1Und er machte sich von dort auf und kam in das Gebiet von Judäa und jenseits des Jordans. Und abermals lief das Volk in Scharen bei ihm zusammen, und wie es seine Gewohnheit war, lehrte er sie abermals. (Mt 19,1)2Und Pharisäer traten hinzu und fragten ihn, ob es einem Mann erlaubt sei, sich von seiner Frau zu scheiden, und versuchten ihn damit. (Mk 8,11)3Er antwortete aber und sprach zu ihnen: Was hat euch Mose geboten?4Sie sprachen: Mose hat zugelassen, einen Scheidebrief zu schreiben und sich zu scheiden. (5Mo 24,1; Mt 5,31)5Jesus aber sprach zu ihnen: Um eures Herzens Härte willen hat er euch dieses Gebot geschrieben;6aber von Anfang der Schöpfung an hat Gott sie geschaffen als Mann und Frau. (1Mo 1,27)7Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und wird an seiner Frau hängen, (1Mo 2,24)8und die zwei werden ein Fleisch sein. So sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch.9Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden.10Und im Haus fragten ihn die Jünger abermals danach.11Und er sprach zu ihnen: Wer sich scheidet von seiner Frau und heiratet eine andere, der bricht ihr gegenüber die Ehe; (Lk 16,18; 1Kor 7,10)12und wenn die Frau sich scheidet von ihrem Mann und heiratet einen andern, bricht sie die Ehe.
Die Segnung der Kinder
13Und sie brachten Kinder zu ihm, damit er sie anrühre. Die Jünger aber fuhren sie an. (Mt 19,13; Lk 18,15)14Als es aber Jesus sah, wurde er unwillig und sprach zu ihnen: Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes.15Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. (Mt 18,3)16Und er herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie. (Mk 9,36)
Reichtum und Nachfolge
17Und als er hinausging auf den Weg, lief einer herbei, kniete vor ihm nieder und fragte ihn: Guter Meister, was soll ich tun, damit ich das ewige Leben ererbe? (Mt 19,16; Lk 18,18)18Aber Jesus sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als der eine Gott. (5Mo 6,4; Mk 2,7)19Du kennst die Gebote: »Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis reden; du sollst niemanden berauben; du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.« (2Mo 20,12; Sir 4,1)20Er aber sprach zu ihm: Meister, das habe ich alles gehalten von meiner Jugend auf.21Und Jesus sah ihn an und gewann ihn lieb und sprach zu ihm: Eines fehlt dir. Geh hin, verkaufe alles, was du hast, und gib’s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach! (Mk 2,14; Lk 12,33)22Er aber wurde betrübt über das Wort und ging traurig davon; denn er hatte viele Güter. (Ps 62,11; 1Tim 6,17)23Und Jesus sah um sich und sprach zu seinen Jüngern: Wie schwer werden die Reichen in das Reich Gottes kommen! (Mk 4,19)24Die Jünger aber entsetzten sich über seine Worte. Aber Jesus antwortete wiederum und sprach zu ihnen: Liebe Kinder, wie schwer ist’s, ins Reich Gottes zu kommen!25Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher ins Reich Gottes komme.26Sie entsetzten sich aber noch viel mehr und sprachen untereinander: Wer kann dann selig werden?27Jesus sah sie an und sprach: Bei den Menschen ist’s unmöglich, aber nicht bei Gott; denn alle Dinge sind möglich bei Gott. (Sach 8,6; Mk 9,23)
Der Lohn der Nachfolge
28Da fing Petrus an und sagte zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. (Mt 19,27; Mk 1,18; Mk 1,20; Lk 18,28)29Jesus sprach: Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Äcker verlässt um meinetwillen und um des Evangeliums willen, (Mk 8,35)30der nicht hundertfach empfange: jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker mitten unter Verfolgungen – und in der kommenden Welt das ewige Leben. (Mk 3,34)31Viele aber werden die Letzten sein, die die Ersten sind, und die Ersten sein, die die Letzten sind. (Lk 13,30)
Die dritte Ankündigung von Jesu Leiden und Auferstehung
32Sie waren aber auf dem Wege hinauf nach Jerusalem, und Jesus ging ihnen voran; und sie entsetzten sich; die ihm aber nachfolgten, fürchteten sich. Und er nahm abermals die Zwölf zu sich und fing an, ihnen zu sagen, was ihm widerfahren werde: (Mt 20,17; Mk 8,31; Mk 9,31; Lk 18,31)33Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und der Menschensohn wird überantwortet werden den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten, und sie werden ihn zum Tode verurteilen und den Heiden überantworten, (Mk 14,41; Mk 14,64; Mk 15,1)34und die werden ihn verspotten und anspeien und geißeln und töten, und nach drei Tagen wird er auferstehen. (Mk 15,19)
Vom Herrschen und vom Dienen
35Da gingen zu ihm Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, und sprachen zu ihm: Meister, wir wollen, dass du für uns tust, was wir dich bitten werden. (Mt 20,20; Mk 1,19)36Er sprach zu ihnen: Was wollt ihr, dass ich für euch tue?37Sie sprachen zu ihm: Gib uns, dass wir sitzen einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken in deiner Herrlichkeit.38Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr wisst nicht, was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder euch taufen lassen mit der Taufe, mit der ich getauft werde? (Mk 14,36; Lk 12,50)39Sie sprachen zu ihm: Ja, das können wir. Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr werdet zwar den Kelch trinken, den ich trinke, und getauft werden mit der Taufe, mit der ich getauft werde; (Apg 12,2)40zu sitzen aber zu meiner Rechten oder zu meiner Linken, das zu geben steht mir nicht zu, sondern das wird denen zuteil, für die es bestimmt ist.41Und als das die Zehn hörten, wurden sie unwillig über Jakobus und Johannes.42Da rief Jesus sie zu sich und sprach zu ihnen: Ihr wisst, die als Herrscher gelten, halten ihre Völker nieder, und ihre Mächtigen tun ihnen Gewalt an. (Lk 22,25)43Aber so ist es unter euch nicht; sondern wer groß sein will unter euch, der soll euer Diener sein;44und wer unter euch der Erste sein will, der soll aller Knecht sein. (Mk 9,35; 2Kor 4,5)45Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und sein Leben gebe als Lösegeld für viele. (Jes 53,10; Mk 14,24; 1Tim 2,6)
Die Heilung eines Blinden bei Jericho
46Und sie kamen nach Jericho. Und als er aus Jericho hinausging, er und seine Jünger und eine große Menge, da saß ein blinder Bettler am Wege, Bartimäus, der Sohn des Timäus. (Mt 20,29; Mk 12,35; Lk 18,35)47Und als er hörte, dass es Jesus von Nazareth war, fing er an zu schreien und zu sagen: Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner!48Und viele fuhren ihn an, er sollte schweigen. Er aber schrie noch viel mehr: Du Sohn Davids, erbarme dich meiner!49Und Jesus blieb stehen und sprach: Ruft ihn her! Und sie riefen den Blinden und sprachen zu ihm: Sei getrost, steh auf! Er ruft dich!50Da warf er seinen Mantel von sich, sprang auf und kam zu Jesus.51Und Jesus antwortete ihm und sprach: Was willst du, dass ich für dich tun soll? Der Blinde sprach zu ihm: Rabbuni[1], dass ich sehend werde.52Und Jesus sprach zu ihm: Geh hin, dein Glaube hat dir geholfen. Und sogleich wurde er sehend und folgte ihm nach auf dem Wege. (Mk 5,34)
1Jesus left that place and went into the area of Judea and across the River Jordan. Again crowds of people came to him. As usual, he taught them.2Some Pharisees came to test Jesus. They asked, ‘Does the Law allow a man to divorce his wife?’3‘What did Moses command you?’ he replied.4They said, ‘Moses allowed a man to write a letter of divorce and send her away.’5‘You were stubborn. That’s why Moses wrote you this law,’ Jesus replied.6‘But at the beginning of creation, God “made them male and female.” (1Mo 1,27)7“That’s why a man will leave his father and mother and be joined to his wife.8The two of them will become one.” They are no longer two, but one. (1Mo 2,24)9So no one should separate what God has joined together.’10When they were in the house again, the disciples asked Jesus about this.11He answered, ‘What if a man divorces his wife and gets married to another woman? He commits adultery against her.12And what if she divorces her husband and gets married to another man? She commits adultery.’
Little children are brought to Jesus
13People were bringing little children to Jesus. They wanted him to place his hands on them to bless them. But the disciples told them to stop.14When Jesus saw this, he was angry. He said to his disciples, ‘Let the little children come to me. Don’t keep them away. God’s kingdom belongs to people like them.15What I’m about to tell you is true. Anyone who will not receive God’s kingdom like a little child will never enter it.’16Then he took the children in his arms. He placed his hands on them to bless them.
Rich people and the kingdom of God
17As Jesus started on his way, a man ran up to him. He fell on his knees before Jesus. ‘Good teacher’, he said, ‘what must I do to receive eternal life?’18‘Why do you call me good?’ Jesus answered. ‘No one is good except God.19You know what the commandments say. “Do not murder. Do not commit adultery. Do not steal. Do not be a false witness. Do not cheat. Honour your father and mother.” ’ (2Mo 20,12; 5Mo 5,16)20‘Teacher’, he said, ‘I have obeyed all those commandments since I was a boy.’21Jesus looked at him and loved him. ‘You are missing one thing,’ he said. ‘Go and sell everything you have. Give the money to those who are poor. You will have treasure in heaven. Then come and follow me.’22The man’s face fell. He went away sad, because he was very rich.23Jesus looked around. He said to his disciples, ‘How hard it is for rich people to enter God’s kingdom!’24The disciples were amazed at his words. But Jesus said again, ‘Children, how hard it is to enter God’s kingdom!25Is it hard for a camel to go through the eye of a needle? It is even harder for someone who is rich to enter God’s kingdom!’26The disciples were even more amazed. They said to each other, ‘Then who can be saved?’27Jesus looked at them and said, ‘With people, this is impossible. But not with God. All things are possible with God.’28Then Peter spoke up, ‘We have left everything to follow you!’29‘What I’m about to tell you is true,’ Jesus replied. ‘Has anyone left home or family or fields for me and the good news?30They will receive 100 times as much in this world. They will have homes and families and fields. But they will also be treated badly by others. In the world to come they will live for ever.31But many who are first will be last. And the last will be first.’
Jesus speaks a third time about his coming death
32They were on their way up to Jerusalem. Jesus was leading the way. The disciples were amazed. Those who followed were afraid. Again Jesus took the 12 disciples to one side. He told them what was going to happen to him.33‘We are going up to Jerusalem,’ he said. ‘The Son of Man will be handed over to the chief priests and the teachers of the law. They will sentence him to death. Then they will hand him over to the Gentiles.34They will make fun of him and spit on him. They will whip him and kill him. Three days later he will rise from the dead!’
James and John ask Jesus for a favour
35James and John came to Jesus. They were the sons of Zebedee. ‘Teacher’, they said, ‘we would like to ask you for a favour.’36‘What do you want me to do for you?’ he asked.37They replied, ‘Let one of us sit at your right hand in your glorious kingdom. Let the other one sit at your left hand.’38‘You don’t know what you’re asking for,’ Jesus said. ‘Can you drink the cup of suffering I drink? Or can you go through the baptism of suffering I must go through?’39‘We can’, they answered. Jesus said to them, ‘You will drink the cup I drink. And you will go through the baptism I go through.40But it is not for me to say who will sit at my right or left hand. These places belong to those they are prepared for.’41The other ten disciples heard about it. They became angry at James and John.42Jesus called them together. He said, ‘You know about those who are rulers of the Gentiles. They hold power over their people. Their high officials order them around.43Don’t be like that. Instead, anyone who wants to be important among you must be your servant.44And anyone who wants to be first must be the slave of everyone.45Even the Son of Man did not come to be served. Instead, he came to serve others. He came to give his life as the price for setting many people free.’
Blind Bartimaeus receives his sight
46Jesus and his disciples came to Jericho. They were leaving the city. A large crowd was with them. A blind man was sitting by the side of the road begging. His name was Bartimaeus. Bartimaeus means Son of Timaeus.47He heard that Jesus of Nazareth was passing by. So he began to shout, ‘Jesus! Son of David! Have mercy on me!’48Many people commanded him to stop. They told him to be quiet. But he shouted even louder, ‘Son of David! Have mercy on me!’49Jesus stopped and said, ‘Call for him.’ So they called out to the blind man, ‘Cheer up! Get up on your feet! Jesus is calling for you.’50He threw his coat to one side. Then he jumped to his feet and came to Jesus.51‘What do you want me to do for you?’ Jesus asked him. The blind man said, ‘Rabbi, I want to be able to see.’52‘Go’, said Jesus. ‘Your faith has healed you.’ Right away he could see. And he followed Jesus along the road.