1Es hörten aber Schefatja, der Sohn Mattans, und Gedalja, der Sohn Paschhurs, und Juchal, der Sohn Schelemjas, und Paschhur, der Sohn Malkijas, die Worte, die Jeremia zu allem Volk redete. (Jer 21,1)2So spricht der HERR: Wer in dieser Stadt bleibt, der wird durch Schwert, Hunger und Pest sterben müssen; wer aber hinausgeht zu den Chaldäern, der soll am Leben bleiben und wird sein Leben wie eine Beute davonbringen. (Jer 21,9)3So spricht der HERR: Diese Stadt soll übergeben werden dem Heer des Königs von Babel, und es soll sie einnehmen.4Da sprachen die Oberen zum König: Lass doch diesen Mann töten; denn auf diese Weise nimmt er den Kriegsleuten, die noch übrig sind in dieser Stadt, den Mut, desgleichen dem ganzen Volk, weil er solche Worte zu ihnen sagt. Denn der Mann sucht nicht, was diesem Volk zum Heil, sondern was zum Unheil dient. (Am 7,10)5Der König Zedekia sprach: Siehe, er ist in euren Händen; denn der König vermag nichts wider euch.6Da nahmen sie Jeremia und warfen ihn in die Zisterne Malkijas, des Königssohnes, die im Wachthof war, und ließen ihn an Seilen hinab. In der Zisterne aber war kein Wasser, sondern Schlamm und Jeremia sank in den Schlamm.7Als aber der Kuschiter Ebed-Melech, ein Kämmerer in des Königs Haus, hörte, dass man Jeremia in die Zisterne geworfen hatte, und der König gerade im Benjamintor saß, (Jer 39,15)8da ging Ebed-Melech aus des Königs Haus und redete mit dem König und sprach:9Mein Herr und König, diese Männer haben übel gehandelt an dem Propheten Jeremia, dass sie ihn in die Zisterne geworfen haben; dort muss er vor Hunger sterben; denn es ist kein Brot mehr in der Stadt.10Da befahl der König dem Kuschiter Ebed-Melech: Nimm von hier drei Männer mit dir und zieh den Propheten Jeremia aus der Zisterne, ehe er stirbt.11Und Ebed-Melech nahm die Männer mit sich und ging in des Königs Haus unter die Schatzkammer und nahm dort zerrissene, alte Lumpen und ließ sie an Stricken hinab zu Jeremia in die Zisterne.12Und der Kuschiter Ebed-Melech sprach zu Jeremia: Lege diese zerrissenen, alten Lumpen unter deine Achseln um die Stricke; und Jeremia tat so.13Und sie zogen Jeremia an den Stricken herauf und holten ihn aus der Zisterne. Und so blieb Jeremia im Wachthof.
Letztes Gespräch mit Zedekia
14Und der König Zedekia sandte hin und ließ den Propheten Jeremia zu sich holen an den dritten Eingang am Hause des HERRN. Und der König sprach zu Jeremia: Ich will dich etwas fragen; verhehle mir nichts!15Jeremia sprach zu Zedekia: Sage ich es dir, so tötest du mich; gebe ich dir aber einen Rat, so gehorchst du mir nicht.16Da schwor der König Zedekia dem Jeremia heimlich und sprach: So wahr der HERR lebt, der uns dies Leben gegeben hat: Ich will dich nicht töten noch den Männern in die Hände geben, die dir nach dem Leben trachten.17Und Jeremia sprach zu Zedekia: So spricht der HERR, der Gott Zebaoth, der Gott Israels: Wirst du hinausgehen zu den Obersten des Königs von Babel, so sollst du am Leben bleiben und diese Stadt soll nicht verbrannt werden, sondern du und dein Haus sollen am Leben bleiben;18wirst du aber nicht hinausgehen zu den Obersten des Königs von Babel, so wird diese Stadt den Chaldäern in die Hände gegeben, und sie werden sie mit Feuer verbrennen, und auch du wirst ihren Händen nicht entrinnen.19Der König Zedekia sprach zu Jeremia: Ich habe aber Angst, dass ich den Judäern, die zu den Chaldäern übergelaufen sind, übergeben werden könnte, dass sie mir übel mitspielen.20Jeremia sprach: Man wird dich nicht übergeben. Gehorche doch der Stimme des HERRN, die ich dir sage, so wird dir’s wohlgehen, und du wirst am Leben bleiben.21Weigerst du dich aber hinauszugehen, so ist dies das Wort, das mir der HERR gezeigt hat:22Siehe, alle Frauen, die noch übrig sind im Haus des Königs von Juda, müssen hinaus zu den Obersten des Königs von Babel. Dann werden sie sagen: »Ach, deine guten Freunde haben dich überredet und in ihre Gewalt gebracht; kaum stecken deine Füße im Sumpf, machen sie sich davon.«23Ja, alle deine Frauen und Kinder werden hinausmüssen zu den Chaldäern, und du selbst wirst ihren Händen nicht entgehen, sondern du wirst vom König von Babel ergriffen und diese Stadt wird mit Feuer verbrannt werden. (Jer 32,4; Jer 34,3)24Und Zedekia sprach zu Jeremia: Sieh zu, dass niemand diese Worte erfahre, so wirst du nicht sterben.25Wenn aber die Oberen erfahren sollten, dass ich mit dir geredet habe, und zu dir kommen und sprechen: »Sag an, was hast du mit dem König geredet; verbirg es uns nicht, so wollen wir dich nicht töten. Was hat der König mit dir geredet?«,26so sprich zu ihnen: Ich habe dem König die Bitte vorgetragen, dass er mich nicht wieder in Jonatans Haus führen lasse, ich müsste sonst dort sterben.27Da kamen alle Oberen zu Jeremia und fragten ihn, und er antwortete ihnen, wie ihm der König befohlen hatte. Da ließen sie von ihm, weil sie nichts erfahren konnten.
Die Eroberung Jerusalems
28Und Jeremia blieb im Wachthof bis auf den Tag, da Jerusalem eingenommen wurde. Und dies geschah, als Jerusalem erobert wurde: (2Kön 25,1; Jer 37,21; Jer 52,4)
1Shephatiah son of Mattan, Gedaliah son of Pashhur, Jehukal[1] son of Shelemiah, and Pashhur son of Malkijah heard what Jeremiah was telling all the people when he said,2‘This is what the Lord says: “Whoever stays in this city will die by the sword, famine or plague, but whoever goes over to the Babylonians[2] will live. They will escape with their lives; they will live.”3And this is what the Lord says: “This city will certainly be given into the hands of the army of the king of Babylon, who will capture it.” ’4Then the officials said to the king, ‘This man should be put to death. He is discouraging the soldiers who are left in this city, as well as all the people, by the things he is saying to them. This man is not seeking the good of these people but their ruin.’5‘He is in your hands,’ King Zedekiah answered. ‘The king can do nothing to oppose you.’6So they took Jeremiah and put him into the cistern of Malkijah, the king’s son, which was in the courtyard of the guard. They lowered Jeremiah by ropes into the cistern; it had no water in it, only mud, and Jeremiah sank down into the mud.7But Ebed-Melek, a Cushite,[3] an official[4] in the royal palace, heard that they had put Jeremiah into the cistern. While the king was sitting in the Benjamin Gate,8Ebed-Melek went out of the palace and said to him,9‘My lord the king, these men have acted wickedly in all they have done to Jeremiah the prophet. They have thrown him into a cistern, where he will starve to death when there is no longer any bread in the city.’10Then the king commanded Ebed-Melek the Cushite, ‘Take thirty men from here with you and lift Jeremiah the prophet out of the cistern before he dies.’11So Ebed-Melek took the men with him and went to a room under the treasury in the palace. He took some old rags and worn-out clothes from there and let them down with ropes to Jeremiah in the cistern.12Ebed-Melek the Cushite said to Jeremiah, ‘Put these old rags and worn-out clothes under your arms to pad the ropes.’ Jeremiah did so,13and they pulled him up with the ropes and lifted him out of the cistern. And Jeremiah remained in the courtyard of the guard.
Zedekiah questions Jeremiah again
14Then King Zedekiah sent for Jeremiah the prophet and had him brought to the third entrance to the temple of the Lord. ‘I am going to ask you something,’ the king said to Jeremiah. ‘Do not hide anything from me.’15Jeremiah said to Zedekiah, ‘If I give you an answer, will you not kill me? Even if I did give you counsel, you would not listen to me.’16But King Zedekiah swore this oath secretly to Jeremiah: ‘As surely as the Lord lives, who has given us breath, I will neither kill you nor hand you over to those who want to kill you.’17Then Jeremiah said to Zedekiah, ‘This is what the Lord God Almighty, the God of Israel, says: “If you surrender to the officers of the king of Babylon, your life will be spared and this city will not be burned down; you and your family will live.18But if you will not surrender to the officers of the king of Babylon, this city will be given into the hands of the Babylonians and they will burn it down; you yourself will not escape from them.” ’19King Zedekiah said to Jeremiah, ‘I am afraid of the Jews who have gone over to the Babylonians, for the Babylonians may hand me over to them and they will ill-treat me.’20‘They will not hand you over,’ Jeremiah replied. ‘Obey the Lord by doing what I tell you. Then it will go well with you, and your life will be spared.21But if you refuse to surrender, this is what the Lord has revealed to me:22all the women left in the palace of the king of Judah will be brought out to the officials of the king of Babylon. Those women will say to you: ‘ “They misled you and overcame you – those trusted friends of yours. Your feet are sunk in the mud; your friends have deserted you.”23‘All your wives and children will be brought out to the Babylonians. You yourself will not escape from their hands but will be captured by the king of Babylon; and this city will[5] be burned down.’24Then Zedekiah said to Jeremiah, ‘Do not let anyone know about this conversation, or you may die.25If the officials hear that I talked with you, and they come to you and say, “Tell us what you said to the king and what the king said to you; do not hide it from us or we will kill you,”26then tell them, “I was pleading with the king not to send me back to Jonathan’s house to die there.” ’27All the officials did come to Jeremiah and question him, and he told them everything the king had ordered him to say. So they said no more to him, for no-one had heard his conversation with the king.
The fall of Jerusalem
28And Jeremiah remained in the courtyard of the guard until the day Jerusalem was captured. This is how Jerusalem was taken:
1Schefatja, der Sohn Mattans, Gedalja, der Sohn Paschhurs, Juchal, der Sohn Schelemjas, und Paschhur, der Sohn Malkijas, hörten die Worte, die Jeremia zum ganzen Volk redete:2So spricht der HERR: Wer in dieser Stadt bleibt, der stirbt durch Schwert, Hunger und Pest. Wer aber zu den Chaldäern hinausgeht, der wird überleben; er wird sein Leben als Beute erhalten und am Leben bleiben. (Jer 21,9)3So spricht der HERR: Diese Stadt wird ganz sicher dem Heer des Königs von Babel in die Hand gegeben werden und er wird sie erobern.4Darauf sagten die Beamten zum König: Dieser Mann muss getötet werden, denn er lähmt die Hände der Krieger, die in dieser Stadt übrig geblieben sind, und die Hände des ganzen Volkes, wenn er solche Worte zu ihnen redet. Denn dieser Mann sucht nicht Heil für dieses Volk, sondern Unheil.5Der König Zidkija erwiderte: Siehe, er ist in eurer Hand; denn der König vermag nichts gegen euch.6Da ergriffen sie Jeremia und warfen ihn in die Zisterne des Königssohns Malkija, die sich im Wachhof befand; man ließ ihn an Stricken hinunter. In der Zisterne war kein Wasser, sondern nur Schlamm und Jeremia sank in den Schlamm.
Jeremias Rettung durch Ebed-Melech und seine zweite heimliche Unterredung mit Zidkija
7Der Kuschiter Ebed-Melech, ein Höfling, der im königlichen Palast bedienstet war, hörte, dass man Jeremia in die Zisterne geworfen hatte, während der König sich am Benjamintor aufhielt. (Jer 39,15)8Da verließ Ebed-Melech den Palast und sagte zum König:9Mein Herr und König, schlecht war alles, was diese Männer dem Propheten Jeremia angetan haben; sie haben ihn in die Zisterne geworfen, damit er dort unten verhungert. Denn es gibt in der Stadt kein Brot mehr.10Da befahl der König dem Kuschiter Ebed-Melech: Nimm dir von hier dreißig Männer mit und zieh den Propheten Jeremia aus der Zisterne herauf, bevor er stirbt.11Ebed-Melech nahm die Männer mit sich und ging zum Palast, in den Raum unterhalb der Vorratskammer. Dort holte er Stücke von abgelegten und zerrissenen Kleidern und ließ sie an Stricken zu Jeremia in die Zisterne hinunter.12Dann sagte der Kuschiter Ebed-Melech zu Jeremia: Leg die Stücke der abgelegten und zerrissenen Kleider in deine Achselhöhlen unter die Stricke! Und Jeremia machte es so.13Nun zogen sie Jeremia an den Stricken hoch und brachten ihn aus der Zisterne herauf. Von da an blieb Jeremia im Wachhof.14König Zidkija sandte hin, um den Propheten Jeremia zu sich an den dritten Eingang beim Haus des HERRN zu holen. Der König sagte zu Jeremia: Ich möchte dich nach einem Gotteswort fragen. Verschweig mir nichts!15Jeremia antwortete Zidkija: Wenn ich es dir verkünde, lässt du mich bestimmt umbringen, und wenn ich dir einen Rat gebe, hörst du nicht auf mich.16Da schwor König Zidkija dem Jeremia heimlich und sagte: So wahr der HERR lebt, der uns dieses Leben gegeben hat, ich lasse dich nicht umbringen und gebe dich nicht in die Hand jener Männer, die dir nach dem Leben trachten.17Hierauf sagte Jeremia zu Zidkija: So spricht der HERR, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels: Wenn du wirklich hinausgehst zu den Heerführern des Königs von Babel, dann ist dein Leben gerettet, diese Stadt wird nicht im Feuer verbrannt und du bleibst am Leben, du und dein Haus.18Gehst du aber nicht hinaus zu den Heerführern des Königs von Babel, dann wird diese Stadt den Chaldäern ausgeliefert. Sie werden sie im Feuer verbrennen und du selbst wirst ihrer Hand nicht entrinnen.19König Zidkija entgegnete Jeremia: Ich habe Angst vor den Judäern, die bereits zu den Chaldäern abgefallen sind; man könnte mich ihnen ausliefern und sie würden mir übel mitspielen.20Jeremia versicherte: Man wird dich nicht ausliefern. Hör doch auf die Stimme des HERRN, in dem, was ich zu dir rede, damit es dir gut geht und dein Leben gerettet ist!21Weigerst du dich aber hinauszugehen, so ist dies das Wort, was der HERR mich sehen ließ:22Siehe, alle Frauen, die im Palast des Königs von Juda übrig geblieben sind, werden dann zu den Heerführern des Königs von Babel hinausgeführt und dabei klagen:
Überlistet, hereingelegt / haben dich deine guten Freunde;
stecken deine Füße im Sumpf, / so machen sich alle davon.23Alle deine Frauen und Kinder wird man zu den Chaldäern hinausführen; auch du wirst ihrer Hand nicht entrinnen, sondern wirst von der Hand des Königs von Babel ergriffen werden; diese Stadt aber wirst du im Feuer verbrennen. (Jer 32,4; Jer 34,3)24Zidkija sagte zu Jeremia: Niemand darf von diesen Worten erfahren, sonst musst du sterben.25Wenn aber die Beamten erfahren, dass ich mit dir geredet habe, werden sie zu dir kommen und dich auffordern: Teil uns mit, was du zum König gesagt hast! Verheimliche uns nichts, sonst töten wir dich! - Und teil uns auch mit, was der König zu dir gesagt hat!26Dann antworte ihnen: Ich ließ meine Bitte vor den König gelangen, mich nicht ins Haus Jonatans zurückbringen zu lassen, weil ich dort sterben würde.27Und tatsächlich kamen alle Beamten zu Jeremia und fragten ihn. Er antwortete ihnen genauso, wie ihm der König geboten hatte. Da ließen sie von ihm ab; denn niemand hatte das Gespräch mitgehört.28So blieb Jeremia im Wachhof bis zu dem Tag, an dem Jerusalem erobert wurde. Und dies geschah, als Jerusalem erobert wurde: (Jer 37,21)