Jeremia 50

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Dies ist das Wort, das der HERR durch den Propheten Jeremia geredet hat über Babel und das Land der Chaldäer: (Jes 13,1)2 Verkündet’s unter den Völkern und lasst’s erschallen, richtet das Banner auf! Lasst’s erschallen und verbergt es nicht und sprecht: Babel ist genommen, Bel ist zuschanden, Merodach[1] ist zerschmettert; ihre Götzen sind zuschanden, ihre Götterbilder sind zerschmettert! (Jes 46,1; Jer 4,5)3 Denn es zieht von Norden ein Volk heran gegen sie, das wird ihr Land zur Wüste machen, dass niemand darin wohnen wird, weder Mensch noch Vieh; sie fliehen und laufen davon. (Jer 9,9)4 In jenen Tagen und zur selben Zeit, spricht der HERR, werden kommen die Leute von Israel samt den Leuten von Juda und weinend einherziehen und den HERRN, ihren Gott, suchen. (Jer 3,18; Jer 31,9)5 Sie werden fragen nach dem Wege nach Zion und sich dorthin kehren: »Kommt, wir wollen uns dem HERRN zuwenden zu einem ewigen Bunde, der nimmermehr vergessen werden soll!« (Jer 32,40)6 Denn mein Volk war eine verlorne Herde. Ihre Hirten haben sie verführt und auf den Bergen in die Irre gehen lassen, dass sie über Berge und Hügel gegangen sind und ihren Ruheplatz vergaßen. (Jer 23,1)7 Es fraßen sie alle, die sie antrafen, und ihre Feinde sprachen: Wir tun nicht unrecht! Denn sie haben sich versündigt an dem HERRN, der rechten Weide, und an dem HERRN, der ihrer Väter Hoffnung war.8 Flieht aus Babel und zieht aus der Chaldäer Lande und macht’s wie die Böcke vor der Herde! (Jes 48,20; Jer 51,6)9 Denn siehe, ich will Völker in großen Scharen erwecken und aus dem Lande des Nordens gegen Babel heranführen; die sollen sich gegen die Stadt rüsten und sie auch einnehmen. Ihre Pfeile sind wie die eines guten Kriegers, der nicht ohne Beute zurückkehrt.10 Und das Chaldäerland soll ein Raub werden; alle, die es berauben, sollen satt werden, spricht der HERR.11 Freut euch nur und rühmt, die ihr mein Erbteil geplündert habt, und hüpft wie die Kälber im Grase und wiehert wie die starken Rosse!12 Eure Mutter steht in großen Schanden, und die euch geboren hat, ist zum Spott geworden. Siehe, unter den Völkern ist sie die Geringste, wüst, dürr und öde.13 Denn vor dem Zorn des HERRN wird sie unbewohnt und ganz wüst bleiben, dass alle, die an Babel vorüberziehen, sich entsetzen werden und spotten über alle ihre Plagen. (Jer 19,8; Jer 49,17; Jer 51,37)14 Stellt euch ringsum gegen Babel auf, all ihr Bogenschützen; schießt nach ihr, spart nicht an Pfeilen; denn sie hat wider den HERRN gesündigt.15 Erhebt das Kriegsgeschrei ringsum. Sie hat sich ergeben, ihre Pfeiler sind gefallen, ihre Mauern sind abgebrochen; denn so vergilt der HERR. Übt Vergeltung an Babel, tut ihr, wie sie getan hat.16 Rottet aus von Babel den Sämann und den Schnitter in der Ernte! Vor dem mörderischen Schwert wird sich jeder zu seinem Volk wenden und in sein Land fliehen. (Jer 46,16)17 Israel ist ein versprengtes Schaf, das die Löwen verscheucht haben. Zuerst fraß es der König von Assyrien, danach nagte seine Knochen ab Nebukadnezar, der König von Babel.18 Darum, so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will heimsuchen den König von Babel und sein Land, gleichwie ich den König von Assyrien heimgesucht habe.19 Israel aber will ich wieder heim zu seiner Aue bringen, dass sie auf dem Karmel und in Baschan weiden und sich sättigen sollen auf dem Gebirge Ephraim und Gilead.20 Zur selben Zeit und in jenen Tagen wird man die Missetat Israels suchen, spricht der HERR, aber es wird keine da sein, und die Sünden Judas, aber es wird keine gefunden werden; denn ich will sie vergeben denen, die ich übrig bleiben lasse. (Ps 103,3; Jer 31,34; Jer 33,7)21 Zieh heran gegen das Land Meratajim; zieh heran gegen die Einwohner von Pekod[2]; vertilge sie und vollziehe den Bann an ihren Nachkommen, spricht der HERR, und tu alles, was ich dir befohlen habe!22 Es ist ein Kriegsgeschrei im Lande und großer Jammer.23 Wie ist der Hammer der ganzen Welt zerbrochen und zerschlagen! Wie ist Babel zum Entsetzen geworden unter den Völkern! (Jer 51,20; Jer 51,41)24 Du hast dir selbst eine Falle gestellt, Babel, und du hast dich darin gefangen, ehe du dich’s versahst; du bist getroffen und ergriffen, denn du hast den HERRN herausgefordert.25 Der HERR hat sein Zeughaus aufgetan und die Waffen seines Zorns hervorgeholt; denn Gott, der HERR Zebaoth, hat etwas auszurichten in der Chaldäer Lande.26 Kommt her gegen dies Land von allen Enden, öffnet seine Kornhäuser, werft alles auf einen Haufen und vollzieht den Bann an ihm, dass nichts übrig bleibe!27 Tötet alle seine Stiere, führt sie hinab zur Schlachtbank! Weh ihnen, denn ihr Tag ist gekommen, die Zeit ihrer Heimsuchung!28 Man hört ein Geschrei der Flüchtigen und derer, die entronnen sind aus dem Lande Babel, dass sie verkünden zu Zion die Vergeltung des HERRN, unseres Gottes, die Vergeltung für seinen Tempel. (Jer 51,11)29 Ruft Schützen wider Babel, alle, die den Bogen spannen, belagert die Stadt ringsum und lasst keinen davonkommen! Vergeltet ihr, wie sie verdient hat; wie sie getan hat, so tut ihr wieder! Denn sie hat stolz gehandelt wider den HERRN, den Heiligen Israels. (Jer 15,1)30 Darum soll ihre junge Mannschaft fallen auf ihren Gassen, und alle ihre Kriegsleute sollen umkommen an jenem Tage, spricht der HERR. (Jer 49,26)31 Siehe, du Stolzer, ich will an dich, spricht Gott, der HERR Zebaoth; denn dein Tag ist gekommen, die Zeit deiner Heimsuchung.32 Da soll der Stolze stürzen und fallen, dass ihn niemand aufrichte. Ich will an seine Städte Feuer legen; das soll alles, was ringsumher ist, verzehren.33 So spricht der HERR Zebaoth: Siehe, die Leute von Israel samt den Leuten von Juda müssen Gewalt und Unrecht leiden; alle, die sie gefangen weggeführt haben, halten sie fest und weigern sich, sie zu entlassen. (2Mo 7,14)34 Aber ihr Erlöser ist stark, der heißt HERR Zebaoth; der wird ihre Sache so hinausführen, dass er das Land erbeben und die Einwohner von Babel erzittern lässt.35 Das Schwert soll kommen, spricht der HERR, über die Chaldäer und über die Einwohner von Babel und über seine Fürsten und über seine Weisen!36 Das Schwert soll kommen über seine Wahrsager, dass sie zu Narren werden; das Schwert soll kommen über seine Starken, dass sie verzagen!37 Das Schwert soll kommen über seine Rosse und Wagen und über das ganze Gemenge der Völker in seiner Mitte, dass es zu Weibern wird! Das Schwert soll kommen über seine Schätze, dass sie geplündert werden! (Jer 51,30)38 Dürre soll kommen über seine Wasser, dass sie versiegen! Denn es ist ein Götzenland, und angesichts der Schrecken sollen sie toll werden.39 Darum sollen Wüstentiere und wilde Hunde darin wohnen und die Strauße, und es soll nimmermehr bewohnt werden und niemand darin hausen für und für. (Jes 13,20)40 Gleichwie Gott Sodom und Gomorra samt ihren Nachbarn zerstört hat, spricht der HERR, soll niemand darin wohnen noch ein Mensch darin hausen. (1Mo 19,24; Jer 49,18)41 Siehe, es kommt ein Volk von Norden her, ein großes Volk, und viele Könige werden sich aufmachen von den Enden der Erde. (Jer 6,22)42 Sie führen Bogen und Schwert; sie sind grausam und ohne Erbarmen; ihr Geschrei ist wie das Brausen des Meeres; sie reiten auf Rossen, gerüstet als Kriegsleute, gegen dich, du Tochter Babel.43 Wenn der König von Babel die Kunde von ihnen hört, sinken ihm die Hände; ihm ist angst und weh wie einer Gebärenden.44 Siehe, wie ein Löwe heraufkommt aus dem Dickicht des Jordans in die wasserreichen Auen, so will ich sie eilends daraus wegtreiben und den, der erwählt ist, dort einsetzen. Denn wer ist mir gleich, wer will mich meistern und wer ist der Hirte, der mir widerstehen kann? (Jer 4,7; Jer 49,19)45 So hört nun den Ratschluss des HERRN, den er über Babel gefasst hat, und seine Gedanken, die er hat über die Einwohner im Lande der Chaldäer! Was gilt’s? Wird man sie nicht fortschleifen mit den geringsten ihrer Schafe, werden ihretwegen nicht ihre Auen veröden?46 Und die Erde bebt von dem Ruf: Babel ist genommen!, und sein Wehgeschrei erschallt unter den Völkern.

Jeremia 50

New International Version

von Biblica
1 This is the word the Lord spoke through Jeremiah the prophet concerning Babylon and the land of the Babylonians[1]:2 ‘Announce and proclaim among the nations, lift up a banner and proclaim it; keep nothing back, but say, “Babylon will be captured; Bel will be put to shame, Marduk filled with terror. Her images will be put to shame and her idols filled with terror.”3 A nation from the north will attack her and lay waste her land. No-one will live in it; both people and animals will flee away.4 ‘In those days, at that time,’ declares the Lord, ‘the people of Israel and the people of Judah together will go in tears to seek the Lord their God.5 They will ask the way to Zion and turn their faces towards it. They will come and bind themselves to the Lord in an everlasting covenant that will not be forgotten.6 ‘My people have been lost sheep; their shepherds have led them astray and caused them to roam on the mountains. They wandered over mountain and hill and forgot their own resting-place.7 Whoever found them devoured them; their enemies said, “We are not guilty, for they sinned against the Lord, their verdant pasture, the Lord, the hope of their ancestors.”8 ‘Flee out of Babylon; leave the land of the Babylonians, and be like the goats that lead the flock.9 For I will stir up and bring against Babylon an alliance of great nations from the land of the north. They will take up their positions against her, and from the north she will be captured. Their arrows will be like skilled warriors who do not return empty-handed.10 So Babylonia[2] will be plundered; all who plunder her will have their fill,’ declares the Lord.11 ‘Because you rejoice and are glad, you who pillage my inheritance, because you frolic like a heifer threshing corn and neigh like stallions,12 your mother will be greatly ashamed; she who gave you birth will be disgraced. She will be the least of the nations – a wilderness, a dry land, a desert.13 Because of the Lord’s anger she will not be inhabited but will be completely desolate. All who pass Babylon will be appalled; they will scoff because of all her wounds.14 ‘Take up your positions round Babylon, all you who draw the bow. Shoot at her! Spare no arrows, for she has sinned against the Lord.15 Shout against her on every side! She surrenders, her towers fall, her walls are torn down. Since this is the vengeance of the Lord, take vengeance on her; do to her as she has done to others.16 Cut off from Babylon the sower, and the reaper with his sickle at harvest. Because of the sword of the oppressor let everyone return to their own people, let everyone flee to their own land.17 ‘Israel is a scattered flock that lions have chased away. The first to devour them was the king of Assyria; the last to crush their bones was Nebuchadnezzar king of Babylon.’18 Therefore this is what the Lord Almighty, the God of Israel, says: ‘I will punish the king of Babylon and his land as I punished the king of Assyria.19 But I will bring Israel back to their own pasture, and they will graze on Carmel and Bashan; their appetite will be satisfied on the hills of Ephraim and Gilead.20 In those days, at that time,’ declares the Lord, ‘search will be made for Israel’s guilt, but there will be none, and for the sins of Judah, but none will be found, for I will forgive the remnant I spare.21 ‘Attack the land of Merathaim and those who live in Pekod. Pursue, kill and completely destroy[3] them,’ declares the Lord. ‘Do everything I have commanded you.22 The noise of battle is in the land, the noise of great destruction!23 How broken and shattered is the hammer of the whole earth! How desolate is Babylon among the nations!24 I set a trap for you, Babylon, and you were caught before you knew it; you were found and captured because you opposed the Lord.25 The Lord has opened his arsenal and brought out the weapons of his wrath, for the Sovereign Lord Almighty has work to do in the land of the Babylonians.26 Come against her from afar. Break open her granaries; pile her up like heaps of grain. Completely destroy her and leave her no remnant.27 Kill all her young bulls; let them go down to the slaughter! Woe to them! For their day has come, the time for them to be punished.28 Listen to the fugitives and refugees from Babylon declaring in Zion how the Lord our God has taken vengeance, vengeance for his temple.29 ‘Summon archers against Babylon, all those who draw the bow. Encamp all round her; let no-one escape. Repay her for her deeds; do to her as she has done. For she defied the Lord, the Holy One of Israel.30 Therefore, her young men will fall in the streets; all her soldiers will be silenced in that day,’ declares the Lord.31 ‘See, I am against you, you arrogant one,’ declares the Lord, the Lord Almighty, ‘for your day has come, the time for you to be punished.32 The arrogant one will stumble and fall and no-one will help her up; I will kindle a fire in her towns that will consume all who are around her.’33 This is what the Lord Almighty says: ‘The people of Israel are oppressed, and the people of Judah as well. All their captors hold them fast, refusing to let them go.34 Yet their Redeemer is strong; the Lord Almighty is his name. He will vigorously defend their cause so that he may bring rest to their land, but unrest to those who live in Babylon.35 ‘A sword against the Babylonians!’ declares the Lord – ‘against those who live in Babylon and against her officials and wise men!36 A sword against her false prophets! They will become fools. A sword against her warriors! They will be filled with terror.37 A sword against her horses and chariots and all the foreigners in her ranks! They will become weaklings. A sword against her treasures! They will be plundered.38 A drought on[4] her waters! They will dry up. For it is a land of idols, idols that will go mad with terror.39 ‘So desert creatures and hyenas will live there, and there the owl will dwell. It will never again be inhabited or lived in from generation to generation.40 As I overthrew Sodom and Gomorrah along with their neighbouring towns,’ declares the Lord, ‘so no-one will live there; no people will dwell in it.41 ‘Look! An army is coming from the north; a great nation and many kings are being stirred up from the ends of the earth.42 They are armed with bows and spears; they are cruel and without mercy. They sound like the roaring sea as they ride on their horses; they come like men in battle formation to attack you, Daughter Babylon.43 The king of Babylon has heard reports about them, and his hands hang limp. Anguish has gripped him, pain like that of a woman in labour.44 Like a lion coming up from Jordan’s thickets to a rich pasture-land, I will chase Babylon from its land in an instant. Who is the chosen one I will appoint for this? Who is like me and who can challenge me? And what shepherd can stand against me?’45 Therefore, hear what the Lord has planned against Babylon, what he has purposed against the land of the Babylonians: the young of the flock will be dragged away; their pasture will be appalled at their fate.46 At the sound of Babylon’s capture the earth will tremble; its cry will resound among the nations.