Elisa heilt den aramäischen Feldhauptmann Naaman und bestraft den Gehasi
1Naaman, der Feldhauptmann des Königs von Aram, war ein trefflicher Mann vor seinem Herrn und wert gehalten; denn durch ihn gab der HERR den Aramäern Sieg. Und er war ein gewaltiger Mann, jedoch aussätzig.2Aber die Kriegsleute der Aramäer waren ausgezogen und hatten ein junges Mädchen weggeführt aus dem Lande Israel; die war im Dienst der Frau Naamans.3Die sprach zu ihrer Herrin: Ach dass mein Herr wäre bei dem Propheten in Samaria! Der könnte ihn von seinem Aussatz befreien.4Da ging Naaman hinein zu seinem Herrn und sagte es ihm an und sprach: So und so hat das Mädchen aus dem Lande Israel geredet.5Der König von Aram sprach: So zieh hin, ich will dem König von Israel einen Brief schreiben. Und er zog hin und nahm mit sich zehn Zentner Silber und sechstausend Schekel Gold und zehn Feierkleider6und brachte den Brief dem König von Israel; der lautete: Wenn dieser Brief zu dir kommt, siehe, so wisse, ich habe meinen Knecht Naaman zu dir gesandt, damit du ihn von seinem Aussatz befreist.7Und als der König von Israel den Brief las, zerriss er seine Kleider und sprach: Bin ich denn Gott, dass ich töten und lebendig machen könnte, dass er zu mir schickt, ich solle den Mann von seinem Aussatz befreien? Merkt und seht, wie er Streit mit mir sucht!8Als Elisa, der Mann Gottes, hörte, dass der König von Israel seine Kleider zerrissen hatte, sandte er zu ihm und ließ ihm sagen: Warum hast du deine Kleider zerrissen? Lass ihn zu mir kommen, damit er innewerde, dass ein Prophet in Israel ist.9So kam Naaman mit Rossen und Wagen und hielt vor der Tür am Hause Elisas.10Da sandte Elisa einen Boten zu ihm und ließ ihm sagen: Geh hin und wasche dich siebenmal im Jordan, so wird dir dein Fleisch wieder heil und du wirst rein werden.11Da wurde Naaman zornig und zog weg und sprach: Ich meinte, er selbst sollte zu mir herauskommen und hertreten und den Namen des HERRN, seines Gottes, anrufen und seine Hand über der Stelle bewegen und mich so von dem Aussatz befreien.12Sind nicht die Flüsse von Damaskus, Abana und Parpar, besser als alle Wasser in Israel, sodass ich mich in ihnen waschen und rein werden könnte? Und er wandte sich und zog weg im Zorn.13Da machten sich seine Diener an ihn heran, redeten mit ihm und sprachen: Lieber Vater, wenn dir der Prophet etwas Großes geboten hätte, würdest du es nicht tun? Wie viel mehr, wenn er zu dir sagt: Wasche dich, so wirst du rein!14Da stieg er ab und tauchte unter im Jordan siebenmal, wie der Mann Gottes geboten hatte. Und sein Fleisch wurde wieder heil wie das Fleisch eines jungen Knaben, und er wurde rein. (3Mo 14,7; Lk 4,27)15Und er kehrte zurück zu dem Mann Gottes samt seinem ganzen Gefolge. Und als er hinkam, trat er vor ihn und sprach: Siehe, nun weiß ich, dass kein Gott ist in allen Landen außer in Israel; so nimm nun eine Segensgabe von deinem Knecht. (2Kön 5,1)16Elisa aber sprach: So wahr der HERR lebt, vor dem ich stehe: Ich nehme es nicht. Und er nötigte ihn, dass er es nehme; aber er wollte nicht.17Da sprach Naaman: Wenn nicht, so könnte doch deinem Knecht gegeben werden von dieser Erde eine Last, so viel zwei Maultiere tragen! Denn dein Knecht will nicht mehr andern Göttern Brandopfer und Schlachtopfer darbringen, sondern allein dem HERRN.18Nur darin wolle der HERR deinem Knecht gnädig sein: Wenn mein Herr in den Tempel Rimmons geht, um dort anzubeten, und er sich auf meinen Arm lehnt und ich auch anbeten muss, wenn er anbetet, im Tempel Rimmons, dann möge der HERR deinem Knecht vergeben.19Er sprach zu ihm: Zieh hin mit Frieden! Und als er von ihm eine Strecke Weges fortgezogen war,20dachte Gehasi, der Diener Elisas, des Mannes Gottes: Siehe, mein Herr hat diesen Aramäer Naaman verschont, dass er nichts von ihm genommen hat, was er gebracht hat. So wahr der HERR lebt: Ich will ihm nachlaufen und mir etwas von ihm nehmen.21So jagte Gehasi dem Naaman nach. Und als Naaman sah, dass er ihm nachlief, stieg er vom Wagen, ging ihm entgegen und sprach: Steht alles gut?22Er sprach: Ja. Aber mein Herr hat mich gesandt und lässt dir sagen: Siehe, jetzt sind zu mir gekommen vom Gebirge Ephraim zwei von den Prophetenjüngern. Gib ihnen doch einen Zentner Silber und zwei Feierkleider!23Naaman sprach: Nimm lieber zwei Zentner! Und er nötigte ihn und band zwei Zentner Silber in zwei Beutel und zwei Feierkleider und gab’s seinen beiden Dienern; die trugen’s vor ihm her.24Und als Gehasi an den Hügel kam, nahm er’s von ihren Händen und legte es beiseite im Hause und ließ die Männer gehen.25Er selbst aber ging hinein und trat vor seinen Herrn. Und Elisa sprach zu ihm: Woher, Gehasi? Er sprach: Dein Knecht ist weder hierhin noch dorthin gegangen.26Er aber sprach zu ihm: Ist nicht mein Herz mit dir gegangen, als ein Mann sich umwandte von seinem Wagen dir entgegen? Ist es an der Zeit, Silber und Kleider zu nehmen und Ölgärten und Weinberge, Schafe und Rinder, Knechte und Mägde?27Aber der Aussatz Naamans wird dir anhangen und deinen Nachkommen allezeit. Da ging Gehasi von ihm hinaus, aussätzig wie Schnee.
1Naaman, der Heerführer des Königs von Syrien, wurde von seinem Herrn sehr geschätzt. Auch sonst war er sehr angesehen, denn durch ihn hatte Jahwe den Syrern zum Sieg verholfen. Der Mann war ein Kriegsheld, aber aussätzig.2Bei einem ihrer Raubzüge nach Israel hatten die Syrer ein junges Mädchen entführt. Das war als Sklavin zu Naamans Frau gekommen.3Einmal sagte sie zu ihrer Herrin: „Wenn mein Herr doch zu dem Propheten gehen könnte, der in Samaria wohnt! Der würde ihn von seinem Aussatz[1] heilen.“[2]4Da ging Naaman zu seinem Herrn und berichtete ihm, was die junge Israelitin gesagt hatte.5„Geh doch hin!“, sagte der König.[3] „Ich werde dir einen Brief an den König von Israel[4] mitgeben!“ Da machte sich Naaman auf den Weg. Er nahm zehn Talente Silber mit, 6000 Goldstücke[5] und zehn Festgewänder.6Beim König von Israel angekommen, überreichte er den Brief, in dem es hieß: „Wenn dieser Brief zu dir kommt, sollst du wissen: Ich habe meinen Diener Naaman zu dir geschickt, damit du ihn vom Aussatz befreist.“7Als der König von Israel den Brief gelesen hatte, riss er sein Obergewand ein[6] und rief: „Bin ich denn Gott, dass ich Macht über Tod und Leben hätte? Verlangt der doch tatsächlich von mir, einen Menschen vom Aussatz zu befreien! Da sieht doch jeder, dass er nur einen Vorwand sucht, um Krieg anzufangen!“8Als der Gottesmann Elischa davon hörte, ließ er dem König sagen: „Warum hast du deine Gewänder eingerissen? Lass ihn doch zu mir kommen! Er soll merken, dass es einen Propheten in Israel gibt!“9Da fuhr Naaman mit seinen Pferden und Wagen bei Elischa vor.10Dieser schickte einen Boten zu ihm hinaus und ließ ihm sagen: „Fahre an den Jordan und tauche dich sieben Mal darin unter! Dann wird dein Aussatz verschwinden und du wirst gesund sein!“11Da kehrte Naaman zornig um und sagte: „Ich hatte gedacht, er würde zu mir herauskommen, sich vor mich hinstellen und den Namen Jahwes, seines Gottes, anrufen. Dabei würde er die Hand über die kranke Stelle schwingen und so den Aussatz verschwinden lassen.12Ist denn das Wasser der Flüsse von Damaskus, von Abana und Parpar, nicht besser als alle Gewässer Israels?“ Dann hätte ich mich auch gleich dort baden können. So entfernte er sich voller Zorn.13Aber seine Diener redeten ihm gut zu: „Vater“, sagten sie, „wenn der Prophet etwas Schwieriges von dir verlangt hätte, hättest du es bestimmt getan. Aber nun hat er nur gesagt: 'Bade dich, dann wirst du rein sein!' Solltest du das nicht noch viel eher tun?14Da fuhr Naaman doch zum Jordan hinab[7] und tauchte sieben Mal im Wasser unter, wie es der Gottesmann gesagt hatte. Und tatsächlich wurde seine Haut wieder glatt und rein wie die eines Kindes. Er war gesund.15Mit seinem ganzen Gefolge kehrte er zu dem Gottesmann zurück. Er trat vor ihn hin und sagte: „Jetzt weiß ich, dass es auf der ganzen Welt keinen Gott gibt, außer in Israel. Bitte nimm doch ein Geschenk von mir, deinem Diener, an.“16Doch dieser sagte: „So wahr Jahwe lebt, vor dem ich stehe: Ich nehme nichts von dir an!“ So sehr er ihm auch zuredete, etwas zu nehmen, er weigerte sich.17Da sagte Naaman: „Wenn du also nichts annimmst, dann gestatte deinem Diener doch, zwei Maultierladungen Erde mitzunehmen. Denn dein Diener wird künftig keinem anderen Gott mehr Opfer[8] bringen als nur Jahwe.18Nur das eine möge Jahwe deinem Diener verzeihen: Wenn mein Herr in den Tempel Rimmons[9] geht, um sich dort niederzuwerfen, dann stützt er sich auf meinen Arm und auch ich muss mich dort mit niederwerfen. Das möge Jahwe mir bitte verzeihen!“19„Geh in Frieden!“, sagte Elischa.
Als sich Naaman schon ein Stück entfernt hatte,20sagte sich Elischas Diener Gehasi: „Mein Herr lässt diesen Syrer ungeschoren davonkommen. Er hätte ihm ruhig etwas von seinen Geschenken abnehmen können. So wahr Jahwe lebt: Ich laufe ihm hinterher und lasse mir etwas von ihm geben!“21So rannte Gehasi Naaman nach. Als dieser sah, dass ihm jemand nachlief, sprang er vom Wagen ab, ging ihm entgegen und sagte: „Ist alles in Ordnung?“22„Ja“, sagte dieser, „aber mein Herr lässt dir sagen: 'Eben sind zwei junge Prophetenjünger aus dem Bergland von Efraïm zu mir gekommen. Gib mir doch ein Talent Silber und zwei Festgewänder für sie!'“23„Ich bitte dich, nimm zwei Talente!“, erwiderte Naaman. Er verschnürte zwei Talente ‹Silber›[10] in zwei Beutel, legte die beiden Festgewänder dazu und schickte zwei seiner Leute mit, die das Geschenk vor Gehasi hertragen sollten.24Als sie an den Stadthügel[11] kamen, schickte Gehasi die beiden Männer zurück und versteckte die Geschenke im Haus.25Er ging dann wieder zu seinem Herrn. Da fragte ihn Elischa: „Woher kommst du, Gehasi?“ – „Dein Diener war doch die ganze Zeit hier!“, erwiderte er.26Aber Elischa entgegnete ihm: „Bin ich nicht im Geist mit dir gegangen, als der Mann von seinem Wagen stieg und dir entgegenkam? Ist es jetzt an der Zeit, Geld und Festkleider anzunehmen und davon Olivenhaine und Weinberge, Schafe und Rinder, Sklaven und Sklavinnen zu kaufen?27Der Aussatz Naamans wird dich und alle deine Nachkommen für immer befallen.“ Als Gehasi ihn verließ, war er vom Aussatz weiß wie Schnee.
1Und Naaman, der Heerführer des Königs von Aram, galt vor seinem Herrn als bedeutender Mann, und er war angesehen, denn durch ihn hatte der HERR den Aramäern Sieg verliehen. Aber der Mann, ein tüchtiger Krieger, hatte Aussatz. (3Mo 13,2; 3Mo 15,5; Lk 4,27)2Und Aram war in Streifscharen ausgezogen, und aus dem Land Israel hatten sie ein junges Mädchen verschleppt, und dieses diente vor der Frau Naamans.3Und sie sagte zu ihrer Gebieterin: Ach, wäre doch mein Herr vor dem Propheten, der in Samaria ist. Dann könnte dieser ihn von seinem Aussatz befreien.4Da ging Naaman[1] und berichtete seinem Herrn: So und so hat das Mädchen gesprochen, das aus dem Land Israel kommt.5Und der König von Aram sagte: Geh, zieh hin, und ich will dem König von Israel einen Brief senden. Und er ging und nahm zehn Kikkar Silber mit, dazu sechstausend Schekel Gold und zehn Wechselkleider. (2Kön 8,9)6Und er brachte dem König von Israel den Brief, und darin hiess es: Und nun, da dieser Brief an dich gelangt ist, sieh: Ich habe Naaman, meinen Diener, zu dir gesandt, damit du ihn von seinem Aussatz befreist.7Als aber der König von Israel den Brief gelesen hatte, zerriss er seine Kleider und sprach: Bin ich denn ein Gott, der töten und lebendig machen kann, dass dieser zu mir sendet, damit ich einen Menschen von seinem Aussatz befreie? Begreift doch und seht, dass er nur einen Anlass zum Streit mit mir sucht. (1Mo 30,2; 1Mo 50,19; 1Sam 2,6; 1Kön 20,7)8Und als Elischa, der Gottesmann, hörte, dass der König von Israel seine Kleider zerrissen hatte, sandte er zum König und sprach: Warum hast du deine Kleider zerrissen? Soll er doch zu mir kommen, damit er erfährt, dass es in Israel einen Propheten gibt. (Hes 2,5)9Und Naaman kam mit seinen Pferden und seinem Wagen und trat an die Tür des Hauses, das Elischa gehörte.10Elischa aber sandte einen Boten zu ihm und sprach: Geh und wasch dich sieben Mal im Jordan, dann wird dein Leib wieder rein sein. (2Kön 4,35; Joh 9,7)11Da wurde Naaman zornig, ging und sagte: Sieh, ich hatte mir gesagt, er werde gewiss zu mir herauskommen, sich zu mir stellen und den Namen des HERRN, seines Gottes, anrufen, dann seine Hand über der Stelle bewegen und so den Aussätzigen befreien.12Sind nicht der Abana und der Parpar, die Flüsse von Damaskus, besser als alle Wasser Israels? Kann ich mich nicht in denen waschen und rein werden? Und er wandte sich um und ging im Zorn.13Seine Diener aber traten zu ihm, redeten ihm zu und sagten: Unser Vater, hätte der Prophet Schweres von dir verlangt, würdest du es nicht tun? Und nun erst recht, denn er hat dir gesagt: Wasche dich und werde rein! (2Kön 2,12)14Da ging er hinab, und nach dem Wort des Gottesmannes tauchte er sieben Mal in den Jordan ein. Und sein Leib wurde wieder wie der Leib eines jungen Knaben, und er war rein. (3Mo 14,7; 2Kön 4,35; Hi 33,25)15Dann aber kehrte er zurück zum Gottesmann, er und sein ganzes Gefolge. Und als er hinkam, trat er vor ihn und sprach: Sieh doch, ich habe erkannt, dass es nirgendwo sonst auf der Erde einen Gott gibt als allein in Israel. Und so nimm doch ein Geschenk an von deinem Diener. (1Kön 13,7; 2Kön 19,19)16Er aber sprach: So wahr der HERR lebt, vor dem ich diene, ich nehme nichts an! Da drängte er ihn, es anzunehmen, er aber weigerte sich. (1Mo 14,23; 2Kön 3,14; Dan 5,17)17Und Naaman sagte: Wenn nicht, möge man deinem Diener so viel Erde mitgeben, wie ein Gespann Maultiere tragen kann, denn dein Diener will keinen anderen Göttern mehr Brandopfer und Schlachtopfer darbringen, sondern nur noch dem HERRN.18Nur dies möge der HERR deinem Diener vergeben: Wenn mein Herr in das Haus des Rimmon[2] kommt, um sich dort niederzuwerfen, und er stützt sich dabei auf meine Hand, dann muss auch ich mich niederwerfen im Haus des Rimmon - wenn ich mich dann niederwerfe im Haus des Rimmon, möge der HERR dies deinem Diener vergeben. (2Mo 20,5; 2Kön 7,2; 2Chr 30,18)19Da sprach er zu ihm: Geh in Frieden! Als er aber ein Stück weit von ihm gegangen war,20dachte Gechasi, der Bursche Elischas, des Gottesmannes: Sieh, mein Herr hat Naaman, diesen Aramäer, verschont, und von dem, was jener mitgebracht hat, hat er nichts angenommen. So wahr der HERR lebt, ich werde ihm nachlaufen und mir etwas von ihm holen! (2Kön 4,12)21Und so folgte Gechasi Naaman, und Naaman sah, dass er hinter ihm herlief; da sprang er vom Wagen, kam ihm entgegen und sagte: Ist alles in Ordnung? (2Kön 4,26)22Und er sagte: Es ist alles in Ordnung! Mein Herr hat mich gesandt, um zu sagen: Sieh, da sind von den Prophetenjüngern nun zwei junge Männer vom Gebirge Efraim zu mir gekommen. Bitte gib mir für sie ein Kikkar Silber und zwei Wechselkleider. (2Kön 2,3)23Da sagte Naaman: Ich bitte dich, nimm zwei Kikkar! Und er drängte sie ihm auf und band zwei Kikkar Silber in zwei Beutel und dazu zwei Wechselkleider und gab sie seinen beiden Burschen, und diese trugen es vor ihm her.24Und er kam zu dem Hügel[3], nahm es ihnen aus der Hand und verwahrte es im Haus, die Männer aber schickte er weg, und sie gingen. (Jos 7,21)25Und er kam, trat vor seinen Herrn, und Elischa sprach zu ihm: Woher kommst du, Gechasi? Und er sagte: Nirgendwohin ist dein Diener gegangen.26Er aber sprach zu ihm: Ist mein Herz etwa nicht mitgegangen, als einer von seinem Wagen stieg und dir entgegenkam? Ist es an der Zeit, Silber anzunehmen und Kleider anzunehmen und Ölbäume, Weinberge, Schafe, Rinder, Sklaven und Sklavinnen? (2Kön 6,12)27Für alle Zeiten aber wird der Aussatz Naamans an dir und deinen Nachkommen haften. Da ging er fort von ihm, von Aussatz überschneit. (2Mo 4,6)
1Naaman, der Heerführer des Königs von Syrien, war an Aussatz erkrankt. Er war ein tapferer Soldat und der König hielt große Stücke auf ihn, weil der HERR durch ihn den Syrern zum Sieg verholfen hatte. (Lk 4,27)2In seinem Haus befand sich ein junges Mädchen, das von syrischen Kriegsleuten bei einem Streifzug aus Israel geraubt worden war. Sie war Dienerin bei seiner Frau geworden.3Einmal sagte sie zu ihrer Herrin: »Wenn mein Herr doch zu dem Propheten gehen könnte, der in Samaria lebt! Der würde ihn von seiner Krankheit heilen.«4Naaman ging zum König und berichtete ihm, was das Mädchen gesagt hatte.5»Geh doch hin«, antwortete der König, »ich werde dir einen Brief an den König von Israel mitgeben.« Naaman machte sich auf den Weg. Er nahm sieben Zentner Silber, eineinhalb Zentner Gold[1] und zehn Festgewänder mit.6Er überreichte dem König von Israel den Brief, in dem es hieß: »Ich bitte dich, meinen Diener Naaman freundlich aufzunehmen und von seinem Aussatz zu heilen.«7Als der König den Brief gelesen hatte, zerriss er sein Gewand und rief: »Ich bin doch nicht Gott! Er allein hat Macht über Tod und Leben! Der König von Syrien verlangt von mir, dass ich einen Menschen von seinem Aussatz heile. Da sieht doch jeder: Er sucht nur einen Vorwand, um Krieg anzufangen!« (1Sam 2,6)
Der Geheilte erkennt den wahren Gott
8Als Elischa, der Mann Gottes, davon hörte, ließ er dem König sagen: »Warum hast du dein Gewand zerrissen? Schick den Mann zu mir! Dann wird er erfahren, dass es in Israel einen Propheten gibt!«9Naaman fuhr mit all seinen pferdebespannten Wagen hin und hielt vor Elischas Haus.10Der Prophet schickte einen Boten hinaus und ließ ihm sagen: »Fahre an den Jordan und tauche siebenmal darin unter! Dann bist du von deinem Aussatz geheilt.«11Naaman war empört und sagte: »Ich hatte gedacht, er würde zu mir herauskommen und sich vor mich hinstellen, und dann würde er den HERRN, seinen Gott, beim Namen rufen und dabei seine Hand über der kranken Stelle hin- und herbewegen und mich so von meinem Aussatz heilen.12Ist das Wasser des Abana und des Parpar, der Flüsse von Damaskus, nicht besser als alle Gewässer Israels? Dann hätte ich ja auch in ihnen baden können, um geheilt zu werden!« Voll Zorn wollte er nach Hause zurückfahren.13Aber seine Diener redeten ihm zu und sagten: »Herr, bedenke doch: Wenn der Prophet etwas Schwieriges von dir verlangt hätte, hättest du es bestimmt getan. Aber nun hat er nur gesagt: ›Bade dich und du wirst gesund!‹ Solltest du es da nicht erst recht tun?«14Naaman ließ sich umstimmen, fuhr zum Jordan hinab und tauchte siebenmal in seinem Wasser unter, wie der Mann Gottes es befohlen hatte. Da wurde er völlig gesund und seine Haut wurde wieder so rein wie die eines Kindes.15Mit seinem ganzen Gefolge kehrte er zu Elischa zurück, trat vor ihn und sagte: »Jetzt weiß ich, dass der Gott Israels der einzige Gott ist auf der ganzen Erde. Nimm darum von mir ein kleines Dankgeschenk an!«16Aber Elischa erwiderte: »So gewiss der HERR lebt, dem ich diene: Ich nehme nichts an.« Sosehr Naaman ihm auch zuredete, Elischa blieb bei seiner Ablehnung.17Schließlich sagte Naaman: »Wenn du schon mein Geschenk nicht annimmst, dann lass mich wenigstens so viel Erde von hier mitnehmen, wie zwei Maultiere tragen können. Denn ich will in Zukunft keinem anderen Gott mehr Brand- oder Mahlopfer darbringen, nur noch dem HERRN.[2]18In einem Punkt jedoch möge der HERR Nachsicht mit mir haben: Wenn mein König zum Tempel seines Gottes Rimmon[3] geht, um zu beten, muss ich ihn mit dem Arm stützen und mich zugleich mit ihm niederwerfen – der HERR möge es mir verzeihen!«
Der Aussatz trifft Elischas habgierigen Diener
19Elischa sagte: »Kehre heim in Frieden!« Als Naaman schon ein Stück weit entfernt war,20sagte sich Gehasi, der Diener Elischas: »Mein Herr lässt diesen reichen Syrer mit der ganzen Last seiner Geschenke wieder abziehen. Er hätte ihm ruhig etwas davon abnehmen können. So gewiss der HERR lebt: Ich laufe hinterher und hole das nach!«21Gehasi lief, so schnell er konnte. Als Naaman ihn herankommen sah, stieg er von seinem Wagen, ging ihm entgegen und fragte: »Es ist doch nichts passiert?«22»Nein«, sagte Gehasi, »aber mein Herr lässt dir sagen: ›Eben sind aus dem Bergland Efraïm zwei junge Leute von der dortigen Prophetengemeinschaft zu mir gekommen. Gib mir doch einen Zentner Silber und zwei Festgewänder für sie!‹«23»Ich bitte dich, nimm zwei Zentner«, sagte Naaman und drängte es ihm sogar auf. Er ließ das Silber in zwei Säcke verpacken, legte die beiden Festgewänder darauf und schickte zwei seiner Leute mit, die das Geschenk vor Gehasi hertragen sollten.24Beim Hügel vor der Stadt schickte Gehasi die beiden Männer zurück und brachte die Geschenke heimlich in Elischas Haus.25Als er zu seinem Herrn kam, fragte ihn der: »Woher kommst du, Gehasi?« »Ich war doch nicht weg«, sagte der Diener.26Aber Elischa entgegnete ihm: »Ich war im Geist dabei, als der Mann von seinem Wagen stieg und dir entgegenging! Dies ist nicht der Augenblick, Geld und Festkleider anzunehmen und sich dafür Olivenhaine und Weingärten, Schafe und Rinder, Sklaven und Sklavinnen zuzulegen.27Der Aussatz Naamans wird dich und alle deine Nachkommen befallen und ihr werdet ihn nie wieder loswerden!« Als Gehasi von Elischa wegging, war seine Haut vom Aussatz so weiß wie Schnee.