Markus 1

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Dies ist der Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes.2 Wie geschrieben steht im Propheten Jesaja: »Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg bereiten soll.« (2Mo 23,20; Mal 3,1; Mt 3,1; Mt 11,10; Lk 3,1; Joh 1,19)3 »Es ist eine Stimme eines Predigers[1] in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Steige eben!«, (Jes 40,3)4 so war Johannes in der Wüste, taufte und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden.5 Und es ging zu ihm hinaus das ganze judäische Land und alle Leute von Jerusalem und ließen sich von ihm taufen im Jordan und bekannten ihre Sünden.6 Und Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Lenden und aß Heuschrecken und wilden Honig. (2Kön 1,8)7 Und er predigte und sprach: Nach mir kommt der, der stärker ist als ich; ich bin nicht wert, dass ich mich vor ihm bücke und die Riemen seiner Schuhe löse.8 Ich habe euch mit Wasser getauft; aber er wird euch mit dem Heiligen Geist taufen. (Joh 1,33)9 Und es begab sich zu der Zeit, dass Jesus aus Nazareth in Galiläa kam und ließ sich taufen von Johannes im Jordan. (Mt 2,23; Mt 3,13; Lk 3,21; Lk 4,1; Joh 1,32)10 Und alsbald, als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass sich der Himmel auftat und der Geist wie eine Taube herabkam auf ihn.11 Und da geschah eine Stimme vom Himmel: Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen. (Ps 2,7; Jes 42,1; Mk 9,7; Mk 15,39)12 Und alsbald trieb ihn der Geist in die Wüste;13 und er war in der Wüste vierzig Tage und wurde versucht von dem Satan und war bei den Tieren, und die Engel dienten ihm.14 Nachdem aber Johannes überantwortet war, kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium Gottes (Mt 4,12; Mk 6,17; Lk 4,14)15 und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium! (Gal 4,4)16 Als er aber am Galiläischen Meer entlangging, sah er Simon und Andreas, Simons Bruder, wie sie ihre Netze ins Meer warfen; denn sie waren Fischer. (Mt 4,18; Lk 5,1; Joh 1,35)17 Und Jesus sprach zu ihnen: Kommt, folgt mir nach; ich will euch zu Menschenfischern machen!18 Und sogleich verließen sie ihre Netze und folgten ihm nach.19 Und als er ein wenig weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, wie sie im Boot die Netze flickten.20 Und sogleich rief er sie, und sie ließen ihren Vater Zebedäus im Boot mit den Tagelöhnern und gingen fort, ihm nach.21 Und sie gingen hinein nach Kapernaum; und alsbald am Sabbat ging er in die Synagoge und lehrte. (Mt 8,14; Lk 4,31)22 Und sie entsetzten sich über seine Lehre; denn er lehrte sie mit Vollmacht und nicht wie die Schriftgelehrten. (Mt 7,28; Mk 11,18)23 Und alsbald war in ihrer Synagoge ein Mensch, besessen von einem unreinen Geist[2]; der schrie:24 Was haben wir mit dir zu schaffen, Jesus von Nazareth? Bist du gekommen, uns zu vernichten? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes! (Mk 5,7)25 Und Jesus bedrohte ihn und sprach: Verstumme und fahre aus von ihm!26 Und der unreine Geist riss ihn hin und her und schrie laut und fuhr aus von ihm. (Mk 9,26)27 Und sie entsetzten sich alle, sodass sie sich untereinander befragten und sprachen: Was ist das? Eine neue Lehre in Vollmacht! Er gebietet auch den unreinen Geistern, und sie gehorchen ihm!28 Und die Kunde von ihm erscholl alsbald überall in das ganze Land um Galiläa.29 Und alsbald gingen sie aus der Synagoge und kamen in das Haus des Simon und Andreas mit Jakobus und Johannes.30 Die Schwiegermutter Simons aber lag darnieder und hatte das Fieber; und alsbald sagten sie ihm von ihr.31 Und er trat zu ihr, ergriff sie bei der Hand und richtete sie auf; und das Fieber verließ sie, und sie diente ihnen.32 Am Abend aber, da die Sonne untergegangen war, brachten sie zu ihm alle Kranken und Besessenen.33 Und die ganze Stadt war versammelt vor der Tür.34 Und er heilte viele, die an mancherlei Krankheiten litten, und trieb viele Dämonen aus und ließ die Dämonen nicht reden; denn sie kannten ihn. (Mk 3,11)35 Und am Morgen, noch vor Tage, stand er auf und ging hinaus. Und er ging an eine einsame Stätte und betete dort. (Mt 14,23; Lk 5,16)36 Und Simon und die bei ihm waren, eilten ihm nach.37 Und da sie ihn fanden, sprachen sie zu ihm: Jedermann sucht dich.38 Und er sprach zu ihnen: Lasst uns anderswohin gehen, in die nächsten Orte, dass ich auch dort predige; denn dazu bin ich gekommen.39 Und er kam und predigte in ihren Synagogen in ganz Galiläa und trieb die Dämonen aus. (Mt 4,23; Mt 9,35)40 Und es kam zu ihm ein Aussätziger, der bat ihn, kniete nieder und sprach zu ihm: Willst du, so kannst du mich reinigen. (Mt 8,2; Lk 5,12)41 Und es jammerte ihn, und er streckte seine Hand aus, rührte ihn an und sprach zu ihm: Ich will’s tun; sei rein!42 Und alsbald wich der Aussatz von ihm, und er wurde rein.43 Und Jesus bedrohte ihn und trieb ihn alsbald von sich44 und sprach zu ihm: Sieh zu, dass du niemandem etwas sagst; sondern geh hin und zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, was Mose geboten hat, ihnen zum Zeugnis. (3Mo 14,2; Mk 5,43; Mk 7,36)45 Er aber ging fort und fing an, viel davon zu reden und die Geschichte bekannt zu machen, sodass Jesus hinfort nicht mehr öffentlich in eine Stadt gehen konnte; sondern er war draußen an einsamen Orten; und sie kamen zu ihm von allen Enden.

Markus 1

VOLXBIBEL

von SCM Verlag
1 Hier geht es um eine sehr coole Sache, wirklich gute Nachrichten für alle, es geht um Jesus Christus, den Sohn von Gott!2 Es fing alles genau so an, wie es der Prophet Jesaja schon in den alten Schriften vorhergesagt hatte: „Pass auf! Ich werde jemanden losschicken, der den Weg für dich schon mal vorbereitet.3 Der ist wie ein Megafon, man hört ihn schon von Weitem. Er wird in der Wüste rufen: ‚Macht den Weg frei für den Chef! Teert seine Straße frisch!‘“4 Dieser Dude hieß Johannes. Er lebte mitten in der Wüste und forderte die Leute auf, sich bei einem religiösen Ritual waschen zu lassen, und nannte das Taufe. Es sollte ein Zeichen dafür sein, dass man sein Leben ändern wollte.5 Aus der ganzen Gegend kamen die Leute angereist, um sich seine Reden anzuhören. Sie gaben zu, dass sie Mist gebaut hatten, und dann taufte er sie.6 Johannes hatte Klamotten aus Kamelhaaren und trug dazu einen Ledergürtel. Er aß nur Heuschrecken und Honig, so krass drauf war er.7 Er sagte allen Leuten: „Bald wird einer da sein, der ist total wichtig und groß. Im Vergleich zu ihm würd ich immer den -Kürzeren ziehen, ich bin noch nicht mal wert, mich vor ihm in den Dreck zu knien, um ihm die Schuhe auszuziehn.8 Ich hab euch nur mit Wasser getauft. Der wird euch aber mit der ganz besonders krassen Kraft von Gott taufen, mit dem Heiligen Geist!“9 Schließlich kam Jesus, der aus der Stadt Nazareth stammte, bei ihm vorbei, denn er wollte sich auch taufen lassen.10 Als er nach der Taufe wieder aus dem Wasser hochkam, öffnete sich der Himmel ganz plötzlich über ihm. Der Geist von Gott schwebte zu ihm hinunter, und zwar in Form einer Taube.11 Und dann hörte man plötzlich eine Stimme aus dem Himmel, die laut sagte: „Du bist mein Sohn, den ich sehr liebe. Ich freue mich total über dich!“12 Kurze Zeit später stärkte Gott ihn mit seiner Kraft und führte ihn in die Wüste.13 Vierzig Tage verbrachte Jesus dort. Satan versuchte, ihn dabei die ganze Zeit vom richtigen Weg abzubringen. Er lebte dort mit den Tieren zusammen, und es kamen immer mal ein paar Engel vorbei, die sich um ihn kümmerten.14 Nachdem Johannes von Herodes Antipas, der damals die Macht in Israel hatte, in den Knast gesteckt worden war, zog Jesus nach Galiläa, um dort allen die gute Nachricht von Gott zu erzählen. Er sagte dabei so Sachen wie:15 „Es geht los, Leute! Es hat eine neue Zeit begonnen, eine Zeit, in der Gott das Sagen hat. Hört auf, Dinge zu tun, die Gott nicht will! Setzt euer Vertrauen auf diese neue gute Nachricht!“16 Am See Genezareth traf Jesus auf Simon und dessen Bruder Andreas. Die waren von Beruf Fischer und gerade bei der Arbeit.17 Jesus meinte zu den beiden: „Hey, ihr zwei! Packt eure Klamotten und kommt mit! Ihr werdet von mir einen neuen Beruf lernen. Anstatt Fische sollt ihr jetzt Menschen fischen: Ich will euch beibringen, wie man Menschen dazu bringt, mit Gott zu leben!“18 Die zwei ließen sofort alles stehen und liegen und gingen mit ihm mit.19 Gleich um die Ecke hingen zwei Brüder in ihrem Boot rum und flickten Netze: Jakobus und Johannes, die Söhne von Zebedäus.20 Zu denen sagte Jesus auch nur: „Mitkommen!“, und beide folgten ihm sofort. Sie ließen ihren Vater bei den Saisonarbeitern, die auch mit im Boot waren, zurück und gingen mit ihm.21 Schließlich kamen sie in die Stadt Kapernaum. An dem besonderen religiösen Feiertag, dem Sabbat, ging Jesus in die Synagoge, um den Leuten dort was beizubringen. In der -Synagoge wurde am Sabbat immer der Gottesdienst gefeiert.22 Alle, die da waren, merkten sofort, dass er es total draufhatte. Auf die Art, wie er Dinge erklärte und mit ihnen redete, merkte man sofort, dass er etwas Besonderes war. Was er sagte, strahlte Kraft aus und war nicht nur so ein dünnes Rumgelabere wie bei den religiösen Profis, diesen Schriftgelehrten. Jeder kriegte mit, dass Gott höchstpersönlich durch Jesus zu ihnen redete.23 In der Synagoge war ein Typ, der hatte so einen fiesen Geist in sich, einen Dämon.24 Der fing voll an zu zappeln und schrie: „Was willst du, Jesus? Bist du da, um uns Dämonen fertigzumachen? Ich weiß genau, wer du bist. Du bist der Auserwählte von Gott!“25 „Halt die Klappe!“, schrie Jesus zurück. „Verlass diesen Typen!“26 Der Dämon tobte in dem Typen so, dass es ihn hin und her riss, bis er den Mann mit einem lauten Schrei verließ.27 Den Zuschauern fiel da erst mal die Kinnlade runter, und sie waren total geschockt! Sie steckten die Köpfe zusammen und meinten: „Was sind das denn für krasse Sachen, die der da erzählt? Und woher hat er diese Power? Sogar die Dämonen müssen tun, was er sagt!“28 Die News verbreiteten sich wie ein Lauffeuer in ganz Galiläa.29 Als Jesus aus der Synagoge draußen war, wollte er noch Simon und Andreas besuchen gehen. Jakobus und Johannes waren auch dabei.30 Die Schwiegermutter von Simon war sehr krank. Sie hatte Grippe und lag mit 40°C Fieber im Bett. Als sie Jesus das berichtet hatten,31 ging er in ihr Zimmer und nahm ihre Hand. Dann zog er sie aus dem Bett hoch, und im selben Augenblick war das Fieber weg! Die Frau ging dann in die Küche und machte eine Runde Pizza für alle.32 Abends nach Sonnenuntergang wurden alle Leute bei Jesus vorbeigebracht, die irgendwie krank waren oder Probleme mit Dämonen hatten.33 Die ganze Stadt stand plötzlich an der Tür und wollte was.34 Sehr viele Leute wurden an dem Abend von Jesus geheilt. Er bekämpfte viele Dämonen erfolgreich und befahl ihnen, die Menschen zu verlassen. Jesus gab den Dämonen immer die Order, bloß ihr Maul zu halten. Denn die wussten genau, wer ihnen da gegenüberstand.35 Am nächsten Morgen ging Jesus ganz früh an einen Ort, wo er ganz alleine sein konnte, um zu beten.36 Später kamen Simon und die anderen hinterher.37 Als sie ihn gefunden hatten, meinte einer: „Hey, Jesus, alle fragen nach dir und wollen wissen, wo du bist!“38 „Wir haben eine lange Tour vor uns, ich will noch in anderen Städten von Gottes Sache erzählen. Das ist mein Job, dazu bin ich da.“39 Also zog er durch das ganze Gebiet von Galiläa. Er predigte in den Synagogen, und bei vielen Leuten vertrieb er auch die bösen Geister aus ihrem Körper.40 Irgendwann kam ein Typ bei ihm an, der Corona hatte, was sehr ansteckend war. Er kniete sich vor Jesus hin und bettelte: „Herr Jesus! Ich weiß, wenn Sie wollen, dann können Sie mich gesund machen!“41 Der Typ tat Jesus voll leid. Er fasste ihn an und sagte: „Ist in Ordnung. Du bist jetzt gesund!“42 Sofort war die Krankheit weg, und er war komplett geheilt!43 Jesus verpasste ihm aber erst mal einen Maulkorb:44 „Erzähl das jetzt nicht überall rum, sondern mach das, was in den Geset- zen von Mose steht: Geh zu einem Priester, damit der bestätigt, dass deine Krankheit weg ist. Und zum Schluss vergiss nicht, für Gott so ein Opfer durchzuziehen. Damit wird auch klar, dass du wirklich von Gott geheilt worden bist.“45 Aber der Typ hielt sich nicht an die Abmachung. Völlig begeistert erzählte er jedem, den er traf, von seiner Heilung. Dadurch wurde Jesus berühmt und konnte sich nicht mehr überall blicken lassen. Schließlich war er nur noch an Plätzen, die nicht so viele Leute kannten. Aber auch dort waren schnell viele Menschen versammelt.

Markus 1

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 So beginnt die gute Botschaft von Jesus Christus, dem Sohn Gottes.[1] (Ps 2,7; Mt 1,1; Joh 1,34; 1Joh 4,15)2 Im Buch des Propheten Jesaja steht: »Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her. Er wird dir den Weg bereiten.[2] (Jes 40,3; Mal 3,1; Joh 1,23)3 Er ist eine Stimme, die in der Wüste ruft: ›Schafft Raum für das Kommen des Herrn! Ebnet ihm den Weg!‹[3]«4 Dieser Bote war Johannes der Täufer. Er lebte in der Wüste und forderte die Menschen auf, sich taufen zu lassen als Zeichen dafür, dass sie sich von ihren Sünden abgekehrt und Gott zugewandt hatten, um Vergebung ihrer Sünden zu erhalten[4]. (Apg 13,24; Apg 19,4)5 Aus ganz Jerusalem und Judäa strömten die Menschen in die Wüste hinaus, um Johannes zu sehen und zu hören. Und wenn sie ihre Sünden bekannten, taufte er sie im Jordan.6 Seine Kleider waren aus Kamelhaar gewebt, und er trug einen Ledergürtel; seine Nahrung bestand aus Heuschrecken und wildem Honig. (3Mo 11,22; 2Kön 1,8; Sach 13,4)7 Er verkündete: »Bald wird einer kommen, der stärker ist als ich; ich bin nicht einmal wert, sein Diener zu sein[5]. (Apg 13,25)8 Ich habe euch nur mit[6] Wasser getauft, aber er wird euch mit dem Heiligen Geist taufen!« (Joe 3,1; Apg 2,4; Apg 10,45; Apg 11,16)9 Eines Tages kam Jesus aus Nazareth in Galiläa und ließ sich von Johannes im Jordan taufen.10 Als er aus dem Wasser stieg, sah er, wie der Himmel sich öffnete und der Heilige Geist wie eine Taube auf ihn herabkam.11 Und aus dem Himmel sprach eine Stimme: »Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich große Freude.« (1Mo 22,2; Ps 2,7; Jes 42,1; Mt 12,18; Mt 17,5; Mk 9,7; Lk 9,35; 2Petr 1,17)12 Gleich darauf drängte der Heilige Geist Jesus, in die Wüste zu gehen.13 Vierzig Tage lang wurde er dort vom Satan versucht. Er lebte mitten unter den wilden Tieren, und Engel sorgten für ihn.14 Nachdem Johannes durch Herodes Antipas verhaftet worden war, ging Jesus nach Galiläa, um dort die Botschaft Gottes zu predigen. (Mk 6,17)15 »Jetzt ist die Zeit gekommen«, verkündete er. »Das Reich Gottes ist nahe[7]! Kehrt euch ab von euren Sünden und glaubt an diese gute Botschaft!« (Gal 4,4; Eph 1,10)16 Eines Tages, als Jesus am Ufer des Sees Genezareth entlangging, sah er Simon[8] und seinen Bruder Andreas. Sie warfen gerade ihr Netz aus, denn sie waren Fischer.17 Jesus rief ihnen zu: »Kommt mit und folgt mir nach. Ich will euch zeigen, wie man Menschen fischt!«18 Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm nach.19 Nicht weit davon entfernt sah Jesus die Söhne des Zebedäus, Jakobus und Johannes. Sie saßen in einem Boot und flickten ihre Netze. (Mt 10,2; Mk 3,17; Mk 10,35; Lk 5,10)20 Auch sie forderte er auf, mit ihm zu kommen. Und ohne zu zögern ließen sie ihren Vater Zebedäus bei den Tagelöhnern im Boot zurück und gingen mit ihm.21 Sie kamen in die Stadt Kapernaum. Am Sabbat ging Jesus in die Synagoge und lehrte dort die Menschen.22 Sie waren von seiner Lehre überwältigt, denn er sprach – anders als die Schriftgelehrten – mit Vollmacht. (Mt 7,28)23 In der Synagoge war ein Mann, der von einem bösen Geist besessen war.24 Er fing an zu rufen: »Was willst du von uns, Jesus von Nazareth? Bist du gekommen, um uns zu vernichten? Ich weiß, wer du bist – der Heilige Gottes, den er gesandt hat!« (Mt 8,29; Joh 6,69)25 »Schweig!«, herrschte Jesus ihn an. »Verlass diesen Mann.«26 Da schüttelte der böse Geist den Mann hin und her, schrie auf und verließ ihn. (Mk 9,20)27 Staunen erfasste die Zuschauer, und sie redeten untereinander darüber. »Was ist das für eine neue Lehre, die so viel Vollmacht hat?«, fragten sie einander aufgeregt. »Sogar böse Geister gehorchen seinem Befehl!«28 Und die Nachricht von dem, was Jesus getan hatte, verbreitete sich rasch in ganz Galiläa.29 Nachdem Jesus und seine Jünger die Synagoge verlassen hatten, gingen sie zum Haus von Simon und Andreas; auch Jakobus und Johannes kamen mit.30 Simons Schwiegermutter war krank und lag mit hohem Fieber im Bett. Sofort erzählten sie Jesus von ihr.31 Er trat an ihr Bett, nahm ihre Hand und half ihr, sich aufzusetzen. Da verschwand das Fieber, und sie stand auf und machte ihnen etwas zu essen.32 Am Abend nach Sonnenuntergang brachte man alle Kranken und von Dämonen besessenen Menschen zu Jesus.33 Vor dem Haus versammelte sich eine große Menschenmenge, Leute aus ganz Kapernaum waren gekommen.34 Jesus heilte viele Menschen, die an den verschiedensten Krankheiten litten, und befahl vielen Dämonen, ihre Opfer zu verlassen. Den Dämonen verbot er zu sprechen, denn sie wussten, wer er war. (Mk 3,12)35 Ganz früh, es war noch Nacht, ging Jesus allein an einen einsamen Ort, um zu beten.36 Später suchten ihn Simon und die anderen.37 Als sie ihn gefunden hatten, sagten sie zu ihm: »Alle fragen nach dir.«38 Doch er entgegnete: »Wir müssen auch in die anderen Städte gehen, damit ich auch dort predige; denn dazu bin ich gekommen.« (Jes 61,1)39 Und so zog er durch das ganze Gebiet von Galiläa, predigte in den Synagogen und trieb bei vielen Menschen Dämonen aus. (Mt 4,23; Mt 9,35)40 Ein Aussätziger kam zu Jesus, kniete vor ihm nieder und bat ihn, ihn zu heilen. »Wenn du willst, kannst du mich gesund machen[9]«, sagte er.41 Jesus hatte Mitleid mit ihm[10] und berührte ihn. »Ich will es tun«, sagte er. »Sei gesund!«[11]42 Im selben Augenblick verschwand der Aussatz und der Mann war geheilt.43 Daraufhin schickte Jesus ihn sofort weg und befahl ihm:44 »Geh zum Priester und lass dich von ihm untersuchen. Sprich unterwegs mit niemandem. Nimm das Opfer mit, das Mose für die Heilung von Aussatz vorgeschrieben hat. Das soll für alle ein Beweis deiner Heilung sein.« (3Mo 14,1)45 Doch als der Mann wegging, fing er sofort an, überall zu erzählen, was ihm widerfahren war, sodass Jesus sich bald in keiner Stadt mehr öffentlich zeigen konnte und sich nur noch an abgeschiedenen Orten aufhielt. Aber auch dort strömten die Menschen von überall her zu ihm.