V. Dritte Sammlung von Sprüchen Salomos (Kap. 25-29)
1Auch dies sind Sprüche von Salomo, welche die Männer Hiskias, des Königs von Juda, gesammelt haben.2Gottes Ehre ist es, eine Sache zu verbergen, aber der Könige Ehre ist es, eine Sache ans Licht zu bringen. –3Wie des Himmels Höhe und der Erde Tiefe, so ist auch das Herz der Könige unerforschlich. –4Nur wenn die Schlacken vom Silber geschieden werden, so kommt dem Goldschmied ein Gerät zustande.5Nur wenn die Gottlosen aus der Nähe des Königs entfernt werden, so wird sein Thron durch Gerechtigkeit feststehen. –6Brüste dich nicht vor dem König und stelle dich nicht an den Platz der Großen!7Denn besser ist’s, daß man zu dir sagt: »Rücke herauf, hierher«, als daß man dich vor einem Vornehmen herunterrücken läßt. –8Was du mit deinen Augen gesehen hast, mache nicht voreilig zum Gegenstand einer Anklage; denn was willst du hinterher anfangen, wenn dein Nächster dich schmählich widerlegt? –9Bringe deinen Rechtshandel mit deinem Gegner zum Austrag, aber verrate dabei kein fremdes Geheimnis,10damit, wer es hört, dich nicht schmäht und dein übler Ruf nicht wieder schwindet. –11Wie goldene Äpfel in silbernen Prunkschalen, so ist ein Wort, gesprochen zu rechter Zeit. –12Ein goldener Ring und ein Geschmeide von feinem Gold: so ist ein weiser Tadler[1] für ein aufmerksames Ohr. –13Wie Kühlung durch Schnee an einem Erntetage, so ist ein treuer Bote für seinen Auftraggeber: er erquickt das Herz seines Herrn. –14Wie Gewölk und Wind und doch kein Regen: so ist ein Mann, der mit Geschenken prahlt, die er nie gibt. –15Durch leidenschaftslose Ruhe wird der Fürst gewonnen, und eine sanfte Zunge zerbricht Knochen. –16Hast du Honig gefunden, so genieße davon nur ein genügend Teil, damit du nicht übersatt wirst und ihn wieder ausspeien mußt. –17Setze deinen Fuß nur selten in das Haus deines Nächsten, damit er deiner nicht überdrüssig wird und dich dann haßt. –18Streithammer, Schwert und spitzer Pfeil: so ist ein Mann, der gegen einen andern als falscher Zeuge aussagt. –19Ein brüchiger Zahn und ein wankender Fuß: so ist ein treuloser Mensch in der Zeit der Not. –20Wie einer, der Essig auf eine Wunde gießt, so (verkehrt) ist jemand, der einem bekümmerten Herzen Lieder vorsingt. –21Wenn deinen Feind hungert, so speise ihn mit Brot, und wenn ihn dürstet, so gib ihm Wasser zu trinken;22denn damit häufst du glühende Kohlen auf sein Haupt, und der HERR wird dir’s vergelten. –23Nordwind bringt Regen herbei, und Ohrenbläserei verursacht verdrießliche Gesichter. –24Besser ist es, auf dem Dach in einem Winkel zu wohnen, als mit einem zänkischen Weibe in gemeinsamem Hause. – (Spr 21,9)25Kühles Wasser für eine lechzende Seele: so ist eine gute Nachricht aus fernem Lande. –26Eine getrübte Quelle und ein verschütteter Brunnen: so ist ein Gerechter, der vor dem Gottlosen wankt. –27Zuviel Honig essen ist nicht heilsam, darum sei sparsam mit ehrenden Worten. –28Wie eine Stadt, deren Mauern niedergerissen sind, so ist ein Mann, dessen Geiste Selbstbeherrschung mangelt.
1These also are proverbs of Solomon which the men of Hezekiah king of Judah copied. (Spr 1,1)2It is the glory of God to conceal things, but the glory of kings is to search things out. (5Mo 29,29; Hi 29,16; Röm 11,33)3As the heavens for height, and the earth for depth, so the heart of kings is unsearchable. (Ps 145,3)4Take away the dross from the silver, and the smith has material for a vessel; (Hes 22,18; Mal 3,2; 2Tim 2,20)5take away the wicked from the presence of the king, and his throne will be established in righteousness. (Spr 16,12; Spr 20,8)6Do not put yourself forward in the king’s presence or stand in the place of the great,7for it is better to be told, “Come up here,” than to be put lower in the presence of a noble. What your eyes have seen (Lk 14,8)8do not hastily bring into court,[1] for[2] what will you do in the end, when your neighbor puts you to shame? (Spr 17,14; Mt 5,25; Lk 12,58)9Argue your case with your neighbor himself, and do not reveal another’s secret, (Mt 18,15)10lest he who hears you bring shame upon you, and your ill repute have no end.11A word fitly spoken is like apples of gold in a setting of silver. (Spr 15,23; Jes 50,4)12Like a gold ring or an ornament of gold is a wise reprover to a listening ear. (1Mo 24,22; Spr 15,31; Spr 20,12)13Like the cold of snow in the time of harvest is a faithful messenger to those who send him; he refreshes the soul of his masters. (Spr 13,17)14Like clouds and wind without rain is a man who boasts of a gift he does not give. (Spr 20,6; Jud 1,12)15With patience a ruler may be persuaded, and a soft tongue will break a bone. (Spr 15,1; Spr 16,14; Pred 10,4)16If you have found honey, eat only enough for you, lest you have your fill of it and vomit it. (Ri 14,8; 1Sam 14,25; Spr 25,27)17Let your foot be seldom in your neighbor’s house, lest he have his fill of you and hate you.18A man who bears false witness against his neighbor is like a war club, or a sword, or a sharp arrow. (Ps 57,4; Spr 12,18; Spr 24,28)19Trusting in a treacherous man in time of trouble is like a bad tooth or a foot that slips.20Whoever sings songs to a heavy heart is like one who takes off a garment on a cold day, and like vinegar on soda. (Röm 12,15)21If your enemy is hungry, give him bread to eat, and if he is thirsty, give him water to drink, (2Mo 23,4; 2Kön 6,22; 2Chr 28,15; Röm 12,20)22for you will heap burning coals on his head, and the Lord will reward you. (Ps 140,10)23The north wind brings forth rain, and a backbiting tongue, angry looks.24It is better to live in a corner of the housetop than in a house shared with a quarrelsome wife. (Spr 21,9)25Like cold water to a thirsty soul, so is good news from a far country. (Ps 42,2; Spr 15,30)26Like a muddied spring or a polluted fountain is a righteous man who gives way before the wicked. (Hes 32,2; Hes 34,18)27It is not good to eat much honey, nor is it glorious to seek one’s own glory.[3] (Spr 25,16; Spr 27,2)28A man without self-control is like a city broken into and left without walls. (2Chr 32,5; 2Chr 36,19; Neh 1,3; Spr 16,32)