Jesaja 47

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Herunter, setze dich in den Staub, Jungfrau, du Tochter Babel! Setze dich auf die Erde, du Tochter der Chaldäer, da ist kein Thron mehr. Man wird dich nicht mehr nennen »Zarte und Verwöhnte«. (Jes 52,2)2 Nimm die Mühle und mahle Mehl, decke auf deinen Schleier! Hebe die Schleppe, entblöße den Schenkel, wate durch Ströme,3 dass deine Blöße aufgedeckt und deine Schande gesehen werde! Ich will mich rächen, unerbittlich. (Nah 3,5)4 Unser Erlöser ist der Heilige Israels – HERR Zebaoth ist sein Name.5 Setze dich stumm hin, geh in die Finsternis, du Tochter der Chaldäer! Denn du sollst nicht mehr heißen »Herrin über Königreiche«.6 Als ich über mein Volk zornig war und mein Erbe entheiligte, gab ich sie in deine Hand; aber du erwiesest ihnen keine Barmherzigkeit, auch über die Alten machtest du dein Joch allzu schwer. (Sach 1,15)7 Du dachtest: Ich bin eine Herrin für immer. Du hattest noch nicht zu Herzen genommen noch daran gedacht, wie es hernach werden könnte.8 So höre nun dies, die du in Wollust lebst und so sicher sitzt und sprichst in deinem Herzen: »Ich bin’s und sonst keine; ich werde keine Witwe werden noch ohne Kinder sein«: (Zef 2,15; Offb 18,7)9 Dies beides wird plötzlich über dich kommen auf einen Tag, dass du Witwe und ohne Kinder bist. Ja, es wird in vollem Maße über dich kommen trotz der Menge deiner Zaubereien und trotz der großen Macht deiner Beschwörungen.10 Denn du hast dich auf deine Bosheit verlassen, als du dachtest: Niemand sieht mich! Deine Weisheit und Kunst hat dich verleitet, dass du in deinem Herzen sprachst: Ich bin’s und sonst keine! (Ps 10,11)11 Aber nun wird über dich Unglück kommen, das du nicht wegzuzaubern weißt, und Unheil wird auf dich fallen, das du nicht durch Sühne abwenden kannst. Und es wird plötzlich ein Verderben über dich kommen, dessen du dich nicht versiehst.12 So tritt nun auf mit deinen Beschwörungen und der Menge deiner Zaubereien, um die du dich von deiner Jugend auf bemüht hast, ob du dir helfen und es abwenden kannst. (Dan 2,2)13 Du hast dich müde gemacht mit der Menge deiner Pläne. Es sollen hertreten und dir helfen die Meister des Himmelslaufs und die Sterngucker, die an jedem Neumond kundtun, was über dich kommen werde!14 Siehe, sie sind wie Stoppeln, die das Feuer verbrennt, sie können ihr Leben nicht erretten vor der Flamme Gewalt. Denn es wird nicht eine Glut sein, an der man sich wärmen, oder ein Feuer, um das man sitzen könnte.15 So sind alle, um die du dich bemüht hast, die mit dir Handel trieben von deiner Jugend auf: Ein jeder wird hierhin und dorthin wanken, und du hast keinen Retter.

Jesaja 47

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Steige herab und setze dich in den Staub, o Jungfrau, Tochter Babel! Setze dich auf die Erde, ohne Thron, du Tochter der Chaldäer! Denn man wird dich nicht mehr die Verwöhnte und Verzärtelte nennen. (Jes 3,26; Jes 47,8; Jer 48,18)2 Nimm die Mühle hervor und mahle Mehl; nimm deinen Schleier ab und hebe die Schleppe auf; entblöße die Schenkel, wate durch die Flüsse. (2Mo 11,5; 2Sam 6,20; Jes 20,4; Mt 24,41)3 Deine Blöße soll enthüllt und deine Schande gesehen werden; ich will Rache nehmen und keinen Menschen schonen! (Jes 35,4; Jer 13,26; Jer 50,28; Nah 3,5; Röm 12,19)4 Unser Erlöser — sein Name ist HERR der Heerscharen, der Heilige Israels! (Jes 43,3; Jes 43,14; Jer 31,10; Jer 50,34)5 Setze dich schweigend hin und geh in die Finsternis, du Tochter der Chaldäer! Denn man wird dich nicht mehr »Beherrscherin der Königreiche« nennen. (1Sam 2,9; Jes 13,19; Dan 2,44; Mt 22,13; Jud 1,13)6 Ich war über mein Volk so erzürnt, dass ich mein Erbteil entweihte und in deine Gewalt gab; du aber hast ihnen keine Barmherzigkeit erwiesen, [selbst] auf den Greis hast du ein schweres Joch gelegt. (5Mo 28,50; 2Kön 23,26; 2Chr 36,16; Kla 4,16; Kla 5,22; Sach 1,12)7 Und du hast gedacht: »Ich werde ewiglich Gebieterin sein«, und hast dir dies nicht zu Herzen genommen und nicht bedacht, was danach kommen würde. (5Mo 32,29; Jes 47,5; Offb 18,7)8 Nun aber höre, du Üppige, die sorglos thront, die in ihrem Herzen spricht: »Ich bin’s und sonst niemand! Ich werde nicht als Witwe dasitzen, noch erleben, wie mir die Kinder geraubt werden!« (Jes 47,7; Jer 50,31; Zef 2,15)9 Dennoch wird dir beides begegnen in einem Augenblick, an einem Tag: Die Kinder werden dir geraubt, und Witwe wirst du sein; mit großer Macht werden sie über dich kommen trotz der Menge deiner Zaubereien und der großen Anzahl deiner Beschwörungen. (Jes 13,16; Jes 47,12; Dan 5,7; Dan 5,30; Nah 3,4; Offb 18,8; Offb 18,23)10 Denn du vertrautest auf deine Bosheit und sprachst: »Niemand sieht mich!« Deine Weisheit und dein Wissen haben dich verführt, dass du bei dir selbst gedacht hast: »Ich bin’s und sonst niemand!« (Ps 94,7; Pred 8,8; Jes 28,15; Jes 29,15; Jes 47,8; Jer 2,19; Hes 28,2; Dan 4,25; 1Kor 3,19)11 Darum wird ein Unglück über dich kommen, das du nicht wegzaubern kannst; und ein Verderben wird dich überfallen, das du nicht abzuwenden vermagst; plötzlich wird eine Verwüstung über dich kommen, von der du nichts ahnst. (Jer 51,38; Dan 5,25; 1Thess 5,3; Offb 18,10)12 Tritt doch auf mit deinen Beschwörungen und mit der Menge deiner Zaubereien, mit denen du dich abgemüht hast von Jugend auf! Vielleicht vermagst du zu helfen; vielleicht kannst du Schrecken einflößen. (2Mo 9,11; Jes 19,3; Jes 19,12; Dan 5,7)13 Du bist müde geworden von der Menge deiner Beratungen. So lass sie doch herzutreten und dich retten, die den Himmel einteilen, die Sternseher, die jeden Neumond ankündigen, was über dich kommen soll! (Jes 44,25; Dan 2,2; Dan 2,10)14 Siehe, sie sind geworden wie Stoppeln, die das Feuer verbrannt hat; sie werden ihre Seele nicht vor der Gewalt der Flammen erretten; denn es wird keine Kohlenglut sein, an der man sich wärmen und kein Ofen, an dem man sitzen könnte. (Nah 1,10; Mal 3,19; Mt 10,28; Mt 16,25)15 So sind die für dich geworden, um die du dich bemüht hast, sie, mit denen du Handel getrieben hast von Jugend auf: Jeder von ihnen irrt auf seinem eigenen Weg davon, und keiner hilft dir! (Jes 13,14; Jes 45,21; Jer 50,16)

Jesaja 47

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Der HERR sagt: »Steig von deinem Thron herunter, Babylon, du stolze Jungfrau! In den Staub musst du dich setzen, niemand wird dich fortan nennen ›die verwöhnte zarte Dame‹. (Jes 13,1)2 Sklavenarbeit wird dein Los sein: Bück dich nieder, dreh den Mühlstein. Weg den Schleier, weg die Schleppe! Raff das Kleid hoch, geh durch Pfützen!3 Jeder sehe deine Blöße, offenbar sei deine Schande. Ich, der HERR, will jetzt vergelten, niemand soll mich daran hindern.«4 Ja, der HERR ist unser Retter, ihm gehorchen alle Mächte,[1] er ist unser heiliger Gott.5 »Hör, was ich, der HERR, dir sage: Babylon, du musst ins Dunkel, einsam in der Stille sitzen, niemand wird dich künftig nennen ›Herrin vieler Königreiche‹.6 Auf mein Volk war ich sehr zornig, gab mein Land dem Feinde preis, lieferte mein Volk dir aus. Doch du hattest kein Erbarmen; auch die hochbetagten Alten hast du mitleidlos geschunden. (Sach 1,15)7 Und du sagtest: ›Ewig leb ich, ewig bleibe ich die Herrin!‹ Dachtest nicht, was deine Taten dir am Ende bringen würden. (Jes 37,24)8 Üppig lebst du, Wohlstand liebst du, wiegst dich stets in Sicherheit. Ja, du sagst: ›Ich bin die Größte! Neben mir kommt keiner auf. Niemals werd ich Witwe sein, ohne Zahl sind meine Kinder!‹ (Zef 2,15; Offb 18,7)9 Doch an einem Tag verlierst du, was bis jetzt dein Ruhm und Stolz ist: Du verlierst den Mann, die Kinder, einsam, schutzlos stehst du da. Nichts kann dich davor bewahren, Zaubersprüche helfen nicht.10 Doch du denkst noch: ›Ungestraft bleiben meine bösen Taten; es gibt keinen, der sie sieht.‹ Durch dein Wissen, deine Weisheit ließt du dich zum Stolz verleiten, sagtest: ›Ja, ich bin die Größte! Neben mir kommt keiner auf!‹ (Ps 14,1; Hes 28,3)11 Doch schon naht sich dir das Unglück! Eh du dessen dich versiehst, stürzt du plötzlich ins Verderben. Du hast es nicht kommen sehen und du kannst ihm nicht entrinnen, nicht durch Zauber, nicht durch Opfer.12 Stell dich hin, brauch deine Künste, mit Beschwörungen versuch es! Darin bist du ja geübt, schon seit deiner Jugendzeit! Sieh, ob sie dir helfen können, um das Unheil abzuwenden!13 Hast du dich nicht stets bemüht, von den Sternen Rat zu holen? Ruf doch deine Himmelsdeuter, die dir Horoskope stellen! Ob sie dich wohl retten können? (Dan 2,1)14 Wie den Stoppeln geht es ihnen, die im Nu das Feuer frisst: Keiner kann sein Leben retten, wenn der Feuersturm hereinbricht. Das ist dann kein Lagerfeuer, dran man sich die Hände wärmt, nichts für eine traute Runde!15 Wahrlich, schöne Stützen sind sie, dieses ganze Händlervolk! Seit der frühen Jugendzeit hast du viel für sie getan. Aber jetzt stehst du allein da: Einer wie der andere taumelt seines Weges – fort, nach Hause! Da ist niemand, der dir hilft.« (Hes 27,36; Nah 3,16; Offb 18,15)

Jesaja 47

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 »Steig herab, jungfräuliche Tochter Babel, setz dich in den Staub. Setz dich, weil kein Thron mehr da ist, auf die Erde, Tochter Chaldäas, denn man wird dich nicht mehr ›Zarte und Verwöhnte‹ nennen. (Jer 48,18)2 Nimm Mühlsteine und mahle das Korn. Schlag deinen Schleier zurück und heb die Schleppe. Entblöße die Schenkel, wate durch Flüsse. (1Mo 24,65; 1Kor 11,5)3 Nackt sollst du sein und deine Scham sichtbar werden. Ich will Rache an dir nehmen und ich werde niemanden verschonen.« (Jes 63,4)4 Unser Erlöser, dessen Name der HERR, der Allmächtige ist, ist der Heilige Israels.5 »Tochter Babyloniens, setz dich still hin, verkrieche dich in die Dunkelheit. Niemals mehr wird man dich ›Herrin der Königreiche‹ nennen. (Kla 2,10; Dan 2,37)6 Ich war zornig über mein Volk und habe meinem Eigentum die Würde genommen, indem ich es in deine Hände fallen ließ. Du aber hast keinerlei Mitleid gezeigt. Sogar den Alten hast du deine schwere Bürde auferlegt. (5Mo 28,50; Sach 1,15)7 Du glaubtest, du würdest für immer als Königin herrschen. Deshalb hast du Folgendes nicht bedacht: Du hast dir keine Gedanken darüber gemacht, was wohl nach dir sein wird. (Offb 18,7)8 Hör dies, du Wollüstige, die sich in Sicherheit wiegt und sich im Stillen denkt: ›Ich und sonst niemand! Ich werde niemals Witwe werden und auch nicht kinderlos sein.‹ (Jes 22,13; Jes 32,9; Offb 18,7)9 Doch genau dies wird dich beides am selben Tag ereilen: Kinderlosigkeit und Witwenschaft. Dieses Unglück wird trotz all deiner Zauberkünste und trotz der Kraft deiner magischen Praktiken über dich kommen. (Jes 13,16; 1Thess 5,2; Offb 18,8)10 Du vertrautest auf deine Bosheit. ›Mich sieht doch keiner‹, sagtest du. Deine Weisheit und dein Wissen haben dich zur Angeberei verleitet: ›Niemand außer mir!‹ (Ps 52,9; Jes 5,21; Hes 8,12)11 So bricht das Unglück über dich herein und du wirst es nicht wegzaubern können. Es wird Verderben über dich kommen, von dem du dich nicht freikaufen können wirst. Zerstörung wird dich so unvermittelt treffen, dass du nicht wissen wirst, wie dir geschieht. (Jer 51,8)12 Flüchte dich doch zu deinen Beschwörungsformeln und deinen zahlreichen Zauberkünsten, die du von Jugend an betrieben hast. Vielleicht nützen sie dir und vielleicht haben sie eine abschreckende Wirkung.13 Du hast dich mit deinen Beratern abgemüht. Sollen sie doch kommen und dich retten, die Astrologen und Sterndeuter, die dir an den Neumonden die Zukunft verkünden. (Jes 8,19)14 Doch sie werden wie Stroh sein, das im Feuer verbrennt. Sie können sich nicht vor den Flammen retten! Es wird keine Glut sein, an der man sich wärmt, oder ein Feuer, vor dem man sitzen kann. (Jer 51,30; Nah 1,10)15 So wird es dir mit all denen ergehen, um die du dich bemüht hast, mit deinen Geschäftsfreunden, mit denen du von Jugend an Handel treibst: Sie werden sich in alle Himmelsrichtungen auf und davon machen. Keiner wird dir noch helfen wollen.« (Offb 18,11)

Jesaja 47

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 „Herunter mit dir, Babylon! / Du stolze junge Frau, setz dich in den Staub! / Setz dich auf die Erde ohne Thron, / du Tochter der Chaldäer! / Du wirst nicht länger die verwöhnte Dame sein!2 Dreh den Mühlstein, mahle Mehl! / Weg mit dem Schleier, heb die Schleppe hoch, / zeig deine Schenkel und wate durch den Strom.3 Deine Blöße werde aufgedeckt, jeder sehe deine Scham. / Ich werde Rache nehmen, / kein Mensch hindert mich daran!“,4 spricht unser Erlöser. / Das ist Jahwe, der Allmächtige, / Israels heiliger Gott.5 „Sei still und setz dich hin, / du Tochter der Chaldäer! / Du musst in die Finsternis. / Denn nun nennt dich niemand mehr 'Herrin vieler Reiche'.6 Ich war zornig über mein Volk, / entweihte mein Erbe und gab es in deine Gewalt. / Doch du hast kein Erbarmen gehabt, / selbst auf den Greis hast du ein schweres Joch gelegt.7 Du meintest, auf ewig Herrin zu sein, / hast dir nichts zu Herzen genommen / und nicht an das Ende gedacht.8 So höre nun, du lüsternes Weib, / das sich in Sicherheit wiegt und denkt: 'Ich und niemand sonst! / Ich sitze nie als Witwe da, / Kinderlosigkeit kenne ich nicht!'9 Doch beides wird über dich kommen, / plötzlich und am selben Tag: / Kinderlosigkeit und Witwenschaft. / Es trifft dich mit Wucht trotz all deiner Zauberei / und der Unzahl deiner Beschwörungen.10 In deiner Bosheit hast du dich sicher geglaubt. / 'Niemand sieht mich', dachtest du. / Deine Weisheit und dein Wissen haben dich irregeführt, / sodass du dir eingeredet hast: / 'Ich – und gar nichts sonst!'11 So kommt Unheil über dich, / gegen das du keinen Zauber kennst. / Eine Katastrophe bricht herein, / die du nicht abwenden kannst. / Plötzlich kommt dein Untergang, / und du hast nichts davon geahnt.12 Versuch es nur mit der Beschwörungskunst! / Los! Wende deine Zaubereien an! / Du hast dich ja von Jugend an darum gemüht. / Vielleicht schaffst du Hilfe herbei, / vielleicht wendest du das Unheil ja ab?13 Deine vielen Beratungen haben dich müde gemacht. / Ja, ruf doch deine Astrologen, / deine Himmelsversteher, / die dich jeden Neumond wissen lassen, was über dich kommt. / Sollen sie dich doch retten!14 Seht, wie Stroh hat sie das Feuer verbrannt! / Keiner kann sein Leben retten vor dem Feuersturm. / Das ist keine Glut, an der man sich wärmt, / kein Feuerchen, an dem man sitzt.15 Das ist alles, was sie für dich tun – die, für die du dich gemüht, / mit denen du von Jugend auf gehandelt hast. / Jeder taumelt seines Weges fort, / niemand rettet dich.“