1Unterdessen kamen viele Tausend Menschen zusammen, sodass sie einander fast niedertraten. Da fing er an und sagte zuerst zu seinen Jüngern: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, das ist die Heuchelei. (Mt 10,26; Mt 16,6; Mk 8,15)2Es ist aber nichts verborgen, was nicht offenbar wird, und nichts geheim, was man nicht wissen wird. (Mt 10,26; Mk 4,22; Lk 8,17)3Darum, was ihr in der Finsternis sagt, das wird man im Licht hören; und was ihr ins Ohr flüstert in den Kammern, das wird man auf den Dächern verkündigen.4Ich sage aber euch, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und danach nichts mehr tun können. (Joh 15,14)5Ich will euch aber zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, der, nachdem er getötet hat, Macht hat, in die Hölle zu werfen. Ja, ich sage euch, den sollt ihr fürchten.6Verkauft man nicht fünf Sperlinge für zwei Groschen? Dennoch ist vor Gott nicht einer von ihnen vergessen.7Auch sind die Haare auf eurem Haupt alle gezählt. Fürchtet euch nicht! Ihr seid kostbarer als viele Sperlinge. (Lk 21,18; Lk 24,1)8Ich sage euch aber: Wer mich bekennt vor den Menschen, zu dem wird sich auch der Menschensohn bekennen vor den Engeln Gottes.9Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, der wird verleugnet werden vor den Engeln Gottes. (1Sam 2,30; Lk 9,26)10Und wer ein Wort gegen den Menschensohn sagt, dem soll es vergeben werden; wer aber den Heiligen Geist lästert, dem soll es nicht vergeben werden. (Mt 12,32; Mk 3,28)11Wenn sie euch aber führen werden in die Synagogen und vor die Machthaber und die Obrigkeiten, so sorgt nicht, wie oder womit ihr euch verantworten oder was ihr sagen sollt; (Mt 10,17; Mk 13,11; Lk 21,12)12denn der Heilige Geist wird euch in derselben Stunde lehren, was ihr sagen sollt.
Warnung vor Habgier
13Es sprach aber einer aus dem Volk zu ihm: Meister, sage meinem Bruder, dass er mit mir das Erbe teile.14Er aber sprach zu ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Schlichter über euch gesetzt?15Und er sprach zu ihnen: Seht zu und hütet euch vor aller Habgier; denn niemand lebt davon, dass er viele Güter hat. (Pred 5,9; 1Tim 6,9; Jak 5,1)
Der reiche Kornbauer
16Und er sagte ihnen ein Gleichnis und sprach: Es war ein reicher Mensch, dessen Land hatte gut getragen.17Und er dachte bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun? Ich habe nichts, wohin ich meine Früchte sammle.18Und sprach: Das will ich tun: Ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen und will darin sammeln all mein Korn und meine Güter19und will sagen zu meiner Seele: Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat für viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und habe guten Mut! (Ps 39,7; Ps 49,17; Pred 2,24)20Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern. Und wem wird dann gehören, was du bereitet hast? (Lk 9,25)21So geht es dem, der sich Schätze sammelt und ist nicht reich bei Gott.
Vom falschen und rechten Sorgen
22Er sprach aber zu seinen Jüngern: Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um das Leben, was ihr essen sollt, auch nicht um den Leib, was ihr anziehen sollt. (Mt 6,20; Mt 6,25)23Denn das Leben ist mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung.24Seht die Raben: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie haben keinen Keller und keine Scheune, und Gott ernährt sie doch. Wie viel mehr seid ihr als die Vögel! (Hi 38,41; Ps 147,9)25Wer ist unter euch, der, wie sehr er sich auch darum sorgt, seiner Länge[1] eine Elle zusetzen könnte?26Wenn ihr nun auch das Geringste nicht vermögt, warum sorgt ihr euch um das Übrige?27Seht die Lilien, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch aber, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. (1Kön 10,4)28Wenn nun Gott das Gras, das heute auf dem Feld steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wie viel mehr wird er euch kleiden, ihr Kleingläubigen!29Darum auch ihr, fragt nicht danach, was ihr essen oder was ihr trinken sollt, und macht euch keine Unruhe.30Nach dem allen trachten die Heiden in der Welt; aber euer Vater weiß, dass ihr dessen bedürft.31Trachtet vielmehr nach seinem Reich, so wird euch dies zufallen.32Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben. (Lk 22,29)33Verkauft, was ihr habt, und gebt Almosen. Macht euch Geldbeutel, die nicht altern, einen Schatz, der niemals abnimmt, im Himmel, wo sich kein Dieb naht, und den keine Motten fressen. (Lk 18,22)34Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.
Vom Warten auf das Kommen des Herrn
35Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen (2Mo 12,11; Mt 24,42; Mt 25,1; 1Petr 1,13)36und seid gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten, wann er aufbrechen wird von der Hochzeit, auf dass, wenn er kommt und anklopft, sie ihm sogleich auftun. (Offb 3,20)37Selig sind die Knechte, die der Herr, wenn er kommt, wachend findet. Wahrlich, ich sage euch: Er wird sich schürzen und wird sie zu Tisch bitten und kommen und ihnen dienen.38Und wenn er kommt in der zweiten oder in der dritten Nachtwache und findet’s so: Selig sind sie.39Das sollt ihr aber wissen: Wenn der Hausherr wüsste, zu welcher Stunde der Dieb kommt, so ließe er nicht in sein Haus einbrechen. (1Thess 5,2; 2Petr 3,10; Offb 3,3; Offb 16,15)40Seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr’s nicht meint. (Mk 13,33; Mk 13,35)41Petrus aber sprach: Herr, sagst du dies Gleichnis zu uns oder auch zu allen?42Und der Herr sprach: Wer ist nun der treue und kluge Verwalter, den der Herr über sein Gesinde setzt, dass er ihnen zur rechten Zeit gebe, was ihnen an Getreide zusteht?43Selig ist der Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, solches tun sieht.44Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn über alle seine Güter setzen.45Wenn aber jener Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr lässt sich Zeit zu kommen, und fängt an, die Knechte und Mägde zu schlagen, auch zu essen und zu trinken und sich vollzusaufen,46dann wird der Herr dieses Knechts kommen an einem Tage, an dem er’s nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt, und wird ihn in Stücke hauen lassen und wird ihm sein Teil geben bei den Ungläubigen.47Der Knecht aber, der den Willen seines Herrn kennt und hat nichts vorbereitet noch nach seinem Willen getan, der wird viel Schläge erleiden. (Jak 4,17)48Wer ihn aber nicht kennt und getan hat, was Schläge verdient, wird wenig Schläge erleiden. Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern.
Entzweiungen um Jesu willen
49Ich bin gekommen, Feuer auf die Erde zu werfen; was wollte ich lieber, als dass es schon brennte! (Mt 10,34)50Aber ich muss mich taufen lassen mit einer Taufe, und wie ist mir so bange, bis sie vollendet ist! (Mk 10,38; Lk 18,31)51Meint ihr, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf Erden? Ich sage euch: Nein, sondern Zwietracht. (Lk 2,14; Lk 2,34)52Denn von nun an werden fünf in einem Hause uneins sein, drei gegen zwei und zwei gegen drei.53Es wird der Vater gegen den Sohn sein und der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter gegen die Mutter, die Schwiegermutter gegen die Schwiegertochter und die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter. (Mi 7,6; Lk 21,16)
Die Zeichen der Zeit
54Er sprach aber zu der Menge: Wenn ihr eine Wolke aufsteigen seht im Westen, so sagt ihr gleich: Es gibt Regen. Und es geschieht so. (Mt 16,2)55Und wenn der Südwind weht, so sagt ihr: Es wird heiß werden. Und es geschieht so.56Ihr Heuchler! Das Aussehen der Erde und des Himmels könnt ihr prüfen; warum aber könnt ihr diese Zeit nicht prüfen?57Warum aber urteilt ihr nicht auch von euch aus darüber, was recht ist?58Denn wenn du mit deinem Widersacher vor den Fürsten gehst, so bemühe dich auf dem Wege, von ihm loszukommen, damit er nicht etwa dich vor den Richter ziehe, und der Richter überantworte dich dem Gerichtsdiener, und der Gerichtsdiener werfe dich ins Gefängnis. (Mt 5,25)59Ich sage dir: Du wirst von dort nicht herauskommen, bis du auch den letzten Heller bezahlt hast.
1Unterdessen hatten sich die Leute zu Tausenden versammelt, so dass sie einander fast niedertraten. Da wandte er sich an seine Jünger und sprach: Vor allem hütet euch vor dem Sauerteig - gemeint ist die Heuchelei - der Pharisäer! (Mt 16,6; Mk 8,15)2Nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt, und nichts ist geheim, was nicht bekannt werden wird. (Mk 4,22; Lk 8,17)3Darum wird alles, was ihr im Dunkeln gesagt habt, im Licht gehört werden, und was ihr in den Kammern ins Ohr geflüstert habt, auf den Dächern ausgerufen werden.4Und euch, meinen Freunden, sage ich: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, darüber hinaus aber nichts tun können. (Joh 15,14)5Ich will euch zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, der, nachdem er getötet hat, die Macht hat, in die Hölle zu stossen. Ja, ich sage euch: Den fürchtet!6Verkauft man nicht fünf Spatzen für zwei Fünfer? Und nicht einer von ihnen ist bei Gott vergessen. (Lk 12,24)7Und ihr erst - bei euch sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt! Fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen. (Lk 10,20; Lk 12,24; Lk 21,18)8Ich sage euch aber: Zu jedem, der sich vor den Menschen zu mir bekennt, wird sich auch der Menschensohn bekennen vor den Engeln Gottes.9Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, der wird verleugnet werden vor den Engeln Gottes. (Lk 9,26)10Und jedem, der etwas gegen den Menschensohn sagt, wird vergeben werden. Dem aber, der den heiligen Geist lästert, wird nicht vergeben werden. (Mt 12,32; Mk 3,28)11Wenn sie euch aber vor die Gerichte der Synagogen und vor die Machthaber und vor die Behörden führen, dann sorgt euch nicht, wie oder womit ihr euch verteidigen oder was ihr sagen sollt, (Lk 21,12)12denn der heilige Geist wird euch in jener Stunde lehren, was ihr sagen müsst. (Lk 21,15)
Die Geschichte vom reichen Kornbauern
13Es sagte aber einer aus der Menge zu ihm: Meister, sag meinem Bruder, er solle das Erbe mit mir teilen.14Er sagte zu ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Erbteiler über euch gesetzt?15Er sagte aber zu ihnen: Seht euch vor und hütet euch vor jeder Art Habgier! Denn auch dem, der im Überfluss lebt, wächst sein Leben nicht aus dem Besitz zu. (Lk 12,22)16Er erzählte ihnen aber ein Gleichnis: Das Land eines reichen Mannes hatte gut getragen.17Da dachte er bei sich: Was soll ich tun? Ich habe keinen Raum, wo ich meine Ernte lagern kann.18Und er sagte: Das werde ich tun: Ich werde meine Scheunen abbrechen und grössere bauen, und dort werde ich all mein Getreide und meine Vorräte lagern.19Dann werde ich zu meiner Seele sagen können: Seele, du hast reichen Vorrat daliegen für viele Jahre. Ruh dich aus, iss, trink, sei fröhlich! (Pred 8,15; Lk 16,19)20Gott aber sagte zu ihm: Du Tor! Noch in dieser Nacht fordert man deine Seele von dir zurück. Was du aber zurückgelegt hast - wem wird es gehören? (Ps 49,18; Lk 9,25)21So geht es dem, der für sich Schätze sammelt und nicht reich ist vor Gott.
Von falscher und echter Sorge
22Und er sagte zu seinen Jüngern: Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um das Leben, was ihr essen werdet, noch um den Leib, was ihr anziehen werdet. (Ps 145,15; Lk 8,14; Lk 12,15; Lk 21,34)23Denn das Leben ist mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung.24Achtet auf die Raben: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie haben weder Vorratskammer noch Scheune: Gott ernährt sie. Ihr seid doch viel mehr wert als die Vögel! (Hi 38,41; Ps 12,6; Ps 147,9)25Wer von euch vermag mit seinem Sorgen seiner Lebenszeit auch nur eine Elle hinzuzufügen?26Wenn ihr also nicht einmal das Mindeste vermögt, was sorgt ihr euch dann um das Übrige?27Achtet auf die Lilien, wie sie wachsen. Sie arbeiten nicht und spinnen nicht; doch ich sage euch: Selbst Salomo in all seiner Pracht war nicht gekleidet wie eine von ihnen.28Wenn Gott aber das Gras, das heute auf dem Felde steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wie viel mehr dann euch, ihr Kleingläubigen!29So kümmert auch ihr euch nicht darum, was ihr essen und trinken werdet, und ängstigt euch nicht.30Denn um all das kümmern sich die Völker der Welt. Euer Vater weiss doch, dass ihr das braucht.31Trachtet vielmehr nach seinem Reich, dann werden euch diese Dinge dazugegeben werden.32Fürchte dich nicht, du kleine Herde, denn es hat eurem Vater gefallen, euch das Reich zu geben. (Jes 41,14)33Verkauft euren Besitz und gebt Almosen! Macht euch Geldbeutel, die nicht verschleissen: einen unerschöpflichen Schatz im Himmel, wo kein Dieb naht und keine Motte frisst. (Lk 11,41; Lk 16,9; Lk 18,22)34Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.
Das Bild von den wachsamen Knechten
35Eure Hüften sollen gegürtet und eure Lichter angezündet sein! (2Mo 12,11; 1Petr 1,13)36Und ihr sollt Menschen gleich sein, die auf ihren Herrn warten, um ihm, wenn er von der Hochzeit aufbricht und kommt und anklopft, sogleich zu öffnen. (Mt 25,1)37Selig jene Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt! Amen, ich sage euch: Er wird sich gürten, sie zu Tisch bitten und ihnen aufwarten.38Auch wenn er in der zweiten oder erst in der dritten Nachtwache kommt und sie so findet, selig sind sie! (Mk 13,35)39Das aber versteht ihr: Wenn der Hausherr wüsste, zu welcher Stunde der Dieb kommt, liesse er ihn nicht in sein Haus einbrechen. (Mt 24,42; 1Thess 5,2; 2Petr 3,10; Offb 3,3; Offb 16,15)40Auch ihr sollt bereit sein, denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr es nicht erwartet. (Mk 13,35; Lk 12,46)41Petrus aber sagte: Herr, sagst du dieses Gleichnis uns oder auch allen anderen? (Mt 24,45)42Und der Herr sprach: Wer ist nun der treue und kluge Verwalter, den der Herr über seine Dienerschaft setzen wird, damit er ihnen die Speise zuteile zur rechten Zeit?43Selig der Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, solches tun sieht.44Ich sage euch: Er wird ihn über alle seine Güter setzen!45Wenn aber dieser Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr kommt noch lange nicht, und anfängt, die Knechte und die Mägde zu schlagen, zu essen und zu trinken und sich zu betrinken, (Mt 21,34; Mt 25,5)46dann wird der Herr dieses Knechtes kommen an einem Tag, da er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt. Und er wird ihn in Stücke hauen lassen und ihm sein Teil bei den Ungläubigen zuweisen. (Lk 12,40)47Der Knecht, der den Willen des Herrn kennt und nichts nach seinem Willen bereitgemacht oder getan hat, wird viele Schläge erhalten. (Jak 4,17)48Der aber, der ihn nicht kennt, und etwas getan hat, das Schläge verdient, wird wenige erhalten. Wem aber viel gegeben wurde, von dem wird viel gefordert werden; und wem viel anvertraut wurde, von dem wird man umso mehr verlangen.
Von der notwendigen Zwietracht
49Ich bin gekommen, Feuer auf die Erde zu werfen, und wie sehr wünschte ich, es wäre schon entfacht!50Aber ich muss eine Taufe empfangen, und wie ist mir bange, bis sie vollzogen ist. (Mk 10,38)51Meint ihr, ich sei gekommen, Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, sage ich euch, sondern Zwietracht. (Mt 10,34; Mt 22,36)52Denn von nun an werden in einem Haus fünf entzweit sein, drei mit zweien und zwei mit dreien;53entzweit sein werden Vater und Sohn, und Sohn und Vater, Mutter und Tochter, und Tochter und Mutter, Schwiegermutter und Schwiegertochter, und Schwiegertochter und Schwiegermutter. (Mi 7,6; Lk 21,16)
Das Bild vom Wetter
54Und zu den Leuten sagte er: Wenn ihr eine Wolke im Westen aufsteigen seht, sagt ihr sogleich: Es kommt Regen; und so geschieht es.55Und wenn ihr spürt, dass der Südwind weht, sagt ihr: Es wird sehr heiss werden; und es geschieht.56Ihr Heuchler, das Aussehen der Erde und des Himmels wisst ihr zu deuten; wie kommt es dann, dass ihr diese Stunde nicht zu deuten wisst? (Lk 7,22)
Von der Bereitschaft zur Versöhnung
57Warum könnt ihr nicht auch selber beurteilen, was recht ist?58Wenn du mit deinem Gegner in einem Rechtsstreit vor Gericht gehst, dann gib dir unterwegs Mühe, ihn gütlich loszuwerden, damit er dich nicht vor den Richter zieht und der Richter dich dem Gerichtsdiener übergibt und der Gerichtsdiener dich ins Gefängnis wirft.59Ich sage dir: Du wirst von dort nicht herauskommen, bis du auch den letzten Heller bezahlt hast. (Mt 18,34)
1Inzwischen drängten und schoben sich die Menschen zu Tausenden. Jesus wandte sich an seine Jünger und warnte sie: »Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer – hütet euch vor ihrer Heuchelei. (Mt 16,6)2Es kommt die Zeit, da wird alles offenbar werden; alles, was jetzt noch geheim ist, wird dann öffentlich bekannt gemacht werden. (Mk 4,22)3Alles, was ihr im Dunkeln gesagt habt, wird im Hellen zu hören sein, und was ihr hinter verschlossenen Türen geflüstert habt, wird man von den Dächern rufen, sodass alle es hören!4Meine Freunde, habt keine Angst vor denen, die euch töten wollen. Sie können nur den Körper töten; mehr können sie euch nicht antun. (Joh 15,14)5Aber ich sage euch, wen ihr wirklich fürchten sollt: Fürchtet Gott, der die Macht hat, Menschen zu töten und sie danach in die Hölle zu werfen. (Hebr 10,31)6Was kosten fünf Spatzen? Vielleicht ein paar Cent? Und doch vergisst Gott nicht einen einzigen von ihnen.7Und auch die Haare auf eurem Kopf sind alle gezählt. Habt deshalb keine Angst, denn ihr seid ihm wertvoller als ein ganzer Schwarm Spatzen.8Und ich versichere euch: Wer sich hier auf der Erde zu mir bekennt, zu dem wird sich der Menschensohn auch in der Gegenwart der Engel Gottes bekennen. (Lk 15,10; Offb 3,5)9Aber wer mich hier auf der Erde verleugnet, der wird auch vor den Engeln Gottes verleugnet werden. (Mk 8,38; Lk 9,26; 2Tim 2,12)10Dennoch kann dem, der schlecht über den Menschensohn spricht, vergeben werden; aber dem, der gegen den Heiligen Geist lästert, wird niemals vergeben werden. (Mt 12,31; Mk 3,28; 1Joh 5,16)11Und wenn man euch in den Synagogen und vor Herrschern und Beamten den Prozess machen wird, dann macht euch keine Sorgen darüber, was ihr zu eurer Verteidigung vorbringen sollt. (Mt 10,19; Mk 13,11; Lk 21,12)12Denn in diesem Moment wird der Heilige Geist euch lehren, was ihr sagen sollt.«
Das Gleichnis vom reichen Bauern
13Da rief einer aus der Menge: »Meister, sag doch meinem Bruder, dass er das väterliche Erbe mit mir teilen soll.«14Jesus erwiderte: »Wer hat mich zum Richter über euch gemacht, um in solchen Dingen zu entscheiden?« (2Mo 2,14; Apg 7,27)15Und er fuhr fort: »Nehmt euch in Acht! Begehrt nicht das, was ihr nicht habt. Das wahre Leben wird nicht daran gemessen, wie viel wir besitzen.« (Hi 20,20; Hi 31,24; Ps 62,11; 1Tim 6,9)16Und er gab ihnen folgendes Gleichnis: »Ein wohlhabender Mann besaß einen großen Hof mit Äckern, die reiche Ernten brachten,17so viel, dass seine Scheunen die Erträge nicht fassen konnten.18Da sagte er sich: ›Ich weiß, was ich mache! Ich werde meine Scheunen abreißen und größere bauen. Auf diese Weise habe ich genug Platz, um alles zu lagern.19Und dann werde ich mich zurücklehnen und mir sagen: Mein Freund, du hast für Jahre genug eingelagert. Genieße das Leben. Iss, trink und sei fröhlich!‹ (Spr 27,1; 1Kor 15,32; Jak 5,1)20Aber Gott sagte zu ihm: ›Wie dumm von dir! Du wirst noch heute Nacht sterben. Und wer wird dann das alles bekommen?‹ (Hi 27,8; Ps 39,7)21Ihr seht, wie dumm es ist, auf der Erde Reichtümer anzuhäufen und dabei nicht nach Reichtum bei Gott zu fragen.«
Lehre über Geld und Besitz
22Darauf wandte Jesus sich wieder an seine Jünger: »Deshalb sage ich euch: Sorgt euch nicht um Alltägliches – ob ihr genug zu essen oder anzuziehen habt,23denn das Leben besteht aus weit mehr als Nahrung und Kleidung.24Seht die Raben an. Sie brauchen nicht zu säen, zu ernten oder Vorratsscheunen zu bauen, denn Gott ernährt sie. Und ihr seid ihm doch weit wichtiger als irgendwelche Vögel! (Hi 38,41; Ps 147,9)25Können all eure Sorgen euer Leben auch nur um einen einzigen Augenblick verlängern? Natürlich nicht!26Und wenn euer Sorgen schon in so geringen Dingen nichts bewirkt, was nützt es da, sich um größere Dinge zu sorgen?27Seht doch die Lilien, wie sie wachsen. Sie arbeiten nicht und nähen sich keine Kleider, und doch war Salomo in all seiner Pracht nicht so schön gekleidet wie eine von ihnen. (1Kön 10,1)28Wenn Gott schon für die Blumen so wunderbar sorgt, die heute blühen und morgen bereits verwelkt sind, wie viel mehr wird er da für euch sorgen? Euer Glaube ist so klein!29Macht euch keine Gedanken über eure Nahrung – was ihr essen oder trinken sollt. Macht euch keine Gedanken darüber, ob Gott euch damit versorgen wird.30Diese Dinge beherrschen das Denken der meisten Menschen, doch euer Vater weiß, was ihr braucht. (Mt 6,8)31Er wird euch jeden Tag alles Nötige geben, wenn das Reich Gottes für euch das Wichtigste ist.32Hab also keine Angst, kleine Herde. Denn es macht eurem Vater große Freude, euch das Reich Gottes zu schenken. (Lk 22,29)33Verkauft, was ihr habt, und gebt es den Bedürftigen. Auf diese Weise sammelt ihr euch Schätze im Himmel! Und die Geldbörsen des Himmels haben keine Löcher. Dort ist euer Schatz sicher – kein Dieb kann ihn stehlen und keine Motte ihn zerfressen. (Mt 19,21; Apg 2,45)34Wo immer euer Reichtum ist, da wird auch euer Herz sein.
Seid bereit für das Kommen des Herrn
35Haltet euch bereit und seid wach (2Mo 12,1; Mt 25,1; Mk 13,33)36wie jemand, der auf die Rückkehr seines Herrn vom Hochzeitsfest wartet. Dann werdet ihr die Tür öffnen und ihn sofort hereinlassen können, wenn er kommt und anklopft.37Glücklich sind diejenigen, die vorbereitet sind und seine Rückkehr erwarten. Ich verspreche euch, er wird sie Platz nehmen lassen, sich eine Schürze umbinden und sie bedienen, während sie sitzen und essen! (Lk 17,7; Joh 13,4)38Vielleicht kommt er mitten in der Nacht oder kurz vor der Morgendämmerung[1]. Doch wann er auch kommt: Glücklich sind all diejenigen von seinen Dienern, die dann bereit sind!39Eines solltet ihr wissen: Wenn ein Hausbesitzer wüsste, wann der Einbrecher kommt, würde er nicht zulassen, dass er einbricht. (1Thess 5,2; Offb 16,15)40Deshalb müsst ihr jederzeit bereit sein, denn der Menschensohn wird dann kommen, wenn ihr es am wenigsten erwartet.« (Mk 13,33)41Petrus fragte: »Herr, meinst du damit nur uns oder alle Menschen?«42Da erwiderte der Herr: »Ich spreche von jedem treuen, umsichtigen Diener, dem der Herr die Verantwortung überträgt, sein Haus zu verwalten und seine Familie zu versorgen.43Glücklich dran ist der Diener, wenn der Herr zurückkommt und feststellt, dass er seine Sache gut gemacht hat.44Ich versichere euch: Der Herr wird diesem Diener die Verantwortung über seinen gesamten Besitz übertragen.45Wenn der Diener jedoch denkt: ›Mein Herr wird noch lange nicht zurückkommen‹ und anfängt, die anderen Diener herumzukommandieren, Feste zu feiern und sich zu betrinken –46nun, dann wird der Herr eines Tages unangekündigt und zu unerwarteter Stunde zurückkehren. Dann wird er den Diener davonjagen und ihn zu den Ungläubigen verbannen.47Der Diener wird hart bestraft werden, denn er hat seine Pflichten nicht erfüllt, obwohl er den Willen seines Herrn kannte. (5Mo 25,2; Jak 4,17)48Menschen, die diesen Willen nicht kennen und unrecht tun, werden nur leicht bestraft werden. Von den Menschen jedoch, denen viel anvertraut wurde, wird viel verlangt, und von denjenigen, denen noch mehr anvertraut wurde, wird auch noch viel mehr verlangt werden. (3Mo 5,17; 4Mo 15,27)
Rechtzeitig Entscheidungen treffen
49Ich bin gekommen, um Feuer auf der Erde zu entzünden, und ich wünschte, meine Aufgabe wäre schon erfüllt!50Eine schreckliche Taufe steht mir bevor, und der Gedanke daran lastet schwer auf mir, bis sie vollzogen ist. (Mk 10,38)51Glaubt ihr, ich bin gekommen, um der Welt Frieden zu bringen? Nein, ich bin gekommen, um Zwietracht zu säen!52Von nun an werden ganze Familien auseinanderbrechen, weil drei für mich und zwei gegen mich sind – oder umgekehrt.53Es wird zu Streit zwischen Vater und Sohn, Mutter und Tochter, Schwiegermutter und Schwiegertochter kommen.« (Mi 7,6)54Daraufhin wandte Jesus sich an die Menge und sagte: »Wenn ihr seht, wie sich im Westen Wolken bilden, sagt ihr: ›Es wird Regen geben.‹ Und ihr habt recht. (Mt 16,2)55Wenn ein Südwind weht, sagt ihr: ›Heute wird es heiß werden.‹ Und genau so ist es.56Ihr Heuchler! Die Erscheinungen der Erde und des Himmels versteht ihr zu deuten, aber die Zeichen dieser Zeit könnt ihr nicht deuten.57Warum könnt ihr nicht selbst entscheiden, was richtig ist?58Wenn du auf dem Weg zum Gericht bist und deinen Ankläger triffst, versuche doch, die Angelegenheit zu bereinigen, bevor sie vor den Richter kommt, sonst wirst du womöglich verurteilt, dem Gerichtsdiener übergeben und ins Gefängnis geworfen.59Und wenn das geschieht, wirst du nicht eher freikommen, bis du auch den letzten Cent bezahlt hast.«