von Deutsche Bibelgesellschaft1Wer ist wie der Weise, und wer versteht etwas zu deuten? Die Weisheit des Menschen erleuchtet sein Angesicht und das Angesicht verliert seine Härte.
Das Unrecht in der Welt
2Achte auf das Wort des Königs und halte den Eid bei Gott!3Eile nicht fort vom Angesicht des Königs und halte dich nicht zu einer bösen Sache; denn er tut alles, was er will.4In des Königs Wort ist Gewalt, und wer darf zu ihm sagen: Was machst du?5Wer das Gebot hält, wird nichts Böses erfahren; und eines Weisen Herz weiß um Zeit und Gericht.6Denn jedes Vorhaben hat seine Zeit und sein Gericht, und des Menschen Bosheit liegt schwer auf ihm. (Pred 3,1)7Denn er weiß nicht, was geschehen wird, ja wer will ihm sagen, wie es werden wird? (Pred 10,14)8Der Mensch hat keine Macht, den Wind aufzuhalten, und hat keine Macht über den Tag des Todes, und keiner bleibt verschont im Krieg, und das gottlose Treiben rettet den Gottlosen nicht.9Das alles habe ich gesehen und richtete mein Herz auf alles Tun, das unter der Sonne geschieht. Ein Mensch herrscht zuzeiten über den andern zu seinem Unglück.
Unbegreifliches vor Gott
10Und weiter sah ich Gottlose, die begraben wurden und zur Ruhe kamen; aber die recht getan hatten, mussten hinweg von heiliger Stätte und wurden vergessen in der Stadt. Das ist auch eitel.11Weil das Urteil über böses Tun nicht sogleich ergeht, wird das Herz der Menschen voll Begier, Böses zu tun. (Hi 35,15; Mal 3,14)12Wenn ein Sünder auch hundertmal Böses tut und lange lebt, so weiß ich doch, dass es wohlgehen wird denen, die Gott fürchten, die sein Angesicht scheuen. (Ps 37,18; Ps 73,17)13Aber dem Gottlosen wird es nicht wohlgehen, und wie der Schatten wird nicht lange leben, wer sich vor Gott nicht fürchtet.14Es ist eitel, was auf Erden geschieht: Es gibt Gerechte, denen geht es, als hätten sie Werke der Gottlosen getan, und es gibt Gottlose, denen geht es, als hätten sie Werke der Gerechten getan. Ich sprach: Das ist auch eitel. (Pred 7,15)15Darum pries ich die Freude, dass der Mensch nichts Besseres hat unter der Sonne, als zu essen und zu trinken und fröhlich zu sein. Das bleibt ihm bei seinem Mühen sein Leben lang, das Gott ihm gibt unter der Sonne. (Pred 2,24)16Ich richtete mein Herz darauf, zu erkennen die Weisheit und zu schauen die Mühe, die auf Erden geschieht, dass einer weder Tag noch Nacht Schlaf bekommt in seine Augen.17Und ich sah alles Tun Gottes. Denn ein Mensch kann das Tun nicht ergründen, das unter der Sonne geschieht. Je mehr der Mensch sich müht zu suchen, desto weniger findet er. Und auch wenn der Weise meint: »Ich weiß es«, so kann er’s doch nicht finden. (Pred 3,11; Jes 55,8)
1Wer ist so weise und wer versteht eine Sache zu deuten? Die Weisheit eines Menschen lässt sein Gesicht leuchten und die Härte darin schwinden.2Die Worte des Königs beachte, weil es da einen Gotteseid gibt.3Geh nicht vorschnell von ihm weg, und lass dich nicht auf eine böse Sache ein, denn er tut doch, was er will.4Denn das Wort eines Königs hat Macht. Wer könnte ihm denn sagen: „Was machst du da?“5Wer das Gebot befolgt, hat nichts Schlimmes zu befürchten. Der Weise weiß im Innersten um Zeit und Recht.6Denn für jede Sache gibt es die richtige Zeit und Entscheidung. Das ist so, weil die Bosheit des Menschen schwer auf ihm liegt.7Er weiß ja nicht, was geschehen wird, denn wer könnte ihm das mitteilen?8Kein Mensch hat Macht über den Wind, keiner kann ihn zurückhalten. Und niemand hat Macht über den Tag des Todes. Im Krieg wird niemand entlassen, und das Unrecht rettet seinen Täter nicht.9Das alles habe ich gesehen, als ich mich mit dem beschäftigte, was unter der Sonne getan wird. Es gibt eine Zeit, in der ein Mensch über den anderen zu dessen Unglück herrscht.
Warum geht es Verbrechern so gut?
10Ich sah, wie Gottlose begraben wurden und zur Ruhe eingingen, während andere, die Gott gehorchten, die heilige Stätte verlassen mussten, und man vergaß sie in der Stadt. Auch das ist nichtig.11Weil das Urteil über die böse Tat nicht sofort vollstreckt wird, wächst in den Menschen die Lust, Böses zu tun.12Denn ein Sünder kann hundertmal Böses tun und doch lange leben. Aber ich habe auch verstanden, dass es den Gottesfürchtigen gut gehen wird, die Gott voller Ehrfurcht begegnen.13Doch dem Gottlosen wird es nicht gut ergehen. Sein Leben ist kurz und flüchtig wie ein Schatten, weil er keine Ehrfurcht vor Gott hat.14Trotzdem geschieht viel Sinnloses auf der Erde. Da gibt es Gerechte, denen es so ergeht, wie Verbrecher es verdienen, und es gibt Verbrecher, denen es so geht, als hielten sie sich immer ans Recht. Ich dachte: Auch das ist nichtig.15So pries ich die Freude, denn es gibt für den Menschen unter der Sonne nichts Besseres, als zu essen und zu trinken und sich zu freuen. Das sollte ihn bei seinem Mühen in der Zeit begleiten, die Gott ihn unter der Sonne leben lässt.
Wie soll man die Werke Gottes begreifen?
16Als ich mich bemühte, Weisheit zu verstehen und das Treiben auf der Erde zu besehen – Tag und Nacht gönnt man seinen Augen keinen Schlaf –,17da sah ich, dass der Mensch das Werk Gottes in seiner Ganzheit nicht ergründen kann. Und wie sehr er sich auch abmüht, zu erkennen, was unter der Sonne geschieht, er findet es doch nicht heraus. Selbst wenn der Weise behauptet, es zu verstehen, so kann er es doch nicht begreifen.
1Wer ist wie der Weise, und wer versteht es, ein Wort zu deuten? Die Weisheit eines Menschen lässt sein Gesicht leuchten, und seine harten Züge lösen sich.2Geh nicht vorschnell weg von ihm, lass dich nicht auf Schlechtes ein, denn alles, was er will, kann er tun.[1] Gehorche dem Befehl eines Königs, doch wenn du einen Schwur bei Gott leisten sollst, (Spr 20,2; Pred 10,4; Dan 5,19)3handle nicht vorschnell. Geh weg von ihm, lass dich nicht auf Schlechtes ein, denn alles, was er will, kann er tun.4Denn das Wort eines Königs hat Macht, und wer könnte zu ihm sagen: Was tust du?5Wer dem Befehl gehorcht,[2] lernt nichts Schlechtes kennen, und das Herz eines Weisen kennt Zeit und Gericht. (Spr 19,16; Pred 3,1)6Für jedes Vorhaben gibt es Zeit und Gericht, denn die Bosheit des Menschen lastet schwer auf ihm. (Pred 6,1)7Er weiss ja nicht, was geschehen wird; denn wer könnte ihm kundtun, was sein wird? (Pred 3,22)8Kein Mensch hat Macht über den Wind, so dass er den Wind aufhalten könnte, und keiner hat Macht über den Tag des Todes. Und im Krieg gibt es keine Entlassung, und Unrecht kann seinen Täter nicht retten. (Pred 9,12)9All dies sah ich, und ich achtete auf alles, was unter der Sonne getan wurde: Schlecht ist für den Menschen eine Zeit, in der der Mensch Macht hat über den Menschen. (Pred 5,7)
Frevler und Gerechte
10Sodann sah ich, wie Frevler begraben wurden und zur Ruhe eingingen; die aber Recht getan hatten, mussten von der heiligen Stätte weichen und wurden in der Stadt vergessen. Auch das ist nichtig.11Weil das Urteil über die böse Tat nicht sogleich vollstreckt wird, wächst in den Menschen die Lust, Böses zu tun.12Denn ein Sünder tut hundertmal Böses und lebt doch lange. Ich aber weiss: Es ist gut für die Gottesfürchtigen, dass sie sich fürchten vor Gott. (Ps 37,17; Spr 10,27; Pred 3,16)13Und es ist nicht gut für den Frevler und er wird nicht länger leben als ein Schatten, wenn er sich nicht fürchtet vor Gott. (Pred 6,12)14Es gibt Nichtiges, das auf Erden geschieht: Es gibt Gerechte, denen es ergeht, als hätten sie gehandelt wie Frevler, und es gibt Frevler, denen es ergeht, als hätten sie gehandelt wie Gerechte. Ich dachte: Auch dies ist nichtig. (Pred 7,15; Jer 12,1)15So pries ich die Freude: Es gibt für den Menschen nichts Gutes unter der Sonne ausser zu essen und zu trinken und sich zu freuen. Das kann ihn begleiten bei seiner Mühe in der Zeit seines Lebens, die Gott ihm gegeben hat unter der Sonne. (Pred 2,24)
Der Mensch kann die Werke Gottes nicht begreifen
16Als ich mir vornahm, Weisheit zu verstehen und das Treiben zu betrachten, das auf der Erde geschah - bei Tag und bei Nacht gönnt man seinen Augen keinen Schlaf -, (Pred 1,17; Pred 2,23)17sah ich das ganze Werk Gottes: dass der Mensch das Geschehen unter der Sonne nicht begreifen kann. Auch wenn der Mensch sich abmüht zu suchen, so findet er doch nicht. Und wenn der Weise behauptet, es zu verstehen, so kann er es doch nicht begreifen. (Pred 3,11)