Lukas 5

Menge Bibel

1 Es begab sich aber (eines Tages), als das Volk ihn umdrängte und das Wort Gottes hörte, während er selbst am See Gennesaret stand,2 da sah er zwei Boote am Ufer des Sees liegen; die Fischer aber waren aus ihnen ausgestiegen und wuschen ihre Netze.3 Da trat er in eins der Boote, das Simon gehörte, und bat ihn, ein wenig vom Lande abzustoßen; darauf setzte er sich nieder und lehrte die Volksscharen vom Boote aus.4 Als er dann seine Ansprache beendet hatte, sagte er zu Simon: »Fahre auf die Höhe (des Sees) hinaus und werft eure Netze aus, damit ihr einen Zug[1] tut!«5 Da antwortete Simon: »Meister, die ganze Nacht hindurch haben wir gearbeitet und nichts gefangen; doch auf dein Wort hin will ich die Netze auswerfen.«6 Als sie das getan hatten, fingen sie eine so große Menge Fische, daß ihre Netze zerreißen wollten.7 Da winkten sie ihren Genossen, die in dem andern Boot waren, sie möchten kommen und ihnen helfen; die kamen auch, und man füllte beide Boote, so daß sie tiefgingen.8 Als Simon Petrus das sah, warf er sich vor Jesus auf die Knie nieder und rief aus: »Herr, gehe weg von mir, denn ich bin ein sündiger Mensch!«9 Denn Schrecken hatte ihn und alle, die bei ihm waren, wegen dieses ihres Fischfangs befallen,10 ebenso auch den Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, welche Simons Genossen[2] waren. Doch Jesus sagte zu Simon: »Fürchte dich nicht! Von nun an wirst du ein Menschenfischer sein.«11 Sie brachten nun die Boote an Land, verließen alles und folgten ihm nach.12 Es begab sich darauf, während er sich in einer der Städte aufhielt, daß ein Mann da war, über und über mit Aussatz behaftet. Als dieser Jesus sah, warf er sich vor ihm auf sein Angesicht nieder und bat ihn mit den Worten: »Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen!«13 Jesus streckte die Hand aus, faßte ihn an und sagte: »Ich will’s: werde rein!« Da verschwand der Aussatz sogleich von ihm.14 Jesus gebot ihm dann, niemand etwas davon zu sagen, und gab ihm die Weisung: »Gehe hin, zeige dich dem Priester und bringe für deine Reinigung das Opfer dar, wie Mose es geboten hat (3.Mose 13,49; 14,10), zum Zeugnis[3] für sie!«15 Aber die Kunde über ihn breitete sich immer weiter aus, und das Volk strömte in großen Scharen zusammen, um ihn zu hören und sich von ihren Krankheiten heilen zu lassen.16 Er jedoch zog sich in die Einsamkeit zurück und betete dort.17 Eines Tages, als er der Lehrtätigkeit oblag, saßen auch Pharisäer und Gesetzeslehrer da, die aus allen Ortschaften Galiläas und Judäas und (besonders) aus Jerusalem gekommen waren; und die Kraft des Herrn war durch ihn wirksam, so daß er Heilungen vollbrachte.18 Da brachten Männer auf einem Tragbett einen Mann, der gelähmt war, und suchten ihn in das Haus hineinzubringen und vor Jesus niederzusetzen.19 Weil sie aber wegen der Volksmenge keine Möglichkeit fanden, ihn hineinzubringen, stiegen sie auf das Dach und ließen ihn samt dem Tragbett durch die Ziegel hindurch mitten unter die Leute vor Jesus hinab.20 Als dieser ihren Glauben sah, sagte er: »Mensch, deine Sünden sind dir vergeben!«21 Da begannen die Schriftgelehrten und Pharisäer sich Gedanken darüber zu machen und sagten: »Wer ist dieser? Er spricht ja Gotteslästerungen aus! Wer kann Sünden vergeben außer Gott allein?«22 Weil nun Jesus ihre Gedanken durchschaute, redete er sie mit den Worten an: »Was denkt ihr da in euren Herzen?23 Was ist leichter, zu sagen: ›Deine Sünden sind dir vergeben‹, oder zu sagen: ›Stehe auf und gehe umher‹?24 Damit ihr aber wißt[4], daß der Menschensohn Vollmacht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben« – hierauf sagte er zu dem Gelähmten: »Ich sage dir: Stehe auf, nimm dein Bett auf dich und gehe heim in dein Haus!«25 Da stand er augenblicklich vor ihren Augen auf, nahm das (Tragbett), auf dem er gelegen hatte, und ging Gott preisend heim in sein Haus.26 Da gerieten alle außer sich vor Erstaunen; sie priesen Gott und sagten voller Furcht: »Unglaubliches haben wir heute gesehen!«27 Hierauf ging er (aus dem Hause) hinaus und sah einen Zöllner namens Levi an der Zollstätte sitzen und sagte zu ihm: »Folge mir nach!«28 Da verließ jener alles, stand auf und folgte ihm nach.29 Und Levi richtete ihm zu Ehren ein großes Gastmahl in seinem Hause zu, und eine große Schar von Zöllnern und anderen Leuten waren da, die mit ihnen am Mahl teilnahmen.30 Da sagten die Pharisäer und die zu ihnen gehörenden Schriftgelehrten unwillig zu seinen Jüngern: »Warum eßt und trinkt ihr mit den Zöllnern und Sündern?«31 Jesus antwortete ihnen mit den Worten: »Die Gesunden haben keinen Arzt nötig, wohl aber die Kranken;32 ich bin nicht gekommen, Gerechte zu berufen zur Buße[5], sondern Sünder.«33 Sie aber sagten zu ihm: »Die Jünger des Johannes fasten häufig und verrichten (dabei) Gebete, ebenso auch die (Schüler) der Pharisäer, während die deinigen essen und trinken.«34 Jesus antwortete ihnen: »Könnt ihr etwa von den Hochzeitsgästen verlangen, daß sie fasten, solange der Bräutigam noch bei ihnen weilt?35 Es werden aber Tage kommen, wo der Bräutigam ihnen genommen ist: dann, an jenen Tagen, werden sie fasten.«36 Er legte ihnen aber auch noch ein Gleichnis vor: »Niemand reißt[6] doch von einem neuen Kleid ein Stück Zeug ab und setzt es auf ein altes Kleid, sonst würde er nur das neue (Kleid) zerreißen, und zu dem alten Kleide würde das Stück Zeug von dem neuen (Kleide) doch nicht passen.37 Auch füllt niemand neuen[7] Wein in alte Schläuche; sonst sprengt der junge Wein die Schläuche und läuft selbst aus, und auch die Schläuche gehen verloren.38 Nein, jungen Wein muß man in neue Schläuche füllen.39 Und niemand, der alten Wein getrunken hat, mag jungen Wein trinken; denn er sagt: ›Der alte ist bekömmlich[8].‹«

Lukas 5

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Eines Tages stand Jesus am Ufer des Sees Gennesaret. Die Menschen drängten sich um ihn und wollten das Wort Gottes hören.2 Da bemerkte er zwei Boote am Ufer. Die Fischer waren ausgestiegen und reinigten ihre Netze.3 Jesus stieg in eins der Boote, das Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück auf den See hinauszufahren. So konnte er sich setzen und die Menge vom Boot aus unterweisen.4 Als er aufgehört hatte zu reden, sagte er zu Simon: „Fahr hinaus auf den See und wirf mit deinen Leuten die Netze zum Fang aus!“5 „Aber Rabbi“, wandte Simon ein, „wir haben uns die ganze Nacht abgemüht und nichts gefangen. Doch weil du es sagst, will ich die Netze noch einmal auswerfen.“6 Als sie es dann getan hatten, umschlossen sie eine solche Menge Fische, dass die Netze zu reißen begannen.7 Deshalb winkten sie ihren Mitarbeitern im anderen Boot, sie sollten kommen und ihnen helfen. Zusammen füllten sie beide Boote bis zum Rand, sodass sie fast sanken.8 Als Simon Petrus das sah, kniete er sich vor Jesus hin und sagte: „Herr, geh weg von mir! Ich bin ein sündiger Mensch!“9 Denn er und seine Begleiter waren tief erschrocken, weil sie einen solchen Fang gemacht hatten.10 Und genauso ging es Jakobus und Johannes, den Söhnen von Zebedäus, die mit Simon zusammenarbeiteten. Doch Jesus sagte zu Simon: „Du musst dich nicht fürchten. Von jetzt an wirst du ein Menschenfischer sein.“11 Dann zogen sie die Boote an Land, ließen alles zurück und folgten Jesus.12 In einer der Städte war ein Mann, der am ganzen Körper Aussatz[1] hatte. Als der Jesus sah, warf er sich vor ihm nieder, das Gesicht auf dem Boden, und bat ihn flehentlich: „Herr, wenn du willst, kannst du mich rein machen.“13 Da berührte Jesus ihn mit seiner Hand und sagte: „Ich will es, sei rein!“ Sofort verschwand der Aussatz.14 Jesus verbot dem Geheilten, mit jemand darüber zu sprechen. „Geh stattdessen zum Priester“, sagte er, „zeig dich ihm, und bring das Opfer für deine Reinigung, wie Mose es angeordnet hat. Das soll ein Zeichen Gottes für sie sein.“15 Doch die Nachricht von Jesus verbreitete sich umso mehr. Die Menschen strömten in Scharen herbei, um ihn zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden.16 Jesus aber zog sich in die Einsamkeit zurück, um zu beten.17 Eines Tages, als Jesus wieder lehrte, saßen unter den Zuhörern auch Pharisäer[2] und Gesetzeslehrer. Sie waren aus allen Dörfern Galiläas, aus Judäa und Jerusalem gekommen. Und die Kraft des Herrn war da, sodass er heilen konnte.18 Da brachten Männer einen Gelähmten auf einer Matte herbei. Sie wollten ihn ins Haus hineintragen und vor Jesus hinlegen.19 Weil sie aber wegen des Gedränges der Leute keinen Weg fanden, wie sie ihn hineinbringen sollten, stiegen sie aufs Dach und ließen ihn auf seiner Matte durch die Ziegel hinunter, mitten unter sie, genau vor Jesus.20 Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Mann: „Deine Sünden sind dir vergeben.“21 Die Gesetzeslehrer und Pharisäer fragten sich empört: „Was bildet der sich ein? Das ist ja Gotteslästerung! Niemand kann Sünden vergeben außer Gott!“22 Jesus wusste, was sie dachten, und fragte sie: „Was macht ihr euch da für Gedanken?23 Was ist leichter – zu sagen: 'Deine Sünden sind dir vergeben' oder: 'Steh auf und geh!'?24 Doch ihr sollt sehen, dass der Menschensohn[3] die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben!“ Dann wandte er sich zu dem Gelähmten und sagte: „Ich befehle dir: Steh auf, nimm deine Matte und geh nach Hause!“ (Dan 7,13)25 Sofort stand der Mann auf, nahm vor aller Augen die Matte, auf der er gelegen hatte, und ging nach Hause. Dabei pries er Gott unaufhörlich.26 Alle gerieten außer sich, lobten Gott und sagten voller Furcht: „Unglaubliches haben wir heute gesehen.“27 Später, als Jesus die Stadt verließ, sah er einen Zolleinnehmer am Zollhaus sitzen. Er hieß Levi. Jesus sagte zu ihm: „Komm, folge mir!“28 Da ließ Levi alles zurück. Er stand auf und folgte Jesus.29 Später gab er ihm zu Ehren ein großes Festessen in seinem Haus und lud dazu noch viele Zolleinnehmer und andere ein.30 Aber die Pharisäer und die Gesetzeslehrer, die zu ihrer Partei gehörten, sagten ärgerlich zu den Jüngern von Jesus: „Wie könnt ihr nur mit Steuereintreibern und diesem Gesindel zusammen essen und trinken!“31 Da antwortete Jesus ihnen und sagte: „Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken.32 Ich bin nicht gekommen, um Gerechten zu sagen, dass sie ihre Einstellung ändern müssen, sondern Sündern.“33 Daraufhin sagten sie zu Jesus: „Die Jünger des Johannes fasten oft und beten viel. Die der Pharisäer tun das auch, aber deine Jünger essen und trinken.“34 Jesus erwiderte: „Könnt ihr die Hochzeitsgäste denn fasten lassen, wenn der Bräutigam bei ihnen ist?35 Die Zeit kommt früh genug, dass der Bräutigam ihnen entrissen wird; dann werden sie fasten.“36 Er machte es ihnen auch noch mit einem Vergleich deutlich: „Niemand schneidet ein Stück Stoff aus einem neuen Kleid, um damit ein altes zu flicken. Dann hätte er das neue Kleid zerschnitten und das Stück würde ja auch nicht zu dem alten passen.37 Und niemand füllt jungen Wein, ‹der noch gärt›, in alte Weinschläuche. Der Wein würde die Schläuche zerreißen und auslaufen. So wären Wein und Schläuche verdorben.38 Nein, jungen Wein füllt man in neue Schläuche!39 Doch niemand, der alten Wein getrunken hat, will anschließend neuen. 'Der alte ist besser', wird er sagen.“

Lukas 5

Das Buch

von SCM Verlag
1 Es geschah wieder einmal, dass die Menschenmenge sich eng an ihn herandrängte, um ihm genau zuhören zu können. Das ereignete sich, als er am Ufer des Sees Genezareth stand.2 Er sah zwei Boote, die dort am Ufer lagen. Die Fischer hatten sich von ihnen ein Stück weit entfernt, um ihre Netze zu reinigen.3 Da stieg Jesus in eins der Boote, das dem Simon gehörte. Jesus bat ihn darum, es ein Stück vom Ufer wegzurudern. Er setzte sich dann im Boot hin und gab den vielen Menschen seine Lehre weiter.4 Als er seine Rede beendet hatte, sagte er zu Simon: »Fahr noch weiter hinaus auf den See! Dort sollt ihr die Netze zum Fang auswerfen!«5 Simon antwortete ihm: »Meister, wir haben die ganze Nacht lang schwer gearbeitet und nichts gefangen. Doch weil du es sagst, werde ich die Netze noch einmal auswerfen!«6 Als sie das taten, fingen sie eine unglaublich große Menge von Fischen, sodass ihre Netze anfingen zu reißen.7 Deshalb winkten sie ihre Kollegen, die in einem anderen Boot saßen, herbei. Sie sollten ihnen helfen. Die kamen dann und sie füllten beide Boote mit so vielen Fischen, dass sie unterzugehen drohten.8 Als Simon Petrus das sah, warf er sich nieder, umfasste die Knie von Jesus und sagte: »Geh fort von mir, Herr! Ich bin ganz und gar in meinen Sünden gefangen!«9 Denn er war starr vor Schrecken über den großen Fang, den sie gemacht hatten.10 Genauso ging es auch den anderen, die dabei waren, wie Jakobus und Johannes, den Söhnen von Zebedäus. Die waren Mitarbeiter von Simon. Doch Jesus sagte zu ihm: »Hab keine Angst! Von jetzt an wirst du zu einem Menschenfischer werden!«11 Da zogen sie die Schiffe an Land, ließen alles stehen und liegen und schlossen sich Jesus an.12 In dieser Zeit kam er in eine der vielen Ortschaften. Auf einmal war dort ein Mann, völlig vom Aussatz entstellt. Als er Jesus erblickte, fiel er vor ihm nieder, mit dem Gesicht zur Erde. Dabei flehte er: »Herr, wenn du willst, dann kannst du mich vom Aussatz befreien!«13 Jesus streckte seine Hand aus, berührte ihn und sagte: »Ich will es! Sei ganz und gar rein!« Und sofort fiel der Aussatz von ihm ab.14 Jesus forderte ihn auf, es niemandem zu erzählen, und sagte: »Wenn du von hier fortgehst, zeige dich dem Priester und bring dein Dankopfer dar, wie Mose es damals vorgeschrieben hat. Das wird für sie ein Zeichen für Gottes Handeln sein!«15 Doch die Nachrichten über Jesus verbreiteten sich überall umso mehr. Deshalb kamen die Menschen in großen Scharen herbei, um zu hören, was er sagte, und um von ihren Krankheiten geheilt zu werden.16 Doch er selbst zog sich immer wieder an einsame Orte zurück, um dort zu beten.17 An einem Tag geschah Folgendes: Jesus war dabei, die Menschen zu unterrichten. Unter den Anwesenden befanden sich auch einige Pharisäer und Lehrer des göttlichen Rechts, die aus allen Ortschaften der Provinzen Galiläa und Judäa und auch aus Jerusalem herbeigekommen waren. Gottes Kraft war spürbar da, sodass er die Menschen heilen konnte.18 Da kamen auf einmal Männer mit einem Tragegestell, auf dem sie einen Menschen herbeitrugen, der völlig gelähmt war. Sie wollten ihn zu Jesus bringen und vor ihm hinlegen.19 Doch weil es für sie aufgrund der Menschenmenge unmöglich war, ihn nahe an Jesus heranzuschaffen, kletterten sie auf das Dach hinauf. Von dort ließen sie ihn durch ein Loch in den Dachziegeln hindurch auf der Trage hinunter, genau in die Mitte vor Jesus.20 Als der ihr großes Vertrauen sah, sagte er: »Du Mensch, deine Verfehlungen sind jetzt von dir weggenommen!«21 Da begannen die Bibelgelehrten und die Pharisäer zu diskutieren. Sie sagten: »Was bildet er sich eigentlich ein? Er spricht Lästerungen gegen Gott aus! Wer kann denn Verfehlungen vergeben außer Gott allein?!«22 Jesus wusste genau, worüber sie miteinander diskutierten. Deshalb sagte er zu ihnen: »Warum hegt ihr solche Gedanken in euren Herzen?23 Was ist denn leichter? Zu sagen: ›Deine Verfehlungen sind von dir genommen!‹, oder: ›Steh auf und lauf umher!‹?24 Aber damit ihr erkennt, dass der von Gott beauftragte Menschensohn auf der Erde die Autorität besitzt, Verfehlungen wegzunehmen …« – und dann wandte er sich wieder dem gelähmten Mann zu und sagte: »… sage ich dir: Steh auf, nimm deine Liegematte und geh nach Hause!«25 Und sofort stand er auf, während alle zuschauten. Er nahm die Liege, auf der er gelegen hatte, und machte sich auf den Weg nach Hause. Dabei lobte und pries er Gott.26 Da gerieten sie alle außer sich und lobten und priesen Gott. Und zugleich erfasste sie eine große Furcht und sie sagten: »Wir haben heute etwas ganz Außergewöhnliches zu sehen bekommen!«27 Nach diesen Ereignissen ging Jesus wieder aus der Ortschaft hinaus. Da fiel sein Blick auf einen Zolleintreiber namens Levi. Der saß an der Zollstelle. Zu ihm sagte er: »Folge mir nach!«28 Und der stand auf, ließ alles stehen und liegen und wurde ein Nachfolger von Jesus.29 Da veranstaltete Levi in seinem Haus ein Festessen für Jesus. Eine große Menge von Zolleintreibern und anderen Leuten, die mit ihnen zu tun hatten, saß dort mit am Tisch.30 Da beschwerten sich die Pharisäer und die Theologen bei den Schülern von Jesus mit den Worten: »Was soll das? Ihr setzt euch mit den Zolleintreibern und den Leuten, die mit ihrer ganzen Lebensweise gegen Gottes Gebote verstoßen, an einen Tisch!«31 Da gab Jesus ihnen diese Antwort: »Nicht die brauchen einen Arzt, die sowieso gesund sind, sondern die, denen es schlecht geht!32 Ich bin nicht in diese Welt gekommen, um die Gerechten dazu aufzurufen, sich Gott zuzuwenden, sondern die Menschen, die gegen Gottes Gebote verstoßen.«33 Da sagten sie zu ihm: »Die Schüler von Johannes halten ihre Fastenzeiten streng ein und verrichten ihre Gebete. Ebenso machen es die Schüler der Pharisäer. Aber deine Schüler essen und trinken ohne jede Einschränkung!«34 Jesus antwortete ihnen: »Ihr könnt die Hochzeitsgäste nicht zum Fasten bewegen, solange der Bräutigam selbst noch bei ihnen ist!35 Doch die Tage werden kommen, an denen ihnen der Bräutigam entrissen wird. Dann, in jenen Tagen, werden sie fasten!«36 Dann erklärte Jesus ihnen mithilfe eines Beispiels: »Kein Mensch trennt ein Stück Stoff von einem ganz neuen Kleidungsstück ab und näht es auf ein altes Kleidungsstück auf. Denn erstens hat er damit das neue zerrissen und außerdem passt das neue Stoffstück nicht zu dem alten Stoff.37 Genauso wenig füllt man neuen Wein in alte Weinschläuche ein. Denn sonst zerreißt der neue Wein die Weinschläuche. Damit geht erstens der Wein verloren und zweitens werden auch die Weinschläuche unbrauchbar.38 Stattdessen füllt man neuen Wein auch in neue Weinschläuche ein.39 Kein Mensch, der alten, gereiften Wein trinkt, will danach neuen Wein haben. Denn er sagt zu Recht: ›Der alte Wein schmeckt besser!‹«

Lukas 5

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Es geschah aber: Als die Volksmenge Jesus bedrängte und das Wort Gottes hören wollte, da stand er am See Gennesaret2 und sah zwei Boote am See liegen. Die Fischer waren aus ihnen ausgestiegen und wuschen ihre Netze.3 Jesus stieg in eines der Boote, das dem Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück weit vom Land wegzufahren. Dann setzte er sich und lehrte das Volk vom Boot aus.4 Als er seine Rede beendet hatte, sagte er zu Simon: Fahr hinaus, wo es tief ist, und werft eure Netze zum Fang aus!5 Simon antwortete ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch auf dein Wort hin werde ich die Netze auswerfen. (Joh 21,3)6 Das taten sie und sie fingen eine große Menge Fische; ihre Netze aber drohten zu reißen.7 Und sie gaben ihren Gefährten im anderen Boot ein Zeichen, sie sollten kommen und ihnen helfen. Sie kamen und füllten beide Boote, sodass sie fast versanken.8 Als Simon Petrus das sah, fiel er Jesus zu Füßen und sagte: Geh weg von mir; denn ich bin ein sündiger Mensch, Herr!9 Denn Schrecken hatte ihn und alle seine Begleiter ergriffen über den Fang der Fische, den sie gemacht hatten;10 ebenso auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, die mit Simon zusammenarbeiteten. Da sagte Jesus zu Simon: Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen.11 Und sie zogen die Boote an Land, verließen alles und folgten ihm nach.12 Und es geschah, als sich Jesus in einer der Städte aufhielt: Siehe, da war ein Mann voller Aussatz. Als er Jesus sah, warf er sich auf sein Angesicht und bat ihn: Herr, wenn du willst, kannst du mich rein machen. (Mt 8,2; Mk 1,40)13 Da streckte Jesus die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will - werde rein! Im gleichen Augenblick wich der Aussatz von ihm.14 Jesus befahl ihm: Erzähl niemandem davon, sondern geh, zeig dich dem Priester und bring das Reinigungsopfer dar, wie es Mose angeordnet hat, zum Zeugnis für sie! (3Mo 13,49; 3Mo 14,2; Lk 17,14)15 Sein Ruf aber verbreitete sich immer mehr und große Volksmengen kamen zusammen, um zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden. (Lk 4,14)16 Doch er zog sich an einen einsamen Ort zurück, um zu beten. (Mk 1,35; Lk 9,18)17 Und es geschah eines Tages, als Jesus lehrte, saßen Pharisäer und Gesetzeslehrer dabei; sie waren aus allen Dörfern Galiläas und Judäas und aus Jerusalem gekommen. Und die Kraft des Herrn war mit ihm, sodass er heilen konnte. (Mt 9,1; Mk 2,1)18 Und siehe, Männer brachten auf seinem Bett einen Menschen, der gelähmt war. Sie wollten ihn ins Haus bringen und vor Jesus hinlegen.19 Weil es ihnen aber wegen der Volksmenge nicht möglich war, ihn hineinzubringen, stiegen sie aufs Dach und ließen ihn durch die Ziegel auf dem Bett hinunter in die Mitte vor Jesus hin.20 Als er ihren Glauben sah, sagte er: Mensch, deine Sünden sind dir vergeben.21 Und die Schriftgelehrten und die Pharisäer fingen an zu überlegen: Wer ist dieser, der Lästerungen ausspricht? Wer kann Sünden vergeben außer Gott allein? (Lk 7,49)22 Jesus aber erkannte ihre Gedanken und erwiderte ihnen: Was überlegt ihr in euren Herzen?23 Was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben! oder zu sagen: Steh auf und geh umher?24 Damit ihr aber erkennt, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben - sprach er zu dem Gelähmten: Ich sage dir: Steh auf, nimm dein Bett und geh in dein Haus!25 Und sogleich stand er vor ihren Augen auf, nahm das Bett, auf dem er gelegen hatte, und ging Gott preisend in sein Haus.26 Da gerieten alle außer sich; sie priesen Gott und sagten voller Furcht: Heute haben wir Unglaubliches gesehen.27 Danach ging Jesus hinaus und sah einen Zöllner namens Levi am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! (Mt 8,22; Mt 9,9; Mk 2,13)28 Da verließ Levi alles, stand auf und folgte ihm nach.29 Und Levi gab für Jesus in seinem Haus ein großes Gastmahl. Viele Zöllner und andere waren mit ihnen zu Tisch.30 Da murrten die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten und sagten zu seinen Jüngern: Wie könnt ihr zusammen mit Zöllnern und Sündern essen und trinken? (Lk 7,34; Lk 19,7)31 Jesus antwortete ihnen: Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken.32 Ich bin nicht gekommen, um Gerechte, sondern Sünder zur Umkehr zu rufen. (Lk 19,10)33 Sie sagten zu ihm: Die Jünger des Johannes fasten und beten viel, ebenso die der Pharisäer; deine Jünger aber essen und trinken. (Mt 9,14; Mk 2,18)34 Jesus erwiderte ihnen: Könnt ihr denn die Hochzeitsgäste fasten lassen, solange der Bräutigam bei ihnen ist?35 Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam weggenommen sein; dann, in jenen Tagen, werden sie fasten.36 Er erzählte ihnen aber auch ein Gleichnis: Niemand schneidet ein Stück von einem neuen Gewand ab und setzt es auf ein altes Gewand. Sonst würde ja das neue Gewand zerschnitten und zu dem alten würde das Stück von dem neuen nicht passen.37 Auch füllt niemand jungen Wein in alte Schläuche. Sonst würde ja der junge Wein die Schläuche zerreißen; er läuft aus und die Schläuche sind unbrauchbar.38 Sondern: Jungen Wein muss man in neue Schläuche füllen.39 Und niemand, der alten Wein trinkt, will jungen; denn er sagt: Der alte ist bekömmlich.