1Sprüche für Lemuel, den König von Massa, mit denen seine Mutter ihn unterwiesen hat: (Spr 30,1)2»Was mein Sohn, (was, o Lemuel, mein Erstgeborener, was soll ich dir sagen)? Ja was (soll ich dir sagen), du Sohn meines Schoßes, und was dir, du Sohn meiner Gelübde?3Gib nicht den Weibern deine Kraft preis und (folge nicht in deinem Tun) den Verderberinnen der Könige.4Es ziemt sich nicht für Könige, Lemuel, es ziemt sich nicht für Könige der Weingenuß noch für Fürsten das Verlangen nach berauschenden Getränken:5sie könnten sonst über dem Trinken das festgesetzte Recht außer acht lassen und der Rechtssache aller geringen Leute Eintrag tun.6Gebt berauschendes Getränk den Verzweifelnden und Wein denen, deren Herz bekümmert ist:7die mögen trinken, um ihre Armut zu vergessen und an ihr Elend nicht mehr zu denken. –8Tu deinen Mund auf für die Stummen, für die Sache aller Hilflosen!9Tu deinen Mund auf zu gerechtem Richterspruch und schaffe Recht dem Elenden und Armen!«
VIII. Lob der tüchtigen Hausfrau
10Eine tüchtige Frau – wer mag sie finden? Weit über Korallen[1] geht ihr Wert.11Das Herz ihres Gatten kann sich auf sie verlassen, und an Gewinn wird es (ihm) nicht fehlen.12Sie erweist ihm Gutes und nichts Böses während ihrer ganzen Lebenszeit.13Sie trägt Sorge für Wolle und Flachs und schafft dann mit arbeitsfreudigen Händen.14Sie gleicht den Schiffen eines Kaufmanns: von fernher beschafft sie den Bedarf für ihren Haushalt.15Sie steht auf, wenn es noch Nacht ist, und gibt Kost heraus für ihre Hausgenossen und weist den Mägden ihr Tagewerk an.16Sie faßt den Ankauf eines Ackers ins Auge und erwirbt ihn auch; vom Ertrag ihrer Handarbeit legt sie einen Weinberg an.17Sie gürtet ihre Hüften mit Kraft und regt die Arme, ohne zu ermatten.18Sie merkt, daß ihr Schaffen Segen bringt: auch nachts erlischt ihre Lampe nicht.19Sie legt ihre Hände an den Spinnrocken, und ihre Finger ergreifen die Spindel.20Dem Elenden bietet sie ihre Hand (schenkend) dar und streckt dem Dürftigen ihre Arme entgegen.21Sie braucht für ihre Hausgenossen vom Schnee nichts zu fürchten; denn ihr ganzes Haus ist in Scharlachwolle gehüllt.22Sie fertigt sich Decken[2] an; Linnen und Purpur bilden ihre Kleidung.23Hochgeachtet ist ihr Gatte in den Toren[3], wenn er mit den Ältesten[4] des Landes Sitzung hält.24Feine Unterkleider fertigt sie an und verkauft sie, und Gürtel liefert sie dem Kaufmann.25Kraft und Würde sind ihr Gewand, und so sieht sie dem kommenden Tage unbesorgt entgegen.26Den Mund öffnet sie zu einsichtsvoller Rede, und freundliche Unterweisung liegt auf ihrer Zunge.27Sie überwacht alle Vorgänge in ihrem Hause und ißt nie das Brot des Müßiggangs.28Ihre Söhne[5] treten hin und preisen sie glücklich; ihr Gatte tritt hin und rühmt sie:29»Es gibt wohl viele Frauen, die Tüchtiges geleistet haben, doch du übertriffst sie alle!«30Anmut ist trügerisch, und Schönheit vergeht, aber ein gottesfürchtiges Weib ist des Lobes wert.31Laßt sie den Lohn ihres Schaffens genießen, und was sie geleistet hat, möge ihren Ruhm in den Toren[6] verkünden!
1Ratschläge für König Lemuël, die seine Mutter ihm gab:2»Du bist der Sohn, den ich so lange von Gott erbeten habe. Hör auf meinen Rat:3Vergeude deine Kraft und dein Geld nicht mit Frauen; das hat schon manchen König zugrunde gerichtet. (5Mo 17,17)4Ergib dich nicht dem Trunk! Wein und Bier sind nichts für Könige! (Spr 20,1)5Wenn sie sich betrinken, vergessen sie, was ihnen aufgetragen ist, und sorgen nicht mehr dafür, dass die Armen zu ihrem Recht kommen.6Bier und Wein sind gut für den, der am Ende ist;7der mag sich betrinken und seinen Kummer vergessen.8Deine Sache aber ist es, für Recht zu sorgen. Sprich für alle, die sich selbst nicht helfen können. (Spr 16,10)9Sprich für die Armen und Schwachen, nimm sie in Schutz und verhilf ihnen zu ihrem Recht!«
Lob der tüchtigen Frau
10Eine tüchtige Frau ist das kostbarste Juwel, das einer finden kann. (Spr 12,4; Spr 14,1; Spr 18,22)11Ihr Mann kann sich auf sie verlassen, sie bewahrt und mehrt seinen Besitz.12Ihr ganzes Leben lang macht sie ihm Freude und enttäuscht ihn nie.13Sie sorgt dafür, dass sie immer Flachs und Wolle hat; sie spinnt und webt mit fleißigen Händen.14Sie schafft von überall her Nahrung herbei wie ein Handelsschiff aus fernen Ländern.15Sie steht schon auf, wenn es noch dunkel ist, bereitet die Mahlzeiten vor und weist den Mägden die Arbeit zu.16Sie schaut sich nach einem Stück Land um, kauft es mit dem Geld, das sie selber verdient hat, und bepflanzt es mit Reben.17Sie packt ihre Aufgaben energisch an und scheut keine Mühe.18Sie merkt, dass ihre Mühe etwas einbringt; darum arbeitet sie beim Schein der Lampe bis spät in die Nacht.19In jeder freien Minute nimmt sie die Spindel zur Hand.20Den Armen und Notleidenden gibt sie reichlich und gern.21Schnee und Frost bereiten ihr keine Sorgen, weil sie für alle im Haus warme Kleidung bereithält.22Sie macht sich schöne Decken; ihre Kleider sind aus feinem Leinen und purpurroter Wolle.23Sie hat einen Mann, der von allen geachtet wird; sein Wort gilt etwas im Rat der Gemeinde.24Sie fertigt Tücher und Gürtel an und verkauft sie an Händler.25Als wohlhabende und angesehene Frau blickt sie ohne Sorgen in die Zukunft.26Was sie redet, zeugt von Weisheit; mit freundlichen Worten gibt sie Anweisungen und Ratschläge.27Alles, was im Haus geschieht, behält sie im Auge; Müßiggang ist ihr unbekannt.28Ihre Kinder sind stolz auf sie und ihr Mann lobt sie.29»Es gibt viele tüchtige Frauen«, sagt er; »aber du bist die allerbeste!«30Anmut und Schönheit sind vergänglich und kein Grund, eine Frau zu rühmen; aber wenn sie den HERRN ernst nimmt, dann verdient sie Lob.31Ihre Mühe darf nicht unbelohnt bleiben: Für das, was sie leistet, soll die ganze Stadt sie ehren.