Josua 9

Lutherbibel 2017

1 Als das nun alle Könige hörten, die jenseits des Jordans waren auf dem Gebirge und im Hügelland und am ganzen Ufer des großen Meeres nach dem Libanon hin, nämlich die Hetiter, Amoriter, Kanaaniter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter,2 fanden sie sich zusammen, um einmütig gegen Josua und gegen Israel zu kämpfen.3 Aber die Bürger von Gibeon hörten, was Josua mit Jericho und Ai getan hatte. (Jos 6,20; Jos 8,26; Jos 8,28)4 Da erdachten auch sie eine List, gingen hin und versahen sich mit Speise und nahmen alte Säcke auf ihre Esel und alte, zerrissene, geflickte Weinschläuche5 und alte, geflickte Schuhe an ihre Füße und zogen alte Kleider an, und alles Brot, das sie mit sich nahmen, war hart und zerbröckelt.6 Und sie gingen zu Josua ins Lager nach Gilgal und sprachen zu ihm und zu den Männern Israels: Wir kommen aus fernen Landen; so schließt nun einen Bund mit uns.7 Da sprachen die Männer Israels zu den Hiwitern: Vielleicht wohnt ihr mitten unter uns; wie könnten wir dann einen Bund mit euch schließen? (2Mo 23,32; Jos 11,19)8 Sie aber sprachen zu Josua: Wir sind deine Knechte. Josua sprach zu ihnen: Wer seid ihr und woher kommt ihr?9 Sie sprachen: Deine Knechte sind aus sehr fernen Landen gekommen um des Namens des HERRN, deines Gottes, willen; denn wir haben von ihm gehört und von allem, was er in Ägypten getan hat,10 und alles, was er den beiden Königen der Amoriter jenseits des Jordans getan hat, Sihon, dem König von Heschbon, und Og, dem König von Baschan, der zu Aschtarot wohnte. (4Mo 21,21)11 Darum sprachen unsere Ältesten und alle Bewohner unseres Landes zu uns: Nehmt Speise mit euch auf die Reise und geht ihnen entgegen und sprecht zu ihnen: Wir sind eure Knechte. So schließt nun einen Bund mit uns!12 Dies unser Brot, das wir aus unsern Häusern zu unserer Speise mitnahmen, war noch warm, als wir zu euch auszogen, nun aber, siehe, ist es hart und zerbröckelt;13 und diese Weinschläuche waren neu, als wir sie füllten, und siehe, sie sind zerrissen; und diese unsere Kleider und Schuhe sind alt geworden über der sehr langen Reise.14 Da nahmen die Männer von ihrer Speise, den HERRN aber befragten sie nicht.15 Und Josua machte Frieden mit ihnen und schloss einen Bund mit ihnen, dass sie am Leben bleiben sollten. Und die Obersten der Gemeinde schworen es ihnen.16 Aber drei Tage nachdem sie mit ihnen einen Bund geschlossen hatten, hörten sie, dass jene aus ihrer Nähe wären und mitten unter ihnen wohnten.17 Als die Israeliten weiterzogen, kamen sie am dritten Tage zu ihren Städten; die hießen Gibeon, Kefira, Beerot und Kirjat-Jearim.18 Aber die Israeliten erschlugen sie nicht, weil ihnen die Obersten der Gemeinde geschworen hatten bei dem HERRN, dem Gott Israels. Als aber die ganze Gemeinde gegen die Obersten murrte,19 sprachen alle Obersten zu der ganzen Gemeinde: Wir haben ihnen geschworen bei dem HERRN, dem Gott Israels; darum können wir sie nicht antasten.20 Aber das wollen wir tun: Lasst sie leben, dass nicht ein Zorn über uns komme um des Eides willen, den wir ihnen geschworen haben.21 Und die Obersten sprachen zu ihnen: Lasst sie leben, damit sie Holzhauer und Wasserschöpfer seien für die ganze Gemeinde, wie ihnen die Obersten gesagt haben.22 Da rief sie Josua und redete mit ihnen und sprach: Warum habt ihr uns betrogen und gesagt: »Wir sind sehr fern von euch«, wo ihr doch mitten unter uns wohnt?23 Darum sollt ihr verflucht sein und sollt nicht aufhören, Knechte zu sein, die Holz hauen und Wasser schöpfen für das Haus meines Gottes.24 Sie antworteten Josua: Es wurde deinen Knechten angesagt, dass der HERR, dein Gott, seinem Knecht Mose geboten habe, dass er euch das ganze Land geben und vor euch her alle Bewohner des Landes vertilgen wolle. Da fürchteten wir sehr um unser Leben und haben das so gemacht.25 Nun aber, siehe, wir sind in deiner Hand; was dich gut und recht dünkt, uns zu tun, das tu.26 Und so tat er mit ihnen und errettete sie aus der Hand der Israeliten, dass sie sie nicht töteten.27 So machte sie Josua an diesem Tage zu Holzhauern und Wasserschöpfern für die Gemeinde und den Altar des HERRN bis auf diesen Tag, an der Stätte, die er erwählen würde. (5Mo 29,10)

Josua 9

King James Version

1 And it came to pass, when all the kings which were on this side Jordan, in the hills, and in the valleys, and in all the coasts of the great sea over against Lebanon, the Hittite, and the Amorite, the Canaanite, the Perizzite, the Hivite, and the Jebusite, heard thereof ;2 That they gathered themselves together, to fight with Joshua and with Israel, with one accord.3 And when the inhabitants of Gibeon heard what Joshua had done unto Jericho and to Ai,4 They did work wilily, and went and made as if they had been ambassadors, and took old sacks upon their asses, and wine bottles, old, and rent, and bound up;5 And old shoes and clouted upon their feet, and old garments upon them; and all the bread of their provision was dry and mouldy.6 And they went to Joshua unto the camp at Gilgal, and said unto him, and to the men of Israel, We be come from a far country: now therefore make ye a league with us.7 And the men of Israel said unto the Hivites, Peradventure ye dwell among us; and how shall we make a league with you?8 And they said unto Joshua, We are thy servants. And Joshua said unto them, Who are ye? and from whence come ye?9 And they said unto him, From a very far country thy servants are come because of the name of the LORD thy God: for we have heard the fame of him, and all that he did in Egypt,10 And all that he did to the two kings of the Amorites, that were beyond Jordan, to Sihon king of Heshbon, and to Og king of Bashan, which was at Ashtaroth.11 Wherefore our elders and all the inhabitants of our country spake to us, saying, Take victuals with you for the journey, and go to meet them, and say unto them, We are your servants: therefore now make ye a league with us.12 This our bread we took hot for our provision out of our houses on the day we came forth to go unto you; but now, behold, it is dry, and it is mouldy:13 And these bottles of wine, which we filled, were new; and, behold, they be rent: and these our garments and our shoes are become old by reason of the very long journey.14 And the men took of their victuals, and asked not counsel at the mouth of the LORD.15 And Joshua made peace with them, and made a league with them, to let them live: and the princes of the congregation sware unto them.16 And it came to pass at the end of three days after they had made a league with them, that they heard that they were their neighbours, and that they dwelt among them.17 And the children of Israel journeyed, and came unto their cities on the third day. Now their cities were Gibeon, and Chephirah, and Beeroth, and Kirjathjearim.18 And the children of Israel smote them not, because the princes of the congregation had sworn unto them by the LORD God of Israel. And all the congregation murmured against the princes.19 But all the princes said unto all the congregation, We have sworn unto them by the LORD God of Israel: now therefore we may not touch them.20 This we will do to them; we will even let them live, lest wrath be upon us, because of the oath which we sware unto them.21 And the princes said unto them, Let them live; but let them be hewers of wood and drawers of water unto all the congregation; as the princes had promised them.22 And Joshua called for them, and he spake unto them, saying, Wherefore have ye beguiled us, saying, We are very far from you; when ye dwell among us?23 Now therefore ye are cursed, and there shall none of you be freed from being bondmen, and hewers of wood and drawers of water for the house of my God.24 And they answered Joshua, and said, Because it was certainly told thy servants, how that the LORD thy God commanded his servant Moses to give you all the land, and to destroy all the inhabitants of the land from before you, therefore we were sore afraid of our lives because of you, and have done this thing.25 And now, behold, we are in thine hand: as it seemeth good and right unto thee to do unto us, do.26 And so did he unto them, and delivered them out of the hand of the children of Israel, that they slew them not.27 And Joshua made them that day hewers of wood and drawers of water for the congregation, and for the altar of the LORD, even unto this day, in the place which he should choose.

Josua 9

Elberfelder Bibel

1 Und es geschah, als alle Könige ⟨es⟩ hörten, die jenseits des Jordan[1] waren, auf dem Gebirge und in der Niederung[2] und an der ganzen Küste des großen Meeres[3] in Richtung zum Libanon hin, ⟨nämlich⟩ die Hetiter und die Amoriter, die Kanaaniter, die Perisiter, die Hewiter und die Jebusiter: (4Mo 13,29; 5Mo 1,7; Jos 3,10)2 da versammelten sie sich allesamt, um einmütig gegen Josua und gegen Israel zu kämpfen. (Jos 10,5; Jos 11,1; Jos 24,11; Ps 83,4)3 Die Bewohner von Gibeon aber hatten gehört, was Josua an Jericho und an Ai getan hatte. (Jos 6,21; Jos 8,26; Jos 10,1; Jos 10,2; Jos 18,25; Jos 21,17; 2Sam 2,12; 2Chr 1,3)4 Da handelten auch sie mit List und gingen und verstellten sich als Boten[4]. Sie nahmen abgenutzte Säcke für ihre Esel und abgenutzte, zerrissene und geflickte Weinschläuche5 sowie abgenutzte, geflickte Schuhe an ihre Füße und zogen abgenutzte Kleidung an. Und das gesamte Brot ihrer Wegzehrung war vertrocknet ⟨und⟩ zu Brotkrumen geworden.6 Und sie gingen zu Josua ins Lager nach Gilgal und sagten zu ihm und zu den Männern von Israel: Aus einem fernen Land kommen wir. Nun denn, schließt mit uns einen Bund! (Jos 4,19; Jos 10,6)7 Da sagten die Männer von Israel zu den Hewitern: Vielleicht wohnst du in meiner Mitte, und wie könnte ich ⟨da⟩ mit dir einen Bund schließen? (1Mo 10,17; 2Mo 23,22; 2Sam 24,7)8 Sie sagten zu Josua: Deine Knechte sind wir! Und Josua sagte zu ihnen: Wer seid ihr, und woher kommt ihr? (Jos 10,6)9 Und sie sagten zu ihm: Aus einem sehr fernen Land sind deine Knechte gekommen, um des Namens des HERRN, deines Gottes, willen. Denn wir haben die Kunde von ihm vernommen, alles, was er in Ägypten tat, (2Mo 15,14; 5Mo 20,11; Ps 78,12)10 und alles, was er den beiden Königen der Amoriter tat, die jenseits des Jordan waren, Sihon, dem König von Heschbon, und Og, dem König von Baschan, der zu Aschtarot ⟨wohnte⟩. (Jos 2,10)11 Da sagten unsere Ältesten und alle Bewohner unseres Landes zu uns: Nehmt[5] Wegzehrung mit auf den Weg und geht ihnen entgegen und sagt zu ihnen: Eure Knechte sind wir; nun denn, schließt mit uns einen Bund!12 Da ist unser Brot. ⟨Noch⟩ warm haben wir es zur Wegzehrung aus unsern Häusern mitgenommen am Tag, als wir auszogen, um zu euch zu gehen; und nun siehe, es ist vertrocknet und zu Brotkrumen geworden.13 Und diese Weinschläuche, die neu waren, als wir sie füllten, siehe, sie sind zerrissen. Und diese unsere Kleider und unsere Schuhe sind abgenutzt von dem sehr langen Weg. –14 Da nahmen die Männer[6] von ihrer Wegzehrung[7]. Den Mund des HERRN aber befragten sie nicht. (4Mo 27,21; 1Chr 10,14; Jes 30,1)15 Und Josua machte Frieden mit ihnen und schloss mit ihnen einen Bund, sie am Leben zu lassen; und die Fürsten der Gemeinde schworen ihnen. (Jos 11,19; 2Sam 21,2)16 Und es geschah nach Ablauf von drei Tagen, nachdem sie einen Bund mit ihnen geschlossen hatten, da hörten sie, dass jene aus ihrer Nähe[8] waren und mitten unter ihnen wohnten.17 Da brachen die Söhne Israel auf und kamen zu ihren Städten am dritten Tag; ihre Städte aber waren Gibeon, Kefira, Beerot und Kirjat-Jearim. (Jos 18,25; Esr 2,25)18 Und die Söhne Israel schlugen sie nicht, weil die Fürsten der Gemeinde ihnen bei dem HERRN, dem Gott Israels, geschworen hatten. Da murrte die ganze Gemeinde über die Fürsten. (4Mo 30,3; 5Mo 23,24; Ps 15,4; Mt 5,33)19 Und alle Fürsten sagten zu der ganzen Gemeinde: Wir haben ihnen bei dem HERRN, dem Gott Israels, geschworen, und nun können wir sie nicht antasten.20 Das wollen wir ihnen tun und sie am Leben lassen, damit nicht ein Zorn über uns kommt um des Eides willen, den wir ihnen geschworen haben. (2Sam 21,1; Hes 17,15; Sach 5,3)21 Und die Fürsten sagten zu ihnen: Sie sollen am Leben bleiben. Und sie wurden Holzhauer und Wasserschöpfer für die ganze Gemeinde, wie die Fürsten ihnen zugesagt hatten. (5Mo 29,10; Jos 10,1)22 Und Josua rief sie und redete zu ihnen: Warum habt ihr uns getäuscht und gesagt: »Sehr weit sind wir von euch weg«, da ihr doch mitten unter uns wohnt?23 Und nun, verflucht seid ihr! Ihr sollt nicht aufhören, Knechte zu sein[9], sowohl Holzhauer als auch Wasserschöpfer für das Haus meines Gottes! (1Mo 9,25)24 Sie antworteten Josua und sagten: Weil deinen Knechten zuverlässig berichtet wurde, dass der HERR, dein Gott, seinem Knecht Mose geboten hat, euch das ganze Land zu geben und alle Einwohner des Landes vor euch auszurotten, darum fürchteten wir sehr um unser Leben, ⟨als wir⟩ von euch ⟨hörten⟩, und haben das getan. (Jos 2,9; Jos 6,21; Jos 10,2; Hi 2,4)25 Und nun siehe, wir sind in deiner Hand. Wie es gut und wie es recht ist in deinen Augen, uns zu tun, ⟨so⟩ mach ⟨es mit uns⟩! (2Sam 15,26; 2Kön 10,5; Jer 26,14)26 Und er machte es so mit ihnen und rettete sie aus der Hand der Söhne Israel; und sie brachten sie nicht um.27 So machte Josua sie an jenem Tag zu Holzhauern und Wasserschöpfern für die Gemeinde und für den Altar des HERRN, bis zum heutigen Tag, an dem Ort, den er erwählen würde. (4Mo 31,28; 5Mo 12,5; 2Chr 2,16; Joh 4,20)

Josua 9

Hoffnung für alle

1 Die Nachricht von der Zerstörung Jerichos und Ais erreichte alle Könige westlich des Jordan – ob im Bergland, in der Ebene oder an der Mittelmeerküste bis hin zum Libanon –, die Könige der Hetiter, Amoriter, Kanaaniter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter.2 Sie verbündeten sich, um gemeinsam gegen Josua und die Israeliten Krieg zu führen.3 Auch die Einwohner der Stadt Gibeon vom Volk der Hiwiter hörten, was mit Jericho und Ai geschehen war.4-5 Da dachten sie sich eine List aus: Sie wollten verkleidete Boten zu den Israeliten schicken, um mit ihnen zu verhandeln. Einige ihrer Männer zogen sich abgenutzte Kleider und geflickte Schuhe an, packten ein paar Habseligkeiten in schäbigen Säcken auf ihre Esel, hängten alte, rissige Weinschläuche daran und versorgten sich mit trockenem, zerbröckeltem Brot.6 So gingen sie zum israelitischen Lager in Gilgal. »Wir kommen von weit her«, erklärten sie Josua und den führenden Männern Israels, »unser Volk möchte sich mit euch verbünden.«7 Die Israeliten antworteten den Hiwitern: »Woher sollen wir wissen, dass ihr nicht aus diesem Land stammt? Wir können doch nicht einfach ein Bündnis mit euch schließen!«8 Die Boten wandten sich an Josua: »Wir bitten dich unterwürfig um Hilfe!« Josua fragte: »Wer seid ihr und wo kommt ihr her?«9 »Wir kommen aus einem fernen Land«, antworteten sie. »Wir möchten den HERRN, deinen Gott, kennen lernen. Wir haben gehört, was er in Ägypten vollbracht hat.10 Wir wissen auch, was er mit den amoritischen Königen östlich des Jordan getan hat, mit Sihon von Heschbon und Og von Baschan, der in Aschtarot regierte.11 Unsere Obersten und unser Volk gaben uns den Auftrag: ›Versorgt euch mit Proviant und geht zu ihnen! Bittet sie unterwürfig, einen Bund mit uns zu schließen!‹12 Hier, seht euch das Brot an! Es war noch warm, als wir zu Hause aufbrachen; jetzt ist es vertrocknet und zerbröckelt.13 Diese Weinschläuche hier waren neu und voll; jetzt sind sie rissig. Auch unsere Kleidung und die Schuhe sind durch die lange Reise verschlissen.«14 Die führenden Männer Israels untersuchten das vertrocknete Brot. Aber sie fragten nicht den HERRN um Rat.15 So schloss Josua Frieden mit den Fremden und sicherte zu, sie am Leben zu lassen. Die Führer des Volkes bekräftigten das Bündnis mit einem Eid.16 Drei Tage später erfuhren die Israeliten, dass die Männer, mit denen sie gerade ein Bündnis geschlossen hatten, aus Kanaan stammten und ganz in der Nähe wohnten.17 Mittlerweile hatten die Israeliten nämlich mit ihrem Heer die hiwitischen Städte Gibeon, Kefira, Beerot und Kirjat-Jearim erreicht, die zum Gebiet der Gibeoniter gehörten.18 Weil aber die führenden Männer des Volkes im Namen des HERRN, ihres Gottes, den Gibeonitern einen Eid geschworen hatten, vernichteten sie keine der vier Städte. Darüber ärgerte sich ganz Israel und beschwerte sich über seine Führer.19 Die riefen das Volk zusammen und erklärten: »Wir sind durch einen Eid gebunden, den wir im Namen des HERRN, unseres Gottes, gegeben haben. Deshalb dürfen wir diesen Menschen nichts antun.20 Wir werden unser Versprechen halten und sie leben lassen; wenn wir unseren Eid brechen, fordern wir Gottes Zorn heraus.21 Sie sollen am Leben bleiben und dem ganzen Volk als Holzfäller und Wasserträger dienen.« So wurde die Abmachung zwischen den israelitischen Führern und den Gibeonitern eingehalten.22 Dann stellte Josua die Boten aus Gibeon zur Rede: »Warum habt ihr uns betrogen? Wie konntet ihr nur behaupten, dass ihr aus einem fernen Land stammt, obwohl ihr von hier seid?23 Weil ihr das getan habt, wird euch ein Fluch treffen: Ihr und euer Volk werdet zu allen Zeiten als Sklaven für das Heiligtum meines Gottes Holz hauen und Wasser schleppen!«24 Sie antworteten Josua: »Uns wurde berichtet, dass der HERR, dein Gott, seinem Diener Mose versprochen hat, euch dieses ganze Land zu geben und alle seine Bewohner zu vernichten. Wir fürchteten um unser Leben. Deshalb haben wir so gehandelt.25 Jetzt sind wir in deiner Hand. Mach mit uns, was du für richtig hältst.«26 Josua stand zu seinem Wort und bewahrte die Gibeoniter davor, von den Israeliten getötet zu werden.27 Er bestimmte sie zu Holzfällern und Wasserträgern für das Volk und für den Opferdienst am Altar des HERRN. Sie sollten den Israeliten an dem Ort dienen, den der Herr für sein Heiligtum erwählen würde. So ist es bis heute geblieben.

Josua 9

Neues Leben. Die Bibel

1 Nun erfuhren alle Könige westlich des Jordan, was geschehen war. Es waren die Könige der Hetiter, Amoriter, Kanaaniter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter, die im Bergland – in den westlichen Gebirgsausläufern – und an der Mittelmeerküste bis hinauf in den Libanon lebten. (4Mo 13,17; Jos 3,10; Jos 11,19)2 Sie vereinigten in großer Eile ihre Heere, um gemeinsam gegen Josua und die Israeliten zu kämpfen.3 Als die Einwohner Gibeons jedoch hörten, was Josua mit Jericho und Ai getan hatte, (Jos 10,2; Jos 11,19)4 dachten sie sich eine List aus. Einige gingen als Boten zu Josua. Sie beluden ihre Packesel mit verwitterten Satteltaschen und alten, zerschlissenen und geflickten Weinschläuchen.5 Sie zogen abgetragene, zerlumpte Kleidung und geflickte Sandalen an und nahmen trockenes, altes Brot mit auf die Reise.6 Als sie ins israelitische Lager in Gilgal kamen, sagten sie zu Josua und den Männern von Israel: »Wir kommen aus einem fernen Land und bitten euch, einen Friedensvertrag[1] mit uns zu schließen.«7 Die Israeliten antworteten den Hiwitern: »Vielleicht wohnt ihr auch ganz in der Nähe. Dann können wir keinen Friedensvertrag mit euch schließen.« (2Mo 23,32; Jos 11,19)8 Sie sagten zu Josua: »Wir wollen uns euch unterwerfen.« Josua fragte: »Aber wer seid ihr und woher kommt ihr?«9 Sie antworteten: »Wir kommen aus einem weit entfernten Land. Wir haben von der Macht des HERRN, eures Gottes, und von seinen Taten in Ägypten gehört. (Jos 9,16)10 Wir haben auch gehört, was er mit den beiden Amoriterkönigen östlich des Jordan gemacht hat – mit König Sihon von Heschbon und König Og von Baschan, der in Aschtarot lebte. (4Mo 21,24)11 Deshalb haben unsere Anführer und unser Volk uns beauftragt: ›Packt Proviant für die Reise und zieht den Israeliten entgegen. Sagt ihnen, dass wir uns ihnen unterwerfen wollen und bittet sie, einen Friedensvertrag mit uns zu schließen.‹12 Dieses Brot war noch warm, als wir es bei unserem Aufbruch einpackten. Seht selbst, wie alt und vertrocknet es jetzt ist.13 Diese Weinschläuche waren neu, als wir sie füllten, jetzt sind sie alt und zerschlissen. Und unsere Kleider und Sandalen sind von der sehr langen Reise abgetragen.«14 Die Israeliten prüften das Brot der Ankömmlinge, aber sie befragten nicht den HERRN. (4Mo 27,21)15 Danach schloss Josua einen Friedensvertrag mit ihnen, in dem er zusicherte, sie am Leben zu lassen. Diesem Abkommen stimmten die Anführer Israels durch einen Schwur zu.16 Drei Tage nachdem sie den Vertrag geschlossen hatten, stellte sich heraus, dass diese Leute ganz in der Nähe lebten!17 Die Israeliten waren nämlich weitergezogen und hatten die betreffenden Städte innerhalb von drei Tagen erreicht. Die Städte hießen Gibeon, Kefira, Beerot und Kirjat-Jearim. (Jos 15,9; Jos 18,25)18 Sie griffen die Städte jedoch nicht an, denn ihre eigenen Anführer hatten es ihnen vor dem HERRN, dem Gott Israels, geschworen. Deshalb murrten die Israeliten über ihre Anführer.19 Doch diese sagten zu ihnen: »Wir haben in der Gegenwart des HERRN, des Gottes Israels, einen Eid geschworen. Wir dürfen sie nicht anrühren.20 Wir müssen sie am Leben lassen, denn wir würden Gott erzürnen, wenn wir unseren Schwur brächen.21 Lasst sie leben. Aber sie sollen Holz für uns hacken und für das ganze Volk Wasser tragen.« Und sie taten, was die Anführer ihnen vorgeschlagen hatten. (5Mo 29,10)22 Josua rief die führenden Gibeoniter zu sich und fragte sie: »Warum habt ihr uns belogen? Warum habt ihr gesagt, ihr würdet in einem fernen Land wohnen, wenn ihr doch ganz in unserer Nähe lebt?23 Ihr sollt verflucht sein! Von jetzt an werdet ihr für alle Zeit als Sklaven für das Haus meines Gottes Holz hacken und Wasser tragen.«24 Sie entgegneten. »Wir taten es, weil wir erfuhren, dass der HERR, dein Gott, seinem Diener Mose befohlen hat, euch das ganze Land zu geben und alle Völker, die darin leben, zu vernichten. Wir fürchteten um unser Leben. Darum haben wir es getan. (5Mo 7,1)25 Jetzt sind wir dir auf Gedeih und Verderb ausgeliefert – verfahre mit uns, wie du es für gut und richtig hältst.«26 So verschonte Josua sie und erlaubte den Israeliten nicht, die Gibeoniter zu töten.27 Doch damals machte er die Gibeoniter zu Holzhackern und Wasserträgern für das Volk und für den Altar des HERRN – welchen Ort der HERR auch immer dazu erwählen würde. Dies gilt noch heute. (5Mo 12,5)

Josua 9

Schlachter 2000

1 Als dies nun alle Könige hörten, die diesseits des Jordan, auf dem Bergland und in der Schephela[1] und der ganzen Küste des großen Meeres[2] wohnten, dem Libanon gegenüber, die Hetiter, Amoriter, Kanaaniter, Pheresiter, Hewiter und Jebusiter, (2Mo 3,8; 2Mo 3,17; 4Mo 13,29; Jos 10,40; Jos 11,2; Jos 11,16; Jos 12,8; Jos 15,33)2 da versammelten sie sich einmütig, um gegen Josua und gegen Israel zu kämpfen. (Jos 24,11; 2Chr 20,1; Ps 83,4; Jes 54,17)3 Als aber die Einwohner von Gibeon hörten, was Josua mit Jericho und Ai getan hatte, (Jos 6,21; Jos 6,24; Jos 8,26; Jos 10,2; 2Sam 2,13; 2Sam 20,8)4 da gebrauchten sie eine List, und sie gingen hin und verstellten sich als Abgesandte: Sie nahmen alte Säcke auf ihre Esel und alte, zerrissene und geflickte Weinschläuche, (1Mo 27,35; 1Chr 12,17; Ps 119,83; Mt 9,17; Lk 20,23; 2Kor 11,3)5 auch alte und geflickte Schuhe an ihre Füße und zogen abgenutzte Kleider an, und alles Brot ihres Speisevorrats war hart und schimmlig. (5Mo 29,5; Jos 9,13)6 Und sie gingen zu Josua ins Lager nach Gilgal und sprachen zu ihm und zu den Männern von Israel: Wir sind aus einem fernen Land gekommen; so macht nun einen Bund mit uns! (5Mo 11,30; 5Mo 20,11)7 Da sprachen die Männer von Israel zu den Hewitern: Vielleicht wohnt ihr in unserer Nähe; wie könnten wir da einen Bund mit euch machen? (1Mo 10,17; 2Mo 23,32; Jos 9,1; Jos 11,19)8 Sie aber sprachen zu Josua: Wir sind deine Knechte! Und Josua sprach zu ihnen: Wer seid ihr, und woher kommt ihr? (5Mo 20,11; 5Mo 20,15; Jos 9,11; 2Kön 10,5)9 Und sie sprachen zu ihm: Deine Knechte sind aus einem sehr fernen Land gekommen um des Namens des HERRN, deines Gottes, willen; denn wir haben die Kunde von ihm vernommen und alles, was er in Ägypten getan hat, (2Mo 15,14; Jos 2,10; 2Chr 6,32; Jes 55,5)10 auch alles, was er den beiden Königen der Amoriter jenseits des Jordan getan hat, Sihon, dem König von Hesbon, und Og, dem König von Baschan, der in Astarot wohnte. (4Mo 21,23; 5Mo 1,4)11 Darum sprachen unsere Ältesten und alle Einwohner unseres Landes zu uns und sagten: Nehmt Speise mit euch auf den Weg und geht hin, ihnen entgegen, und sprecht zu ihnen: »Wir sind eure Knechte, so macht nun einen Bund mit uns!« (Esr 8,17)12 Dieses unser Brot, das wir als Speisevorrat aus unseren Häusern mitnahmen, war noch warm, als wir auszogen, um zu euch zu gehen; nun aber, siehe, ist es hart und schimmlig. (Jos 9,4)13 Und diese Weinschläuche waren neu, als wir sie füllten, und siehe, sie sind zerrissen. Und diese unsere Kleider und unsere Schuhe sind abgenutzt worden von der sehr langen Reise!14 Da nahmen die Männer [Israels] von ihrer Speise, aber den Mund des HERRN befragten sie nicht. (4Mo 27,21; 1Sam 30,7; Spr 3,5; Spr 3,7; Jes 5,21; Jak 1,5)15 Und Josua machte Frieden mit ihnen und schloss einen Bund mit ihnen, dass sie am Leben bleiben sollten; und die Obersten der Gemeinde schworen ihnen. (Jos 11,19; 2Sam 21,2)16 Es geschah aber nach drei Tagen, nachdem sie mit ihnen einen Bund gemacht hatten, da hörten sie, dass jene aus ihrer Nähe wären und mitten unter ihnen wohnten. (Spr 12,19)17 Denn als die Kinder Israels weiterzogen, kamen sie am dritten Tag zu ihren Städten; die hießen Gibeon, Kaphira, Beerot und Kirjat-Jearim. (Jos 10,2; Jos 18,25; Esr 2,24)18 Und die Kinder Israels schlugen sie nicht, weil die Obersten der Gemeinde ihnen geschworen hatten bei dem HERRN, dem Gott Israels. Aber die ganze Gemeinde murrte gegen die Obersten. (Ps 15,4; Pred 5,3; Pred 8,2; Mt 5,33)19 Da sprachen alle Obersten zu der ganzen Gemeinde: Wir haben ihnen geschworen bei dem HERRN, dem Gott Israels, darum können wir sie nicht angreifen. (Jos 9,15; Jos 9,18)20 So wollen wir an ihnen handeln: Wir wollen sie leben lassen, damit nicht ein Zorn über uns kommt um des Eides willen, den wir ihnen geschworen haben. (2Sam 21,1; Hes 17,19; Sach 5,3; Mal 3,5)21 Und die Obersten sprachen zu ihnen: Lasst sie leben, damit sie Holzhauer und Wasserschöpfer für die ganze Gemeinde werden, wie ihnen die Obersten gesagt haben! (5Mo 29,11; 2Chr 2,17)22 Und Josua rief sie zu sich und redete mit ihnen und sprach: Warum habt ihr uns betrogen und gesagt: »Wir wohnen sehr weit von euch weg«, während ihr doch mitten unter uns wohnt? (1Mo 3,13; 1Mo 29,25)23 Darum sollt ihr verflucht sein und nicht aufhören, Knechte und Holzhauer und Wasserschöpfer zu sein für das Haus meines Gottes! (1Mo 9,25; 1Mo 10,15)24 Da antworteten sie Josua und sprachen: Es ist deinen Knechten als gewiss berichtet worden, dass der HERR, dein Gott, seinem Knecht Mose geboten hat, euch das ganze Land zu geben und alle Einwohner des Landes vor euch her zu vertilgen; da fürchteten wir sehr um unser Leben wegen euch und haben darum so gehandelt. (5Mo 7,1; Jos 2,9; Hi 2,3)25 Nun aber siehe, wir sind in deiner Hand; wie du es für gut und recht hältst, mit uns zu verfahren, so sollst du verfahren! (2Sam 24,14; Jer 26,14)26 Und er verfuhr auf diese Weise mit ihnen und errettete sie aus der Hand der Kinder Israels, dass sie sie nicht töteten.27 Und Josua machte sie an jenem Tag zu Holzhauern und Wasserschöpfern für die Gemeinde und für den Altar des HERRN, an dem Ort, den Er erwählen würde; [und so ist es] bis zu diesem Tag. (5Mo 12,5; 5Mo 12,11; 5Mo 29,11; Jos 9,21; Jer 46,22)