Richter 19

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Zu der Zeit war kein König in Israel. Da wohnte ein Levit als Fremdling weit hinten im Gebirge Ephraim und hatte sich eine Nebenfrau genommen aus Bethlehem in Juda. (Ri 17,6)2 Und als seine Nebenfrau über ihn erzürnt war, lief sie von ihm fort zu ihres Vaters Hause nach Bethlehem in Juda und war dort vier Monate lang.3 Da machte sich ihr Mann auf und zog ihr nach, um freundlich mit ihr zu reden und sie zu sich zurückzuholen; und er hatte seinen Knecht und ein Paar Esel bei sich. Und sie führte ihn in ihres Vaters Haus. Als ihn aber der Vater der jungen Frau sah, wurde er froh und ging ihm entgegen.4 Und sein Schwiegervater, der Vater der jungen Frau, hielt ihn fest, dass er drei Tage bei ihm blieb. Sie aßen und tranken und blieben dort über Nacht.5 Am vierten Tag erhoben sie sich früh am Morgen, und er machte sich auf und wollte fortziehen. Da sprach der Vater der jungen Frau zu seinem Schwiegersohn: Stärke dich zuvor mit einem Bissen Brot, danach könnt ihr ziehen. (1Mo 18,5)6 Und sie setzten sich und aßen beide miteinander und tranken. Da sprach der Vater der jungen Frau zu dem Mann: Bleib doch über Nacht und lass dein Herz guter Dinge sein.7 Als aber der Mann aufstand und ziehen wollte, nötigte ihn sein Schwiegervater, dass er noch einmal über Nacht dablieb.8 Am Morgen des fünften Tages machte er sich früh auf und wollte ziehen. Da sprach der Vater der jungen Frau: Stärke dich doch, wartet, bis sich der Tag neigt. Und so aßen die beiden miteinander.9 Da machte sich der Mann auf und wollte mit seiner Nebenfrau und mit seinem Knecht fortziehen. Aber sein Schwiegervater, der Vater der jungen Frau, sprach zu ihm: Siehe, der Tag hat sich geneigt und es will Abend werden; bleibt doch über Nacht! Siehe, der Tag geht zu Ende, bleib über Nacht hier und lass dein Herz guter Dinge sein. Morgen mögt ihr früh aufstehen und eures Weges ziehen zu deinem Zelt. (Lk 24,29)10 Aber der Mann wollte nicht mehr über Nacht bleiben, sondern machte sich auf und zog hin und kam bis gegenüber von Jebus – das ist Jerusalem – und hatte ein Paar beladene Esel bei sich und seine Nebenfrau und seinen Knecht. (Ri 1,21; 1Chr 11,4)11 Als sie nun nahe bei Jebus waren, war der Tag fast vergangen; da sprach der Knecht zu seinem Herrn: Komm doch und lass uns in diese Stadt der Jebusiter einkehren und über Nacht dort bleiben.12 Aber sein Herr sprach zu ihm: Wir wollen nicht in die Stadt der Fremden einkehren, die nicht von den Israeliten sind, sondern wollen hinüber auf Gibea zu.13 Und er sprach zu seinem Knecht: Geh weiter, damit wir an einen andern Ort kommen und über Nacht in Gibea oder in Rama bleiben.14 Und sie zogen weiter ihres Weges, und die Sonne ging unter, als sie nahe bei Gibea waren, das in Benjamin liegt. (Jos 18,28)15 Und sie bogen ab vom Wege, um nach Gibea zu kommen und dort über Nacht zu bleiben. Als er aber hineinkam, blieb er auf dem Platz der Stadt; denn es war niemand, der sie die Nacht im Hause beherbergen wollte.16 Und siehe, da kam ein alter Mann von seiner Arbeit vom Felde am Abend; der war auch vom Gebirge Ephraim und ein Fremdling in Gibea, aber die Leute des Orts waren Benjaminiter.17 Und als er seine Augen aufhob, sah er den Wanderer auf dem Platz der Stadt und sprach zu ihm: Wo willst du hin? Und wo kommst du her?18 Er aber antwortete ihm: Wir reisen von Bethlehem in Juda weit ins Gebirge Ephraim hinein, wo ich her bin. Ich bin nach Bethlehem in Juda gezogen und kehre jetzt nach Hause zurück, doch niemand will mich beherbergen.19 Wir haben Stroh und Futter für unsere Esel und Brot und Wein für mich, deinen Knecht, und für deine Magd und den Knecht, der bei mir ist, sodass uns nichts fehlt.20 Der alte Mann sprach: Friede sei mit dir! Alles, was dir mangelt, findest du bei mir; bleib nur nicht über Nacht auf dem Platz.21 Und er führte ihn in sein Haus und gab den Eseln Futter, und sie wuschen ihre Füße und aßen und tranken.22 Und als ihr Herz nun guter Dinge war, siehe, da kamen die Leute der Stadt, ruchlose Männer, und umstellten das Haus und pochten an die Tür und sprachen zu dem alten Mann, dem Hauswirt: Gib den Mann heraus, der in dein Haus gekommen ist, dass wir ihm beiwohnen. (1Mo 19,5)23 Aber der Mann, der Hauswirt, ging zu ihnen hinaus und sprach zu ihnen: Nicht, meine Brüder, tut doch nicht solch ein Unrecht! Nachdem dieser Mann in mein Haus gekommen ist, tut nicht solch eine Schandtat!24 Siehe, ich habe eine Tochter, noch eine Jungfrau, und dieser hat eine Nebenfrau; die will ich euch herausbringen. Die könnt ihr schänden und mit ihnen tun, was euch gefällt, aber an diesem Mann tut nicht solch eine Schandtat!25 Aber die Leute wollten nicht auf ihn hören. Da fasste der Mann seine Nebenfrau und brachte sie zu ihnen hinaus. Die machten sich über sie her und trieben ihren Mutwillen mit ihr die ganze Nacht bis an den Morgen. Erst als die Morgenröte anbrach, ließen sie sie gehen.26 Da kam die Frau, als der Morgen anbrach, und fiel hin vor der Tür des Hauses, in dem ihr Herr war, und lag da, bis es licht wurde.27 Als nun ihr Herr am Morgen aufstand und die Tür des Hauses auftat und herausging, um seines Weges zu ziehen, siehe, da lag seine Nebenfrau vor der Tür des Hauses, die Hände auf der Schwelle.28 Er sprach zu ihr: Steh auf, lass uns ziehen! Aber sie antwortete nicht. Da legte er sie auf den Esel, machte sich auf und zog an seinen Ort.29 Als er nun heimkam, nahm er ein Messer, fasste seine Nebenfrau und zerteilte sie Glied für Glied in zwölf Stücke und sandte sie in das ganze Gebiet Israels. (1Sam 11,7)30 Wer das sah, der sprach: Solches ist nicht geschehen noch gesehen, seit der Zeit, da die Israeliten aus Ägyptenland gezogen sind, bis auf diesen Tag. Nun denkt darüber nach, beratet und sprecht! (Hos 10,9)

Richter 19

New International Reader’s Version

von Biblica
1 In those days Israel didn’t have a king. There was a Levite who lived deep in the hill country of Ephraim. He got a concubine from Bethlehem in Judah.2 But she wasn’t faithful to him. She left him. She went back to her parents’ home in Bethlehem in Judah. She stayed there for four months.3 Then her husband went to see her. He tried to talk her into coming back with him. He had his servant and two donkeys with him. She took her husband into her parents’ home. When her father saw him, he gladly welcomed him.4 His father-in-law, the woman’s father, begged him to stay. So the Levite remained with him for three days. He ate, drank and slept there.5 On the fourth day they got up early. The Levite prepared to leave. But the woman’s father said to his son-in-law, ‘Have something to eat. It will give you strength. Then you can go on your way.’6 So the two of them sat down. They ate and drank together. After that, the woman’s father said, ‘Please stay tonight. Enjoy yourself.’7 The man got up to go. But his father-in-law talked him into staying. So he stayed there that night.8 On the morning of the fifth day, the Levite got up to go. But the woman’s father said, ‘Have something to eat. It will give you strength. Wait until this afternoon!’ So the two of them ate together.9 Then the man got up to leave. His concubine and his servant got up when he did. But his father-in-law, the woman’s father, spoke to him again. ‘Look’, he said. ‘It’s almost evening. The day is nearly over. So spend another night here. Please stay. Enjoy yourself. Early tomorrow morning you can get up and go back home.’10 But the man didn’t want to stay another night. So he left. He went towards Jebus. Jebus is also called Jerusalem. The Levite had his two donkeys and his concubine with him. The donkeys had saddles on them.11 By the time the travellers came near Jebus, the day was almost over. So the servant said to his master, ‘Come. Let’s stop at this Jebusite city. Let’s spend the night here.’12 His master replied, ‘No. We won’t go into any city where strangers live. The people there aren’t Israelites. We’ll continue on to Gibeah.’13 He added, ‘Come. Let’s try to reach Gibeah or Ramah. We can spend the night in one of those places.’14 So they continued on. As they came near Gibeah in Benjamin, the sun went down.15 They stopped there to spend the night. They went to the city’s main street and sat down. But no one took them home for the night.16 That evening an old man came into the city. He had been working in the fields. He was from the hill country of Ephraim. But he was living in Gibeah. The people who lived there were from the tribe of Benjamin.17 The old man saw the traveller in the main street. He asked, ‘Where are you going? Where did you come from?’18 The Levite answered, ‘We’ve come from Bethlehem in Judah. We’re on our way to Ephraim. I live deep in the hill country there. I’ve been to Bethlehem. Now I’m going to the house of the LORD. But no one has taken me home for the night.19 We have straw and feed for our donkeys. We have food and wine for ourselves. We have enough for me, the woman and the young man with us. We don’t need anything.’20 ‘You are welcome at my house,’ the old man said. ‘I’d be happy to supply anything you might need. But don’t spend the night in the street.’21 So the old man took him into his house and fed his donkeys. After the travellers had washed their feet, they had something to eat and drink.22 They were inside enjoying themselves. But some of the evil men who lived in the city surrounded the house. They pounded on the door. They shouted to the old man who owned the house. They said, ‘Bring out the man who came to your house. We want to have sex with him.’23 The owner of the house went outside. He said to them, ‘No, my friends. Don’t do such an evil thing. This man is my guest. So don’t do this terrible thing.24 Look, here is my virgin daughter. And here’s the Levite’s concubine. I’ll bring them out to you now. You can have them. Do to them what you want to. But don’t do such a terrible thing to this man.’25 The men wouldn’t listen to him. So the Levite sent his concubine out to them. They forced her to have sex with them. They raped her all night long. As the night was ending, they let her go.26 At sunrise she went back to the house where her master was staying. She fell down at the door. She stayed there until daylight.27 Later that morning her master got up. He opened the door of the house. He stepped out to continue on his way. But his concubine was lying there. She had fallen at the doorway of the house. Her hands were reaching out towards the door.28 He said to her, ‘Get up. Let’s go.’ But there wasn’t any answer. Then he put her dead body on his donkey. And he started out for home.29 When he reached home, he got a knife. He cut up his concubine. He cut her into 12 pieces. He sent them into all the territories of Israel.30 Everyone who saw it spoke to one another. They said, ‘Nothing like this has ever been seen or done before. Nothing like this has happened since the day the Israelites came up out of Egypt. Just imagine! We must do something! So let’s hear your ideas!’