Apostelgeschichte 2

Lutherbibel 2017

1 Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle beieinander an einem Ort. (3Mo 23,15)2 Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.3 Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt und wie von Feuer, und setzten sich auf einen jeden von ihnen, (Lk 3,16)4 und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen zu reden eingab. (Apg 4,31; Apg 10,44)5 Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. (Apg 13,26)6 Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde verstört, denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden.7 Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, Galiläer?8 Wie hören wir sie denn ein jeder in seiner Muttersprache?9 Parther und Meder und Elamiter und die da wohnen in Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, Pontus und der Provinz Asia,10 Phrygien und Pamphylien, Ägypten und der Gegend von Kyrene in Libyen und Römer, die bei uns wohnen,11 Juden und Proselyten[1], Kreter und Araber: Wir hören sie in unsern Sprachen die großen Taten Gottes verkünden.12 Sie entsetzten sich aber alle und waren ratlos und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden?13 Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll süßen Weins.14 Da trat Petrus auf mit den Elf, erhob seine Stimme und redete zu ihnen: Ihr Juden, und alle, die ihr in Jerusalem wohnt, das sei euch kundgetan, vernehmt meine Worte!15 Denn diese sind nicht betrunken, wie ihr meint, ist es doch erst die dritte Stunde des Tages;16 sondern das ist’s, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist: (Joe 3,1)17 »Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, und eure Alten sollen Träume haben;18 und auf meine Knechte und auf meine Mägde will ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie sollen weissagen.19 Und ich will Wunder tun oben am Himmel und Zeichen unten auf Erden, Blut und Feuer und Rauchdampf;20 die Sonne soll in Finsternis verwandelt werden und der Mond in Blut, ehe der große und herrliche Tag des Herrn kommt. (Lk 21,25)21 Und es soll geschehen: Wer den Namen des Herrn anrufen wird, der soll gerettet werden.« (Röm 10,12)22 Ihr Männer von Israel, hört diese Worte: Jesus von Nazareth[2], von Gott unter euch ausgewiesen durch mächtige Taten und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte getan hat, wie ihr selbst wisst – (Mt 2,23; Lk 18,37)23 diesen Mann, der durch Gottes Ratschluss und Vorsehung dahingegeben war, habt ihr durch die Hand der Ungerechten ans Kreuz geschlagen und umgebracht. (Apg 4,28)24 Den hat Gott auferweckt und hat ihn befreit aus den Wehen des Todes, denn es war unmöglich, dass er vom Tod festgehalten wurde.25 Denn David spricht von ihm: »Ich habe den Herrn allezeit vor Augen, denn er steht mir zur Rechten, dass ich nicht wanke.26 Darum ist mein Herz fröhlich, und meine Zunge frohlockt; auch mein Leib wird ruhen in Hoffnung.27 Denn du wirst meine Seele nicht dem Reich des Todes überlassen und nicht zugeben, dass dein Heiliger die Verwesung sehe. (Apg 13,35)28 Du hast mir kundgetan die Wege des Lebens; du wirst mich erfüllen mit Freude vor deinem Angesicht.«29 Ihr Männer, liebe Brüder, lasst mich freimütig zu euch reden von dem Erzvater David. Er ist gestorben und begraben, und sein Grab ist bei uns bis auf diesen Tag. (1Kön 2,10; Apg 13,36)30 Da er nun ein Prophet war und wusste, dass ihm Gott geschworen hatte mit einem Eid, dass ein Nachkomme von ihm auf seinem Thron sitzen sollte, (2Sam 7,12; Ps 89,4; Ps 132,11)31 hat er vorausgesehen und von der Auferstehung des Christus gesagt: Er ist nicht dem Reich des Todes überlassen, und sein Leib hat die Verwesung nicht gesehen. (Ps 16,10)32 Diesen Jesus hat Gott auferweckt; des sind wir alle Zeugen.33 Da er nun durch die rechte Hand[3] Gottes erhöht ist und empfangen hat den verheißenen Heiligen Geist vom Vater, hat er diesen ausgegossen, wie ihr seht und hört. (Joh 15,26; Hebr 10,12)34 Denn David ist nicht gen Himmel gefahren; sondern er sagt selbst: »Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten,35 bis ich deine Feinde zum Schemel unter deine Füße lege.«36 So wisse nun das ganze Haus Israel gewiss, dass Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat. (Apg 5,30)37 Als sie aber das hörten, ging’s ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den andern Aposteln: Ihr Männer, liebe Brüder, was sollen wir tun? (Lk 3,10; Apg 16,30)38 Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes. (Lk 24,47; Apg 3,17)39 Denn euch und euren Kindern gilt diese Verheißung und allen, die fern sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird. (Joe 3,5)40 Noch mit vielen andern Worten bezeugte er das und ermahnte sie und sprach: Lasst euch erretten aus diesem verkehrten Geschlecht! (Lk 9,41; Phil 2,15)41 Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen; und an diesem Tage wurden hinzugefügt etwa dreitausend Menschen.42 Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet. (Apg 20,7)43 Es kam aber Furcht über alle, und es geschahen viele Wunder und Zeichen durch die Apostel.44 Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam. (Apg 4,32)45 Sie verkauften Güter und Habe und teilten sie aus unter alle, je nachdem es einer nötig hatte. (Lk 12,33)46 Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen (Lk 24,53)47 und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk. Der Herr aber fügte täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden. (Apg 4,4; Apg 5,14; Apg 6,7; Apg 11,21; Apg 14,1)

Apostelgeschichte 2

Menge Bibel

1 Als dann der Tag des Pfingstfestes herbeigekommen war, befanden sie alle sich an einem Ort beisammen.2 Da entstand plötzlich ein Brausen[1] vom Himmel her, wie wenn ein gewaltiger Wind daherfährt, und erfüllte das ganze Haus[2], in welchem sie weilten;3 und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich (in Flämmchen) zerteilten und von denen sich eine auf jeden von ihnen niederließ;4 und sie wurden alle mit heiligem Geist erfüllt und begannen in anderen Zungen zu reden, wie[3] der Geist es ihnen eingab auszusprechen[4].5 Nun waren aber Juden in Jerusalem wohnhaft, gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Himmel.6 Als nun dieses Brausen[5] erfolgt war, kamen sie in großer Zahl zusammen und gerieten in Bestürzung; denn jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden.7 Da wurden sie alle betroffen und fragten voll Verwunderung: »Sind nicht diese alle, die da reden, aus Galiläa?8 Wie kommt es denn, daß wir ein jeder sie in unserer eigenen Sprache reden hören, in der wir geboren[6] sind:9 Parther, Meder und Elamiter[7] und wir Bewohner von Mesopotamien, von Judäa und Kappadocien, von Pontus und (der Provinz) Asien,10 von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und der Landschaft Libyen bei Cyrene, auch die hier ansässigen Römer,11 geborene Juden und Judengenossen[8], Kreter und Araber – wir hören sie mit unsern Zungen[9] die großen Taten Gottes verkünden!«12 So waren sie alle betroffen und ratlos und sagten einer zum anderen: »Was hat das zu bedeuten?«13 Andere aber spotteten und sagten: »Sie sind voll süßen Weins!«14 Da trat Petrus im Verein mit den Elfen auf und redete sie mit laut erhobener Stimme so an: »Ihr jüdischen Männer und ihr anderen alle, die ihr in Jerusalem wohnt: dies sei euch kundgetan und schenkt meinen Worten Gehör!15 Diese Männer hier sind nicht betrunken, wie ihr meint – es ist ja erst die dritte Stunde des Tages –,16 nein, hier erfüllt sich die Verheißung des Propheten Joel (3,1-5):17 ›In den letzten Tagen wird es geschehen, spricht Gott, da werde ich von meinem Geist auf alles Fleisch ausgießen, so daß eure Söhne und eure Töchter prophetisch reden und eure jungen Männer Gesichte schauen und eure Greise Offenbarungen in Träumen empfangen;18 ja, sogar auf meine Knechte und auf meine Mägde werde ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, so daß sie prophetisch reden.19 Und ich werde Wunderzeichen erscheinen lassen oben am Himmel und Wahrzeichen unten auf der Erde: Blut und Feuer und Rauchwolken.20 Die Sonne wird sich in Finsternis verwandeln und der Mond in Blut, bevor der Tag des Herrn kommt, der große und herrliche.21 Und es wird geschehen: Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden.‹«22 »Ihr Männer von Israel, vernehmt diese Worte! Jesus von Nazareth, einen Mann, der als Gottgesandter durch Machttaten, Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte getan hat, wie ihr selbst wißt, vor euch erwiesen[10] worden ist –23 diesen Mann, der nach dem festgesetzten Ratschluß und der Vorherbestimmung Gottes euch preisgegeben war, habt ihr durch die Hand der Gesetzlosen[11] ans Kreuz nageln und hinrichten lassen.24 Gott aber hat ihn auferweckt, indem er die Wehen des Todes löste[12], weil er ja unmöglich vom Tode festgehalten werden konnte.25 David sagt ja mit Bezug auf ihn (Ps 16,8-11): ›Ich habe den Herrn allezeit vor meinen Augen gesehen, denn er steht mir zur Rechten, damit ich nicht wanke.26 Deshalb freute sich mein Herz, und meine Zunge frohlockte; zudem wird auch mein Leib in[13] Hoffnung ruhen;27 denn du wirst meine Seele[14] nicht im Totenreich belassen[15] und nicht zugeben, daß dein Heiliger die Verwesung sieht.28 Du hast mir Wege des Lebens[16] kundgetan; du wirst mich mit Freude erfüllen vor deinem Angesicht.‹29 Werte Brüder! Ich darf mit Freimütigkeit zu euch vom Erzvater David reden: er ist gestorben und ist begraben worden, und sein Grabmal befindet sich bis auf den heutigen Tag hier bei uns.30 Weil er nun ein Prophet war und wußte, daß Gott ihm mit einem Eide zugeschworen hatte, es solle einer von seinen leiblichen Nachkommen auf seinem Throne sitzen (Ps 89,4-5),31 so hat er vorausschauend von der Auferstehung Christi[17] geredet, daß dieser nämlich weder dem Totenreich überlassen worden ist noch sein Leib die Verwesung gesehen hat.32 Diesen Jesus hat Gott auferweckt: dafür sind wir alle Zeugen!33 Nachdem er nun durch die Rechte Gottes[18] erhöht worden ist und den verheißenen heiligen Geist empfangen hat vom Vater, hat er jetzt diesen (Geist), wie ihr selbst seht und hört, hier ausgegossen.34 Denn nicht David ist in die Himmel hinaufgefahren; wohl aber sagt er selbst (Ps 110,1): ›Der Herr hat zu meinem Herrn gesagt: Setze dich zu meiner Rechten,35 bis ich deine Feinde hinlege zum Schemel deiner Füße!‹36 So möge denn das ganze Haus Israel mit Sicherheit erkennen, daß Gott ihn zum Herrn und zum Christus[19] gemacht hat, eben diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt!«37 Als sie das hörten, ging es ihnen wie ein Stich durchs Herz, und sie wandten sich an Petrus und die anderen Apostel mit der Frage: »Was sollen wir tun, werte Brüder?«38 Da antwortete ihnen Petrus: »Tut Buße und laßt euch ein jeder auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden taufen, dann werdet ihr die Gabe des heiligen Geistes empfangen. (Mt 3,2)39 Denn euch gilt die Verheißung und euren Kindern und allen, die noch fern stehen, soviele ihrer der Herr, unser Gott, berufen wird.«40 Auch noch mit vielen anderen Worten redete er ihnen eindringlich zu und ermahnte sie: »Laßt euch aus diesem verkehrten Geschlecht erretten!«41 Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen, und so kamen an jenem Tage etwa dreitausend Seelen (zu der Gemeinde) hinzu.42 Sie hielten aber beharrlich fest an der Lehre der Apostel und an der (brüderlichen) Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den (gemeinsamen) Gebeten.43 Und über jedermann (im Volk) kam Furcht, und viele Wunder und Zeichen geschahen durch die Apostel.44 Alle Gläubiggewordenen aber waren beisammen[20] und hatten alles gemeinsam;45 sie verkauften ihre Besitztümer und ihre Habe und verteilten (den Erlös) unter alle nach Maßgabe der Bedürftigkeit eines jeden;46 und indem sie am täglichen Besuch des Tempels mit Einmütigkeit festhielten und das Brot in den einzelnen Häusern brachen, genossen sie ihre (tägliche) Nahrung mit Frohlocken und in Herzenseinfalt,47 priesen Gott und standen mit dem ganzen Volk in gutem Einvernehmen. Der Herr aber fügte täglich solche, die gerettet wurden[21], zu festem Anschluß hinzu.