Lukas 14

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Und es begab sich, dass er an einem Sabbat in das Haus eines Oberen der Pharisäer kam, das Brot zu essen, und sie gaben acht auf ihn. (Lk 6,6; Lk 7,36; Lk 11,37)2 Und siehe, da war ein Mensch vor ihm, der war wassersüchtig.3 Und Jesus antwortete und sagte zu den Lehrern des Gesetzes und Pharisäern: Ist’s erlaubt, am Sabbat zu heilen oder nicht?4 Sie aber schwiegen still. Und er fasste ihn an und heilte ihn und ließ ihn gehen.5 Und er sprach zu ihnen: Wer ist unter euch, dem sein Sohn oder sein Ochse in den Brunnen fällt und der ihn nicht alsbald herauszieht, auch am Sabbat? (Mt 12,11; Lk 13,15)6 Und sie konnten darauf keine Antwort geben.7 Er sagte aber ein Gleichnis zu den Gästen, als er merkte, wie sie sich aussuchten, obenan zu sitzen, und sprach zu ihnen: (Mt 23,6; Lk 11,43)8 Wenn du von jemandem zur Hochzeit geladen bist, so setze dich nicht obenan; denn es könnte einer eingeladen sein, der angesehener ist als du, (Spr 25,6)9 und dann kommt der, der dich und ihn eingeladen hat, und sagt zu dir: Weiche diesem!, und du müsstest dann beschämt untenan sitzen.10 Sondern wenn du eingeladen bist, so geh hin und setz dich untenan, damit, wenn der kommt, der dich eingeladen hat, er zu dir sagt: Freund, rücke hinauf! Dann wirst du Ehre haben vor allen, die mit dir zu Tisch sitzen.11 Denn wer sich selbst erhöht, der soll erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der soll erhöht werden. (Hi 22,29; Mt 23,12; Lk 18,14; Phil 2,8; Jak 4,6; Jak 4,10)12 Er sprach aber auch zu dem, der ihn eingeladen hatte: Wenn du ein Mittags- oder Abendmahl machst, so lade weder deine Freunde noch deine Brüder noch deine Verwandten noch reiche Nachbarn ein, damit sie dich nicht etwa wieder einladen und dir vergolten wird.13 Sondern wenn du ein Mahl machst, so lade Arme, Verkrüppelte, Lahme und Blinde ein, (5Mo 14,29)14 dann wirst du selig sein, denn sie haben nichts, um es dir zu vergelten; es wird dir aber vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten. (Apg 24,15; 1Kor 15,20; Weis 5,15)15 Da aber einer das hörte, der mit zu Tisch saß, sprach er zu Jesus: Selig ist, der das Brot isst im Reich Gottes! (Mt 22,1; Lk 13,29)16 Er aber sprach zu ihm: Es war ein Mensch, der machte ein großes Abendmahl und lud viele dazu ein.17 Und er sandte seinen Knecht aus zur Stunde des Abendmahls, den Geladenen zu sagen: Kommt, denn es ist schon bereit!18 Da fingen sie alle an, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muss hinausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, entschuldige mich.19 Und ein andrer sprach: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft und ich gehe jetzt hin, sie zu besehen; ich bitte dich, entschuldige mich.20 Wieder ein andrer sprach: Ich habe eine Frau geheiratet; darum kann ich nicht kommen. (5Mo 24,5; 1Kor 7,33)21 Und der Knecht kam zurück und sagte das seinem Herrn. Da wurde der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knecht: Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen und Verkrüppelten und Blinden und Lahmen herein. (Lk 13,1)22 Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, was du befohlen hast; es ist aber noch Raum da.23 Und der Herr sprach zu dem Knecht: Geh hinaus auf die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, dass mein Haus voll werde.24 Denn ich sage euch: Keiner der Männer, die eingeladen waren, wird mein Abendmahl schmecken.25 Es ging aber eine große Menge mit ihm; und er wandte sich um und sprach zu ihnen:26 Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern, dazu auch sein eigenes Leben, der kann nicht mein Jünger sein. (Mt 10,37; Lk 18,29; 1Kor 7,29)27 Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein. (Lk 9,23)28 Denn wer ist unter euch, der einen Turm bauen will und setzt sich nicht zuvor hin und überschlägt die Kosten, ob er genug habe, um es zu Ende zu führen,29 damit nicht, wenn er den Grund gelegt hat und kann’s nicht zu Ende bringen, alle, die es sehen, anfangen, über ihn zu spotten,30 und sagen: Dieser Mensch hat angefangen zu bauen und kann’s nicht zu Ende bringen?31 Oder welcher König zieht aus, um mit einem andern König Krieg zu führen, und setzt sich nicht zuvor hin und hält Rat, ob er mit zehntausend dem begegnen kann, der über ihn kommt mit zwanzigtausend?32 Wenn nicht, so schickt er eine Gesandtschaft, solange jener noch fern ist, und bittet um Frieden.33 So auch jeder unter euch: Wer sich nicht lossagt von allem, was er hat, der kann nicht mein Jünger sein. (Lk 9,62; Lk 18,22; Lk 18,28)34 Das Salz ist etwas Gutes. Wenn aber das Salz nicht mehr salzt[1], womit soll man würzen? (Mt 5,13; Mk 9,50)35 Es ist weder für den Acker noch für den Mist nütze; sondern man wirft es weg. Wer Ohren hat zu hören, der höre! (Lk 8,8)

Lukas 14

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Und es geschah, als er an einem Sabbat in das Haus eines angesehenen Pharisäers zum Essen kam, dass man ihn sehr genau beobachtete. (Lk 7,36)2 Da stand auf einmal ein wassersüchtiger Mensch vor ihm.3 Und Jesus wandte sich an die Gesetzeslehrer und Pharisäer: Ist es erlaubt, am Sabbat zu heilen oder nicht?4 Sie aber schwiegen. Da fasste er ihn an, heilte ihn und entliess ihn.5 Und zu ihnen sagte er: Wer von euch, dem der Sohn oder der Ochse am Sabbat in einen Brunnen fällt, wird ihn nicht sogleich herausziehen - auch an einem Sabbat? (Mt 12,11)6 Und sie vermochten nichts dagegen einzuwenden.7 Er erzählte aber den Geladenen ein Gleichnis - er hatte nämlich beobachtet, wie sie die Ehrenplätze auswählten -, und er sagte zu ihnen: (Spr 25,6)8 Wenn du von jemandem zu einem Hochzeitsmahl eingeladen wirst, dann setz dich nicht auf den Ehrenplatz. Es könnte nämlich einer eingeladen sein, der angesehener ist als du,9 und der, der dich und ihn eingeladen hat, könnte kommen und zu dir sagen: Mach diesem Platz! Dann müsstest du voller Scham den untersten Platz einnehmen.10 Nein, wenn du eingeladen wirst, dann geh und lass dich auf dem untersten Platz nieder, damit dein Gastgeber, wenn er kommt, zu dir sagen wird: Freund, rücke weiter nach oben! Dann wird dir Ehre zuteil werden in den Augen aller, die mit dir zu Tisch sitzen.11 Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. (Hi 22,29; Mt 23,12; Lk 18,14; Phil 2,8; Jak 4,10)12 Zu dem aber, der ihn eingeladen hatte, sagte er: Wenn du ein Mittagessen oder ein Abendessen gibst, so lade weder deine Freunde noch deine Brüder noch deine Verwandten noch reiche Nachbarn ein, damit sie nicht Gegenrecht halten und dich ihrerseits wieder einladen. (Lk 6,34)13 Nein, wenn du ein Gastmahl gibst, dann lade Arme, Verkrüppelte, Lahme und Blinde ein. (Lk 14,21)14 Und du wirst selig sein, weil sie nichts haben, es dir zu vergelten. Denn es wird dir vergolten werden in der Auferstehung der Gerechten.15 Als aber einer der Tischgenossen das hörte, sagte er zu ihm: Selig, wer im Reich Gottes essen wird. (Lk 13,29)16 Er aber sagte zu ihm: Ein Mensch gab ein grosses Essen und lud viele ein.17 Und zur Stunde des Mahls sandte er seinen Knecht aus, um den Geladenen zu sagen: Kommt, alles ist schon bereit!18 Da begannen auf einmal alle, sich zu entschuldigen. Der erste sagte zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muss unbedingt hingehen, um ihn zu besichtigen. Ich bitte dich, betrachte mich als entschuldigt.19 Und ein anderer sagte: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft und bin unterwegs, sie zu prüfen. Ich bitte dich, betrachte mich als entschuldigt.20 Und wieder ein anderer sagte: Ich habe geheiratet und kann deshalb nicht kommen.21 Und der Knecht kam zurück und berichtete dies seinem Herrn. Da wurde der Hausherr zornig und sagte zu seinem Knecht: Geh schnell hinaus auf die Strassen und Gassen der Stadt und bring die Armen und Verkrüppelten und Blinden und Lahmen herein. (Lk 14,13)22 Und der Knecht sagte: Herr, was du angeordnet hast, ist geschehen, und es ist noch Platz.23 Und der Herr sagte zum Knecht: Geh hinaus auf die Landstrassen und an die Zäune und dränge sie hereinzukommen, damit mein Haus voll wird!24 Doch das sage ich euch: Von jenen Leuten, die zuerst eingeladen waren, wird keiner mein Mahl geniessen.25 Es zogen aber viele Leute mit ihm. Und er wandte sich um und sagte zu ihnen:26 Wer zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern und dazu auch sein eigenes Leben hasst, kann nicht mein Jünger sein. (Mt 5,11; Mt 9,24; Mt 10,37)27 Wer nicht sein Kreuz trägt und in meine Nachfolge tritt, kann nicht mein Jünger sein. (Lk 9,23)28 Wer von euch wird sich, wenn er einen Turm bauen will, nicht zuerst hinsetzen und die Kosten berechnen, ob er auch genug habe zur Ausführung.29 Es könnten sonst, wenn er das Fundament gelegt, den Bau aber nicht fertig gestellt hat, alle, die es sehen, sich über ihn lustig machen:30 Dieser Mensch hat zu bauen angefangen und war nicht in der Lage, es fertig zu stellen.31 Oder welcher König wird sich, wenn er auszieht, um mit einem anderen König Krieg zu führen, nicht zuerst hinsetzen und überlegen, ob er imstande ist, mit zehntausend Mann dem entgegenzutreten, der mit zwanzigtausend Mann gegen ihn anrückt?32 Andernfalls schickt er eine Gesandtschaft, solange jener noch weit weg ist, und bittet um Frieden.33 So kann denn keiner von euch, der sich nicht von allem lossagt, was er hat, mein Jünger sein. (Lk 5,11)34 Salz ist etwas Gutes. Wenn aber auch das Salz fade wird, womit soll es wieder salzig gemacht werden? (Mt 5,13; Mk 9,49)35 Es ist weder für den Acker noch für den Misthaufen zu gebrauchen; man wirft es fort. Wer Ohren hat zu hören, der höre! (Lk 8,8)

Lukas 14

Hoffnung für alle

von Biblica
1 An einem Sabbat war Jesus bei einem angesehenen Pharisäer zum Essen eingeladen. Scharf wurde er von allen Anwesenden beobachtet.2 Vor ihm stand ein Mann, der an Wassersucht[1] erkrankt war.3 Jesus fragte die Gesetzeslehrer und Pharisäer: »Erlaubt es das Gesetz, einen Menschen am Sabbat zu heilen, oder nicht?«4 Als sie ihm keine Antwort gaben, fasste Jesus den Kranken bei der Hand, heilte ihn und ließ ihn nach Hause gehen.5 Dann fragte er die Gäste: »Angenommen, euer Kind oder ein Ochse fällt in den Brunnen, was macht ihr dann? Zieht ihr sie nicht sofort heraus, auch wenn gerade Sabbat ist?«6 Darauf konnten sie nichts antworten.7 Als Jesus bemerkte, wie sich die Gäste um die Ehrenplätze drängten, nahm er dies als Beispiel und sagte:8 »Wenn du zu einer Hochzeit eingeladen wirst, dann begib dich nicht gleich oben auf den besten Platz. Es könnte ja noch jemand eintreffen, der angesehener ist als du.9 Mit ihm würde dann der Gastgeber zu dir kommen und sagen: ›Der Platz war für diesen Mann hier bestimmt!‹ Vor allen Gästen müsstest du dich an das Ende des Tisches begeben.10 Wäre es nicht besser, du setzt dich gleich dorthin? Wenn dich dann der Gastgeber begrüßt, wird er vielleicht zu dir sagen: ›Mein Freund, für dich habe ich einen besseren Platz!‹ Du wirst damit vor allen Gästen geehrt.11 Jeder, der sich selbst ehrt, wird gedemütigt werden; aber wer sich selbst erniedrigt, wird geehrt werden.«12 Dann wandte sich Jesus an seinen Gastgeber: »Zu einem Essen solltest du nicht nur deine Freunde, Geschwister, Verwandten oder die reichen Nachbarn einladen. Sie werden dir danken und dich wieder einladen. Dann hast du deine Belohnung schon gehabt.13 Bitte lieber die Armen, Verkrüppelten, Gelähmten und Blinden an deinen Tisch.14 Dann kannst du dich glücklich schätzen, denn du hast Menschen geholfen, die sich dir nicht erkenntlich zeigen können. Gott wird dich dafür belohnen, wenn er die von den Toten auferweckt, die nach seinem Willen gelebt haben.«15 Als einer von den Gästen das hörte, rief er Jesus zu: »Was für ein Glück muss das sein, wenn man beim Festmahl in Gottes Reich dabei ist!« (Mt 22,1)16 Jesus antwortete ihm mit einem Gleichnis: »Ein Mann bereitete ein großes Festessen vor, zu dem er viele Gäste einlud.17 Als alles fertig war, schickte er seinen Diener zu den Eingeladenen und ließ ihnen sagen: ›Kommt! Alles ist vorbereitet!‹18 Aber jeder hatte auf einmal Ausreden. Einer sagte: ›Ich habe ein Grundstück gekauft, das muss ich unbedingt besichtigen. Bitte entschuldige mich!‹19 Ein anderer: ›Es geht leider nicht. Ich habe mir fünf Gespanne Ochsen angeschafft. Die muss ich mir jetzt genauer ansehen!‹20 Ein dritter entschuldigte sich: ›Ich habe gerade erst geheiratet und kann deshalb nicht kommen.‹21 Der Diener kehrte zurück und berichtete alles seinem Herrn. Der wurde sehr zornig: ›Geh gleich auf die Straßen und Gassen der Stadt und hol die Bettler, Verkrüppelten, Blinden und Gelähmten herein!‹22 Der Diener kam zurück und berichtete: ›Herr, ich habe getan, was du mir aufgetragen hast. Aber noch immer sind Plätze frei!‹23 ›Geh auf die Landstraßen‹, befahl der Herr, ›und wer auch immer dir über den Weg läuft, den bring her! Alle sind eingeladen. Mein Haus soll voll werden.24 Aber von denen, die ich zuerst eingeladen habe, wird keiner auch nur einen einzigen Bissen bekommen.‹«25 Als Jesus sich wieder auf den Weg machte, wurde er von einer großen Menschenmenge begleitet. Er wandte sich zu ihnen um und sagte: (Mt 10,37)26 »Wenn einer mit mir gehen will, so muss ich für ihn wichtiger sein als seine Eltern,[2] seine Frau, seine Kinder, seine Geschwister, ja wichtiger als das eigene Leben. Sonst kann er nicht mein Jünger sein.27 Wer nicht bereit ist, sein Kreuz auf sich zu nehmen und mir nachzufolgen, der kann nicht mein Jünger sein.28 Stellt euch vor, jemand möchte einen Turm bauen. Wird er sich dann nicht vorher hinsetzen und die Kosten überschlagen?29 Er wird doch nicht einfach anfangen und riskieren, dass er bereits nach dem Bau des Fundaments aufhören muss. Wer es sieht, würde ihn auslachen30 und sagen: ›Einen Turm wollte er bauen! Aber sein Geld reichte nur für das Fundament!‹31 Oder stellt euch vor, ein König muss gegen einen anderen König in den Krieg ziehen: Wird er dann nicht vorher mit seinen Beratern überlegen, ob seine Armee mit 10.000 Mann die feindlichen Truppen schlagen kann, die mit 20.000 Mann anrücken?32 Wenn nicht, dann wird er, solange die Feinde noch weit entfernt sind, Unterhändler schicken, um über einen Frieden zu verhandeln.33 Überlegt auch ihr vorher, ob ihr wirklich bereit seid, alles für mich aufzugeben und mir nachzufolgen. Sonst könnt ihr nicht meine Jünger sein.34 Salz ist gut und notwendig. Wenn aber das Salz fade geworden ist, wodurch soll es seine Würzkraft wiedergewinnen?35 Es taugt nicht einmal als Dünger für den Acker. Man muss es wegwerfen. Wer Ohren hat, der soll auf meine Worte hören!«

Lukas 14

VOLXBIBEL

von SCM Verlag
1 An einem Sabbat, dem Feiertag der Juden, wurde Jesus von einem der Chefs von dieser religiösen Streberpartei, den Pharisäern, zu einem großen Essen eingeladen. Die anderen Gäste beobachteten dabei jeden Schritt von Jesus und nahmen ihn voll unter die Lupe.2 Plötzlich stand da ein Typ vor ihm, dessen Arme und Beine krass dick angeschwollen waren. Er hatte eine Stoffwechselerkrankung, die man Wassersucht nannte.3 Jetzt hatte Jesus mal ’ne Frage an die religiösen Profis und Streber: „Wie sieht’s aus, meine Herren, ist es gesetzlich verboten, Menschen am Sabbat zu heilen oder eher nicht?“4 Nachdem keiner eine Antwort hatte, berührte Jesus den kranken Mann. Der wurde sofort gesund! Danach schickte ihn Jesus nach Hause.5 Jesus sagte zu den Leuten: „Wer von euch würde am Sabbat denn nicht arbeiten, wenn Not am Mann ist? Wenn euer Sohn oder nur euer Pferd in eine Baugrube fällt, dann würdet ihr ihn doch auch da rausholen, egal, ob heute Sabbat ist oder nicht?!“6 Wieder wusste keiner, was er dazu sagen sollte.7 Irgendwann beobachtete Jesus, wie die Gäste beim Essen um die besten Plätze am großen Tisch kämpften.8 Er nutzte die Situation als Beispiel und sagte: „Wenn du auf eine Hochzeit eingeladen bist, dann setz dich nicht gleich auf den besten Platz. Könnte ja passieren, dass du zum Beispiel auf dem Sitz vom Brautvater landest.9 Und dann würde der Gastgeber ankommen und zu dir sagen: ‚Sorry, der Platz war für den Vater der Braut reserviert!‘ Wie peinlich, dann musst du vor allen Gästen aufstehen und dich auf den allerletzten Platz setzen, gleich neben den Herrenklos!10 Mein Tipp: Wenn du eingeladen bist, such dir einen Platz in der letzten Ecke. Wenn der Gastgeber dann ankommt und dich da sitzen sieht, wird er sagen: ‚Hallo, mein Freund! Komm doch weiter nach vorne, wir haben bestimmt noch einen besseren Platz für dich!‘ So stehst du gut vor den anderen da.11 Jeder, der darum kämpft, besser zu sein als der andere, wird runtergemacht werden. Wer still ist und sich kleiner macht, als er wirklich ist, den wird Gott groß rausbringen.“12 Schließlich sagte Jesus zu seinem Gastgeber: „Wenn du dir was zu essen machst oder eine Party veranstaltest, egal wann, dann lade nicht unbedingt deine Freunde ein oder deine Geschwister, irgendwelche Verwandte oder die Millionäre von nebenan. Was du da bestenfalls als Belohnung erwarten kannst, ist eine Rückeinladung, weiter nichts.13 Besser ist es, die Obdachlosen von der Straße, die Kranken und die Behinderten einzuladen, nämlich Leute, die es nötiger haben als die Menschen, denen es sowieso gut geht.14 Dann hast du Leuten geholfen, die dir das nicht wirklich zurückgeben können. Stattdessen wird Gott dir das zurückgeben, er wird dich krass dafür belohnen, wenn du irgendwann in der anderen Welt nach dem Tod sein wirst.“15 Einer von den Gästen hörte Jesus die ganze Zeit zu und rief dann laut: „Wie geil muss das sein, bei der Party von Gott auf der Gästeliste zu stehen!“16 Jesus antwortete mit einer Geschichte: „Ein Typ organisierte eine ganz fette Party, echt viele Leute waren eingeladen.17 Als die Vorbereitungen so gut wie abgeschlossen waren, ließ er alle geladenen Gäste von einem Hausangestellten anrufen: ‚Ihr könnt jetzt kommen! Alles ist fertig!‘18 Einer nach dem anderen sagte aber plötzlich ab. ‚Ich hab mir gerade einen neuen Computer gekauft, den muss ich noch einrichten! Tut mir leid!‘, sagte der Erste.19 Der Nächste meinte: ‚Ich hab mir gerade ein neues Auto gekauft, das muss ich heute noch unbedingt einfahren.‘20 Der Dritte sagte: ‚Ich hab diesen Abend schon lange meiner Frau versprochen, sorry, geht echt nicht. Wir sind erst ein paar Tage verheiratet!‘21 Der Angestellte erzählte seinem Chef von den Gesprächen und den Entschuldigungen. Der wurde voll sauer und sagte zu ihm: ‚Dann geh los auf die Straßen, zum Hauptbahnhof und unter die -Brücken. Lade alle Obdachlosen, Junkies, alle Kranken und Behinderten zu mir ein und bring sie hierher!‘22 Gesagt, getan, und als er wieder da war, meinte er zum Gastgeber: ‚Ist erledigt. Es sind aber immer noch Plätze frei!‘23 ‚Dann geh los und lade jeden ein, der kommen will, geh auf die Straßen und in die Klubs, geh in jede Kneipe und lade alle ein, damit die Bude voll wird!24 Ich kann euch sagen, Leute: Keiner der Menschen, die von Anfang an eingeladen waren, wird von den fetten Sachen, die ich vorbereitet hatte, auch nur einen Nachtisch abkriegen.‘“25 Sehr viele Leute waren jetzt mit Jesus unterwegs. Irgendwann drehte er sich zu ihnen um und sagte:26 „Wer mit mir leben will, muss einen radikalen Schnitt mit seiner Vergangenheit machen. Sein Vater und seine Mutter, seine Frau und seine Kinder und auch seine Geschwister müssen ihm unwichtig werden. Er muss sich sogar selbst total unwichtig sein. Nur wer so drauf kommt, gehört zu meinen Schülern.27 Wer nicht bereit ist, die heftigen Schwierigkeiten bis hin zur Todesstrafe auszuhalten, die er bekommen wird, nur weil er mit mir lebt, der gehört nicht zu mir.28 Wenn sich jemand ein Haus bauen will, dann rechnet er doch auch erst mal zusammen, wie viel Kohle er dafür braucht und ob er die überhaupt zusammenkriegt.29 Sonst steht zwar das Fundament, aber er kann nicht zu Ende bauen, weil das Konto leer ist. Die Leute würden ihn auslachen:30 ‚Ein ganzes Haus wollte er bauen? Jetzt ist gerade mal ein Fundament daraus geworden.‘31 Oder welche Regierung würde einem anderen Staat den Krieg erklären, wenn die Minister nicht wenigstens vorher beraten hätten, ob ihre Armee überhaupt dazu in der Lage ist, diesen Krieg zu gewinnen? Ob sie es mit einem Flugzeugträger schaffen würden, einen Krieg gegen ein Land mit zwei Flugzeugträgern zu gewinnen?32 Wenn die Rechnung nicht aufgeht, dann wird die Regierung dem Feind einen Unterhändler vorbeischicken, um die Friedensbedingungen auszuhandeln.33 Darum sag ich euch noch mal: Keiner von euch kann mein Schüler sein, wenn er nicht bereit dazu ist, alles aufzugeben.34 Anderes Beispiel: Salz ist wichtig zum Würzen von Essen, aber wenn es nicht mehr salzig ist, kannst du es auch gleich in die Tonne drücken. Man kann Salz nicht wieder salzig machen.35 Und Salz ohne Wirkung ist für nichts zu gebrauchen. Noch nicht mal als Dünger taugt es. Es gibt nur einen Ort, wo es hingehört: Auf den Müll! Jeder, der mir gut zuhört, soll auch kapieren, was ich sage!“

Lukas 14

Neue Genfer Übersetzung

von Genfer Bibelgesellschaft
1 An einem Sabbat war Jesus zum Essen im Haus eines führenden Pharisäers. Er wurde aufmerksam beobachtet.2 In seiner Nähe war ein Mann[1], der an Wassersucht litt.3 Jesus fragte die anwesenden Gesetzeslehrer und Pharisäer: »Ist es erlaubt, am Sabbat zu heilen, oder nicht?«4 Sie schwiegen. Da berührte er den Kranken, machte ihn gesund und ließ ihn gehen.5 Dann wandte er sich wieder zu den anderen und fragte sie: »Wenn einem von euch ein Kind[2] in den Brunnen fällt oder ein Tier[3], zieht er es dann nicht auf der Stelle wieder heraus, auch wenn es gerade Sabbat ist?«6 Darauf konnten sie ihm nichts erwidern.7 Jesus beobachtete, wie sich die Gäste die Ehrenplätze aussuchten. Das nahm er zum Anlass, sie auf etwas hinzuweisen[4].8 »Wenn du bei jemand zu einem Festessen[5] eingeladen bist«, sagte er, »dann nimm nicht oben am Tisch Platz[6]. Es könnte ja sein, dass einer von den anderen Gästen angesehener ist als du.9 Der Gastgeber, der euch beide, dich und ihn, eingeladen hat, müsste dann kommen und zu dir sagen: ›Mach ihm bitte Platz!‹ Und dir bliebe nichts anderes übrig, als dich beschämt ganz unten hinzusetzen.10 Nein, nimm ganz unten Platz[7], wenn du eingeladen bist. Wenn dann der Gastgeber kommt, wird er zu dir sagen: ›Mein Freund, nimm doch weiter oben Platz!‹ Und so wirst du vor allen geehrt, die mit dir eingeladen sind.11 Denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.«12 Dann wandte sich Jesus zu dem, der ihn eingeladen hatte, und sagte: »Wenn du Gäste einladen willst, ob zu einer einfachen Mahlzeit oder zu einem großen Essen[8], dann lade dazu nicht ´nur` deine Freunde, deine Brüder, sonstige Verwandte oder reiche Nachbarn ein. Sie würden dich wieder einladen, und das wäre dann deine ganze Belohnung[9].13 Nein, lade Arme, Behinderte, Gelähmte und Blinde ein, wenn du ein Essen gibst.14 Dann bist du glücklich zu preisen. Denn sie können es dir nicht vergelten; dafür wird es dir bei der Auferstehung der Gerechten vergolten werden.«15 Auf diese Worte Jesu hin rief einer der Gäste ihm zu: »Glücklich, wer am Festmahl im Reich Gottes teilnehmen darf!« (Mt 22,1)16 Jesus antwortete ihm darauf ´mit einem Gleichnis`. Er sagte: »Ein Mann bereitete ein großes Festessen vor, zu dem er viele Gäste einlud.17 Als es dann soweit war, schickte er seinen Diener und ließ den Gästen sagen: ›Kommt, alles ist bereit!‹18 Doch jetzt brachte einer nach dem anderen eine Entschuldigung vor. Der erste sagte[10]: ›Ich habe einen Acker gekauft und muss unbedingt hingehen und ihn besichtigen. Bitte entschuldige mich.‹19 Ein anderer sagte: ›Ich habe fünf Ochsengespanne[11] gekauft und gehe sie mir jetzt genauer ansehen[12]. Bitte entschuldige mich.‹20 Und ein dritter sagte: ›Ich habe gerade erst geheiratet; darum kann ich nicht kommen.‹21 Der Diener kam zu seinem Herrn zurück und berichtete ihm das alles. Da wurde der Herr zornig und befahl ihm: ›Geh schnell auf die Straßen[13] und Gassen der Stadt und hol die Armen, die Behinderten, die Blinden und die Gelähmten herein!‹22 Bald darauf meldete der Diener: ›Herr, was du befohlen hast, ist ausgeführt. Aber es ist noch mehr Platz vorhanden.‹23 Da befahl ihm der Herr: ›Geh auf die Feldwege[14] und an die Zäune und dränge ´alle, die du dort findest,` zu kommen, damit mein Haus voll wird!24 Denn eines sage ich euch: Von jenen Leuten, die ursprünglich eingeladen waren, wird keiner etwas von meinem Festessen bekommen.‹«25 Scharen von Menschen begleiteten Jesus, als er weiterzog. Da wandte er sich zu ihnen um und sagte: (Mt 10,37; Mt 16,24)26 »Wenn jemand zu mir kommen will, muss er alles andere zurückstellen – Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein eigenes Leben; sonst kann er[15] nicht mein Jünger sein.27 Wer nicht sein Kreuz trägt und mir auf meinem Weg folgt[16], der kann nicht mein Jünger sein.28 Angenommen, jemand von euch möchte ein Haus[17] bauen. Setzt er sich da nicht zuerst hin und überschlägt die Kosten? Er muss doch wissen, ob seine Mittel reichen, um das Vorhaben auszuführen.29 Sonst kann er, nachdem er das Fundament gelegt hat, den Bau vielleicht nicht vollenden, und alle, die das sehen, werden ihn verspotten30 und sagen: › ´Seht euch das an!` Dieser Mensch hat angefangen zu bauen und war nicht imstande, es zu Ende zu führen.‹31 Oder nehmen wir an, ein König macht sich auf, um gegen einen anderen König in den Krieg zu ziehen. Wird er sich da nicht zuerst hinsetzen und überlegen, ob er in der Lage ist, sich mit seinem Heer von zehntausend Mann einem Feind entgegenzustellen, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt?32 Wenn er sich nicht für stark genug hält, wird er, solange der andere noch weit weg ist, eine Abordnung zu ihm schicken, um Friedensbedingungen auszuhandeln[18].33 Darum kann auch keiner von euch mein Jünger sein, wenn er sich nicht von allem trennt, was er hat.34 Salz ist etwas Gutes. Wenn jedoch das Salz seine Kraft verliert, womit soll man sie ihm wiedergeben[19]?35 Es ist dann nicht einmal mehr als Dünger für den Acker geeignet[20]; man kann es nur noch wegwerfen. Wer Ohren hat und hören kann, der höre!«