1Dem Musikmeister, von den Korahiten (42,1), ein Psalm.2Höret dies, ihr Völker alle, merkt auf, ihr Bewohner der ganzen Welt,3sowohl ihr Söhne des Volks als ihr Herrensöhne, beide, so reich wie arm!4Mein Mund soll volle Weisheit reden, und meines Herzens Sinnen soll höchste Einsicht sein:5ich will mein Ohr einer Gleichnisrede[1] leihen, will mein Rätsel eröffnen bei Saitenklang.6Warum sollt’ ich mich fürchten in bösen Tagen, wenn die Bosheit meiner Verfolger mich umgibt,7die auf ihr Vermögen vertrauen und mit ihrem großen Reichtum prahlen?8Den Bruder loszukaufen vermag ja doch kein Mensch, noch an Gott das Lösegeld für ihn zu zahlen9- denn unerschwinglich hoch ist der Kaufpreis für ihr Leben: er muß davon Abstand nehmen für immer –,10damit er dauernd weiterlebe und die Grube nicht zu sehen bekomme.11Nein, er bekommt es zu sehen, daß sterben die Weisen, und Toren und Dumme gleicherweise umkommen und müssen andern ihr Gut hinterlassen:12Gräber sind ihre Behausung für immer, ihre Wohnungen von Geschlecht zu Geschlecht, ob sie auch Länder mit ihren Namen benannten.13Ja, der Mensch – in Herrlichkeit lebt er nicht fort: er gleicht den Tieren, die abgetan werden.14Dies ist das Schicksal derer, die voll Zuversicht sind, und der Ausgang derer, die ihren Reden Beifall schenken. SELA.15Wie Schafe werden sie ins Totenreich versetzt; der Tod weidet sie, und über sie herrschen die Frommen am Morgen (?); dem Totenreich zur Vernichtung fällt ihre Gestalt anheim, so daß ihr keine Wohnung bleibt.16Aber Gott wird meine Seele erlösen aus des Totenreichs Gewalt, denn er wird mich annehmen[2]. SELA.17Drum rege dich nicht auf, wenn jemand reich wird, wenn seines Hauses Herrlichkeit sich mehrt;18denn im Tode nimmt er das alles nicht mit: seine Herrlichkeit fährt nicht mit ihm hinab.19Mag er sich auch im Leben glücklich preisen und mag man ihn rühmen, daß es ihm wohlergehe:20er wird doch eingehn zum Geschlecht seiner Väter, die das Tageslicht nimmermehr sehen.21Der Mensch, in Herrlichkeit lebend, doch ohne Einsicht, gleicht den Tieren, die abgetan werden.
1Ein Lied der Nachkommen von Korach.2Hört zu, all ihr Völker! Horcht auf, ihr Bewohner der Erde!3Ob ihr einfache oder vornehme Leute seid, ob arm oder reich –4ich habe euch Wichtiges zu sagen! Meine Worte sind die Worte eines Weisen, und tiefe Einsicht spricht aus ihnen.5Denn ich höre genau zu, wenn Gott mir Sprüche der Weisheit vermittelt,[1] beim Spiel auf der Laute will ich euch nun ihre Bedeutung erklären.6Warum sollte ich mich fürchten, wenn ein Unglück naht, wenn ich umgeben bin von boshaften und hinterhältigen Menschen?7Sie verlassen sich auf ihren Reichtum, mit Geld und Luxus protzen sie.8Doch niemand kann für das Leben seines Freundes bezahlen, niemand kann ihn bei Gott vom Tod freikaufen.9Denn ein Menschenleben kann man nicht mit Gold aufwiegen – aller Reichtum dieser Welt wäre noch zu wenig!10Keiner lebt hier ewig, niemand kann dem Grab entrinnen.11Jeder kann es sehen: Auch die klügsten Menschen werden vom Tod ereilt, genauso wie Tagträumer und Dummköpfe. Ihren Besitz müssen sie zurücklassen – für andere!12Sie bilden sich ein, dass ihre Häuser für die Ewigkeit gebaut sind und alle Generationen überdauern. Aber es hilft ihnen nichts, selbst wenn sie ganze Länder besessen haben.[2]13Reichtum und Ansehen erhalten keinen Menschen am Leben; er verendet wie das Vieh.14Dieses Schicksal trifft alle, die auf sich selbst vertrauen und sich in ihrem überheblichen Gerede gefallen:15Ahnungslos wie Schafe trotten sie in die Totenwelt; ihr Hirte dort ist niemand anderes als der Tod. Ihr Körper verwest im Grab, und ihre vornehmen Häuser zerfallen. Dann bricht ein neuer Morgen an – der Tag, an dem die aufrichtigen Menschen über sie triumphieren.[3]16Ich bin gewiss: Gott wird mich erlösen, er wird mich den Klauen des Todes entreißen.17Lass dich nicht einschüchtern, wenn einer steinreich wird und sein Haus immer prachtvoller ausstattet!18Nichts kann er davon mitnehmen, wenn er stirbt; was er angehäuft hat, folgt ihm nicht ins Grab.19Er preist sich selbst: »Ich bin meines Glückes Schmied!«, und man schmeichelt ihm, weil er so erfolgreich ist.20Und doch kommt auch er dorthin, wo seine Vorfahren sind, die nie mehr das Licht sehen.21Ein Mensch mag zu Reichtum und Ansehen kommen; aber wenn er keine Einsicht erlangt, verendet er wie das Vieh.
Psalm 49
Schlachter 2000
von Genfer Bibelgesellschaft1Dem Vorsänger. Von den Söhnen Korahs. Ein Psalm. (Ps 42,1)2Hört dies, ihr Völker alle, horcht doch auf, alle Bewohner der Welt, (Spr 8,4; Jer 22,29)3ihr Menschenkinder und Herrensöhne, alle miteinander, reich und arm! (Hi 34,19; Spr 22,2)4Mein Mund soll Weisheit reden und das Denken meines Herzens verständig sein. (Hi 33,3; Ps 19,8; Spr 8,6)5Ich will mein Ohr zu einer Gleichnisrede neigen und beim Lautenspiel mein Rätsel eröffnen. (Ps 78,2; Jes 50,4)6Warum sollte ich mich fürchten zur bösen Zeit, wenn mich die Missetat meiner Verfolger umringt? (Ps 56,5; Ps 112,7)7Sie verlassen sich auf ihr Vermögen und prahlen mit ihrem großen Reichtum. (Ps 52,9; Jer 9,23; 1Tim 6,17)8Und doch vermag kein Bruder den anderen zu erlösen;[1] er kann Gott das Lösegeld nicht geben (2Mo 21,30; Hi 33,24; Jes 59,20; Mi 6,7; 1Petr 1,18)9— zu teuer ist die Erlösung ihrer Seelen, er muss davon abstehen auf ewig! —, (Hes 7,19; Mt 16,26)10damit er für immer leben könnte, die Grube nicht sähe. (Ps 89,49; Pred 8,8)11Denn er sieht ja, dass die Weisen sterben; der Tor und der Narr kommen miteinander um und müssen ihr Vermögen andern überlassen. (Ps 39,7; Pred 2,21; Lk 12,20)12Ihr Trachten ist, dass ihre Häuser ewig bestehen sollen, ihre Wohnungen auf alle Geschlechter hin; sie nennen Ländereien nach ihrem Namen. (1Mo 4,17; 2Sam 18,18)13Aber der Mensch in seiner Pracht bleibt nicht; er gleicht dem Vieh, das umgebracht wird. (Ps 49,21; Pred 3,18; 1Kor 15,39)14Dieser ihr Weg ist ihre Torheit, und doch haben ihre Nachkommen Wohlgefallen an ihren Worten. (Sela.) (Spr 10,21; Spr 15,21; Lk 12,20; 1Kor 1,18)15Herdenweise sinken sie ins Totenreich hinab; der Tod weidet sie, und die Redlichen werden am Morgen über sie herrschen. Das Totenreich verzehrt ihre Gestalt fern von ihrer Wohnung. (Hi 24,19; Ps 103,15; Jes 14,11; Hab 2,5; Hebr 10,27)16Aber Gott wird meine Seele aus der Gewalt des Totenreichs erlösen; denn er wird mich aufnehmen! (Sela.) (1Mo 5,24; Hi 33,28; Jes 38,20; Hos 13,14)17Fürchte dich nicht, wenn einer reich wird, wenn die Herrlichkeit seines Hauses groß wird; (Spr 15,16)18denn bei seinem Tod nimmt er das alles nicht mit, seine Herrlichkeit fährt ihm nicht nach! (Lk 12,20; 1Tim 6,7)19Denn er preist sich glücklich, solange er lebt — und man lobt dich, wenn es dir gut geht! —, (Lk 12,19; Lk 16,19)20bis auch er eingehen wird zum Geschlecht seiner Väter, die in Ewigkeit das Licht nicht sehen. (Hi 7,9; Hi 10,21)21Der Mensch, der in [seiner] Pracht lebt und doch ohne Einsicht ist, er gleicht dem Vieh, das umgebracht wird! (Ps 49,13)
1Ein Psalm der Korachiter, vorzusingen, nach der Weise »Jugend«.2Höret zu, alle Völker; merket auf, alle, die in dieser Zeit leben,3einfache Leute und Herren, Reich und Arm, miteinander!4Mein Mund soll Weisheit reden, und was mein Herz sagt, soll verständig sein.5Ich will einem Spruch mein Ohr neigen und mein Rätsel kundtun beim Klang der Harfe.6Warum sollte ich mich fürchten in bösen Tagen, wenn mich die Missetat meiner Widersacher umgibt,7die sich verlassen auf Hab und Gut und pochen auf ihren großen Reichtum?8Kann doch keiner einen andern auslösen oder für ihn an Gott ein Sühnegeld geben (Mi 6,6; Mt 16,26)9– denn es kostet zu viel, ihr Leben auszulösen; er muss davon abstehen ewiglich –,10dass er immer weiterlebe und die Grube nicht sehe.11Denn man wird sehen: Auch die Weisen sterben, / so wie die Toren und Narren umkommen; sie müssen ihr Gut andern lassen. (Pred 2,16; Pred 6,2)12Gräber sind ihre Häuser immerdar, ihre Wohnungen für und für, wenn sie auch ihre Namen ausrufen über Länder.13Der Mensch kann nicht bleiben in seiner Pracht, sondern muss davon wie das Vieh. (Pred 3,19)14Dies ist der Weg derer, die so voll Torheit sind, und das Ende aller, denen ihr Reden so wohl gefällt. Sela.15Sie liegen im Totenreich wie Schafe, der Tod weidet sie, aber die Frommen werden am Morgen über sie herrschen; ihre Gestalt wird vom Totenreich verschlungen; sie hat keinen Bestand.16Aber Gott wird mich erlösen aus des Todes Gewalt; denn er nimmt mich auf. Sela. (Ps 73,24; Hos 13,14)17Fürchte dich nicht, wenn einer reich wird, wenn die Herrlichkeit seines Hauses groß wird. (Hi 21,7)18Denn er wird nichts bei seinem Sterben mitnehmen, und seine Herrlichkeit wird ihm nicht nachfahren. (Pred 5,14; 1Tim 6,7)19Er freut sich wohl dieses guten Lebens, und man preist dich, wenn es dir gut geht. (Lk 12,16; Lk 16,19)20Aber doch fahren sie ihren Vätern nach und sehen das Licht nimmermehr.21Der Mensch kann nicht bleiben in seiner Pracht, sondern muss davon wie das Vieh.
1Ein Lied der Korachiter.2Hört mir zu, ihr Völker, merkt auf, ihr Bewohner der ganzen Erde!3Hohe und Geringe, Reiche und Arme, die einen wie die anderen rufe ich!4Aus meinen Worten spricht Erfahrung und tiefe Einsicht aus meinen Gedanken.5Ich lausche auf Eingebungen von Gott und werde sie beim Harfenspiel erklären:6Warum soll ich mich ängstigen an Unglückstagen, wenn ich umringt bin von den Unheilstiftern, die sich an meine Fersen heften?7Sie verlassen sich auf ihr vieles Geld und brüsten sich mit ihrem großen Reichtum. (Hi 31,24; Ps 37,16; Ps 52,9; Jer 9,22)8Doch Gott ein Menschenleben abzukaufen ist unmöglich! Auch sein eigenes Leben kann niemand auslösen: (Mk 8,36)9Der Kaufpreis für ein Menschenleben ist zu hoch; was man auch bietet, es ist niemals genug.10Kein Mensch kann für immer leben, am Sterben führt kein Weg vorbei![1]11Es ist offenkundig: Auch die Klügsten sterben, genauso wie unvernünftige Narren; was sie besitzen, bleibt zurück für andere. (Pred 2,13)12Für immer wird das enge Grab ihre Wohnung,[2] auch wenn sie ganze Länder ihr Eigen nannten.13Durch Größe und Reichtum bleibt keiner am Leben; der Mensch geht ebenso zugrunde wie das Vieh. (Pred 3,18)14Voll Sicherheit sind diese Leute, so vermessen, nur auf sich selber zu vertrauen, so überzeugt von ihren eigenen Reden. Wie aber ist ihr Schicksal? Was ist ihre Zukunft? (Ps 16,10; Weis 2,23)15Wie Schafe trotten sie zur Totenwelt; der Hirt, der sie dort weidet, ist der Tod.[3] Weit weg von ihren prachtvollen Häusern zerfrisst die Verwesung ihre Gestalt.[4]16Mein Leben aber – Gott selbst kauft es frei; aus den Krallen des Todes reißt er mich heraus! (Ps 30,4; Ps 73,23)17Lass dich nicht ängstigen, wenn einer reich wird und der Wohlstand seines Hauses immer größer! (Hi 1,21)18Denn wenn er stirbt, nimmt er nichts davon mit, sein Reichtum folgt ihm nicht ins Grab.19Sein Leben lang lobt er sich selber und andere schmeicheln ihm, weil es ihm gut geht.20Und doch muss er dorthin, wo seine Väter sind, die nie mehr das Licht erblicken.21Größe und Reichtum mag ein Mensch gewinnen; aber wenn er keine Einsicht hat, geht er zugrunde wie das Vieh.