Der Gottesbote (d.h. geistgesalbte Sprecher) verkündet den Zweck seiner Sendung
1Der Geist Gottes des HERRN ruht auf mir, weil der HERR mich gesalbt[1] hat, um den Elenden[2] frohe Botschaft zu bringen; er hat mich ja gesandt, um die, welche gebrochenen Herzens sind, zu verbinden, den Gefangenen die Freilassung anzukündigen und den Gebundenen die Entfesselung,2ein Gnadenjahr des HERRN und einen Tag der Rache unsers Gottes auszurufen, um allen Trauernden Trost zu bringen,3den um Zion Trauernden als Gnadengeschenk zu verleihen Kopfschmuck statt der schmutzigen Asche, Freudenöl statt des Trauergewandes, Lobgesang statt eines verzagten Geistes, damit man sie nenne ›Eichen der Gerechtigkeit‹, ›die Pflanzung des HERRN ihm zur Verherrlichung‹.
Darlegung der von Gott verheißenen Herrlichkeit
4Dann werden sie die uralten Trümmerstätten wieder aufbauen und, was in früheren Zeiten zerstört worden ist, wieder aufrichten; sie werden die verödeten Städte wiederherstellen, Plätze, die wüst dagelegen haben von Geschlecht zu Geschlecht.5Und fremde Leute werden antreten, um eure Herden zu weiden, und Ausländer werden eure Ackerleute und Weingärtner sein;6ihr aber werdet ›Priester des HERRN‹ heißen, und ›Diener unsers Gottes‹ wird man euch nennen; den Reichtum der Heidenvölker werdet ihr genießen und in ihre Herrlichkeit eintreten.7Die erlittene Schmach wird euch doppelt ersetzt werden, und zum Entgelt für erfahrene Schmähung werden sie über ihren Anteil jubeln; daher sollen sie doppelten Besitz in ihrem Lande erhalten, und ewige Freude wird ihnen zuteil werden.8Denn ich, der HERR, liebe das Recht und hasse frevelhaften Raub; so will ich ihnen denn ihren Lohn getreulich geben und einen ewigen Bund mit ihnen schließen.9Ihre Nachkommenschaft soll unter den Völkerschaften wohlbekannt sein und ihre Sprößlinge inmitten der Völker: alle, die sie sehen, werden sie anerkennen als ein vom HERRN gesegnetes Geschlecht.
Jubelruf der Gemeinde über die gnadenreiche Verherrlichung
10»Laut frohlocken will ich über den HERRN, jubeln soll meine Seele über meinen Gott! Denn er hat mich in Gewänder des Heils gekleidet, mir den Mantel der Gerechtigkeit umgelegt wie einem Bräutigam, der sich den Kopfschmuck nach Priesterart zurichtet[3], und wie eine Braut, die ihr Geschmeide anlegt.11Denn wie die Erde ihr Gesproß[4] hervorbringt und wie ein Garten seine Aussaat[5] sprossen läßt, so wird Gott der HERR Gerechtigkeit sprossen lassen und Ruhm angesichts aller Völker.«
1Der Geist des HERRN hat von mir Besitz ergriffen. Denn der HERR hat mich gesalbt und dadurch bevollmächtigt, den Armen gute Nachricht zu bringen. Er hat mich gesandt, den Verzweifelten neuen Mut zu machen, den Gefangenen zu verkünden: »Ihr seid frei! Eure Fesseln werden gelöst!« (Jes 42,1; Jes 57,15; Lk 4,18)2Er hat mich gesandt, um das Jahr auszurufen, in dem der HERR sich seinem Volk gnädig zuwendet, um den Tag anzusagen, an dem unser Gott mit unseren Feinden abrechnen wird. Die Weinenden soll ich trösten (Jes 34,8; Jes 63,4)3und allen Freude bringen, die in der Zionsstadt traurig sind. Sie sollen sich nicht mehr Erde auf den Kopf streuen und im Sack umhergehen, sondern sich für das Freudenfest schmücken und mit duftendem Öl salben; sie sollen nicht mehr verzweifeln, sondern Jubellieder singen. Die Leute werden sie mit prächtigen Bäumen vergleichen, mit einem Garten, den der HERR gepflanzt hat, um seine Herrlichkeit zu zeigen. (Ps 30,12; Jes 60,21)4Ja, ihr werdet die zerstörten Städte wieder aufbauen, die über Generationen in Trümmern lagen. (Jes 58,12)5Fremde werden euch die Arbeit abnehmen, Ausländer werden eure Herden weiden, euer Land bestellen und eure Weinberge pflegen. (Jes 60,10)6Ihr werdet Priester des HERRN sein und man wird euch »Diener unseres Gottes« nennen. Der Reichtum der Völker wird euch zur Verfügung stehen; alles wird euch gehören. (2Mo 19,6; Jes 60,5; Offb 1,6)7Anstelle doppelter Schande und Schmach, die eure Feinde euch zugefügt haben, werdet ihr von deren Land einen doppelten Anteil bekommen und eure Freude wird kein Ende haben.8Denn der HERR sagt: »Ich liebe Gerechtigkeit und hasse gemeinen Raub.[1] Ich halte meinem Volk die Treue und belohne es für seine Leiden; ich schließe mit ihm einen unauflöslichen Bund und sage ihm für alle Zeiten meinen Schutz zu. (Ps 37,28; Jes 55,3; Hab 2,4)9Ihre Nachkommen werden bei allen Völkern bekannt und geachtet sein. Alle, die sie sehen, werden erkennen: Sie sind das Volk, das ich gesegnet habe.«
Danklied der Gemeinde
10»Wir freuen uns und jubeln über den HERRN, unseren Gott! Er umgibt uns mit seiner Hilfe wie mit einem Kleid, hüllt uns in seinen Schutz wie in einen Mantel. Wir sind fröhlich wie ein Bräutigam, der seinen Turban umbindet, wie eine Braut, die ihren Hochzeitsschmuck anlegt.11Denn wie aus dem Boden die Saat keimt und wächst, so lässt der HERR, der mächtige Gott, unser Glück wachsen und mehrt unseren Ruhm bei allen Völkern.«