die Sünde nicht kennen gelernt. Denn ich wüsste nichts vom Begehren, wenn das Gesetz nicht sagte: Du sollst nicht begehren. (2Mo 20,17; 5Mo 5,21)8 Die Sünde aber nutzte die Gelegenheit, die das Gebot ihr gab, und weckte in mir jegliches Begehren;[2] ohne das Gesetz nämlich ist die Sünde tot. (Röm 4,15)9 Einst lebte ich, und es gab kein Gesetz; als aber das Gebot kam, erwachte die Sünde zum Leben,10 ich aber starb und musste erfahren: Das Gebot, das doch zum Leben da war, eben das führte zum Tod. (3Mo 18,5)11 Denn die Sünde nutzte die Gelegenheit, die das Gebot ihr gab, und täuschte mich und tötete mich durch das Gebot.[3]12 So gilt: Das Gesetz ist heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und gut.13 Also hat das Gute mir den Tod gebracht? Gewiss nicht! Vielmehr bringt mir die Sünde, damit sie als Sünde in Erscheinung trete, durch das Gute den Tod. So sollte die Sünde über alle Massen sündig werden durch das Gebot.14 Wir wissen ja, dass das Gesetz zum Geist gehört; ich dagegen bin vom Fleisch bestimmt - und verkauft unter die Sünde.15 Was ich bewirke, begreife ich nicht; denn nicht, was ich will, treibe ich voran, sondern was ich hasse, das tue ich.16 Wenn ich aber gerade das tue, was ich nicht will, gestehe ich dem Gesetz zu, dass es Recht hat.17 Dann aber bin nicht mehr ich es, der handelt, sondern die Sünde, die in mir wohnt.18 Denn ich weiss: In mir, das heisst in meinem Fleisch, wohnt nichts Gutes. Denn das Wollen liegt in meiner Hand, das Vollbringen des Rechten und Guten aber nicht.19 Denn nicht das Gute, das ich will, tue ich, sondern das Böse, das ich nicht will, das treibe ich voran.20 Wenn ich aber gerade das tue, was ich selbst nicht will, dann bin nicht mehr ich es, der handelt, sondern die Sünde, die in mir wohnt.21 Ich entdecke also folgende Gesetzmässigkeit: Dass mir, der ich das Gute tun will, das Böse naheliegt.22 In meinem Innern freue ich mich am Gesetz Gottes,23 in meinen Gliedern aber nehme ich ein anderes Gesetz wahr, das Krieg führt gegen das Gesetz meiner Vernunft und mich gefangen nimmt durch das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist. (Gal 5,17)24 Ich elender Mensch! Wer wird mich erretten aus diesem Todesleib?25 Dank sei Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn! Also gilt: Mit der Vernunft diene ich dem Gesetz Gottes, mit dem Fleisch aber dem Gesetz der Sünde. [4]

Römer 7

Das Buch

1 Oder wisst ihr etwa nicht, meine Schwestern und Brüder, und hiermit meine ich jetzt die, die wie ich Juden sind und das Gottesgesetz kennen, dass dieses Gesetz die Herrschaft über einen Menschen hat, solange er am Leben ist?2 So ist zum Beispiel eine verheiratete Frau durch die Anordnungen des Gottesgesetzes an ihren Mann gebunden, solange er lebt. Wenn er aber stirbt, dann ist sie von der durch das Gesetz festgelegten Bindung an ihren Mann befreit.3 Diese Tatsache hat zur Folge, dass sie, wenn sie sich mit einem anderen Mann einlässt, während ihr Ehemann noch lebt, als Ehebrecherin angesehen wird. Wenn aber der Mann stirbt, dann ist sie frei von dieser Vorschrift des Gesetzes und bricht durch eine Verbindung zu einem anderen Mann die Ehe nicht!4 Genauso wie in diesem Beispiel ist es auch bei euch, meine Schwestern und Brüder! Ihr seid in Bezug auf das Gottesgesetz sozusagen gestorben, und zwar durch eure enge Verbindung mit dem Messias, mit seinem Körper. Der ist ja am Kreuz gestorben. Und so seid ihr zum Eigentum eines anderen geworden. Ihr gehört jetzt dem, der von den Toten auferweckt wurde! Ja, und dann kann unser Leben Frucht für Gott bringen.5 Denn früher, als wir unser Leben nach den von unserem eigenen Ich vorgegebenen Maßstäben führten, da herrschten die sündhaften Leidenschaften in allen Lebensbereichen und wurden durch die Vorschriften des Gottesgesetzes noch umso mehr entfacht. So entstand als ein Ergebnis ein Leben, das letztlich den Tod hervorbrachte.6 Doch jetzt sind wir vom Gesetz frei gemacht. Wir sind gestorben für das, was uns gefangen hielt, und können so jetzt Gott dienen in der neuen Lebenswirklichkeit, die der Gottesgeist schenkt, und nicht in der alten Art und Weise, in der Befolgung des Buchstabens.7 Was meinen wir damit? Etwa, dass das Gottesgesetz in sich schon Sünde ist? Nein! Aber ich hätte überhaupt nicht erkannt, was Sünde ist, wenn es das Gesetz nicht gegeben hätte! Ja, ich hätte auch nicht verstanden, welche Macht meine Begehrlichkeit hat, wenn das Gottesgesetz nicht sagen würde: »Du sollst das Eigentum anderer nicht begehren!«8 Die Sünde ergriff die Gelegenheit, die die Vorschrift des Gesetzes ihr bot, und weckte so alle möglichen Begierden in mir. Denn außerhalb des Machtbereichs des Gesetzes ist die Sünde kraftlos, ja tot.9 Ich lebte früher ohne Kenntnis des Gottesgesetzes. Als aber die Vorschriften des Gesetzes mich erreichten, gewann die Sünde erst recht an Kraft.10 Und so verfiel ich dem Tod. Das Gebot, das mir eigentlich zum Leben gegeben worden war, erwies sich in meinem Fall als Werkzeug des Todes.11 Denn die Sünde ergriff durch das Gebot die Gelegenheit, zog mich in ihr Lügennetz und brachte mich schließlich durch genau dieses Gebot um.12 So müssen wir festhalten: Das Gottesgesetz ist heilig, ja jedes einzelne Gebot ist heilig, gerecht und gut.13 Ist jetzt das, was eigentlich gut ist, für mich zu etwas Todbringendem geworden? Ganz und gar nicht! Sondern die Sünde! Denn auf diese Weise musste sie sich als das zeigen, was sie in Wirklichkeit ist: Sünde. Sie hat durch das Gute, nämlich das Gebot Gottes, in mir den Tod hervorgebracht. So wurde die Sünde sozusagen über alle Maßen sündig durch das Gebot Gottes.14 Denn wir wissen, dass das Gottesgesetz ganz und gar vom Gottesgeist durchwirkt ist. Aber ich bin vom Ichleben geprägt, auf die diesseitigen Dinge ausgerichtet und unter die Macht der Sünde verkauft.15 Denn es ist so: Das, was ich tue, das halte ich nicht für gut. Denn das, was ich wirklich will, das tue ich nicht, sondern das, was ich zutiefst missbillige, das tue ich.16 Wenn es also so ist, dass ich das tue, was ich nicht will, dann stimme ich auf diese Weise mit dem Gottesgesetz überein und bestätige es als gut und richtig.17 Doch jetzt führe letztlich nicht ich diese Handlungen durch, sondern die Sünde, die sich in mir ausgebreitet hat.18 Denn ich weiß, dass in mir, das heißt in meiner natürlichen Persönlichkeit, nichts wirklich Gutes wohnt. Die Absicht, Gutes zu tun, ist zwar bei mir vorhanden, aber nicht die Kraft, dieses Gute in die Tat umzusetzen.19 Denn ich tue nicht das Gute, das ich eigentlich will, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich!20 Wenn ich nun das tue, was ich nicht will, dann ist es doch so: Nicht ich selbst bewirke es, sondern die Sünde, die sich in mir eingenistet hat.21 Ich erlebe das Gesetz jetzt so: Es ist für mich, der ich es befolgen will, das Gute. Und doch klebt das Böse so stark an mir!22 Denn ich stimme dem Gesetz Gottes zu, was den Kern meiner Persönlichkeit betrifft.23 Doch ich entdecke in den einzelnen Bereichen meiner Persönlichkeit ein anderes Gesetz. Das kämpft gegen das Gesetz, das ich mit meinem Verstand für richtig halte, und es bringt mich in Gefangenschaft unter das Gesetz der Sünde, die in den verschiedenen Bereichen meiner Persönlichkeit wirksam ist.24 Was bin ich doch für ein beklagenswerter Mensch! Wer wird mich herausretten aus dieser dem Tod geweihten Lebenssituation?25 Doch: Dank sei Gott durch Jesus, den Messias, unseren Herrn! So ist nun das die Schlussfolgerung: Mit meinem innersten Wollen diene ich dem Gesetz Gottes, aber in meiner Lebenswirklichkeit bin ich versklavt an die Sünde.