1Und des HERRN Wort geschah zu mir: (Hes 23,1)2Du Menschenkind, tu kund der Stadt Jerusalem ihre Gräuel3und sprich: So spricht Gott der HERR zu Jerusalem: Nach Herkunft und Geburt bist du aus dem Lande der Kanaaniter, dein Vater war ein Amoriter, deine Mutter eine Hetiterin.4Bei deiner Geburt war es so: Als du geboren wurdest, hat man deine Nabelschnur nicht abgeschnitten; auch hat man dich nicht mit Wasser gebadet, damit du sauber würdest, dich nicht mit Salz abgerieben und nicht in Windeln gewickelt.5Denn niemand sah mitleidig auf dich und erbarmte sich, dass er etwas von all dem an dir getan hätte, sondern du wurdest aufs Feld geworfen. So verachtet war dein Leben, als du geboren wurdest.6Ich aber ging an dir vorüber und sah dich in deinem Blut strampeln und sprach zu dir, als du so in deinem Blut dalagst: Du sollst leben! Ja, zu dir sprach ich, als du so in deinem Blut dalagst: Du sollst leben7und heranwachsen; wie ein Gewächs auf dem Felde machte ich dich. Und du wuchsest heran und wurdest groß und sehr schön. Deine Brüste wuchsen und du bekamst lange Haare; aber du warst noch nackt und bloß.8Und ich ging an dir vorüber und sah dich an, und siehe, es war die Zeit, um dich zu werben. Da breitete ich meinen Mantel über dich und bedeckte deine Blöße. Und ich schwor dir’s und schloss mit dir einen Bund, spricht Gott der HERR, und du wurdest mein. (2Mo 19,5; Rut 3,9)9Und ich badete dich mit Wasser und wusch dich rein von deinem Blut und salbte dich mit Öl10und kleidete dich mit bunten Kleidern und zog dir Schuhe von feinem Leder an. Ich gab dir einen Kopfbund aus kostbarem Leinen und hüllte dich in Seide.11Ich schmückte dich mit Kleinoden und legte Spangen an deine Arme und eine Kette um deinen Hals12und gab dir einen Ring an deine Nase und Ohrringe an deine Ohren und eine schöne Krone auf dein Haupt.13So warst du geschmückt mit Gold und Silber und gekleidet mit kostbarem Leinen, Seide und bunten Kleidern. Du aßest feinstes Mehl, Honig und Öl und wurdest überaus schön und kamst zu königlichen Ehren.14Und dein Ruhm erscholl unter den Völkern deiner Schönheit wegen, die vollkommen war durch den Schmuck, den ich dir angelegt hatte, spricht Gott der HERR.15Aber du verließest dich auf deine Schönheit. Und weil du so gerühmt wurdest, triebst du Hurerei und botest dich jedem an, der vorüberging, und warst ihm zu Willen. (Jer 2,20)16Du nahmst von deinen Kleidern und machtest dir bunte Opferhöhen und triebst auf ihnen deine Hurerei, wie es nie geschehen ist noch geschehen wird.17Du nahmst auch dein schönes Geschmeide, das ich dir von meinem Gold und Silber gegeben hatte, und machtest dir Bilder von Männern daraus und triebst deine Hurerei mit ihnen. (Hos 8,4)18Und du nahmst deine bunten Kleider und bedecktest sie damit, und mein Öl und Räucherwerk legtest du ihnen vor.19Meine Speise, die ich dir zu essen gab, feinstes Mehl, Öl und Honig, legtest du ihnen vor zum lieblichen Geruch. Ja, es kam dahin, spricht Gott der HERR,20dass du deine Söhne und Töchter nahmst, die du mir geboren hattest, und opfertest sie ihnen zum Fraß. War es denn noch nicht genug mit deiner Hurerei, (5Mo 12,31; 2Kön 16,3; Jer 7,31; Hes 20,26; Hes 23,37)21dass du meine Kinder schlachtetest und ließest sie für die Götzen verbrennen?22Und bei all deinen Gräueln und deiner Hurerei hast du nie gedacht an die Zeit deiner Jugend, wie du bloß und nackt warst und strampelnd in deinem Blute lagst.23Und nach all diesen deinen Übeltaten – o weh, weh dir!, spricht Gott der HERR –24bautest du dir einen Hurenaltar und machtest dir ein Lager darauf an allen Plätzen. (Jer 11,13)25An jeder Straßenecke bautest du dein Hurenlager und machtest deine Schönheit zum Abscheu. Du spreiztest deine Beine für alle, die vorübergingen, und triebst viel Hurerei.26Zuerst triebst du Hurerei mit den Ägyptern, deinen Nachbarn voller Geilheit, und triebst viel Hurerei, um mich zu reizen.27Ich aber streckte meine Hand aus gegen dich und minderte deinen Anteil und gab dich preis der Willkür derer, die dich hassen, der Töchter der Philister, die sich schämten über dein schamloses Treiben.28Danach triebst du Hurerei mit den Assyrern, weil du nicht satt geworden warst; du triebst mit ihnen Hurerei und wurdest auch hier nicht satt. (Hes 23,12)29Da triebst du noch mehr Hurerei mit Chaldäa, dem Land der Händler; doch auch da wurdest du nicht satt.30Wie fieberte doch dein Herz, spricht Gott der HERR, dass du alle diese Werke einer großen Erzhure tatest:31dass du deinen Hurenaltar bautest an allen Straßenecken und dir ein Hurenlager machtest auf allen Plätzen! Dazu warst du nicht wie sonst eine Hure; denn du hast ja Geld dafür verschmäht. –32Diese Ehebrecherin! Fremde nimmt sie statt ihres Mannes!33Allen andern Huren gibt man Geld; du aber gibst allen deinen Liebhabern noch Geld dazu und kaufst sie, damit sie von überall her zu dir kommen und mit dir Hurerei treiben.34So ist es bei dir mit deiner Hurerei umgekehrt wie bei andern Frauen, weil man dir nicht nachläuft und dir nicht Geld gibt, sondern du noch Geld dazugibst; bei dir ist es also umgekehrt.35Darum, du Hure, höre des HERRN Wort!36So spricht Gott der HERR: Weil du bei deiner Hurerei deine Scham entblößtest und deine Blöße vor deinen Liebhabern aufdecktest und wegen all deiner gräulichen Götzen und wegen des Blutes deiner Kinder, die du ihnen geopfert hast:37Darum, siehe, ich will sammeln alle deine Liebhaber, denen du gefallen hast, alle, die du geliebt, samt allen, die du verschmäht hast, und will sie gegen dich versammeln von überall her und will ihnen deine Blöße aufdecken, dass sie deine ganze Blöße sehen sollen. (Jer 13,26)38Und ich will dich richten, wie man Ehebrecherinnen und Mörderinnen richtet; ich lasse Grimm und Eifer über dich kommen. (3Mo 20,10)39Und ich will dich in ihre Hände geben, dass sie deinen Hurenaltar abbrechen und dein Lager einreißen und dir deine Kleider ausziehen und dein schönes Geschmeide dir nehmen und dich nackt und bloß liegen lassen.40Und sie sollen eine Versammlung gegen dich einberufen und dich steinigen und mit ihren Schwertern zerhauen (5Mo 22,23)41und deine Häuser mit Feuer verbrennen und an dir das Gericht vollstrecken vor den Augen vieler Frauen. So will ich deiner Hurerei ein Ende machen und auch Geld sollst du nicht mehr dafür geben. (2Kön 25,9)42Dann kommt mein Grimm gegen dich zum Ziel, und mein Eifer lässt von dir ab, sodass ich Ruhe habe und nicht mehr zürnen muss.43Weil du nicht gedacht hast an die Zeit deiner Jugend, sondern mich mit all dem zum Zorn gereizt hast, darum will ich auch all dein Tun auf deinen Kopf kommen lassen, spricht Gott der HERR. Hast du nicht Unzucht getrieben zu all deinen Gräueltaten hinzu?44Siehe, wer gern in Sprichwörtern redet, wird von dir dies Sprichwort sagen: »Wie die Mutter, so die Tochter.«45Du bist die Tochter deiner Mutter, die ihren Mann und ihre Kinder von sich stieß, und bist die Schwester deiner Schwestern, die ihre Männer und Kinder von sich stießen. Eure Mutter war eine Hetiterin und euer Vater ein Amoriter. (Hes 3,1)46Deine große Schwester ist Samaria mit ihren Töchtern, die dir zur Linken wohnt, und deine kleine Schwester ist Sodom mit ihren Töchtern, die zu deiner Rechten wohnt.47Es war dir nicht genug, in ihren Wegen zu gehen und nach ihren Gräueln zu tun; du hast es noch ärger getrieben als sie in all deinem Tun.48So wahr ich lebe, spricht Gott der HERR: Sodom, deine Schwester, samt ihren Töchtern hat’s nicht so getrieben wie du und deine Töchter. (Mt 10,15)49Siehe, das war die Schuld deiner Schwester Sodom: Stolz und alles in Fülle und sorglose Ruhe hatte sie mit ihren Töchtern; aber dem Armen und Elenden halfen sie nicht,50sondern waren hoffärtig und taten Gräuel vor mir. Darum habe ich sie auch hinweggetan, wie du gesehen hast. (1Mo 19,24)51So hat auch Samaria nicht die Hälfte deiner Sünden getan, sondern du hast so viel mehr Gräuel getan als deine Schwestern, dass sie gerecht dastehen gegenüber all den Gräueln, die du getan hast. (Jer 3,11)52So trag du nun auch deine Schande, weil du an die Stelle deiner Schwestern getreten bist durch deine Sünden, mit denen du größere Gräuel getan hast als sie; sie stehen gerechter da als du. So schäme du dich nun auch und trag deine Schande, während deine Schwestern gerecht dastehen.53Ich will aber ihr Geschick wenden, nämlich das Geschick Sodoms und ihrer Töchter und das Geschick Samarias und ihrer Töchter und auch dein Geschick in ihrer Mitte, (5Mo 30,3)54dass du deine Schande tragen musst und dich über all das schämst, was du getan hast, ihnen zum Trost.55Und deine Schwestern, Sodom und ihre Töchter, sollen wieder werden, wie sie zuvor gewesen sind, und Samaria und ihre Töchter sollen wieder werden, wie sie zuvor gewesen sind; und auch du und deine Töchter sollen wieder werden, wie ihr zuvor gewesen seid.56Und hast du nicht über deine Schwester Sodom gelästert zur Zeit deines Hochmuts,57als deine Blöße noch nicht aufgedeckt war, wie zur Zeit, als dich die Töchter Edoms und die Töchter der Philister überall schmähten und dich ringsumher verachteten?58Deine Schandtat und deine Gräuel – die musst du tragen, spricht der HERR.59Denn so spricht Gott der HERR: Ich will dir tun, wie du getan hast, als du den Eid verachtet und den Bund gebrochen hast.60Ich will aber gedenken an meinen Bund, den ich mit dir geschlossen habe zur Zeit deiner Jugend, und will mit dir einen ewigen Bund aufrichten. (3Mo 26,45; Jer 31,31; Hes 8,1; Hes 37,26; Hos 2,17)61Dann wirst du an deine Wege denken und dich schämen, wenn ich deine großen und kleinen Schwestern nehmen und sie dir zu Töchtern geben werde, aber nicht um deines Bundes willen. (Hes 20,43)62Und ich will meinen Bund mit dir aufrichten, sodass du erfahren sollst, dass ich der HERR bin,63damit du daran denkst und dich schämst und vor Schande deinen Mund nicht mehr aufzutun wagst, wenn ich dir alles vergeben werde, was du getan hast, spricht Gott der HERR. (Hes 36,31)
1The word of the Lord came to me:2‘Son of man, confront Jerusalem with her detestable practices3and say, “This is what the Sovereign Lord says to Jerusalem: your ancestry and birth were in the land of the Canaanites; your father was an Amorite and your mother a Hittite.4On the day you were born your cord was not cut, nor were you washed with water to make you clean, nor were you rubbed with salt or wrapped in cloths.5No-one looked on you with pity or had compassion enough to do any of these things for you. Rather, you were thrown out into the open field, for on the day you were born you were despised.6‘ “Then I passed by and saw you kicking about in your blood, and as you lay there in your blood I said to you, ‘Live!’[1]7I made you grow like a plant of the field. You grew and developed and entered puberty. Your breasts had formed and your hair had grown, yet you were stark naked.8‘ “Later I passed by, and when I looked at you and saw that you were old enough for love, I spread the corner of my garment over you and covered your naked body. I gave you my solemn oath and entered into a covenant with you, declares the Sovereign Lord, and you became mine.9‘ “I bathed you with water and washed the blood from you and put ointments on you.10I clothed you with an embroidered dress and put sandals of fine leather on you. I dressed you in fine linen and covered you with costly garments.11I adorned you with jewellery: I put bracelets on your arms and a necklace round your neck,12and I put a ring on your nose, earrings on your ears and a beautiful crown on your head.13So you were adorned with gold and silver; your clothes were of fine linen and costly fabric and embroidered cloth. Your food was honey, olive oil and the finest flour. You became very beautiful and rose to be a queen.14And your fame spread among the nations on account of your beauty, because the splendour I had given you made your beauty perfect, declares the Sovereign Lord.15‘ “But you trusted in your beauty and used your fame to become a prostitute. You lavished your favours on anyone who passed by and your beauty became his.16You took some of your garments to make gaudy high places, where you carried on your prostitution. You went to him, and he possessed your beauty.[2]17You also took the fine jewellery I gave you, the jewellery made of my gold and silver, and you made for yourself male idols and engaged in prostitution with them.18And you took your embroidered clothes to put on them, and you offered my oil and incense before them.19Also the food I provided for you – the flour, olive oil and honey I gave you to eat – you offered as fragrant incense before them. That is what happened, declares the Sovereign Lord.20‘ “And you took your sons and daughters whom you bore to me and sacrificed them as food to the idols. Was your prostitution not enough?21You slaughtered my children and sacrificed them to the idols.22In all your detestable practices and your prostitution you did not remember the days of your youth, when you were naked and bare, kicking about in your blood.23‘ “Woe! Woe to you, declares the Sovereign Lord. In addition to all your other wickedness,24you built a mound for yourself and made a lofty shrine in every public square.25At every street corner you built your lofty shrines and degraded your beauty, spreading your legs with increasing promiscuity to anyone who passed by.26You engaged in prostitution with the Egyptians, your neighbours with large genitals, and aroused my anger with your increasing promiscuity.27So I stretched out my hand against you and reduced your territory; I gave you over to the greed of your enemies, the daughters of the Philistines, who were shocked by your lewd conduct.28You engaged in prostitution with the Assyrians too, because you were insatiable; and even after that, you still were not satisfied.29Then you increased your promiscuity to include Babylonia,[3] a land of merchants, but even with this you were not satisfied.30‘ “I am filled with fury against you,[4] declares the Sovereign Lord, when you do all these things, acting like a brazen prostitute!31When you built your mounds at every street corner and made your lofty shrines in every public square, you were unlike a prostitute, because you scorned payment.32‘ “You adulterous wife! You prefer strangers to your own husband!33All prostitutes receive gifts, but you give gifts to all your lovers, bribing them to come to you from everywhere for your illicit favours.34So in your prostitution you are the opposite of others; no-one runs after you for your favours. You are the very opposite, for you give payment and none is given to you.35‘ “Therefore, you prostitute, hear the word of the Lord!36This is what the Sovereign Lord says: because you poured out your lust and exposed your naked body in your promiscuity with your lovers, and because of all your detestable idols, and because you gave them your children’s blood,37therefore I am going to gather all your lovers, with whom you found pleasure, those you loved as well as those you hated. I will gather them against you from all around and will strip you in front of them, and they will see you stark naked.38I will sentence you to the punishment of women who commit adultery and who shed blood; I will bring on you the blood vengeance of my wrath and jealous anger.39Then I will deliver you into the hands of your lovers, and they will tear down your mounds and destroy your lofty shrines. They will strip you of your clothes and take your fine jewellery and leave you stark naked.40They will bring a mob against you, who will stone you and hack you to pieces with their swords.41They will burn down your houses and inflict punishment on you in the sight of many women. I will put a stop to your prostitution, and you will no longer pay your lovers.42Then my wrath against you will subside and my jealous anger will turn away from you; I will be calm and no longer angry.43‘ “Because you did not remember the days of your youth but enraged me with all these things, I will surely bring down on your head what you have done, declares the Sovereign Lord. Did you not add lewdness to all your other detestable practices?44‘ “Everyone who quotes proverbs will quote this proverb about you: ‘Like mother, like daughter.’45You are a true daughter of your mother, who despised her husband and her children; and you are a true sister of your sisters, who despised their husbands and their children. Your mother was a Hittite and your father an Amorite.46Your elder sister was Samaria, who lived to the north of you with her daughters; and your younger sister, who lived to the south of you with her daughters, was Sodom.47You not only followed their ways and copied their detestable practices, but in all your ways you soon became more depraved than they.48As surely as I live, declares the Sovereign Lord, your sister Sodom and her daughters never did what you and your daughters have done.49‘ “Now this was the sin of your sister Sodom: she and her daughters were arrogant, overfed and unconcerned; they did not help the poor and needy.50They were haughty and did detestable things before me. Therefore I did away with them as you have seen.51Samaria did not commit half the sins you did. You have done more detestable things than they, and have made your sisters seem righteous by all these things you have done.52Bear your disgrace, for you have furnished some justification for your sisters. Because your sins were more vile than theirs, they appear more righteous than you. So then, be ashamed and bear your disgrace, for you have made your sisters appear righteous.53‘ “However, I will restore the fortunes of Sodom and her daughters and of Samaria and her daughters, and your fortunes along with them,54so that you may bear your disgrace and be ashamed of all you have done in giving them comfort.55And your sisters, Sodom with her daughters and Samaria with her daughters, will return to what they were before; and you and your daughters will return to what you were before.56You would not even mention your sister Sodom in the day of your pride,57before your wickedness was uncovered. Even so, you are now scorned by the daughters of Edom[5] and all her neighbours and the daughters of the Philistines – all those around you who despise you.58You will bear the consequences of your lewdness and your detestable practices, declares the Lord.59‘ “This is what the Sovereign Lord says: I will deal with you as you deserve, because you have despised my oath by breaking the covenant.60Yet I will remember the covenant I made with you in the days of your youth, and I will establish an everlasting covenant with you.61Then you will remember your ways and be ashamed when you receive your sisters, both those who are older than you and those who are younger. I will give them to you as daughters, but not on the basis of my covenant with you.62So I will establish my covenant with you, and you will know that I am the Lord.63Then, when I make atonement for you for all you have done, you will remember and be ashamed and never again open your mouth because of your humiliation, declares the Sovereign Lord.” ’
1Das Wort des HERRN erging an mich: (Hes 6,9; Hes 23,1; Hos 1,1)2Menschensohn, mach Jerusalem ihre Gräueltaten bekannt (Hes 20,4; Hes 22,2)3und sage: So spricht GOTT, der Herr, zu Jerusalem:
Deiner Herkunft und deiner Geburt nach bist du aus dem Land der Kanaaniter. Dein Vater ist ein Amoriter und deine Mutter eine Hetiterin. (Hes 16,45)4Bei deiner Geburt, am Tag, als du geboren wurdest, wurde deine Nabelschnur nicht abgeschnitten, du wurdest zur Reinigung nicht mit Wasser abgewaschen, nicht mit Salz eingerieben, nicht in Windeln gewickelt.[1]5Kein Auge zeigte dir Mitleid, um dir eines von diesen Dingen zu tun, um sich deiner zu erbarmen, sondern du wurdest auf das freie Feld hingeworfen, weil man dich verabscheute am Tag, an dem du geboren wurdest.6Da kam ich an dir vorüber und sah dich in deinem Blut strampeln; und ich sagte zu dir in deinem Blut: Bleib am Leben! Ich sagte zu dir: In deinem Blut, bleib am Leben!7Wie eine Blume auf dem Feld ließ ich dich wachsen. Und du bist herangewachsen, bist groß geworden und herrlich aufgeblüht: Deine Brüste wurden fest; dein Haar begann zu sprießen. Doch du warst nackt und bloß.8Da kam ich an dir vorüber und sah dich und siehe, deine Zeit war da, die Zeit der Liebe. Ich breitete den Saum meines Gewandes über dich und bedeckte deine Blöße. Ich leistete dir den Eid und ging mit dir einen Bund ein - Spruch GOTTES, des Herrn - und du wurdest mein. (Rut 3,9)9Dann wusch ich dich mit Wasser, spülte dein Blut von dir ab und salbte dich mit Öl.10Ich kleidete dich in bunte Gewänder, zog dir Schuhe aus Tahasch-Leder an, band dir Byssus um und hüllte dich in Seide.11Ich schmückte dich mit Schmuck, legte dir Spangen an die Arme und eine Kette um den Hals.12Ich gab einen Ring an deine Nase, Ohrringe an deine Ohren und eine herrliche Krone auf dein Haupt.13Mit Gold und Silber konntest du dich schmücken, aus Byssus, Seide und buntem Gewebe war dein Gewand. Feinmehl, Honig und Öl aßest du. So wurdest du überaus schön, du wurdest tauglich zu königlicher Herrschaft.14Der Ruf deiner Schönheit drang zu den Völkern hinaus, denn sie war vollkommen durch meinen Schmuck, den ich dir anlegte - Spruch GOTTES, des Herrn.15Doch dann hast du dich auf deine Schönheit verlassen, du hurtest in deinem Ruhm und hast mit deiner Hurerei jeden überschüttet, der vorbeiging, ihm wurde sie zuteil.16Du hast von deinen Gewändern genommen und dir bunte Kulthöhen gemacht und darauf Unzucht getrieben - Dinge, die nie vorgekommen sind und nie mehr geschehen dürfen.17Deine prächtigen Schmuckstücke aus meinem Gold und Silber, die ich dir geschenkt hatte, hast du genommen und hast dir daraus männliche Figuren gemacht, um mit ihnen zu huren. (2Mo 32,2; Hos 2,10; Hos 8,4)18Deine bunten Gewänder hast du genommen und sie damit bekleidet. Mein Öl und mein Räucherwerk hast du vor sie hingestellt.19Mein Brot, das ich dir gab - Feinmehl, Öl und Honig, mit denen ich dich nährte -, das hast du ihnen als beruhigenden Duft dargebracht. Ja, so war es! - Spruch GOTTES, des Herrn.20Du hast deine Söhne und Töchter, die du mir geboren hast, genommen und sie ihnen als Schlachtopfer zum Essen vorgesetzt. War dir dein unzüchtiges Treiben noch nicht genug? (5Mo 12,31; 2Kön 16,3; Jer 7,31; Hes 20,26; Hes 23,37)21Musstest du auch noch meine Söhne schlachten, um sie ihnen darzubringen und für sie durch das Feuer gehen zu lassen?22Bei all deinen Gräueltaten und deiner Hurerei hast du der Zeit deiner Jugend nicht gedacht, in der du nackt und bloß warst und strampelnd in deinem Blute lagst.23Und es geschah nach all deinen schändlichen Taten - wehe, weh dir! Spruch GOTTES, des Herrn -,24da hast du dir auf jedem freien Platz einen Sockel erbaut und dir eine Kulthöhe errichtet. (5Mo 12,2)25An jeder Straßenecke hast du deine Kulthöhe erbaut, du hast deine Schönheit abscheulich gemacht, hast deine Beine gespreizt für jeden, der vorbeiging, und hast deine Hurerei vermehrt.26Du hurtest mit den Ägyptern, deinen Nachbarn mit dem großen Glied. Du vermehrtest deine Hurerei, um mich zu beleidigen.27Und siehe, da streckte ich meine Hand gegen dich aus und nahm dir deinen Anteil weg. Ich lieferte dich der Gier deiner Feindinnen aus, den Philisterinnen; sogar sie schämten sich wegen deines schändlichen Wandels.28Dann hurtest du mit den Assyrern, weil du noch nicht genug hattest. Du hurtest mit ihnen, doch auch dann hattest du noch nicht genug. (Hes 23,12)29Du hast deine Hurerei ausgeweitet bis zum Land der Krämer, nach Chaldäa; doch auch damit hattest du noch nicht genug.30Wie warst du ohne Verstand - Spruch GOTTES, des Herrn -, weil du all das getan hast, das Werk einer selbstherrlichen Hure.31Du hast dir an jeder Straßenecke deinen Sockel gebaut und auf jedem freien Platz deine Kulthöhe errichtet. Du warst keine gewöhnliche Hure; denn du hast es verschmäht, dich bezahlen zu lassen.32Die Ehebrecherin nimmt sich statt ihres Mannes fremde Männer.33Jeder Hure gibt man Lohn; du aber hast all deinen Liebhabern Geschenke gegeben und sie bestochen, damit sie von überall zu dir kamen, um mit dir Hurerei zu treiben.34Bei deiner Hurerei war es umgekehrt wie bei anderen Frauen: Dir hurte niemand nach; du hast selbst bezahlt, wurdest aber nicht bezahlt. So hast du es umgekehrt gemacht wie andere.35Darum, du Hure, höre das Wort des HERRN!36So spricht GOTT, der Herr: Weil du erregt wurdest und deine Blöße aufgedeckt wurde bei deiner Hurerei mit deinen Liebhabern und mit all deinen abscheulichen Götzen, und um des Blutes deiner Kinder willen, die du ihnen hingegeben hast,37siehe, deshalb will ich alle deine Liebhaber versammeln, denen du gefallen hast, alle, die du geliebt hast, und alle, die du verachtet hast. Und wenn ich sie von allen Seiten gegen dich versammelt habe, dann enthülle ich ihnen deine Blöße, damit sie deine Blöße unverhüllt sehen.38Ich spreche dir das Urteil nach den Rechtsentscheiden für Ehebrecherinnen und Mörderinnen und ich bringe über dich Blutvergießen, aus Grimm und Eifersucht. (3Mo 20,10)39Ich gebe dich in ihre Hand, damit sie deinen Sockel zerstören und deine Kulthöhen einreißen, damit sie dir deine Gewänder ausziehen, deine prächtigen Schmuckstücke wegnehmen und dich nackt und bloß daliegen lassen.40Sie berufen eine Volksversammlung gegen dich ein, steinigen dich und hauen dich mit ihren Schwertern in Stücke.41Sie werden deine Häuser mit Feuer niederbrennen und vor den Augen vieler Frauen das Urteil an dir vollstrecken. So mache ich deiner Hurerei ein Ende. Auch Hurenlohn wirst du nie mehr bezahlen. (2Kön 25,9)42Ich werde meinen Zorn an dir stillen und meine Eifersucht wird von dir ablassen. Ich werde Ruhe haben und mich nicht mehr ärgern.43Weil du der Tage deiner Jugend nicht gedacht und mich bei alledem gereizt hast, siehe, darum lasse ich, ja ich, deinen Wandel auf dich selbst zurückfallen - Spruch GOTTES, des Herrn.
Hast du nicht zu all deinen Gräueln auch noch Schändliches verübt? (Hes 9,10)44Siehe, jeder, der ein Sprichwort auf dich anwenden will, der sagt: Wie die Mutter, so die Tochter!45Du bist die Tochter deiner Mutter, die vor ihrem Mann und ihren Söhnen Abscheu empfand. Du bist die Schwester deiner Schwestern, die vor ihren Männern und Söhnen Abscheu empfanden. Eure Mutter war eine Hetiterin und euer Vater ein Amoriter. (Hes 16,3)46Deine ältere Schwester ist Samaria mit ihren Töchtern, die links von dir wohnt; deine jüngere Schwester ist Sodom mit ihren Töchtern, die rechts von dir wohnt.47Du bist nicht nur ihrem Wandel gefolgt und hast nicht nur ihre Gräueltaten begangen. In nur kurzer Zeit hast du es noch schlimmer getrieben als sie auf allen deinen Wegen.48So wahr ich lebe - Spruch GOTTES des Herrn: Deine Schwester Sodom, sie und ihre Töchter haben es nicht so getrieben, wie du und deine Töchter es trieben.49Siehe, dies war die Schuld deiner Schwester Sodom: In Hochmut, Überfluss an Brot und in sorgloser Ruhe lebte sie mit ihren Töchtern, ohne die Hand des Elenden und Armen zu stärken. (1Mo 18,20; 1Mo 19,24)50Sie wurden hochmütig und begingen Gräuel vor meinen Augen. So habe ich sie verstoßen, als ich sie sah.51Samaria hat nicht die Hälfte deiner Sünden begangen. Du hast mehr Gräueltaten verübt als sie und du lässt deine Schwestern gerecht erscheinen durch all deine Gräueltaten, die du begangen hast. (Jer 3,11)52Du, ja, trag du deine Schande, die du deinen Schwestern durch deine Sünden Genugtuung verschaffst! Weil du abscheulicher als sie gehandelt hast, erscheinen sie gerechter als du. Du, ja, schäme du dich und trag deine Schande, da du deine Schwestern gerecht erscheinen lässt!53Aber ich werde ihr Schicksal wenden, das Schicksal Sodoms und ihrer Töchter, das Schicksal Samarias und ihrer Töchter und das Schicksal deiner Gefangenen in ihrer Mitte,54damit du deine Schande tragen kannst und dich schämen musst über all das, was du getan und wodurch du sie getröstet hast.55Deine Schwester Sodom und ihre Töchter werden in ihren früheren Zustand zurückkehren, Samaria und ihre Töchter werden in ihren früheren Zustand zurückkehren. Du aber und deine Töchter, auch ihr werdet in euren früheren Zustand zurückkehren.56Diente dir nicht deine Schwester Sodom als abschreckendes Beispiel in deinem Mund am Tage deines Hochmuts,57bevor deine Bosheit wie jetzt offenbar wurde? Ein Hohn bist du den Aramäerinnen und allen rings um sie her, den Philisterinnen, die dich von ringsum verachten.58Deine Schandtat und deine Gräueltaten, du selbst hast sie zu tragen - Spruch des HERRN.59Denn so spricht GOTT, der Herr: Ich werde an dir handeln, wie du gehandelt hast; du hast den Eid missachtet und den Bund gebrochen.60Ich aber, ich werde meines Bundes mit dir aus den Tagen deiner Jugend gedenken, und ich werde einen ewigen Bund für dich aufrichten. (3Mo 26,45; Jer 31,31; Hes 36,22; Hes 37,26; Hos 2,17)61Du wirst deiner Wege gedenken und dich schämen, wenn du deine Schwestern aufnimmst, deine älteren mitsamt deinen jüngeren. Und ich gebe sie dir zu Töchtern, aber nicht deines Bundes wegen.[2] (Hes 20,43; Hes 36,31)62Ich selbst richte meinen Bund mit dir auf, damit du erkennst, dass ich der HERR bin.63So sollst du gedenken, sollst dich schämen und wirst vor Scham den Mund nicht mehr öffnen können, weil ich dir Versöhnung gewähre für alles, was du getan hast - Spruch GOTTES, des Herrn. (Hes 36,31)