1wie Feuer Reisig in Brand setzt und Feuer das Wasser in Sieden versetzt –, um deinen Namen deinen Widersachern kundzutun, damit die Völker vor dir erzitterten,2indem du furchtbare Taten vollführtest, die unsere Erwartung überstiegen! Ja, führest du herab, so daß die Berge vor dir ins Wanken gerieten!3Hat man doch von alters her nicht gehört noch vernommen, hat doch kein Auge es je gesehen, daß ein Gott außer dir für einen auf ihn Harrenden Taten vollbringt.4Du kommst dem entgegen, der Freude daran hat, Gerechtigkeit zu üben, denen, die auf deinen Wegen deiner gedenken. Doch ach, du bist in Zorn geraten, denn wir haben gesündigt durch unsere Untreue allezeit und unsern Abfall.5So sind wir denn allesamt einem Unreinen gleich geworden und alle unsere Gerechtigkeitserweise[1] sind wie ein besudeltes Gewand; wir sind allesamt verwelkt[2] wie Laub, und unsere Sünden haben uns mit sich fortgerissen wie der Wind;6und niemand ist da, der deinen Namen noch anruft, niemand, der sich aufrafft, um an dir festzuhalten; denn du hast dein Angesicht vor uns verborgen und läßt uns unter dem Druck unserer Sünden vergehen.7Nun aber, HERR – du bist ja unser Vater; wir sind der Ton, und du bist unser Bildner, und das Werk deiner Hände sind wir alle –:8Zürne nicht unversöhnlich fort, o HERR, und gedenke nicht ewiglich unserer Schuld! Ach, blicke doch her: dein Volk sind wir alle!9Deine heiligen Städte sind zur Wüste geworden: Zion ist zur Wüste geworden, Jerusalem zur Trümmerstätte!10Unser heiliger und herrlicher Tempel, wo unsere Väter dir lobgesungen haben, ist in Flammen aufgegangen, und alle unsere Lieblingsstätten liegen in Trümmern!11Willst du trotz alledem an dich halten, HERR? Willst du schweigen und uns erniedrigen bis zur Vernichtung?
Jesaja 64
Gute Nachricht Bibel 2018
von Deutsche Bibelgesellschaft1Komm plötzlich, komm mit großer Macht, wie die Flammen trockenes Reisig ergreifen und das Wasser im Kessel zum Sieden bringen! Deine Feinde sollen erfahren, wer du bist; die Völker sollen vor Angst vergehen.2Vollbringe Taten, die uns staunen lassen und noch unsere kühnste Erwartung übertreffen! Komm herab, dass die Berge vor dir erbeben!3Noch nie hat man von einem Gott gehört, der mit dir zu vergleichen wäre; noch nie hat jemand einen Gott gesehen, der so gewaltige Dinge tut für alle, die auf ihn hoffen.4Du bist gut zu denen, die gern das Rechte tun, die an deine Gebote denken und danach handeln. Uns aber hat dein Zorn getroffen, weil wir dir nicht gehorsam waren. Hilf uns, rette uns!5Wir alle sind von Unrecht befleckt; selbst unsere allerbesten Taten sind unrein wie ein schmutziges Kleid. Wir sind wie verdorrtes Laub, das der Sturmwind packt und fortwirbelt – das ist die Strafe für unsere Schuld.6Niemand hat dich beim Namen gerufen und bei dir Hilfe gesucht, niemand kam zur Besinnung und hielt sich an dich. Denn du selbst hattest dich von uns abgewandt, du gabst uns die Folgen unserer Sünden am eigenen Leibe zu spüren. (Ps 34,22)7Dennoch, HERR: Du bist unser Vater! Wir sind der Ton, du bist der Töpfer; wir alle sind von deiner Hand geschaffen. (Jes 45,9; Jes 63,9; Jes 63,16)8Darum sei nicht so zornig auf uns; trag es uns nicht für immer nach, dass wir uns so schwer vergangen haben. Wir alle sind dein Volk! Sieh uns doch freundlich an! (Jes 63,8)9Die Städte, die dir gehörten, sind verwüstet; ein verlassener Trümmerhaufen ist Jerusalem mit dem Zionsberg.10Unser Tempel wurde ein Raub der Flammen, die heilige und herrliche Stätte, an der unsere Vorfahren dich priesen. Zerstört ist alles, was uns lieb und wert war!11Kannst du das alles mit ansehen, HERR? Rührt es dich gar nicht? Schweigst du dazu? Lässt du uns vollends zugrunde gehen? (Ps 74,10; Jes 63,15)