1»Ihr sollt euch keine Götzen verfertigen und dürft euch keine Schnitzbilder und Malsteine aufrichten, auch keine Steine mit Bildwerk in eurem Lande aufstellen, um euch davor niederzuwerfen; denn ich, der HERR, bin euer Gott! (5Mo 7,5)2Meine Sabbate sollt ihr beobachten und mein Heiligtum fürchten[1]: ich bin der Herr!«
Segensverheißungen für den Fall des Gehorsams
3»Wenn ihr in[2] meinen Satzungen wandelt und meine Gebote beobachtet und nach ihnen tut,4so will ich euch Regen zu rechter Zeit geben, damit das Land seinen Ertrag liefert und die Bäume auf dem Felde ihre Früchte spenden.5Dann wird die Dreschzeit bei euch bis an die Weinlese reichen und die Weinlese bis an die Saatzeit; und ihr sollt Brot reichlich zu essen haben und sicher in eurem Lande wohnen.6Dann will ich Frieden im Lande herrschen lassen, daß ihr euch niederlegen könnt, ohne daß jemand euch aufschreckt; auch die wilden Tiere will ich aus dem Lande verschwinden lassen, und kein Schwert soll durch euer Land ziehen.7Ihr werdet eure Feinde in die Flucht schlagen, und sie sollen vor euch durch das Schwert fallen;8fünf von euch sollen hundert in die Flucht schlagen und hundert von euch zehntausend vor sich her treiben, und eure Feinde sollen vor euch durch das Schwert fallen.9Ich will mich euch gnädig zuwenden, will euch zahlreich werden lassen und euch mehren und meinen Bund mit euch aufrechthalten.10Ihr werdet altes Getreide von der vorletzten Ernte zu essen haben und das vorjährige wegschaffen müssen, um für das neue Raum zu schaffen.11Und ich will meine Wohnung in eurer Mitte aufschlagen, und mein Herz wird keine Abneigung gegen euch hegen,12sondern ich will in eurer Mitte wandeln und euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein.13Ich bin der HERR, euer Gott, der euch aus dem Lande Ägypten herausgeführt hat, damit ihr ihnen nicht länger als Knechte dienen solltet; ich habe die Stäbe eures Joches zerbrochen und euch aufrecht[3] einhergehen lassen.«
Fünf Strafandrohungen für den Fall des Ungehorsams (V.14-39)
14»Wenn ihr mir aber nicht gehorcht und nicht alle diese Gebote erfüllt,15sondern meine Satzungen mißachtet und im Herzen Widerwillen gegen meine Verordnungen hegt, so daß ihr nicht alle meine Gebote befolgt, sondern den Bund mit mir brecht,16so will auch ich dementsprechend mit euch verfahren und schreckliche Heimsuchungen über euch verhängen: Schwindsucht und Fieber, daß euch das Augenlicht erlöschen soll und das Leben qualvoll dahinschwindet. Vergebens sollt ihr dann euren Samen aussäen, denn eure Feinde werden ihn[4] verzehren;17und ich werde mein Angesicht gegen euch kehren, daß ihr vor euren Feinden die Flucht ergreifen müßt; und eure Widersacher sollen über euch herrschen, und ihr sollt fliehen, auch wenn niemand euch verfolgt.«18»Und wenn ihr mir auch dann noch nicht gehorcht, so will ich euch noch siebenmal härter strafen um eurer Sünden willen;19den trotzigen Hochmut werde ich euch dann brechen und will den Himmel über euch hart wie Eisen machen und euren Erdboden wie Erz,20so daß eure Kraft und Arbeit sich nutzlos erschöpfen wird; denn euer Land wird euch keinen Ertrag geben und die Bäume auf dem Felde keine Früchte spenden.«21»Und wenn ihr mir auch dann noch widerstrebt und mir nicht gehorchen wollt, so will ich fortfahren, euch noch siebenmal härter um eurer Sünden willen zu schlagen.22Dann will ich die wilden Tiere gegen euch loslassen, daß sie euch eure Kinder rauben und euer Vieh zerreißen und eure Zahl vermindern, so daß eure Straßen öde werden.«23»Und wenn ihr euch auch dadurch nicht von mir warnen laßt, sondern mir immer noch widerstrebt,24so will auch ich euch widerstreben und euch auch meinerseits siebenfach für eure Sünden schlagen.25Ich will das Schwert über euch kommen lassen, das die Rache für den Bundesbruch vollziehen soll; und wenn ihr euch dann in eure Städte zurückzieht, so werde ich die Pest unter euch senden, und ihr sollt in Feindeshand fallen.26Wenn ich euch dann noch die Stütze des Brotes zerbreche, so daß zehn Frauen Brot für euch in einem einzigen Ofen backen und sie euch das Brot abgewogen zurückbringen, so werdet ihr essen, ohne satt zu werden.«27»Und wenn ihr mir trotzdem nicht gehorsam seid und mir immer noch widerstrebt,28so will auch ich im Grimm euch widerstreben und euch siebenfach für eure Sünden züchtigen.29Ihr sollt dann das Fleisch eurer eigenen Söhne essen und das Fleisch eurer eigenen Töchter verzehren;30und ich werde eure Höhentempel zerstören und eure Sonnensäulen umstürzen; eure Leichname werde ich auf die Leichname eurer Götzen werfen, und mein Herz wird euch verabscheuen.31Eure Städte will ich in Trümmerstätten verwandeln und eure Heiligtümer verwüsten und euren lieblichen Opferduft nicht mehr riechen.32Ja, ich selbst werde das Land veröden, so daß eure Feinde, die dort ihren Wohnsitz nehmen, sich darüber entsetzen sollen.33Euch aber werde ich unter die (heidnischen) Völker zerstreuen und das Schwert hinter euch her zücken; euer Land soll zur Wüste werden und eure Städte zu Schutthaufen.34Da wird dann das Land seine Ruhezeiten[5] ersetzt bekommen die ganze Zeit hindurch, in der es verwüstet daliegt, während ihr im Lande eurer Feinde weilt; ja, da wird dann das Land Ruhe haben und seine Ruhezeiten[6] nachholen;35die ganze Zeit hindurch, in der es verwüstet daliegt, wird es die Ruhe haben, die ihm in den euch gebotenen Ruhezeiten versagt war, als ihr in ihm wohntet.36Die aber dann von euch noch übrig sind, denen will ich in den Ländern ihrer Feinde Verzagtheit ins Herz legen, so daß das Rascheln eines verwehten Blattes sie aufschreckt und sie davor fliehen sollen, wie man sonst vor dem Schwerte flieht, und sie fallen sollen, obwohl niemand sie verfolgt.37Sie sollen dann einer über den andern hinstürzen, wie wenn es gälte, vor dem Schwerte zu fliehen, obgleich doch niemand sie verfolgt; und es wird für euch kein Standhalten vor euren Feinden geben:38ja, ihr sollt unter den Heidenvölkern umkommen, und das Land eurer Feinde soll euch fressen.39Und diejenigen von euch, die dann noch übrig sind, sollen in den Ländern eurer Feinde infolge ihrer Sündenschuld verschmachten und auch infolge der Sünden ihrer Väter hinschwinden mit ihnen[7].«40»Da werden sie dann ihre Schuld bekennen und auch die Schuld ihrer Väter infolge ihres Treubruchs, den sie gegen mich begangen haben, und werden auch eingestehen, daß, weil sie mir widerstrebt haben,41auch ich ihnen widerstrebt und sie in das Land ihrer Feinde gebracht habe. Wenn alsdann ihr unbeschnittenes[8] Herz sich demütigt und sie dann die Strafe für ihre Verschuldung büßen,42so will ich an meinen Bund mit Jakob gedenken und ebenso an meinen Bund mit Isaak und an meinen Bund mit Abraham gedenken und will des Landes gedenken.43Jedoch zuvor muß das Land von ihnen verlassen sein und die ihm zukommenden Ruhezeiten[9] vergütet erhalten, solange es nach ihrer Entfernung verödet liegt; und sie selbst müssen die Strafe für ihre Verschuldung erleiden, weil sie ja doch meine Gebote mißachtet und in ihrem Herzen gegen meine Satzungen einen Widerwillen gehegt haben.44Aber selbst auch dann, wenn sie sich im Lande ihrer Feinde befinden, will ich sie nicht so verwerfen und keinen solchen Widerwillen gegen sie hegen, daß ich sie ganz vertilge und meinen Bund mit ihnen breche, denn ich bin der HERR, ihr Gott.45Nein, zu ihrem Heil will ich meines Bundes mit ihren Vorfahren gedenken, die ich vor den Augen der Heidenvölker aus dem Lande Ägypten weggeführt habe, um ihr Gott zu sein: ich, der HERR.«46Dies sind die Satzungen, Verordnungen und Weisungen, die der HERR auf dem Berge Sinai zwischen sich und den Israeliten durch Vermittlung Moses gegeben hat.
1Zum Abschluss ließ der HERR den Leuten von Israel sagen:[1] »Ihr dürft euch keine Götzenbilder anfertigen. Ihr dürft in eurem Land keine solchen Bilder aufstellen und anbeten, gleichgültig, ob es geschnitzte oder gegossene Standbilder oder Steinmale oder Steine mit eingeritzten Bildern sind. Denn ich bin der HERR, euer Gott! (2Mo 20,2; 2Mo 20,4; 5Mo 7,12; 5Mo 28,1)2Haltet meinen Ruhetag, den Sabbat, in Ehren und entweiht nicht mein Heiligtum. Ich bin der HERR! (2Mo 20,8; 3Mo 19,30)3Wenn ihr euch nach meinen Anweisungen richtet und meine Gebote befolgt, werde ich euch mit Segen überschütten.4Ich werde zur rechten Zeit Regen schicken, sodass die Felder reichen Ertrag bringen und die Bäume Früchte tragen. (5Mo 11,14; Hes 34,26)5Ihr werdet dann so viel ernten, dass die Dreschzeit sich bis zur Weinlese ausdehnt und die Weinlese bis zur nächsten Aussaat. Ihr werdet genügend zu essen haben und sicher in eurem Land wohnen. (Am 9,13)6Ich werde dafür sorgen, dass in eurem Land Frieden herrscht. Wenn ihr euch schlafen legt, braucht ihr nicht zu befürchten, dass euch jemand aufschreckt. Ich werde alle wilden Tiere im Land ausrotten und kein fremdes Heer wird in euer Land einfallen.7Ihr werdet eure Feinde in die Flucht schlagen und mit dem Schwert niedermachen.8Fünf von euch werden hundert vor sich herjagen und hundert von euch zehntausend; eure Feinde werden reihenweise vor euch umsinken. (Jos 23,10)9Ich werde mich euch zuwenden und dafür sorgen, dass ihr viele Kinder bekommt und immer zahlreicher werdet. Ich werde zu meinem Bund stehen und alles erfüllen, was ich euch zugesagt habe. (5Mo 7,13)10Ihr werdet noch von der alten Ernte zu essen haben, wenn schon die neue da ist; ihr werdet sogar die Reste der alten Ernte wegwerfen müssen, um Platz für die neue zu bekommen.11Ich werde mitten unter euch wohnen und werde mich nie mehr voll Abscheu von euch abwenden müssen.12Ich werde bei euch bleiben und euer Gott sein und ihr werdet mein Volk sein. (Jer 7,23; Hes 37,26)13Ich bin der HERR, euer Gott, der euch aus Ägypten geführt hat, wo ihr Sklaven gewesen seid. Ich habe euer Sklavenjoch zerbrochen und euch wieder aufrecht gehen lassen.«
Ungehorsam bringt Unglück
14»Wenn ihr mir aber nicht gehorcht und meine Weisungen nicht befolgt, (5Mo 28,15; Dan 9,11; Am 4,6)15wenn ihr meine Gebote missachtet und euch um meine Rechtsordnungen nicht kümmert und damit den Bund, den ich mit euch geschlossen habe, brecht,16dann werde ich lauter Unglück über euch hereinbrechen lassen. Ich werde euch unheilbare Krankheiten schicken, sodass ihr erblindet und langsam dahinsiecht. Vergeblich werdet ihr aussäen, denn eure Feinde werden die Ernte einbringen. (Ri 6,3)17Ich selber werde zu eurem Feind und lasse eure Feinde über euch siegen; ihr werdet fliehen, obwohl euch niemand verfolgt.18Wenn ihr mir auch dann noch nicht gehorcht, werde ich euch siebenmal so hart bestrafen.19Ich breche euren Starrsinn und lasse es nicht mehr regnen; der Himmel über euch wird wie eine eiserne Glocke sein und der Boden unter euren Füßen hart wie Stein.20Alle eure Mühe ist dann vergeblich. Auf euren Feldern wächst nichts mehr und die Bäume tragen keine Früchte.21Wenn ihr mir dann immer noch nicht gehorcht und euch mir weiter widersetzt, werde ich eure Strafe nochmals siebenfach steigern.22Ich werde Raubtiere auf euch loslassen, die werden eure Kinder und euer Vieh fressen und so viele von euch umbringen, dass die Straßen verlassen daliegen. (Hes 5,16)23Wenn ihr dann immer noch nicht auf mich hören wollt und euch weiterhin gegen mich stellt,24dann stelle auch ich mich gegen euch und bestrafe euch noch siebenmal härter.25Weil ihr meinen Bund gebrochen habt, lasse ich feindliche Heere in euer Land einfallen. Sucht ihr dann hinter euren Mauern Zuflucht, so wird die Pest unter euch ausbrechen. Die Feinde werden einen so dichten Ring um eure Städte legen,26dass ihr von jeder Zufuhr abgeschnitten seid. Dann brauchen zehn Frauen nur noch einen Backofen und das Brot wird mit der Waage zugeteilt. Und wenn ihr eure Ration aufgegessen habt, seid ihr noch genauso hungrig wie zuvor. (Hes 4,16)27Wenn ihr mir auch dann noch nicht gehorcht und euch weiterhin gegen mich stellt,28bekommt ihr meinen ganzen Zorn zu spüren und werdet noch siebenmal härter bestraft.29Vor Hunger werdet ihr das Fleisch eurer eigenen Kinder essen. (2Kön 6,28; Jer 19,9; Kla 2,20; Kla 4,10; Hes 5,10; Bar 2,2)30Ich werde die Altäre zerschlagen, auf denen ihr euren Götzen Opfer darbringt, und werde eure Leichen auf die Trümmer eurer Götzenbilder werfen. Ich werde mich voll Abscheu von euch abwenden. (Hes 6,3)31Eure Opfer werde ich nicht mehr annehmen, eure Städte lege ich in Schutt und Asche und zerstöre eure Heiligtümer.32Ich selber werde euer Land so verwüsten, dass eure Feinde sich darüber entsetzen, wenn sie es in Besitz nehmen.33Ich werde euch in alle Welt zerstreuen; mit dem Schwert werde ich euch forttreiben. Eure Felder werden zur Wüste und eure Städte zu Trümmerhaufen. (2Kön 17,5; 2Kön 25,11)34-35Dann wird euer Land endlich die Ruhe finden, die ihr ihm nicht gegönnt habt. Während es verwüstet daliegt und ihr weit weg bei euren Feinden leben müsst, wird es feiern und die versäumten Sabbatjahre nachholen können. (2Chr 36,21)36-37Die aber von euch, die das alles überleben und in die Länder eurer Feinde verschleppt werden, mache ich so verzagt, dass sie schon vor einem raschelnden Blatt davonlaufen, als sei ein feindliches Heer hinter ihnen her. Sie werden stolpern und hinfallen, einer wird über den andern stürzen, obwohl sie niemand verfolgt. Ihr werdet vor keinem Feind mehr standhalten können38und in der Fremde zugrunde gehen; das Land eurer Feinde wird euch verschlingen.39Die Überlebenden und ihre Nachkommen werden in den Ländern ihrer Feinde an den Folgen ihrer Schuld und der Schuld ihrer Vorfahren dahinsiechen.40Aber dann werden sie ihre Schuld und die Schuld ihrer Vorfahren bekennen, sie werden es bereuen, dass sie mir die Treue gebrochen und sich mir widersetzt haben. (Esr 9,5; Neh 9,2; Neh 9,26; Ps 106,6; Dan 9,4)41Ich musste sie dafür bestrafen und sie in das Land ihrer Feinde treiben. Aber wenn ihr trotziges Herz sich beugt und sie genug für ihre Schuld gebüßt haben,42will ich mich an meinen Bund mit Jakob erinnern und an meinen Bund mit Isaak und mit Abraham und werde an das Land denken, das ich ihnen für ihre Nachkommen versprochen hatte. (2Mo 2,24)43Sie mussten zwar das Land verlassen, damit es die Sabbatjahre nachholen kann, die sie ihm vorenthalten haben; sie müssen ihre Schuld bezahlen, weil sie meine Rechtsordnungen missachtet und sich nicht um meine Gebote gekümmert haben.44Aber dass sie im Land ihrer Feinde leben müssen, bedeutet nicht, dass ich mich ganz von ihnen abgewandt habe und sie dem Untergang preisgebe. Ich stehe zu meinen Zusagen; ich bin der HERR, ihr Gott!45Ich habe mit ihren Vorfahren meinen Bund geschlossen, damals, als ich allen Völkern meine Macht gezeigt und mein Volk aus Ägypten geführt habe, um sein Gott zu sein. Dieser Bund bleibt bestehen; ich bin der HERR!«46Dies sind die Gesetze, Gebote und Rechtsordnungen, die der HERR für die Beziehung zwischen ihm und seinem Volk erlassen und den Israeliten am Berg Sinai durch Mose gegeben hat.