Prediger 6

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Es ist ein Unglück, das ich sah unter der Sonne, und es liegt schwer auf den Menschen:2 Da ist einer, dem Gott Reichtum, Güter und Ehre gegeben hat, und es mangelt ihm nichts, was sein Herz begehrt; aber Gott gibt ihm doch nicht Macht, es zu genießen, sondern ein Fremder verzehrt es. Das ist auch eitel und ein schlimmes Leiden.3 Wenn einer auch hundert Kinder zeugte und hätte ein so langes Leben, dass er sehr alt würde, aber sein Herz sättigte sich nicht mit Gutem und er bliebe ohne Grab, von dem sage ich: Eine Fehlgeburt hat es besser als er. (Pred 4,3)4 Denn sie kommt ohne Leben, und in Finsternis fährt sie dahin, und ihr Name bleibt von Finsternis bedeckt,5 auch hat sie die Sonne nicht gesehen noch gekannt; so hat sie mehr Ruhe als jener.6 Und ob er auch zweitausend Jahre lebte und hätte nichts Gutes genossen: fährt nicht alles dahin an einen Ort?7 Alles Mühen des Menschen ist für seinen Mund, aber sein Verlangen bleibt ungestillt. (Pred 1,8)8 Denn was hat ein Weiser dem Toren voraus? Was hilft’s dem Armen, dass er versteht, unter den Lebenden zu wandeln?9 Es ist besser, zu gebrauchen, was vor Augen ist, als nach anderm zu verlangen. Das ist auch eitel und Haschen nach Wind.10 Was da ist, ist längst mit Namen genannt, und bestimmt ist, was ein Mensch sein wird. Darum kann er nicht hadern mit dem, der ihm zu mächtig ist. (Hi 9,2; Hi 9,32)11 Denn je mehr Worte, desto mehr Eitelkeit; was hat der Mensch davon?12 Denn wer weiß, was dem Menschen nützlich ist im Leben, in seinen kurzen, eitlen Tagen, die er verbringt wie einen Schatten? Oder wer will dem Menschen sagen, was nach ihm kommen wird unter der Sonne? (1Chr 29,15; Ps 144,4)

Prediger 6

New International Version

von Biblica
1 I have seen another evil under the sun, and it weighs heavily on mankind:2 God gives some people wealth, possessions and honour, so that they lack nothing their hearts desire, but God does not grant them the ability to enjoy them, and strangers enjoy them instead. This is meaningless, a grievous evil.3 A man may have a hundred children and live many years; yet no matter how long he lives, if he cannot enjoy his prosperity and does not receive proper burial, I say that a stillborn child is better off than he.4 It comes without meaning, it departs in darkness, and in darkness its name is shrouded.5 Though it never saw the sun or knew anything, it has more rest than does that man –6 even if he lives a thousand years twice over but fails to enjoy his prosperity. Do not all go to the same place?7 Everyone’s toil is for their mouth, yet their appetite is never satisfied.8 What advantage have the wise over fools? What do the poor gain by knowing how to conduct themselves before others?9 Better what the eye sees than the roving of the appetite. This too is meaningless, a chasing after the wind.10 Whatever exists has already been named, and what humanity is has been known; no-one can contend with someone who is stronger.11 The more the words, the less the meaning, and how does that profit anyone?12 For who knows what is good for a person in life, during the few and meaningless days they pass through like a shadow? Who can tell them what will happen under the sun after they are gone?

Prediger 6

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Doch es gibt etwas Schlimmes, das ich unter der Sonne beobachtet habe; es lastet häufig auf dem Menschen: (Pred 2,17; Pred 6,12; Pred 8,6)2 Gott schenkt einem Menschen so viel Reichtum, Wohlstand und Geltung, dass ihm nichts fehlt von allem, was er sich wünschen könnte; aber Gott ermächtigt ihn nicht, davon zu essen, sondern ein Fremder isst es auf. Das ist Windhauch und eine schlimme Krankheit. (5Mo 20,5; Ps 128,2; Lk 12,20; Sir 30,19)3 Wenn ein Mann hundert Söhne zeugt und viele Jahre lebt, sodass seine Lebenszeit wirklich lang ist, wenn er sich selbst aber seines Vermögens doch nicht bedienen kann, um sich satt zu essen, auch wenn niemals ein Grab auf ihn warten würde - ich sage: Eine Fehlgeburt hat es besser als er. (1Mo 5,24; 2Kön 2,1; Hi 3,10; Pred 4,3; Jer 20,17)4 Denn: Als Windhauch kam sie, ins Dunkel geht sie, / in Dunkel bleibt ihr Name gehüllt.5 Sie hat auch die Sonne nicht gesehen und nicht gekannt. So hat sie Ruhe, er nicht. (Pred 4,6)6 Und wenn er zweimal tausend Jahre lebte, aber das Glück nicht kennenlernte: Gehen nicht beide zu ein und demselben Ort?7 Alles Arbeiten des Menschen ist für den Schlund des Totenreichs und dessen Rachen wird niemals voll.8 Denn was hat der Gebildete dem Ungebildeten voraus, was nutzt es dem Armen, auch wenn er etwas kann, noch unter den Lebenden zu weilen? (Ps 116,8)9 Besser, etwas vor Augen zu haben / als ein hungriger Rachen. Aber auch das ist Windhauch und Luftgespinst.10 Was auch immer jemand war, er hat vorher schon seinen Namen bekommen; es war erkannt, dass er nur ein Mensch sein wird, und er kann nicht mit dem streiten, der mächtiger als er ist. (1Mo 1,1; Hi 9,1; Pred 1,9; Pred 3,14; Jer 1,5; Am 3,2; Weis 12,12)11 Es gibt viele Worte, die nur den Windhauch vermehren. Was nützt das dem Menschen?12 Denn: Wer kann erkennen, was für den Menschen besser ist in seinem Leben, während der wenigen Tage seines Lebens voll Windhauch, die er wie ein Schatten verbringt? Und wer kann dem Menschen verkünden, was nach ihm unter der Sonne geschehen wird? (1Chr 29,15; Hi 14,1; Ps 39,7; Pred 3,22; Pred 7,14; Pred 8,7; Pred 9,9; Pred 10,14)