Jesaja 38

Lutherbibel 2017

1 Zu der Zeit wurde Hiskia todkrank. Und der Prophet Jesaja, der Sohn des Amoz, kam zu ihm und sprach zu ihm: So spricht der HERR: Bestelle dein Haus, denn du wirst sterben und nicht am Leben bleiben. (2Kön 20,1; 2Chr 32,24)2 Da wandte Hiskia sein Angesicht zur Wand und betete zum HERRN3 und sprach: Ach, HERR, gedenke doch, wie ich vor dir in Treue und ungeteilten Herzens gewandelt bin und getan habe, was dir gefällt. Und Hiskia weinte sehr. (2Kön 18,3)4 Da geschah das Wort des HERRN zu Jesaja:5 Geh hin und sage Hiskia: So spricht der HERR, der Gott deines Vaters David: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen. Siehe, ich will deinen Tagen noch fünfzehn Jahre zulegen6 und will dich samt dieser Stadt erretten aus der Hand des Königs von Assyrien und will diese Stadt beschirmen. (Jes 31,5; Jes 37,35)7 Und dies sei dir das Zeichen von dem HERRN, dass der HERR tun wird, was er zugesagt hat:8 Siehe, ich lasse den Schatten, der auf den Stufen des Ahas hinabgestiegen ist, mit der Sonne zehn Stufen zurückgehen. Da ging die Sonne die zehn Stufen zurück, die sie hinabgestiegen war.9 Dies ist das Lied Hiskias, des Königs von Juda, als er krank gewesen und von seiner Krankheit gesund geworden war:10 Ich sprach: In der Mitte meines Lebens muss ich dahinfahren, zu des Totenreichs Pforten bin ich befohlen für den Rest meiner Jahre.11 Ich sprach: Nun werde ich nicht mehr sehen den HERRN, ja, den HERRN im Lande der Lebendigen, nicht mehr schauen die Menschen, mit denen, die auf der Welt sind. (Ps 27,13)12 Meine Hütte ist abgebrochen und über mir weggenommen wie eines Hirten Zelt. Zu Ende gewebt hab ich mein Leben wie ein Weber; er schneidet mich ab vom Faden. Tag und Nacht gibst du mich preis; (Hi 4,21; Hi 7,6; 2Kor 5,1)13 bis zum Morgen schreie ich um Hilfe; aber er zerbricht mir alle meine Knochen wie ein Löwe; Tag und Nacht gibst du mich preis.14 Ich zwitschere wie eine Schwalbe und gurre wie eine Taube. Meine Augen sehen verlangend nach oben: Herr, ich leide Not, tritt für mich ein! (Jes 59,11)15 Was soll ich reden und was ihm sagen? Er hat’s getan! Entflohen ist all mein Schlaf bei solcher Betrübnis meiner Seele.16 Herr, davon lebt man, und allein darin liegt meines Lebens Kraft: Du lässt mich genesen und am Leben bleiben.17 Siehe, um Trost war mir sehr bange. Du aber hast dich meiner Seele herzlich angenommen, dass sie nicht verdürbe; denn du wirfst alle meine Sünden hinter dich zurück. (Ps 32,5; Mi 7,18)18 Denn die Toten loben dich nicht, und der Tod rühmt dich nicht, und die in die Grube fahren, warten nicht auf deine Treue; (Ps 6,6; Ps 115,17)19 sondern allein, die da leben, loben dich so wie ich heute. Der Vater macht den Kindern deine Treue kund. (5Mo 4,9)20 Der HERR hat mir geholfen, darum wollen wir singen und spielen, solange wir leben, im Hause des HERRN!21 Und Jesaja sprach, man sollte ein Pflaster von Feigen nehmen und auf sein Geschwür legen, dass er gesund würde. (2Kön 20,7)22 Hiskia aber sprach: Was ist das Zeichen, dass ich wieder zum Hause des HERRN hinaufgehen kann?

Jesaja 38

Neue Genfer Übersetzung

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Jesaja 38

Neues Leben. Die Bibel

1 Damals war Hiskia todkrank geworden. Der Prophet Jesaja, der Sohn von Amoz, besuchte ihn und sagte: »Dies hat mir der HERR gesagt: Bring deine Angelegenheiten in Ordnung, denn du wirst sterben. Du wirst nicht mehr genesen.« (2Kön 20,1; 2Chr 32,24)2 Da drehte Hiskia sein Gesicht zur Wand und betete zum HERRN:3 »Denk doch daran, HERR, dass ich dir immer mit ungeteiltem Herzen treu war und getan habe, was in deinen Augen gut war.« Dann weinte Hiskia bitterlich. (2Kön 18,5; Neh 13,14; Ps 6,7)4 Daraufhin bekam Jesaja folgende Botschaft vom HERRN:5 »Geh noch einmal zu Hiskia. Sag ihm: ›Dies sagt der HERR, der Gott deines Vorfahren David: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen. Ich will dein Leben noch um 15 Jahre verlängern (2Kön 18,2)6 und dich und diese Stadt aus der Gewalt des Königs von Assyrien retten. Ja, ich beschütze diese Stadt.‹ (Jes 31,5)7 Und dies ist das Zeichen, das der HERR dir als Beweis dafür gibt, dass er sein Versprechen, das er gegeben hat, halten wird: (Jes 7,11)8 Ich werde den Schatten an der Sonnenuhr von Ahas zehn Striche, die er bereits gezogen ist, rückwärts wandern lassen!« Und die Sonne wanderte zehn Striche an der Sonnenuhr zurück, die sie bereits gelaufen war! (2Kön 20,9)9 Dies ist König Hiskias Niederschrift, die er verfasste, als er krank war und wieder genas:10 Ich sprach: »Auf dem Höhepunkt meines Lebens muss ich durch das Tor des Totenreiches hindurchgehen. Ich bin um den Rest meiner Jahre beraubt.« (Ps 102,25; Ps 107,18)11 Ich sagte: »Ich werde Gott, den HERRN, hier unter den Lebenden nicht mehr sehen und keinen Menschen mehr bei den Bewohnern des Totenreiches. (Ps 27,13)12 Meine Hütte wurde abgebrochen, über mir weggenommen wie ein Hirtenzelt. Wie ein Weber habe ich mein Leben zu Ende gewebt, vom Webstuhl wird mein Faden abgeschnitten. Vom Tag zur Nacht machst du mit mir ein Ende. (Hi 4,20; 2Kor 5,1)13 Redete ich mir auch bis zum Morgen gut zu, so zermalmt er doch wie ein Löwe alle meine Knochen. Ja, noch bevor der Tag zum Abend wird, machst du ein Ende mit mir! (Hi 10,16)14 Ich zwitscherte wie eine Schwalbe oder ein Kranich, ich gurrte wie eine Taube. Meine Augen sahen flehend zum Himmel. O Herr, man bedrängt mich! Hilf mir!« (Hi 7,11; Ps 119,123; Hes 7,16)15 Und nun – was soll ich jetzt sagen, da er sein Versprechen, das er mir gab, eingelöst hat? Ich will trotz Sorgen meinen Lebensweg alle weiteren Jahre gelassen gehen.16 O Herr, deswegen lebt der Mensch auf und allein durch diese Dinge wird mein Geist belebt. Du wirst mich gesund werden lassen und mir Erholung schenken. (Ps 39,14; Ps 119,71)17 Ja, mein Leid hat sich in vollkommenes Glück verwandelt. Aus Liebe hat es dir gefallen, mein Leben vor dem Abgrund zu bewahren. Denn du hast alle meine Sünden hinter deinen Rücken geworfen. (Jes 43,25; Jer 31,34; Jon 2,7)18 Das Totenreich kann dich nicht preisen; der Tod wird dich nicht loben. Die tot und begraben sind, können nicht mehr auf deine Treue hoffen. (Ps 6,6)19 Nur die Lebenden können dir danken, wie ich es heute tue. Ein Vater erzählt seinen Söhnen von deiner Treue. (Ps 78,5; Ps 119,175)20 Der HERR ist gewillt, mir zu helfen! Darum werden wir, solange ich lebe, meine Saiteninstrumente im Hause des HERRN spielen. (Ps 33,1; Ps 116,17; Ps 146,2)21 Jesaja hatte nämlich gesagt: »Bereitet einen Feigenbrei und streicht ihn über das Geschwür, dann wird er gesund werden.« (2Kön 20,7)22 Und Hiskia hatte gefragt: »Welches Zeichen wird mir beweisen, dass ich wieder in den Tempel des HERRN hinaufgehen werde?«