Psalm 31

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Ein Psalm Davids, vorzusingen.2 HERR, auf dich traue ich, / lass mich nimmermehr zuschanden werden, errette mich durch deine Gerechtigkeit!3 Neige deine Ohren zu mir, hilf mir eilends! Sei mir ein starker Fels und eine Burg, dass du mir helfest! (Ps 71,3)4 Denn du bist mein Fels und meine Burg, und um deines Namens willen wollest du mich leiten und führen.5 Du wollest mich aus dem Netze ziehen, / das sie mir heimlich stellten; denn du bist meine Stärke.6 In deine Hände befehle ich meinen Geist; du hast mich erlöst, HERR, du treuer Gott. (Lk 23,46)7 Ich hasse, die sich halten an nichtige Götzen; ich aber vertraue auf den HERRN.8 Ich freue mich und bin fröhlich über deine Güte, dass du mein Elend ansiehst und kennst die Not meiner Seele9 und übergibst mich nicht in die Hände des Feindes; du stellst meine Füße auf weiten Raum.10 HERR, sei mir gnädig, denn mir ist angst! Mein Auge ist trübe geworden vor Gram, matt meine Seele und mein Leib.11 Denn mein Leben ist hingeschwunden in Kummer und meine Jahre in Seufzen. Meine Kraft ist verfallen durch meine Missetat, und meine Gebeine sind verschmachtet.12 Allen meinen Bedrängern bin ich ein Spott geworden, eine Last meinen Nachbarn und ein Schrecken meinen Freunden. Die mich sehen auf der Gasse, fliehen vor mir.13 Ich bin vergessen im Herzen wie ein Toter; ich bin geworden wie ein zerbrochenes Gefäß.14 Denn ich höre, wie viele mich verleumden: Schrecken ist um und um! Sie halten Rat miteinander über mich und trachten danach, mir das Leben zu nehmen. (Jer 20,3)15 Ich aber, HERR, hoffe auf dich und spreche: Du bist mein Gott!16 Meine Zeit steht in deinen Händen. Errette mich von der Hand meiner Feinde und von denen, die mich verfolgen. (Ps 139,16; Pred 3,1)17 Lass leuchten dein Antlitz über deinem Knecht; hilf mir durch deine Güte! (4Mo 6,25; Ps 80,4)18 HERR, lass mich nicht zuschanden werden; denn ich rufe dich an. Die Frevler sollen zuschanden werden und verstummen im Totenreich.19 Verstummen sollen die Lügenmäuler, die da reden wider den Gerechten frech, stolz und höhnisch.20 Wie groß ist deine Güte, HERR, die du bewahrt hast denen, die dich fürchten, und erweisest vor den Menschen denen, die auf dich trauen!21 Du birgst sie im Schutz deines Angesichts vor den Rotten der Leute, du verbirgst sie in der Hütte vor den zänkischen Zungen. (Ps 27,5)22 Gelobt sei der HERR; denn er hat seine wunderbare Güte mir erwiesen in einer festen Stadt.23 Ich sprach wohl in meinem Zagen: Ich bin von deinen Augen verstoßen. Doch du hörtest die Stimme meines Flehens, als ich zu dir schrie.24 Liebet den HERRN, alle seine Heiligen! Die Gläubigen behütet der HERR und vergilt reichlich dem, der Hochmut übt.25 Seid getrost und unverzagt alle, die ihr des HERRN harret!

Psalm 31

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Dem Chorleiter. Ein Psalmlied von David.2 Bei dir, o Jahwe, suche ich Schutz! / Lass mich niemals enttäuscht von dir sein. / Rette mich in deiner Gerechtigkeit!3 Leih mir dein Ohr, / befreie mich schnell! / Sei mir ein schützender Fels, / eine rettende Burg!4 Ja, du bist Halt und Festung für mich. / Führe mich, bring mich in Sicherheit! / Denn das garantiert mir dein Name.5 Hol mich aus dem Netz, / das sie mir heimlich legten, / denn du bist mein Schutz.6 In deine Hand gebe ich meinen Geist. / Jahwe, du hast mich erlöst, / du, der wahrhaftige Gott.7 Ich verabscheue alle, die Götzen verehren, / die sich klammern an Nichtse aus Dunst, / doch ich, ich habe Jahwe vertraut.8 Ich juble vor Freude, / dass deine Gnade mich beglückt. / Du hast mein Elend gesehen, / die Angst meiner Seele erfasst,9 hast mich nicht dem Feind ausgeliefert, / sondern mir Raum zum Leben verschafft.10 Jahwe, sei mir gnädig, denn ich bin in Angst. / Vom Weinen ist mein Auge verquollen, / meine Seele matt / und müde mein Leib.11 In Kummer schwindet mein Leben dahin, / in Seufzen vergehen meine Jahre. / Meine Kraft ist gebrochen durch meine Schuld / und meine Glieder versagen den Dienst.12 Meine Feinde machten mich zum Gespött, / für meine Nachbarn zur Last / und zum Schrecken für meine Bekannten. / Wer mich sieht auf den Gassen, / läuft scheu von mir weg.13 Wie ein Toter vergessen, / wie zerbrochenes Geschirr, / so bin ich aus ihrem Herzen weg.14 Ich höre sie tuscheln. / Ein Grauen ringsum! / Sie tun sich zusammen, / halten Rat gegen mich, / um mich zur Strecke zu bringen.15 Doch ich, Jahwe, / ich vertraue auf dich, / ich sage: „Du bist mein Gott.“16 In deiner Hand sind meine Zeiten. / Reiß mich aus der Gewalt meiner Feinde, / rette mich vor den Verfolgern.17 Lass dein Gesicht leuchten über mir, / in deiner Güte hilf deinem Diener heraus.18 Jahwe, ich rufe zu dir, / beschäme mich nicht. / Lass beschämt werden diese Verbrecher, / zum Schweigen gebracht bei den Toten!19 Verstummen sollen die Lippen der Lüge, / die gegen die Gerechten geifern / mit Frechheit, Hochmut und Stolz.20 Wie groß ist deine Güte, / die du verwahrt hast für die, die dich fürchten, / die du vor aller Augen denen gewährst, / die Zuflucht suchen bei dir.21 Du verbirgst sie im Schutz deiner Nähe / vor den Ränken der Bösen, / vor den zänkischen Zungen, / unter sicherem Dach.22 Gelobt sei Jahwe, der mir Gnade erwiesen, / der seine Wunder zeigte in der belagerten Stadt.23 Bestürzt sagte ich: „Er hat mich verstoßen!“ / Doch du hast mein flehendes Schreien gehört.24 Liebt Jahwe, ihr seine Getreuen! / Denn die ihm treu sind, die behütet Jahwe. / Doch wer hochnäsig handelt, / dem zahlt er es heim.25 Seid stark und fasst Mut, / alle, die ihr Jahwe vertraut!

Psalm 31

Neue Genfer Übersetzung

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Für den Dirigenten[1]. Ein Psalm Davids. (Ps 4,1)2 Bei dir, HERR, habe ich Zuflucht gefunden. Lass mich nie in Schande geraten! Erweise mir deine Treue und rette mich![2]3 Neige dich zu mir herab und schenke meinem Rufen ein offenes Ohr! Befreie mich doch schnell aus meiner Not! Sei mir ein Fels, bei dem ich Schutz finde, eine Festung auf hohem Berg! Rette mich!4 Ja, du bist mein Fels und meine Burg! Du wirst mich führen und leiten – dafür stehst du mit deinem Namen ein.[3] (Ps 71,1)5 Befreie mich aus der Falle, die meine Feinde mir hinterhältig gestellt haben! Du bist mein Schutz.6 In deine Hände gebe ich meinen Geist. Du hast mich erlöst, HERR, du treuer Gott!7 Ich verabscheue[4] alle, die nutzlose Götzen verehren, und ich selbst vertraue ganz dem HERRN.8 Voller Freude juble ich über deine Gnade: Du kennst mein Elend, kümmerst dich um meine Nöte, die so schwer auf meiner Seele liegen.9 Du hast mich nicht in die Hand meiner Feinde gegeben, weiten Raum hast du vor mir geschaffen.10 Sei du mir ´auch in Zukunft` gnädig, HERR! Noch bin ich in großer Bedrängnis, sind meine Augen trüb vor Traurigkeit, erschöpft bin ich an Leib und Seele.11 Voller Kummer schwindet mein Leben dahin, mit Stöhnen sehe ich zu, wie meine Jahre verrinnen. Eigene Schuld[5] hat mir die Kraft genommen. Meine Glieder sind wie gelähmt.12 Meine Feinde haben dafür gesorgt, dass ich Hohn und Spott von meinen Nachbarn ernte. Meine Bekannten schrecken vor mir zurück; wer mich auf der Straße sieht, geht mir eilig aus dem Weg.13 Man hat mich vergessen, aus der Erinnerung verdrängt wie einen längst Verstorbenen. Ich komme mir vor wie ein ausgedientes Gefäß, ´das man zum Abfall wirft`.14 Ich höre ja genau, was viele tuscheln. Grauenhaft, was um mich vorgeht![6] Da schmieden Leute miteinander Pläne gegen mich und haben dabei nur das eine Ziel: sie wollen mir das Leben nehmen.15 Ich aber, HERR, vertraue auf dich! Ich sage es ´und halte daran fest`: »Du bist mein Gott!«16 Alle Zeiten meines Lebens sind in deiner Hand. Rette mich auch jetzt aus der Gewalt meiner Feinde und vor denen, die mich verfolgen!17 Wende dein Angesicht mir, deinem Diener, freundlich zu![7] Sei mir gnädig und rette mich!18 HERR, weil ich dich anrufe, lass mich nicht in Schande geraten – die gottlosen Verleumder aber sollen in Schande enden und im Totenreich für immer schweigen müssen.19 Verstummen muss jedes Lügenmaul, das mit Stolz und Verachtung frech gegen den redet, der nach dem Willen des HERRN lebt[8].20 ´HERR`, wie viel Gutes hältst du doch bereit für alle, die Ehrfurcht vor dir haben! Ja, vor den Augen aller Menschen zeigst du deine Güte denen, die bei dir Zuflucht suchen.21 Du birgst sie ganz nahe bei dir, unter deinen Augen sind sie vor hinterhältigen Menschen sicher.[9] Wie in einer schützenden Hütte bewahrst du sie vor dem feindseligen Geschwätz ringsum.22 Gepriesen sei der HERR, denn er hat mir wunderbar seine Gnade erwiesen; er hat mir in einer befestigten Stadt[10] Zuflucht geschenkt.23 Vorher hatte ich noch in meiner Verzweiflung gesagt: »Ich bin alleingelassen, verbannt aus deinen Augen.« Aber du hast auf mein lautes Flehen gehört, schon damals, als ich zu dir um Hilfe schrie.24 Ihr alle, die ihr zum HERRN gehört: zeigt ihm eure Liebe! Der HERR behütet alle, die ihm die Treue halten. Doch denen, die vermessen handeln[11], zahlt er ihren Hochmut gründlich heim.25 Seid stark und fasst neuen Mut, ihr alle, die ihr auf das Eingreifen des HERRN wartet!