1Die Männer Israels aber hatten in Mizpa geschworen und gesagt: Keiner von uns soll seine Tochter den Benjaminitern zur Frau geben. (Ri 20,1)2Und das Volk kam nach Bethel, und sie saßen da bis zum Abend vor Gott und erhoben ihre Stimme und weinten sehr (Ri 20,18; Ri 20,23; Ri 20,26)3und sprachen: O HERR, Gott Israels, warum ist das geschehen in Israel, dass heute Israel um einen Stamm weniger geworden ist?4Am andern Morgen machte sich das Volk früh auf und baute dort einen Altar und opferte Brandopfer und Dankopfer.5Und die Israeliten sprachen: Wer von allen Stämmen Israels ist nicht mit der Gemeinde heraufgekommen zum HERRN? Denn es war ein großer Schwur getan worden, dass, wer nicht hinaufkäme zum HERRN nach Mizpa, der sollte des Todes sterben.6Und es tat den Israeliten leid um ihren Bruder Benjamin, und sie sprachen: Heute ist ein Stamm von Israel abgeschlagen.7Wie können wir ihnen helfen, dass die Übriggebliebenen zu Frauen kommen? Denn wir haben geschworen bei dem HERRN, dass wir ihnen von unsern Töchtern keine zu Frauen geben.8Und sie sprachen: Welcher von den Stämmen Israels ist nicht heraufgekommen zum HERRN nach Mizpa? Und siehe, da war ins Lager der Gemeinde niemand gekommen von Jabesch in Gilead.9Man zählte das Volk, und siehe, da war kein Bürger da von Jabesch in Gilead.10Da sandte die Gemeinde zwölftausend streitbare Männer dorthin und gebot ihnen: Geht hin und schlagt mit der Schärfe des Schwerts die Bürger von Jabesch in Gilead mit Weib und Kind.11Doch so sollt ihr tun: An allem, was männlich ist, und an allen Frauen, die einem Mann angehört haben, sollt ihr den Bann vollstrecken! (4Mo 31,17)12Und sie fanden bei den Bürgern von Jabesch in Gilead vierhundert Mädchen, die Jungfrauen waren und keinem Mann angehört hatten. Die brachten sie ins Lager nach Silo, das da liegt im Lande Kanaan.13Da sandte die ganze Gemeinde hin und verhandelte mit den Benjaminitern, die auf dem Fels Rimmon waren, und sagten ihnen Frieden zu. (Ri 20,47)14So kamen die Benjaminiter zurück zu jener Zeit. Und sie gaben ihnen die Frauen, die sie am Leben gelassen hatten von den Frauen aus Jabesch in Gilead; aber diese waren noch nicht genug für sie.15Da tat es dem Volk leid um Benjamin, dass der HERR einen Riss gemacht hatte zwischen den Stämmen Israels.16Und die Ältesten der Gemeinde sprachen: Was wollen wir tun, dass die Übriggebliebenen zu Frauen kommen? Denn die Frauen in Benjamin sind ausgerottet.17Und sie sprachen: Die Entronnenen von Benjamin müssen doch ihr Erbe behalten, damit nicht ein Stamm ausgetilgt werde von Israel.18Wir aber können ihnen unsere Töchter nicht zu Frauen geben; denn die Israeliten haben geschworen und gesagt: Verflucht sei, wer Benjamin eine Frau gibt!19Und sie sprachen: Siehe, jedes Jahr findet ein Fest des HERRN statt zu Silo, das nördlich von Bethel liegt, östlich von der Straße, die hinaufführt von Bethel nach Sichem, und südlich von Lebona. (Jos 18,1)20Und sie geboten den Benjaminitern: Geht hin und legt euch auf die Lauer in den Weinbergen.21Wenn ihr dann seht, dass die Töchter Silos zum Reigentanz herausgehen, so brecht hervor aus den Weinbergen und holt euch jeder eine Frau von den Töchtern Silos und geht heim ins Land Benjamin. (2Mo 21,16; 5Mo 24,7)22Wenn aber ihre Väter oder ihre Brüder kommen, um mit uns zu rechten, wollen wir zu ihnen sagen: Gönnt sie uns, denn wir haben nicht für jeden eine Frau gewonnen im Kampf; auch habt nicht ihr sie ihnen gegeben, sonst wäret ihr jetzt schuldig.23Die Benjaminiter taten das und nahmen sich Frauen nach ihrer Zahl von den Mädchen, die im Reigen tanzten und die sie geraubt hatten, und zogen heim in ihr Erbteil, bauten die Städte wieder auf und wohnten darin.24Auch die Israeliten gingen zu jener Zeit von dort auseinander, jeder zu seinem Stamm und zu seinem Geschlecht, und zogen von dort weg, jeder zu seinem Erbteil.25Zu der Zeit war kein König in Israel; jeder tat, was ihn recht dünkte. (Ri 17,6)
Richter 21
King James Version
1Now the men of Israel had sworn in Mizpeh, saying, There shall not any of us give his daughter unto Benjamin to wife.2And the people came to the house of God, and abode there till even before God, and lifted up their voices, and wept sore;3And said, O LORD God of Israel, why is this come to pass in Israel, that there should be to day one tribe lacking in Israel?4And it came to pass on the morrow, that the people rose early, and built there an altar, and offered burnt offerings and peace offerings.5And the children of Israel said, Who is there among all the tribes of Israel that came not up with the congregation unto the LORD? For they had made a great oath concerning him that came not up to the LORD to Mizpeh, saying, He shall surely be put to death.6And the children of Israel repented them for Benjamin their brother, and said, There is one tribe cut off from Israel this day.7How shall we do for wives for them that remain, seeing we have sworn by the LORD that we will not give them of our daughters to wives?8And they said, What one is there of the tribes of Israel that came not up to Mizpeh to the LORD? And, behold, there came none to the camp from Jabeshgilead to the assembly.9For the people were numbered, and, behold, there were none of the inhabitants of Jabeshgilead there.10And the congregation sent thither twelve thousand men of the valiantest, and commanded them, saying, Go and smite the inhabitants of Jabeshgilead with the edge of the sword, with the women and the children.11And this is the thing that ye shall do, Ye shall utterly destroy every male, and every woman that hath lain by man.12And they found among the inhabitants of Jabeshgilead four hundred young virgins, that had known no man by lying with any male: and they brought them unto the camp to Shiloh, which is in the land of Canaan.13And the whole congregation sent some to speak to the children of Benjamin that were in the rock Rimmon, and to call peaceably unto them.14And Benjamin came again at that time; and they gave them wives which they had saved alive of the women of Jabeshgilead: and yet so they sufficed them not.15And the people repented them for Benjamin, because that the LORD had made a breach in the tribes of Israel.16Then the elders of the congregation said, How shall we do for wives for them that remain, seeing the women are destroyed out of Benjamin?17And they said, There must be an inheritance for them that be escaped of Benjamin, that a tribe be not destroyed out of Israel.18Howbeit we may not give them wives of our daughters: for the children of Israel have sworn, saying, Cursed be he that giveth a wife to Benjamin.19Then they said, Behold, there is a feast of the LORD in Shiloh yearly in a place which is on the north side of Bethel, on the east side of the highway that goeth up from Bethel to Shechem, and on the south of Lebonah.20Therefore they commanded the children of Benjamin, saying, Go and lie in wait in the vineyards;21And see, and, behold, if the daughters of Shiloh come out to dance in dances, then come ye out of the vineyards, and catch you every man his wife of the daughters of Shiloh, and go to the land of Benjamin.22And it shall be, when their fathers or their brethren come unto us to complain, that we will say unto them, Be favourable unto them for our sakes: because we reserved not to each man his wife in the war: for ye did not give unto them at this time, that ye should be guilty.23And the children of Benjamin did so, and took them wives, according to their number, of them that danced, whom they caught: and they went and returned unto their inheritance, and repaired the cities, and dwelt in them.24And the children of Israel departed thence at that time, every man to his tribe and to his family, and they went out from thence every man to his inheritance.25In those days there was no king in Israel: every man did that which was right in his own eyes.
1Die Männer von Israel aber hatten in Mizpa geschworen: Niemand von uns darf seine Tochter ⟨einem aus⟩ Benjamin zur Frau geben!2Und das Volk kam nach Bethel, und sie saßen dort bis zum Abend vor Gott. Und sie erhoben ihre Stimme und brachen in ein großes Weinen aus[1]. (Ri 20,23; 1Sam 30,4)3Und sie sagten: HERR, du Gott Israels, wozu ist dies in Israel geschehen, dass heute ein ⟨ganzer⟩ Stamm aus Israel fehlt?4Und es geschah am andern Tag, da machte sich das Volk früh auf, und sie bauten dort einen Altar und opferten Brandopfer und Heilsopfer[2]. (Ri 6,24; Ri 20,26; 2Sam 24,25)5Und die Söhne Israel sprachen: Wer ist es, der von allen Stämmen Israels nicht in die Versammlung zu dem HERRN heraufgekommen ist? Denn gegen den, der nicht zu dem HERRN nach Mizpa heraufkäme, war der große Schwur ergangen, der besagte: Getötet, getötet soll er werden! (1Sam 11,7; 1Sam 14,24)6Und die Söhne Israel hatten Mitleid mit ihrem Bruder Benjamin, und sie sagten: Heute ist ein ⟨ganzer⟩ Stamm von Israel abgehauen worden!7Was sollen wir für sie, die Übriggebliebenen, tun, ⟨um ihnen⟩ zu Frauen ⟨zu verhelfen⟩? Wir selbst haben ja bei dem HERRN geschworen, ihnen keine von unseren Töchtern zur Frau zu geben.8Und sie sagten: Wer ist der eine von den Stämmen Israels, der nicht zu dem HERRN nach Mizpa heraufgekommen ist? Und siehe, da war niemand von Jabesch ⟨in⟩ Gilead ins Lager, in die Versammlung, gekommen. (Ri 5,23; 1Sam 11,1)9Da wurde das Volk gemustert, und siehe, dort war niemand von den Bewohnern von Jabesch ⟨in⟩ Gilead.10Da sandte die Gemeinde zwölftausend Mann von den tapferen Männern dorthin, und sie befahlen ihnen: Geht hin und schlagt die Bewohner von Jabesch ⟨in⟩ Gilead mit der Schärfe des Schwertes, samt den Frauen und Kindern!11Und das ist es, was ihr tun sollt: An jedem Mann sowie an jeder Frau, die das Beilager eines Mannes gekannt hat, sollt ihr den Bann vollstrecken! (4Mo 31,17)12Und sie fanden unter den Bewohnern von Jabesch ⟨in⟩ Gilead vierhundert Mädchen, Jungfrauen, von denen keine einen Mann im Beilager erkannt hatte; die brachten sie ins Lager nach Silo, das im Land Kanaan ⟨liegt⟩. (Jos 18,1)13Und die ganze Gemeinde sandte hin und redete zu den Söhnen Benjamin, die am Felsen Rimmon waren, und rief ihnen zu: Friede! (Ri 20,47)14So kehrte Benjamin in jener Zeit zurück. Und sie gaben ihnen die Frauen, die sie hatten leben lassen von den Frauen von Jabesch ⟨in⟩ Gilead; aber die reichten so nicht aus für sie.15Und das Volk hatte Mitleid mit Benjamin, weil der HERR einen Riss gemacht hatte in den Stämmen Israels.16Und die Ältesten der Gemeinde sagten: Was sollen wir für die Übriggebliebenen tun, ⟨um ihnen⟩ zu Frauen ⟨zu verhelfen⟩? Denn die Frau ist aus Benjamin ausgerottet.17Und sie sagten: Der Besitz der Entkommenen ⟨muss⟩ Benjamin ⟨bleiben⟩, damit nicht ein Stamm aus Israel ausgelöscht wird.18Wir aber, wir können ihnen keine Frauen von unseren Töchtern geben; denn die Söhne Israel haben geschworen: Verflucht sei, wer Benjamin eine Frau gibt!19Und sie sagten: Siehe, ⟨da ist doch⟩ ein Fest des HERRN von Jahr zu Jahr in Silo, das nördlich von Bethel ⟨liegt⟩, gegen Sonnenaufgang von der Straße, die von Bethel nach Sichem hinaufführt, und südlich von Lebona.20Und sie befahlen den Söhnen Benjamin: Geht hin und legt euch in den Weinbergen auf die Lauer!21Und wenn ihr ⟨dann⟩ seht, siehe, die Töchter von Silo ziehen heraus, um im Reigentanz zu tanzen, dann kommt hervor aus den Weinbergen und fangt euch unter den Töchtern von Silo jeder seine Frau und zieht ⟨wieder⟩ hin ins Land Benjamin! (Ri 11,34)22Und es soll geschehen, wenn ihre Väter oder ihre Brüder kommen, um uns Vorwürfe zu machen, wollen wir zu ihnen sagen: Seid barmherzig mit ihnen! ⟨Sie haben zu uns gesagt:⟩ Keiner von uns hat im Krieg ⟨gegen Jabesch⟩ seine Frau bekommen. – Ihr habt sie ihnen ja nicht selbst gegeben, dass ihr jetzt schuldig wäret.23Da machten es die Söhne Benjamin so und nahmen sich Frauen nach ihrer Zahl von den Tanzenden, die sie raubten. Und sie zogen fort und kehrten in ihr Erbteil zurück. Und sie bauten die Städte ⟨wieder⟩ auf und wohnten in ihnen. (Ri 20,48)24Und die Söhne Israel gingen davon in jener Zeit, jeder zu seinem Stamm und zu seiner Sippe. So zogen sie von dort weg, jeder in sein Erbteil.25In jenen Tagen war kein König in Israel. Jeder tat, was recht war in seinen Augen. (Ri 17,6; Jes 53,6; Jes 66,3; Röm 3,12)
1Als die Israeliten in Mizpa versammelt gewesen waren, hatten sie geschworen: »Keiner von uns wird jemals seine Tochter einem Benjaminiter zur Frau geben!«2Nun gingen sie zu Gottes Heiligtum nach Bethel und blieben bis zum Abend dort. Sie weinten laut und beteten:3»HERR, du Gott Israels, unser Volk hat einen ganzen Stamm verloren! Warum musste das geschehen?«4Am nächsten Morgen standen sie früh auf, errichteten einen Altar und brachten darauf Brand- und Friedensopfer dar.5Sie fragten einander: »Gibt es Leute aus unserem Volk, die nicht zu unserer Versammlung nach Mizpa gekommen sind?« Damals hatten sie nämlich geschworen: »Wer nicht erschienen ist, muss sterben!«6Es tat den Israeliten leid um die Benjaminiter. »Ein ganzer Stamm ist ausgelöscht«, klagten sie,7»wie können wir nur den wenigen Überlebenden zu Frauen verhelfen? Wir haben ja vor dem HERRN geschworen, ihnen keine von unseren Töchtern zu geben.8Vielleicht ist ja wirklich irgendeine Sippe nicht zu unserer Versammlung in Mizpa gekommen. Wir wollen es nachprüfen!« Sie stellten fest, dass die Einwohner der Stadt Jabesch im Gebiet von Gilead nicht dabei gewesen waren,9denn als sie ihre Truppen musterten, fehlten die Männer aus Jabesch.10Da wählten sie 12.000 Soldaten aus und befahlen ihnen: »Geht nach Jabesch in Gilead und tötet alle Einwohner, auch die Frauen und Kinder.11Vollstreckt an ihnen Gottes Strafe! Nur die unverheirateten Mädchen lasst leben.«12Die Soldaten fanden unter den Einwohnern von Jabesch 400 Mädchen, die noch nicht verheiratet waren, und brachten sie in das israelitische Lager bei Silo im Land Kanaan.13Von dort schickten die Israeliten Boten zu den Benjaminitern am Rimmonfelsen und schlossen Frieden mit ihnen.14Da kehrten die 600 Männer aus der Wüste zurück und bekamen die Mädchen aus Jabesch, die man am Leben gelassen hatte. Aber es waren nicht genug für sie alle.15Die Israeliten waren traurig, dass der HERR einen ihrer Stämme fast ausgelöscht hatte. Sie hatten großes Mitleid mit den Benjaminitern.16Wieder fragten die Führer des Volkes: »Woher bekommen wir Frauen für die übrigen Männer von Benjamin? Sie haben ja alle Frauen ihres Stammes verloren!17Wir müssen dafür sorgen, dass sie Nachkommen haben, an die sie ihren Besitz weitervererben können. Schließlich soll nicht ein ganzer Stamm aus Israel aussterben!18Aber wir dürfen ihnen keine von unseren Töchtern zur Frau geben, denn wir haben geschworen: ›Wer seine Tochter mit einem Mann aus Benjamin verheiratet, den soll Gottes Strafe treffen.‹«19Schließlich schlugen sie vor: »Bald findet doch das jährliche Fest für den HERRN hier in Silo statt. Dieser Ort liegt sehr günstig: nördlich von Bethel, südlich von Lebona und östlich der Straße, die von Bethel nach Sichem führt.20Ihr Benjaminiter, legt euch in den Weinbergen auf die Lauer!21Wenn die Mädchen aus Silo herauskommen, um zu tanzen, springt ihr hervor, und jeder von euch packt eine von ihnen. Dann nehmt sie mit in euer Stammesgebiet.22Wenn ihre Väter und Brüder zu uns kommen und uns Vorwürfe machen, werden wir antworten: ›Habt doch Mitleid und lasst ihnen die Mädchen! Sie haben beim Krieg gegen Jabesch nicht genug Frauen bekommen. Ihr macht euch nicht schuldig, denn ihr habt sie ihnen ja nicht freiwillig gegeben.‹«23Die Benjaminiter befolgten den Rat und raubten so viele Frauen, wie ihnen fehlten. Sie nahmen sie mit in ihr Stammesgebiet, bauten dort die zerstörten Städte wieder auf und wohnten darin.24Auch die anderen Israeliten machten sich auf den Heimweg und kehrten in die Gebiete zurück, aus denen sie stammten.25In jener Zeit gab es keinen König in Israel, und jeder tat, was er für richtig hielt.
1Die Israeliten hatten in Mizpa geschworen: »Niemand von uns darf seine Tochter jemals mit einem Mann aus dem Stamm Benjamin verheiraten.« (Ri 21,7)2Nun zogen sie nach Bethel und saßen dort in der Gegenwart Gottes bis zum Abend und klagten und weinten bitterlich: (Ri 20,18)3»O HERR, Gott Israels, warum ist das in Israel geschehen? Nun hat Israel einen Stamm verloren.«4Früh am nächsten Morgen errichteten sie einen Altar und brachten darauf Brand- und Friedensopfer dar. (5Mo 12,5; 2Sam 24,25)5Dann sagten sie: »Welcher Stamm von Israel war nicht dabei, als wir in Mizpa unsere Versammlung vor dem HERRN abhielten?« Damals hatten sie vor dem HERRN einen feierlichen Eid geschworen, dass jeder, der nicht kommen würde, unbedingt sterben sollte.6Nun hatten die Israeliten Mitleid mit Benjamin und sagten: »Heute haben wir einen ganzen Stamm von Israel verloren.7Wo sollen wir Frauen für die wenigen Überlebenden hernehmen, wo wir doch beim HERRN geschworen haben, sie niemals mit unseren Töchtern zu verheiraten?«8Darum fragten sie: »Hat einer von den Stämmen Israels gefehlt, als wir nach Mizpa vor den HERRN zogen?« Und sie stellten fest, dass niemand aus Jabesch-Gilead ins Lager zur Versammlung gekommen war.9Denn eine nähere Untersuchung des Volkes hatte ergeben, dass keiner der Einwohner von Jabesch-Gilead da war.10Also schickten sie 12.000 Krieger nach Jabesch-Gilead mit dem Befehl: »Tötet sämtliche Einwohner von Jabesch-Gilead, auch die Frauen und Kinder. (4Mo 31,17)11Folgendes sollt ihr tun: Erschlagt[1] alle Männer und jede Frau, die keine Jungfrau mehr ist.«12Unter den Einwohnern von Jabesch-Gilead fanden sie 400 junge Frauen, die noch unberührt und mit keinem Mann zusammen gewesen waren. Diese brachten sie in ihr Lager bei Silo im Land Kanaan.13Nun schickte die Versammlung der Israeliten eine Gesandtschaft zu den Männern von Benjamin, die beim Fels Rimmon lebten, und bot ihnen Frieden an. (5Mo 20,10)14Daraufhin kehrten die Männer von Benjamin aus der Wüste in ihren Landbesitz zurück, und die 400 Frauen aus Jabesch-Gilead, die verschont worden waren, wurden mit ihnen verheiratet. Doch es waren nicht genügend Frauen für alle.15Das Volk hatte Mitleid mit Benjamin, denn der HERR hatte eine Lücke in die Stämme von Israel gerissen.16Deshalb überlegten die Ältesten der Israeliten: »Wie können wir Frauen für die übrigen Männer finden, wo doch alle Frauen vom Stamm Benjamin tot sind?17Durch die Überlebenden soll Benjamin ein Erbbesitz erhalten bleiben, damit nicht ein ganzer israelitischer Stamm für immer ausgelöscht ist.18Aber unsere eigenen Töchter können wir ihnen nicht als Frauen geben, denn wir als Volk der Israeliten haben feierlich geschworen: ›Verflucht sei jeder, der Benjamin eine Frau gibt.‹«19Da fiel ihnen ein: »Es wird doch alljährlich ein Fest für den HERRN in Silo gefeiert, zwischen Lebona und Bethel, östlich der Straße von Bethel nach Sichem.« (Jos 18,1; Ri 18,31; 1Sam 1,3)20Sie gaben den Männern von Benjamin die Anweisung: »Geht und versteckt euch in den Weinbergen.21Wenn ihr seht, dass die Frauen von Silo zum Reigentanz herauskommen, dann müsst ihr aus den Weinbergen hervorbrechen. Jeder von euch muss sich eine von den Frauen aus Silo packen und sie als seine Frau mit ins Land Benjamin nehmen! (2Mo 15,20; Ri 11,34)22Und wenn ihre Väter und Brüder zu uns kommen und sich beklagen, werden wir zu ihnen sagen: ›Bitte habt Verständnis, denn wir konnten im Kampf gegen Jabesch-Gilead nicht genug Frauen bekommen. Und ihr macht euch nicht schuldig, denn ihr habt sie ihnen ja nicht selbst gegeben.‹«23Die Männer von Benjamin befolgten diese Anweisung. Sie entführten von dem Tanz so viele Frauen, wie sie brauchten, und brachten sie in das Land, das ihnen als Erbbesitz gehörte. Dort bauten sie ihre Städte wieder auf und wohnten darin. (Ri 20,48)24Und auch die Versammlung der Israeliten löste sich auf, und jeder kehrte zu seinem Stamm und zu seiner Sippe zurück. So zogen sie alle nach Hause in das Land, das ihnen als Erbbesitz gehörte.25Damals hatte Israel noch keinen König, deshalb tat jeder, was er für richtig hielt.
Das Friedensangebot für den Überrest des Stammes Benjamin
1Und alle Israeliten hatten in Mizpa einen Eid geschworen und gesagt: Niemand von uns soll seine Tochter einem Benjaminiter zur Frau geben! (Ri 20,1; Ri 20,8; Ri 20,10; 1Sam 14,24)2Und das Volk kam nach Bethel und verblieb dort bis zum Abend vor Gott; und sie erhoben ihre Stimme und weinten sehr, (Ri 20,23; Ri 20,26; 1Sam 30,4)3und sie sprachen: O HERR, du Gott Israels, warum ist das in Israel geschehen, dass heute ein Stamm von Israel fehlt? (Jer 12,1; Hab 1,13)4Am anderen Morgen aber machte sich das Volk früh auf; und sie bauten dort einen Altar und opferten Brandopfer und Friedensopfer. (Ri 20,26; 2Sam 24,25)5Und die Söhne Israels sprachen: Wer von allen Stämmen Israels ist nicht mit der Gemeinde zum HERRN heraufgekommen? Denn der große Schwur war ausgesprochen worden: Wer nicht zum HERRN nach Mizpa heraufkommt, der soll gewiss sterben! (Ri 5,23; 1Sam 11,7)6Und es reute die Söhne Israels um ihren Bruder Benjamin, und sie sprachen: Heute ist ein Stamm von Israel abgehauen worden! (Ri 21,15; Hes 18,23)7Was wollen wir tun, damit die Übriggebliebenen Frauen bekommen? Denn wir haben bei dem HERRN geschworen, dass wir ihnen keine von unseren Töchtern zu Frauen geben wollen! (Ri 21,1; Ri 21,18; 1Sam 14,28; 1Sam 14,45)8Darum fragten sie: Wer ist wohl von den Stämmen Israels nicht zum HERRN nach Mizpa heraufgekommen? Und siehe, da war niemand von Jabes in Gilead zu der Gemeinde in das Lager gekommen. (1Sam 11,1; 2Sam 2,5)9Denn als das Volk gezählt wurde, siehe, da war keiner der Bürger von Jabes in Gilead da! (1Sam 31,11)10Da sandte die Gemeinde 12 000 von den tapfersten Männern dorthin und gebot ihnen und sprach: Geht hin und schlagt mit der Schärfe des Schwertes die Bürger von Jabes in Gilead, samt den Frauen und den Kindern! (5Mo 13,15; Ri 5,23; Ri 21,5; 1Sam 11,7)11Das aber ist der Befehl, den ihr ausführen sollt: Alles, was männlich ist, und alle Frauen, die einen Mann im Beischlaf erkannt haben, sollt ihr töten! (4Mo 31,17)12Und sie fanden unter den Bürgern von Jabes in Gilead 400 Mädchen, die Jungfrauen waren, die keinen Mann im Beischlaf erkannt hatten; die brachten sie ins Lager bei Silo, das im Land Kanaan liegt. (Jos 18,1)13Da sandte die ganze Gemeinde hin und ließ mit den Söhnen Benjamins, die auf dem Felsen Rimmon waren, reden und ihnen Frieden anbieten. (Ri 20,47)14So kehrte Benjamin zu jener Zeit wieder zurück, und man gab ihnen die Frauen, die man von den Frauen aus Jabes in Gilead am Leben gelassen hatte; doch reichten diese nicht für sie aus. (Ri 20,47; Ri 21,12; 1Kor 7,2)15Es reute aber das Volk wegen Benjamin, dass der HERR in den Stämmen Israels einen Riss gemacht hatte. (Ri 21,6; Ri 21,17; 1Chr 13,11; 1Chr 15,13; Jes 30,13)16Und die Ältesten der Gemeinde sprachen: Was wollen wir tun, damit auch die Übriggebliebenen Frauen bekommen? Denn die Frauen sind aus Benjamin vertilgt!17Und sie sprachen: Es soll ein Erbbesitz bleiben für die Entkommenen von Benjamin, und es soll kein Stamm aus Israel vertilgt werden! (4Mo 26,55; 4Mo 36,7)18Nun können wir ihnen aber unsere Töchter nicht zu Frauen geben; denn die Söhne Israels haben geschworen und gesagt: Verflucht sei, wer den Benjaminitern eine Frau gibt! (Ri 11,35; Ri 21,1)19Darum sprachen sie: Siehe, es ist alljährlich ein Fest des HERRN in Silo, das nördlich von Bethel liegt, östlich der Straße, die von Bethel nach Sichem hinaufführt und südlich von Lebona. (5Mo 16,16; 1Sam 1,3)20Und sie geboten den Söhnen Benjamins und sprachen: Geht hin und lauert in den Weinbergen! (Spr 24,15; Hos 13,7)21Wenn ihr dann seht, dass die Töchter von Silo mit Reigen zum Tanz herausgehen, so kommt aus den Weinbergen hervor und nehmt euch ein jeder eine Frau von den Töchtern Silos und geht in das Land Benjamin! (Ri 11,34; 1Sam 18,6; Jer 31,4; Jer 31,13)22Und es soll geschehen, wenn ihre Väter oder ihre Brüder kommen, um mit uns zu rechten, so wollen wir zu ihnen sagen: Schenkt sie uns! Denn keiner von uns hat eine Frau gewonnen im Krieg; auch habt ihr sie ihnen nicht gegeben, sonst wärt ihr heute schuldig! (Spr 17,8; Spr 21,14; Phlm 1,9)23Da machten es die Söhne Benjamins so, dass sie sich Frauen nahmen nach ihrer Zahl von den Reigentänzerinnen, die sie raubten, und sie gingen davon und kehrten wieder zu ihrem Erbteil zurück und bauten die Städte [wieder auf] und wohnten darin. (Ri 20,48)24Auch die Söhne Israels zogen zu jener Zeit von dort weg, jeder zu seinem Stamm und zu seinem Geschlecht, und sie begaben sich von dort aus jeder zu seinem Erbteil. (Jer 12,15)25Zu jener Zeit gab es keinen König in Israel; jeder tat, was recht war in seinen Augen. (Ri 17,6; Spr 16,12; Spr 20,8; Spr 20,26)