1Von David, vorzusingen, nach der Weise »Lilien«.2Gott, hilf mir! Denn das Wasser geht mir bis an die Kehle.3Ich versinke in tiefem Schlamm, wo kein Grund ist; ich bin in tiefe Wasser geraten, und die Flut will mich ersäufen.4Ich habe mich müde geschrien, mein Hals ist heiser. Meine Augen sind trübe geworden, weil ich so lange harren muss auf meinen Gott.5Die mich ohne Grund hassen, sind mehr, als ich Haare auf dem Haupt habe. Die mir ohne Ursache feind sind / und mich verderben wollen, sind mächtig. Ich soll zurückgeben, was ich nicht geraubt habe. (Joh 15,25)6Gott, du kennst meine Torheit, und meine Schuld ist dir nicht verborgen.7Lass nicht zuschanden werden an mir, die deiner harren, Herr, HERR Zebaoth! Lass nicht schamrot werden an mir, die dich suchen, Gott Israels!8Denn um deinetwillen trage ich Schmach, mein Angesicht ist voller Schande. (Ps 44,23)9Ich bin fremd geworden meinen Brüdern und unbekannt den Kindern meiner Mutter; (Ps 38,12)10denn der Eifer um dein Haus hat mich gefressen, und die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen. (Ps 119,139; Joh 2,17; Röm 15,3)11Ich weine bitterlich und faste, und man spottet meiner dazu.12Ich habe einen Sack angezogen, aber sie treiben ihren Spott mit mir.13Die im Tor sitzen, schwatzen von mir, und beim Zechen singt man von mir. (Hi 30,9)14Ich aber bete, HERR, zu dir zur Zeit der Gnade; Gott, nach deiner großen Güte erhöre mich mit deiner treuen Hilfe. (Jes 49,8)15Errette mich aus dem Schlamm, dass ich nicht versinke, dass ich errettet werde vor denen, die mich hassen, und aus den tiefen Wassern;16dass mich die Wasserflut nicht ersäufe / und die Tiefe nicht verschlinge und das Loch des Brunnens sich nicht über mir schließe. (1Mo 29,3)17Erhöre mich, HERR, denn deine Güte ist tröstlich; wende dich zu mir nach deiner großen Barmherzigkeit (4Mo 6,26)18und verbirg dein Angesicht nicht vor deinem Knecht, denn mir ist angst; erhöre mich eilends.19Nahe dich meiner Seele und erlöse sie, erlöse mich um meiner Feinde willen.20Du kennst meine Schmach, meine Schande und Scham; meine Widersacher sind dir alle vor Augen.21Die Schmach bricht mir mein Herz und macht mich krank. Ich warte, ob jemand Mitleid habe, aber da ist niemand, und auf Tröster, aber ich finde keine.22Sie geben mir Galle zu essen und Essig zu trinken für meinen Durst. (Mt 27,34; Mt 27,48)23Ihr Tisch werde vor ihnen zur Falle, zur Vergeltung und zum Strick. (Röm 11,9)24Ihre Augen sollen finster werden, dass sie nicht sehen, und ihre Hüften lass immerfort wanken.25Gieß deine Ungnade über sie aus, und dein grimmiger Zorn ergreife sie.26Ihre Wohnstatt soll verwüstet werden, und niemand wohne in ihren Zelten. (Apg 1,20)27Denn sie verfolgen, den du geschlagen hast, und reden gern von dem Schmerz derer, die du hart getroffen hast.28Lass sie aus einer Schuld in die andre fallen, dass sie nicht kommen zu deiner Gerechtigkeit.29Tilge sie aus dem Buch des Lebens, dass sie nicht geschrieben stehen bei den Gerechten. (2Mo 32,32; Dan 12,1; Lk 10,20; Phil 4,3)30Ich aber bin elend und voller Schmerzen. Gott, deine Hilfe schütze mich!31Ich will den Namen Gottes loben mit einem Lied und will ihn hoch ehren mit Dank.32Das wird dem HERRN besser gefallen als ein Stier, der Hörner und Klauen hat. (Ps 50,8)33Die Elenden sehen es und freuen sich. Die ihr Gott sucht, euer Herz lebe auf! (Ps 22,27)34Denn der HERR hört die Armen und verachtet seine Gefangenen nicht.35Es lobe ihn Himmel und Erde, die Meere und alles, was sich darin regt.36Denn Gott wird Zion helfen / und die Städte Judas bauen, dass man dort wohne und sie besitze.37Und die Kinder seiner Knechte werden sie erben, und die seinen Namen lieben, werden darin bleiben.
1Für den Dirigenten[1]. Auf die gleiche Weise wie das Lied »Lilien« zu begleiten. Von David. (Ps 4,1)2Rette mich, Gott, denn das Wasser steht mir bis zum Hals[2]!3Ich versinke in tiefem Schlamm und finde keinen Halt. Das Wasser reißt mich in die Tiefe, die Flut überschwemmt mich.4Erschöpft bin ich durch mein ständiges Rufen, meine Kehle brennt, meine Augen erlöschen – ich aber warte weiter sehnsüchtig auf meinen Gott[3].5So viele Menschen hassen mich ohne Grund, sie sind zahlreicher als die Haare auf meinem Kopf. Ihre Macht ist groß, und sie wollen mich zum Schweigen bringen[4], verlogene Feinde sind sie allesamt. Ich soll ihnen ersetzen, was ich gar nicht gestohlen habe.6Du allein, mein Gott, weißt, wo ich unverständig bin; meine Schuld ist dir nicht verborgen.7Lass es mit mir nicht so weit kommen, allmächtiger Herr, du HERR über alles[5], dass sich nun alle, die auf dich hoffen, meinetwegen schämen müssen! Lass nicht zu, dass durch mich Schimpf und Schande die trifft, die deine Nähe suchen, du Gott Israels!8Denn weil ich zu dir gehöre, werde ich mit Hohn und Spott überschüttet, die Scham ist mir ins Gesicht geschrieben.9Selbst meinen Brüdern bin ich fremd geworden, meine eigenen Geschwister begegnen mir, als gehörte ich nicht zum selben Volk wie sie.10Denn die Leidenschaft für dein Haus hat meine ganze Kraft verzehrt, gegen mich richten sich die Beschimpfungen derer, die sonst dich beschimpfen.11Als ich weinte und fastete[6], selbst dann haben sie mich noch verhöhnt.12Legte ich in Trauer ein Gewand aus Sackleinen an, so dichteten sie Spottverse auf mich.13Beim Stadttor, ´wo die Leute sich treffen`, ziehen sie über mich her, und die Betrunkenen verhöhnen mich in ihren Saufliedern.14Ich aber bete zu dir, HERR, jetzt zur gelegenen Zeit. Gott, antworte mir doch in deiner großen Gnade, rette mich, so wie du es in deiner Treue schon immer getan hast[7]!15Zieh mich heraus aus dem Schlamm, damit ich nicht versinke! Rette mich vor dem Zugriff meiner Feinde, die mich hassen, lass mich dem tiefen Wasser entkommen!16Sorge dafür, dass die Flut mich nicht überschwemmt und die tiefen Strudel mich nicht verschlingen, möge der Brunnen mich nicht für immer in seinem Schlund begraben[8]!17Antworte mir, HERR, denn deine Gnade ist wohltuend[9]! Wende dich mir zu in der ganzen Fülle deines Erbarmens.18Verbirg dein Gesicht nicht vor mir, deinem Diener, denn mir ist angst und bange. Antworte mir doch rasch!19Schenk meiner Seele deine Nähe und erlöse mich[10], befreie mich meinen Feinden zum Trotz!20Du weißt, wie viel Spott und Verachtung ich ernte, welche Schande ich ertragen muss. Alle meine Widersacher sind dir vor Augen.21Der Hohn hat mir das Herz gebrochen, ich verzweifle. Ich hoffte auf Mitleid – es gab keins. Ich sah mich um nach Tröstern – es waren keine zu finden.22Man gab mir Galle zur Speise, und Essig reichte man mir zu trinken, als ich durstig war.23Dafür sollen ihnen ihre Opferfeste[11] zur Falle werden, ja, zum Fangnetz für diese gleichgültig dahinlebenden Menschen!24Lass es finster werden vor ihren Augen, so dass sie nichts mehr sehen können! Ihre Hüften sollen so schwach sein, dass sie nie mehr sicher auf den Beinen sind![12]25Überschütte sie mit deinem Grimm, ja, dein glühender Zorn soll sie treffen.26Ihr Wohngebiet soll öde und verlassen sein, und in ihren Zelten soll niemand mehr wohnen.27Denn eigenmächtig verfolgen sie den, der von dir bereits gestraft wurde; und leichtfertig erzählen sie vom Schmerz derer[13], die du verwundet hast.28Füge ihrer Schuld neue Schuld hinzu, und lass sie nicht teilhaben an deinem Heil[14].29Ihre Namen sollen aus dem Buch des Lebens gestrichen werden, damit sie nicht darin stehen zusammen mit denen, die nach deinem Willen leben[15].30Ich aber bin vom Leid gebeugt und voller Schmerzen, greif ein, o Gott, und bring mich in Sicherheit!31Rühmen will ich den Namen Gottes mit einem Lied, voller Dank will ich ihn preisen.32Das gefällt dem HERRN viel besser als ein Opferstier, besser als das vorzüglichste Jungtier mit Hörnern und gespaltenen Hufen.33Alle, die wie ich Unrecht geduldig ertragen, werden es sehen und sich freuen. Ihr alle, die ihr Gottes Nähe sucht – euer Herz lebe auf!34Denn der HERR gibt acht auf Menschen, die seine Hilfe brauchen. Er verachtet keinen, der gefangen ist und zu ihm gehört.[16]35Himmel und Erde sollen ihn loben, auch die Meere und alle Lebewesen darin!36Denn Gott wird die Stadt Zion retten und die Städte in Juda wieder aufbauen, damit sein Volk in ihnen wohnt und das Land besitzt.37Ja, die Nachkommen derer, die ihm dienen, werden es als Erbe erhalten. Alle, die seinen Namen lieben, werden dort wohnen.
Psalm 69
Menge Bibel
1Dem Musikmeister, nach (der Singweise = Melodie) »Lilien«, von David.2Hilf mir, o Gott, denn die Wasser gehen mir bis ans Leben!3Ich versinke im tiefen Schlamm, wo kein Grund ist; in Wassertiefen bin ich geraten, und die Flut überströmt mich.4Müde bin ich von (allem) Schreien, meine Kehle ist heiser; erloschen sind mir die Augen, während ich harre auf meinen Gott.5Größer als die Zahl der Haare auf meinem Haupt ist die Zahl derer, die ohne Ursach’ mich hassen; mächtig sind meine Gegner, die ohne Grund mich befeinden: wo ich gar nicht geraubt, da soll Ersatz ich leisten!6Du, o Gott, du weißt um meine Torheit[1], und meine Vergehen sind dir nicht verborgen.7Laß nicht enttäuscht an mir[2] werden, die auf dich hoffen, o Gott, o HERR der Heerscharen! Laß nicht beschämt an mir[3] werden, die dich, Gott Israels, suchen!8Denn um deinetwillen trage ich Schmach, (für dich) bedeckt Beschämung mein Antlitz;9ein Fremdling bin ich meinen Brüdern geworden und unbekannt den Söhnen meiner Mutter.10Denn der Eifer um dein Haus hat mich verzehrt, und die Schmähungen derer, die dich schmähen, haben mich getroffen.11Ich weinte und kasteite[4] mich durch Fasten, doch es brachte mir nur Beschimpfung ein;12als ein Trauergewand zu meinem Kleid ich machte, da wurde ich ihnen zum Spottlied;13es schwatzten von mir die Leute auf dem Markt, und Schmachlieder sangen von mir die Zecher beim Wein.14Ich aber richte mein Gebet an dich, o HERR, zur Zeit, da dir es wohlgefällig ist; o Gott, nach deiner großen Gnade erhöre mich, nach deiner heilspendenden Treue!15Zieh mich heraus aus dem Schlamm, daß ich nicht versinke, laß Rettung mich finden von meinen Hassern und aus den Wassertiefen!16Laß die Wasserflut mich nicht überströmen und die Tiefe[5] mich nicht verschlingen und den Abgrund seinen Schlund nicht über mir schließen!17Erhöre mich, HERR, denn deine Güte ist köstlich! Nach deinem großen Erbarmen wende dich mir zu18und verbirg dein Angesicht nicht vor deinem Knecht, denn ich bin in Not: erhöre mich eiligst!19Nahe dich meiner Seele, erlöse sie, um meiner Feinde willen mach mich frei!20Du weißt um meine Schmach, um meine Schande und Beschimpfung; meine Feinde sind alle dir wohlbekannt.21Die Schmach hat mir das Herz gebrochen, so daß ich verzweifle; ich hoffte auf Mitleid, aber vergebens, und auf Tröster, doch ich habe keine gefunden;22nein, sie haben mir Gift in die Speise getan und Essig mich trinken lassen für meinen Durst.23Möge ihr Tisch vor ihnen zum Fangnetz werden und ihnen, den Sichren, zum Fallstrick!24Laß ihre Augen dunkel werden, daß sie nicht sehen, und ihre Hüften laß immerdar wanken!25Gieße über sie deinen Grimm aus, und deines Zornes Glut erreiche sie!26Ihre Behausung müsse zur Öde werden, in ihren Zelten kein Bewohner sein!27Denn den du selbst geschlagen hast, verfolgen sie, und vom Weh der durch dich Verwundeten schwatzen sie.28Füge noch Schuld zu ihrer Verschuldung hinzu und laß sie nicht kommen zur Gerechtigkeit vor dir!29Sie müssen ausgelöscht werden aus dem Buche des Lebens und nicht eingeschrieben werden mit den Gerechten!30Doch ich bin elend und schmerzbeladen: deine Hilfe, Gott, möge mich sicherstellen!31Ich will den Namen Gottes preisen in Liedern, will hoch ihn rühmen mit Danksagung;32das wird dem HERRN willkommner sein als Rinder, als Farren mit Hörnern und gespaltnen Hufen.33Wenn die Bedrückten es sehen, so werden sie sich freuen: ihr, die ihr Gott sucht: euer Herz lebe auf!34Denn der HERR erhört die Armen, und seine Gefangenen läßt er nicht unbeachtet.35Es mögen ihn preisen Himmel und Erde, die Meere und alles, was in ihnen sich regt!36Denn Gott wird Zion retten und Judas Städte wieder erbaun, daß man daselbst wohne und das Land besitze;37und der Nachwuchs seiner Knechte wird es erben, und die seinen Namen lieben, werden darin wohnen.