1Da kam der Engel des HERRN von Gilgal hinauf nach Bochim (V.5) und sprach: »Ich habe euch aus Ägypten hergeführt und euch in das Land gebracht, das ich euren Vätern zugeschworen hatte mit der Verheißung: ›Ich werde meinen Bund mit euch in Ewigkeit nicht brechen!2Ihr aber dürft mit den Bewohnern dieses Landes keinen Vertrag schließen, sondern müßt ihre Altäre niederreißen!‹ Doch ihr seid meinem Befehl nicht nachgekommen: was habt ihr da getan?3So sage auch ich euch nun: ›Ich werde sie nicht mehr vor euch vertreiben, damit sie euch zu Schlingen[1] und ihre Götter euch zum Fallstrick werden!‹«4Als nun der Engel des HERRN diese Drohung gegen alle Israeliten ausgesprochen hatte, fing das Volk laut zu weinen an.5Daher nannte man jenen Ort Bochim[2]; und sie brachten dort dem HERRN Schlachtopfer dar.
II. Hauptteil: Die Richtergeschichten (2,6-16,31)
6Als nun Josua das Volk entlassen hatte (Jos 24,28) und die Israeliten weggegangen waren, ein jeder in sein Erbteil, um das Land in Besitz zu nehmen,7da diente das Volk dem HERRN, solange Josua lebte und während der ganzen Lebenszeit der Ältesten, welche Josua überlebten und all die großen Taten gesehen hatten, die der HERR an[3] Israel vollbracht hatte.8Dann starb aber Josua, der Sohn Nuns, der Knecht des HERRN, im Alter von hundertundzehn Jahren,9und man begrub ihn im Bereich seines Erbbesitzes zu Thimnath-Heres im Gebirge Ephraim, nördlich vom Berge Gaas. (Jos 24,29)10Als dann auch jenes ganze Geschlecht zu seinen Vätern versammelt war und ein anderes Geschlecht nach ihnen erstand, das vom HERRN und von den Taten, die er an[4] Israel vollbracht hatte, nichts wußte,11da taten die Israeliten, was dem HERRN mißfiel, indem sie den Baalen dienten12und den HERRN, den Gott ihrer Väter, verließen, der sie aus dem Land Ägypten herausgeführt hatte; sie gingen anderen Göttern nach, nämlich den Göttern der Nachbarvölker ringsumher; sie erwiesen ihnen Anbetung und reizten dadurch den HERRN zum Zorn.13Wenn sie nun so vom HERRN abfielen und dem Baal und den Astarten dienten,14dann entbrannte der Zorn des HERRN gegen die Israeliten, und er gab sie der Gewalt von Räubern preis, die sie ausplünderten, und ließ sie in die Hand ihrer Feinde ringsum fallen, so daß sie vor ihren Feinden nicht mehr standzuhalten vermochten.15Überall, wohin sie zogen[5], war die Hand des HERRN gegen sie zum Unheil, wie der HERR es angedroht und wie er ihnen zugeschworen hatte, so daß sie in sehr große Not gerieten.16Da ließ dann der HERR Richter (unter ihnen) erstehen, die sie aus der Gewalt ihrer Räuber befreiten.17Aber auch ihren Richtern gehorchten sie nicht, sondern wandten sich treulos anderen Göttern zu, denen sie Anbetung erwiesen; sie hatten gar schnell den Weg verlassen, den ihre Väter im Gehorsam gegen die Gebote des HERRN gewandelt waren: sie handelten nicht wie jene.18Sooft nun der HERR Richter unter ihnen erstehen ließ, war der HERR mit dem betreffenden Richter und errettete sie aus der Gewalt ihrer Feinde, solange der Richter lebte; denn der HERR hatte Mitleid mit ihnen, wenn sie über ihre Bedränger und Bedrücker wehklagten.19Sobald aber der Richter gestorben war, trieben sie es aufs neue ärger als ihre Väter, indem sie anderen Göttern nachgingen, um ihnen zu dienen und sie anzubeten: sie ließen von ihrem bösen Tun und ihrem verstockten Wandel nicht ab.20Da entbrannte der Zorn des HERRN gegen Israel, so daß er aussprach: »Zur Strafe dafür, daß dieses Volk die Verordnungen meines Bundes, den ich ihren Vätern zur Pflicht gemacht habe, übertreten und meine Weisungen nicht befolgt hat,21so will ich meinerseits hinfort keinen einzigen mehr aus den Völkern, die Josua bei seinem Tode übriggelassen hat, vor ihnen her vertreiben;22nein, ich will Israel durch sie auf die Probe stellen, ob sie den Weg des HERRN innehalten werden, um nach dem Vorgang ihrer Väter darauf zu wandeln, oder nicht.«23Darum hatte also der HERR diese Völkerschaften weiter bestehen lassen, statt sie sogleich zu vertreiben, und hatte sie nicht in Josuas Hand fallen lassen.
Richter 2
Lutherbibel 2017
Der Engel des Herrn klagt Israel an
1Es kam aber der Engel des HERRN herauf von Gilgal nach Bochim und sprach: Ich habe euch aus Ägypten heraufgeführt und ins Land gebracht, das ich euren Vätern zu geben geschworen habe, und gesprochen, ich wollte meinen Bund mit euch nicht brechen ewiglich. (1Mo 17,7)2Ihr aber solltet keinen Bund schließen mit den Bewohnern dieses Landes und ihre Altäre zerbrechen. Aber ihr habt meiner Stimme nicht gehorcht. Warum habt ihr das getan? (5Mo 7,2)3Da sprach ich: Ich will sie nicht vor euch vertreiben, dass sie euch zu Jägern werden und ihre Götter zur Falle. (5Mo 7,16; Jos 23,13; Ri 8,27)4Und als der Engel des HERRN diese Worte zu allen Israeliten geredet hatte, erhob das Volk seine Stimme und weinte.5Und sie nannten die Stätte Bochim[1] und opferten dort dem HERRN.
Israels Untreue gegen Gott während der Richterzeit
6Als Josua das Volk entlassen hatte und die Israeliten hingezogen waren, ein jeder in sein Erbteil, um das Land einzunehmen, (Jos 24,29)7diente das Volk dem HERRN, solange Josua lebte und die Ältesten, die noch lange nach Josua lebten und das ganze große Werk des HERRN gesehen hatten, das er an Israel getan hatte.8Da starb Josua, der Sohn Nuns, der Knecht des HERRN, als er hundertzehn Jahre alt war.9Und sie begruben ihn im Gebiet seines Erbteils in Timnat-Heres auf dem Gebirge Ephraim, nördlich vom Berge Gaasch.10Als auch alle, die zu der Zeit gelebt hatten, zu ihren Vätern versammelt waren, kam nach ihnen ein anderes Geschlecht auf, das den HERRN nicht kannte noch das Werk, das er an Israel getan hatte.11Da taten die Israeliten, was dem HERRN missfiel, und dienten den Baalen (Ri 3,7; Ri 3,12; Ri 4,1; Ri 6,1; Ri 10,6; Ri 13,1)12und verließen den HERRN, den Gott ihrer Väter, der sie aus Ägyptenland geführt hatte, und folgten andern Göttern nach von den Göttern der Völker, die um sie her wohnten, und beteten sie an und erzürnten den HERRN.13Denn sie verließen den HERRN und dienten dem Baal und den Astarten.14So entbrannte denn der Zorn des HERRN über Israel, und er gab sie in die Hand von Räubern, die sie beraubten, und verkaufte sie in die Hände ihrer Feinde ringsumher. Und sie konnten nicht mehr ihren Feinden widerstehen,15sondern sooft sie auszogen, war des HERRN Hand wider sie zum Unheil, wie denn der HERR ihnen gesagt und geschworen hatte. Und sie wurden hart bedrängt. (5Mo 2,15; 1Sam 12,15)16Wenn dann der HERR Richter erweckte, die sie retteten aus der Hand der Räuber, (Neh 9,27; Apg 13,20)17so gehorchten sie auch ihren Richtern nicht, sondern hurten andern Göttern nach und beteten sie an und wichen bald von dem Wege, auf dem ihre Väter gegangen waren, als sie des HERRN Geboten gehorchten; sie jedoch taten nicht wie diese. (5Mo 31,16)18Wenn aber der HERR ihnen Richter erweckte, so war der HERR mit dem Richter und errettete sie aus der Hand ihrer Feinde, solange der Richter lebte. Denn es jammerte den HERRN ihr Wehklagen über die, die sie unterdrückten und bedrängten.19Wenn aber der Richter gestorben war, so fielen sie wieder ab und trieben es ärger als ihre Väter, indem sie andern Göttern folgten, ihnen zu dienen und sie anzubeten. Sie ließen nicht von ihrem Tun noch von ihrem halsstarrigen Wandel. (2Mo 32,9)20Darum entbrannte der Zorn des HERRN über Israel, und er sprach: Weil dies Volk meinen Bund übertreten hat, den ich ihren Vätern geboten habe, und meiner Stimme nicht gehorcht hat,21so will ich auch hinfort keines der Völker vor ihnen vertreiben, die Josua übrig gelassen hat, als er starb,22damit ich Israel durch sie prüfe, ob sie auf dem Wege des HERRN bleiben und darauf wandeln, wie ihre Väter geblieben sind, oder nicht. (5Mo 8,2; Ri 3,1; Ri 3,4)23So ließ der HERR diese Völker, die er nicht in Josuas Hand gegeben hatte, übrig, ohne sie sogleich zu vertreiben. (Ri 1,28; Ps 106,34)