1Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.[1] (1Mo 1,1; Joh 17,5; 1Joh 1,1; Offb 19,13)2Dasselbe war im Anfang bei Gott.3Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.[2] (1Kor 8,6; Kol 1,16; Hebr 1,2)4In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. (Joh 8,12)5Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat’s nicht ergriffen. (Joh 3,19)6Es war ein Mensch, von Gott gesandt, der hieß Johannes. (Mt 3,1)7Der kam zum Zeugnis, damit er von dem Licht zeuge, auf dass alle durch ihn glaubten. (Apg 19,4)8Er war nicht das Licht, sondern er sollte zeugen von dem Licht.9Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen[3].10Es war in der Welt, und die Welt ist durch dasselbe gemacht; und die Welt erkannte es nicht.11Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf. (Ps 24,1)12Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden: denen, die an seinen Namen glauben, (Gal 3,26)13die nicht aus menschlichem Geblüt noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen eines Mannes, sondern aus Gott geboren sind. (Joh 3,5; Weis 7,2)14Und das Wort ward Fleisch[4] und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. (2Mo 33,18; Jes 60,1; 1Tim 3,16; 2Petr 1,16)15Johannes zeugt von ihm und ruft: Dieser war es, von dem ich gesagt habe: Nach mir wird kommen, der vor mir gewesen ist; denn er war eher als ich.16Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade. (Joh 3,34; Kol 1,19)17Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. (Röm 10,4)18Niemand hat Gott je gesehen; der Eingeborene, der Gott ist und in des Vaters Schoß ist, der hat es verkündigt. (Mt 11,27; Joh 6,46)
Das Zeugnis des Täufers
19Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden zu ihm sandten aus Jerusalem Priester und Leviten, dass sie ihn fragten: Wer bist du? (Mt 3,1; Mk 1,1; Lk 3,1)20Und er bekannte und leugnete nicht, und er bekannte: Ich bin nicht der Christus.21Und sie fragten ihn: Was dann? Bist du Elia? Er sprach: Ich bin’s nicht. Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein. (5Mo 18,15; Mal 3,23; Mt 17,10)22Da sprachen sie zu ihm: Wer bist du dann?, dass wir Antwort geben denen, die uns gesandt haben. Was sagst du von dir selbst?23Er sprach: »Ich bin die Stimme eines Predigers[5] in der Wüste: Ebnet den Weg des Herrn!«, wie der Prophet Jesaja gesagt hat.24Und sie waren abgesandt von den Pharisäern,25und sie fragten ihn und sprachen zu ihm: Warum taufst du denn, wenn du nicht der Christus bist noch Elia noch der Prophet?26Johannes antwortete ihnen und sprach: Ich taufe mit Wasser; aber er ist mitten unter euch getreten, den ihr nicht kennt. (Lk 17,21)27Der wird nach mir kommen, und ich bin nicht wert, dass ich seine Schuhriemen löse.28Dies geschah in Betanien jenseits des Jordans, wo Johannes taufte.29Am nächsten Tag sieht Johannes, dass Jesus zu ihm kommt, und spricht: Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt! (Jes 53,7)30Dieser ist’s, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der vor mir gewesen ist, denn er war eher als ich.31Und ich kannte ihn nicht. Aber damit er offenbar werde für Israel, darum bin ich gekommen zu taufen mit Wasser.32Und Johannes bezeugte es und sprach: Ich sah, dass der Geist herabfuhr wie eine Taube vom Himmel und blieb auf ihm.33Und ich kannte ihn nicht. Aber der mich gesandt hat zu taufen mit Wasser, der sprach zu mir: Auf welchen du siehst den Geist herabfahren und auf ihm bleiben, der ist’s, der mit dem Heiligen Geist tauft.34Und ich habe es gesehen und bezeugt: Dieser ist Gottes Sohn.
Die ersten Jünger
35Am nächsten Tag stand Johannes abermals da und zwei seiner Jünger;36und als er Jesus vorübergehen sah, sprach er: Siehe, das ist Gottes Lamm!37Und die zwei Jünger hörten ihn reden und folgten Jesus nach.38Jesus aber wandte sich um und sah sie nachfolgen und sprach zu ihnen: Was sucht ihr? Sie aber sprachen zu ihm: Rabbi – das heißt übersetzt: Meister[6] –, wo wirst du bleiben?39Er sprach zu ihnen: Kommt und seht! Sie kamen und sahen’s und blieben diesen Tag bei ihm. Es war aber um die zehnte Stunde.40Einer von den zweien, die Johannes gehört hatten und Jesus nachgefolgt waren, war Andreas, der Bruder des Simon Petrus. (Mt 4,18; Mk 1,16)41Der findet zuerst seinen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden, das heißt übersetzt: der Gesalbte.42Und er führte ihn zu Jesus. Als Jesus ihn sah, sprach er: Du bist Simon, der Sohn des Johannes; du sollst Kephas heißen, das heißt übersetzt: Fels. (Mt 16,18)43Am nächsten Tag wollte Jesus nach Galiläa ziehen und findet Philippus und spricht zu ihm: Folge mir nach!44Philippus aber war aus Betsaida, der Stadt des Andreas und des Petrus.45Philippus findet Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von dem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesus, Josefs Sohn, aus Nazareth. (5Mo 18,18; Jes 53,2; Jer 23,5; Hes 34,23)46Und Nathanael sprach zu ihm: Was kann aus Nazareth Gutes kommen! Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh! (Joh 7,41)47Jesus sah Nathanael kommen und sagt von ihm: Siehe, ein rechter Israelit, in dem kein Falsch ist.48Nathanael spricht zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Bevor Philippus dich rief, als du unter dem Feigenbaum warst, habe ich dich gesehen.49Nathanael antwortete ihm: Rabbi, du bist Gottes Sohn, du bist der König von Israel! (Ps 2,7; Jer 23,5; Mt 14,33; Mt 16,16; Joh 6,69)50Jesus antwortete und sprach zu ihm: Du glaubst, weil ich dir gesagt habe, dass ich dich gesehen habe unter dem Feigenbaum. Du wirst noch Größeres sehen als das.51Und er spricht zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel offen sehen und die Engel Gottes hinauf- und herabfahren über dem Menschensohn. (1Mo 28,12; Mt 4,11)
Johannes 1
Zürcher Bibel
Der Prolog
1Im Anfang war das Wort, der Logos,[1] und der Logos war bei Gott, und von Gottes Wesen war der Logos.2Dieser war im Anfang bei Gott.3Alles ist durch ihn geworden, und ohne ihn ist auch nicht eines geworden, das geworden ist. (Ps 33,6; 1Kor 8,6; Kol 1,16)4In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. (Joh 5,26)5Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst. (Joh 3,19; Joh 8,12)6Es trat ein Mensch auf, von Gott gesandt, sein Name war Johannes. (Mt 3,1)7Dieser kam zum Zeugnis, um Zeugnis abzulegen von dem Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kämen. (Joh 1,19; Joh 10,41)8Nicht er war das Licht, sondern Zeugnis sollte er ablegen von dem Licht.9Er war das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, der zur Welt kommt.[2]10Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, und die Welt hat ihn nicht erkannt.11Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht auf.12Die ihn aber aufnahmen, denen gab er Vollmacht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, (Gal 3,26)13die nicht aus Blut, nicht aus dem Wollen des Fleisches und nicht aus dem Wollen des Mannes, sondern aus Gott gezeugt sind.14Und das Wort, der Logos, wurde Fleisch und wohnte unter uns, und wir schauten seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit, wie sie ein Einziggeborener vom Vater hat, voller Gnade und Wahrheit.15Johannes legt Zeugnis ab von ihm, er hat gerufen: Dieser war es, von dem ich gesagt habe: Der nach mir kommt, ist vor mir gewesen, denn er war, ehe ich war.16Aus seiner Fülle haben wir ja alle empfangen, Gnade um Gnade.17Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. (Röm 10,4; Röm 11,27)18Niemand hat Gott je gesehen. Als Einziggeborener, als Gott, der jetzt im Schoss des Vaters ruht, hat er Kunde gebracht. (Mt 11,27; Joh 5,37; Joh 6,46; Joh 8,55)
Das Zeugnis des Täufers
19Und dies ist die Geschichte vom Zeugnis des Johannes: Als die Juden aus Jerusalem Priester und Leviten zu ihm sandten, um ihn zu fragen: Wer bist du?,20bekannte er und leugnete nicht; er bekannte: Ich bin nicht der Christus. (Lk 3,15)21Und sie fragten ihn: Was dann? Bist du Elija? Und er sagt: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein. (5Mo 18,15; Mal 3,23)22Da sagten sie zu ihm: Wer bist du dann? Damit wir denen eine Antwort geben können, die uns gesandt haben. Was sagst du über dich selbst?23Er sagte: Ich bin die Stimme eines Rufers in der Wüste: Macht gerade den Weg des Herrn!, wie der Prophet Jesaja gesagt hat. (Jes 40,3; Mt 3,3)24Sie waren Abgesandte der Pharisäer.25Und sie fragten ihn und sagten zu ihm: Warum taufst du denn, wenn du nicht der Christus bist, nicht Elija und nicht der Prophet?26Johannes antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt,27der nach mir kommt; ich bin nicht würdig, ihm die Schuhriemen zu lösen. (Mt 3,11)28Das geschah in Betanien jenseits des Jordan, wo Johannes taufte.29Am Tag darauf sieht er Jesus auf sich zukommen, und er sagt: Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. (Jes 53,7; Mt 3,13; Mt 8,17)30Dieser ist es, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der vor mir gewesen ist, denn er war, ehe ich war.31Und ich kannte ihn nicht. Aber er sollte Israel offenbart werden; darum kam ich und taufte mit Wasser.32Und Johannes legte Zeugnis ab und sagte: Ich habe den Geist wie eine Taube vom Himmel herabkommen sehen, und er blieb auf ihm.33Und ich kannte ihn nicht. Aber der mich gesandt hatte, mit Wasser zu taufen, er sprach zu mir: Auf wen du den Geist herabkommen und auf ihm bleiben siehst, der ist es, der mit heiligem Geist tauft. (Mt 3,11)34Gesehen habe ich, und Zeuge bin ich: Dieser ist der Sohn Gottes. (Joh 11,27; Joh 20,31)
Die ersten Jünger
35Am Tag darauf stand Johannes wieder da und zwei seiner Jünger.36Und als Jesus vorübergeht, richtet er seinen Blick auf ihn und sagt: Seht, das Lamm Gottes.37Und die beiden Jünger hörten ihn so reden und folgten Jesus.38Als Jesus sich umwendet und sie folgen sieht, sagt er zu ihnen: Was sucht ihr? Sie aber sagten zu ihm: Rabbi - das heisst 'Meister' -, wo ist deine Bleibe?39Er sagt zu ihnen: Kommt, und ihr werdet es sehen! Da kamen sie und sahen, wo er wohnt, und sie blieben an jenem Tag bei ihm. Das war um die zehnte Stunde.40Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer von den beiden, die auf Johannes gehört hatten und Jesus gefolgt waren.41Dieser findet zuerst seinen Bruder Simon und sagt zu ihm: Wir haben den Messias gefunden! Messias heisst 'der Gesalbte'. (Joh 4,25; Joh 11,27)42Er führte ihn zu Jesus. Jesus sah ihn an und sprach: Du bist Simon, der Sohn des Johannes, du sollst Kefas genannt werden! Kefas heisst 'Fels'. (Mt 16,18; Joh 21,15)43Am Tag darauf wollte er nach Galiläa aufbrechen, und er findet Philippus. Und Jesus sagt zu ihm: Folge mir!44Philippus war aus Betsaida, aus der Stadt des Andreas und Petrus.45Philippus findet Natanael und sagt zu ihm: Den, von dem Mose im Gesetz und auch die Propheten geschrieben haben, den haben wir gefunden, Jesus, den Sohn Josefs, aus Nazaret.46Und Natanael sagte zu ihm: Kann aus Nazaret etwas Gutes kommen? Philippus sagt zu ihm: Komm und sieh! (Joh 7,41)47Jesus sah Natanael auf sich zukommen, und er sagt von ihm: Seht, ein echter Israelit, an dem kein Falsch ist!48Natanael sagt zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus entgegnete ihm: Bevor Philippus dich rief, habe ich dich gesehen, wie du unter dem Feigenbaum warst.49Natanael antwortete ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König Israels. (Joh 11,27; Joh 12,15; Joh 18,37)50Jesus entgegnete ihm: Weil ich dir gesagt habe, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah, glaubst du? Grösseres als das wirst du sehen.51Und er sagt zu ihm: Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel offen sehen und die Engel Gottes auf- und niedersteigen auf dem Menschensohn.[3] (1Mo 28,12)
Johannes 1
Neue evangelistische Übersetzung
Die gute Botschaft von Jesus, dem Gottessohn
Johannes ergänzt in seinem "geistlichen Evangelium" die Berichte der anderen Evangelisten und zeigt Jesus als den Sohn Gottes, der aus der Ewigkeit zu den Menschen kam. Das Wort des Lebens
1Im Anfang war das Wort. Das Wort war bei Gott, ja, das Wort war Gott.2Von Anfang an war es bei Gott.3Alles ist dadurch entstanden. Ohne das Wort entstand nichts von dem, was besteht.4In ihm war Leben, und dieses Leben war das Licht für die Menschen.5Das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst.6Da trat ein Mensch auf. Er war von Gott gesandt und hieß Johannes.7Er kam, um als Zeuge auf das Licht hinzuweisen. Alle sollten durch ihn daran glauben.8Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur darauf hinweisen.9Der, ‹auf den er hinwies›, war das wahre Licht, das für jeden Menschen leuchtet, der in die Welt kommt.10Er war schon immer in der Welt, die ja durch ihn entstand, doch die Menschen erkannten ihn nicht.11Er kam in sein Eigentum, aber sein eigenes Volk nahm ihn nicht auf.12Doch denen, die ihn aufnahmen, verlieh er das Recht, Kinder Gottes zu sein. – Das sind die, die an seinen Namen glauben. –13Sie erhielten das nicht aufgrund natürlicher Abstammung, durch menschliches Wollen oder den Entschluss eines Mannes, sondern durch eine Geburt aus Gott.14Er, das Wort, wurde Mensch und wohnte unter uns. Und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, eine Herrlichkeit wie sie nur der Eine und Einzige vom Vater hat, erfüllt mit Gnade und Wahrheit.15Johannes trat als Zeuge für ihn auf. "Der ist es!", rief er. "Von ihm habe ich gesagt: 'Nach mir kommt einer, der weit über mir steht!', denn er war da, bevor es mich gab."[1] (Lk 1,36; Joh 8,56)16Und aus seinem Überfluss haben wir alle empfangen, und zwar eine Gnade anstelle der Gnade ‹im Gesetz›.[2] (2Mo 33,16)17Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus ‹in die Welt›.18Niemand hat Gott jemals gesehen. Nur der Eine und Einzige, der an der Seite des Vaters selbst Gott ist, hat ihn uns bekannt gemacht.
Johannes der Täufer
19Folgende Begebenheit macht klar, wie Johannes auf ihn hinwies: Die Juden von Jerusalem hatten Priester und Leviten zu ihm geschickt, die ihn fragen sollten, wer er sei.20"Ich bin nicht der Messias", machte er ihnen eindeutig klar.21"Wer dann?", fragten sie weiter. "Bist du Elija?" – "Nein, der bin ich auch nicht", erwiderte er. "Bist du der Prophet?" – "Nein!"22"Dann sag uns doch, wer du bist", entgegneten sie, "wir müssen ja denen, die uns geschickt haben, eine Antwort bringen. Was sagst du über dich selbst?"23Johannes antwortete mit den Worten des Propheten Jesaja: "Ich bin eine Stimme, die in der Wüste ruft: 'Ebnet den Weg für den Herrn!'" (Jes 40,3)24Unter den Abgesandten waren auch einige Pharisäer,[3]25die jetzt weiterfragten: "Wenn du weder der Messias bist noch Elija und auch nicht der Prophet, weshalb taufst du dann?"26"Ich taufe mit Wasser", entgegnete Johannes, "aber mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt.27Es ist der, der nach mir kommt. Ich bin nicht einmal würdig, ihm die Riemen seiner Sandalen zu lösen."28Das spielte sich in Betanien[4] ab, einem Dorf auf der anderen Seite des Jordan,[5] wo Johannes taufte.29Am nächsten Tag sah Johannes Jesus auf sich zukommen und sagte: "Seht, das ist das Opferlamm Gottes, das die Sünde der Welt auf sich nimmt.30Ihn meinte ich, als ich sagte: 'Nach mir kommt einer, der weit über mir steht, denn er war ‹schon lange› vor mir da.'31Auch ich kannte ihn nicht. Aber gerade deshalb bin ich gekommen und taufe mit Wasser, damit Israel erkennt, wer er ist."32Dann bezeugte Johannes auch dieses: "Ich sah den Geist Gottes wie eine Taube vom Himmel herabschweben und auf ihm bleiben.33Ich hätte nicht gewusst, wer es war, aber der, der mir den Auftrag gab, mit Wasser zu taufen, hatte mir gesagt: 'Wenn du den Geist auf jemand herabschweben und auf ihm bleiben siehst, dann ist das der, der mit dem Heiligen Geist tauft.'34Ich habe es gesehen und bezeuge: 'Dieser Mann ist der Sohn Gottes.'"35Am nächsten Tag war Johannes mit zwei von seinen Jüngern wieder dort.36Als er Jesus vorbeigehen sah, sagte er: "Seht, das Opferlamm Gottes!"37Die zwei Jünger hörten das und gingen Jesus nach.38Jesus drehte sich um und sah, dass sie ihm folgten. Da fragte er: "Was sucht ihr?" – "Rabbi,[6] wo wohnst du?", entgegneten sie. – Rabbi heißt übrigens Lehrer. –39"Kommt mit", erwiderte er, "dann werdet ihr es sehen." So kamen sie mit. Es war am späten Nachmittag.[7] Sie sahen, wo er sich aufhielt, und blieben den Tag über bei ihm.
Die ersten Jünger
40Einer von den beiden, die Jesus gefolgt waren, weil sie das Zeugnis von Johannes gehört hatten, war Andreas, der Bruder von Simon Petrus.41Der fand gleich darauf seinen Bruder Simon und sagte zu ihm: "Wir haben den Messias gefunden!" – "Messias" ist das hebräische Wort für "Christus".[8] –42Dann brachte er ihn zu Jesus. Jesus sah ihn an und sagte: "Du bist Simon, der Johannes-Sohn. Man wird dich einmal Kephas nennen, 'Felsenstein'."43Als Jesus am nächsten Tag nach Galiläa[9] aufbrechen wollte, traf er Philippus und sagte zu ihm: "Komm, folge mir!"44Philippus stammte wie Andreas und Petrus aus der Stadt Betsaida.[10]45Danach traf Philippus Natanaël und sagte zu ihm: "Wir haben den gefunden, von dem Mose im Gesetz schreibt und den auch die Propheten angekündigt haben: Es ist Jesus aus Nazaret,[11] ein Sohn von Josef."46"Nazaret? Kann von da etwas Gutes kommen?", fragte Natanaël. Philippus erwiderte nur: "Komm und sieh selbst!"47Als Jesus Natanaël kommen sah, sagte er: "Das ist ein wahrer Israelit, ein Mann ohne Falschheit."48"Woher kennst du mich?", fragte Natanaël. Jesus antwortete: "Ich sah dich, als du noch unter dem Feigenbaum warst, bevor Philippus dich rief."49Da erklärte Natanaël: "Rabbi, du bist der Sohn Gottes! Du bist der König Israels!"50Jesus erwiderte: "Das glaubst du, weil ich dir gesagt habe, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah. Du wirst noch viel größere Dinge sehen."51Dann fügte er hinzu: "Ja, ich versichere euch: Ihr werdet den Himmel offen sehen. Die Engel Gottes werden vom Menschensohn[12] ‹zum Himmel› aufsteigen und wieder zu ihm herabkommen."
Johannes 1
Hoffnung für alle
Jesus Christus – Gottes Wort an die Welt
1Am Anfang war das Wort. Das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott selbst.2Von Anfang an war es bei Gott.3Alles wurde durch das Wort geschaffen; nichts ist ohne das Wort entstanden.4In ihm war das Leben, und dieses Leben war das Licht für alle Menschen.5Es leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht auslöschen können[1].6Gott schickte einen Boten, einen Mann, der Johannes[2] hieß. (Joh 1,19)7Sein Auftrag war es, die Menschen auf das Licht hinzuweisen. Alle sollten durch seine Botschaft an den glauben, der das Licht ist.8Johannes selbst war nicht das Licht. Er sollte nur ein Zeuge für das kommende Licht sein.9Das wahre Licht ist der, der in die Welt gekommen ist, um für alle Menschen das Licht zu bringen.10Doch obwohl er unter ihnen lebte und die Welt durch ihn geschaffen wurde, erkannten ihn die Menschen nicht.11Er kam in seine Welt, aber die Menschen wiesen ihn ab.[3]12Die ihn aber aufnahmen und an ihn glaubten, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden.13Das wurden sie nicht, weil sie zu einem auserwählten Volk gehörten, auch nicht durch menschliche Zeugung und Geburt. Dieses neue Leben gab ihnen allein Gott.[4]14Das Wort wurde Mensch und lebte unter uns. Wir selbst haben seine göttliche Herrlichkeit gesehen, eine Herrlichkeit, wie sie Gott nur seinem einzigen Sohn gibt. In ihm sind Gottes Gnade und Wahrheit zu uns gekommen.15Johannes wies immer wieder auf ihn hin. »Diesen habe ich gemeint«, rief er, »wenn ich sagte: ›Nach mir wird einer kommen, der weit über mir steht. Denn er war schon da, bevor ich geboren wurde!‹«16Aus seinem göttlichen Reichtum hat er uns immer wieder mit seiner grenzenlosen Liebe beschenkt.17Durch Mose gab uns Gott das Gesetz mit seinen Forderungen, aber nun ist uns durch Jesus Christus seine Gnade und Wahrheit begegnet.[5]18Kein Mensch hat jemals Gott gesehen. Doch sein einziger Sohn, der selbst Gott ist und in enger Gemeinschaft mit dem Vater lebt, hat ihn uns gezeigt.
Johannes der Täufer weist auf Christus hin
19Die führenden Männer der Juden in Jerusalem schickten einige Priester und Leviten zu Johannes. Sie fragten ihn: »Wer bist du?« Da nutzte Johannes die Gelegenheit, um sie auf Jesus Christus hinzuweisen. (Mt 3,1; Mk 1,1; Lk 3,1)20Er bekannte und ließ keinen Zweifel offen: »Ich bin nicht der Christus, der von Gott versprochene Retter.«21»Wer bist du dann?«, fragten sie weiter. »Bist du Elia?«[6] Johannes verneinte auch das. »Bist du der Prophet, den Mose uns angekündigt hat?«[7] »Nein!«, entgegnete Johannes. (5Mo 18,15; 5Mo 18,18; Mal 3,23)22»Dann sag uns doch, wer du bist. Welche Antwort sollen wir denen geben, die uns hergeschickt haben?«23Da sagte Johannes: »Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft: ›Macht den Weg frei für den Herrn!‹[8] So hat es der Prophet Jesaja schon angekündigt.« (Jes 40,3)24Unter den Abgesandten waren auch Pharisäer.25Sie fragten Johannes nun: »Wenn du nicht der Christus, nicht Elia und auch nicht der von Mose angekündigte Prophet bist, mit welchem Recht taufst du dann?«26Darauf erwiderte Johannes: »Ich taufe mit Wasser. Aber mitten unter euch lebt schon der, auf den wir warten. Ihr kennt ihn nur noch nicht.27Er kommt nach mir – und ich bin nicht einmal würdig, ihm die Schuhe auszuziehen[9].«28Dieses Gespräch führten sie in Betanien, einem Dorf östlich des Jordan, wo Johannes taufte.
Das Opferlamm Gottes
29Am nächsten Tag bemerkte Johannes, dass Jesus zu ihm kam. Da rief er: »Seht, das ist Gottes Opferlamm, das die Sünde der Menschen wegnimmt.[10] (2Mo 12,3; Mt 3,13; Mk 1,9; Lk 3,21)30Dieser Mann ist es, von dem ich gesagt habe: ›Nach mir wird einer kommen, der weit über mir steht. Denn er war schon da, bevor ich geboren wurde!‹31Auch ich wusste vorher nicht, wer er ist. Aber damit dem Volk Israel die Augen für ihn geöffnet werden, taufe ich hier mit Wasser.«32Und Johannes berichtete weiter: »Ich sah den Geist Gottes wie eine Taube vom Himmel herabkommen und auf ihm bleiben.33Wer er ist, wusste ich vorher noch nicht«, wiederholte Johannes, »aber Gott, der mir den Auftrag gab, mit Wasser zu taufen, sagte zu mir: ›Du wirst sehen, wie der Geist auf einen Menschen herabkommt und auf ihm bleibt. Dann weißt du, dass er es ist, der mit dem Heiligen Geist tauft.‹34Und weil ich das gesehen habe, kann ich bezeugen: Dieser Mann ist Gottes Sohn[11]!«
Die ersten Jünger von Jesus
35Johannes der Täufer und zwei seiner Jünger waren am nächsten Tag wieder an dieser Stelle,36als Jesus vorüberging. Da schaute Johannes ihn an und sagte: »Seht, dies ist Gottes Opferlamm!«37Als die beiden Jünger das hörten, folgten sie Jesus.38Jesus drehte sich zu ihnen um, sah sie kommen und fragte: »Was sucht ihr?« Sie antworteten: »Rabbi[12], wo wohnst du?«39»Kommt mit, dann werdet ihr es sehen!«, sagte Jesus. Also gingen sie mit Jesus dorthin, wo er wohnte. Es war ungefähr vier Uhr nachmittags, und sie blieben bei ihm bis zum Abend.40Einer der beiden, die Jesus auf das Wort von Johannes hin gefolgt waren, hieß Andreas. Er war der Bruder von Simon Petrus.41Wenig später traf er seinen Bruder Simon und erzählte ihm: »Wir haben den Messias[13] gefunden, den von Gott versprochenen Retter!«42Dann nahm Andreas seinen Bruder mit zu Jesus. Der sah ihn an und sagte: »Du bist Simon, der Sohn von Johannes. Von jetzt an sollst du Petrus[14] heißen!«
Jesus beruft Philippus und überzeugt Nathanael
43Als Jesus am nächsten Tag nach Galiläa gehen wollte, traf er unterwegs Philippus. Auch ihn forderte er auf: »Komm, folge mir nach!«44Philippus stammte wie Andreas und Petrus aus Betsaida.45Später begegnete Philippus Nathanael und erzählte ihm: »Wir haben den gefunden, von dem Mose im Gesetz geschrieben hat und den die Propheten angekündigt haben. Es ist Jesus aus Nazareth, der Sohn von Josef.«46»Nazareth?«, entgegnete Nathanael. »Was kann von da schon Gutes kommen!« Doch Philippus antwortete ihm: »Komm mit und überzeuge dich selbst!«47Als Jesus Nathanael erblickte, sagte er: »Hier kommt ein wahrer Israelit, ein ganz und gar aufrichtiger Mensch!«48Nathanael staunte: »Woher kennst du mich?« Jesus erwiderte: »Noch bevor Philippus dich rief, habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen.«49»Rabbi, du bist wirklich Gottes Sohn!«, rief Nathanael. »Du bist der König von Israel!«50Jesus sagte: »Das glaubst du, weil ich dir gesagt habe, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah. Aber du wirst noch viel größere Dinge zu sehen bekommen.«51Und er fuhr fort: »Ich sage euch die Wahrheit: Ihr werdet den Himmel offen und die Engel Gottes hinauf- und herabsteigen sehen zwischen Gott und dem Menschensohn!«