Hiob 21

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Hiob antwortete und sprach:2 Hört doch meiner Rede zu und lasst mir das eure Tröstung sein!3 Ertragt mich, dass ich rede, und danach spottet über mich!4 Geht denn gegen einen Menschen meine Klage, oder warum sollte ich nicht ungeduldig sein?5 Kehrt euch her zu mir; ihr werdet erstarren und die Hand auf den Mund legen müssen. (Hi 40,4)6 Wenn ich daran denke, so erschrecke ich, und Zittern ergreift meinen Leib.7 Warum bleiben die Frevler am Leben, werden alt und nehmen zu an Kraft? (Jer 12,1)8 Ihr Geschlecht ist sicher um sie her, und ihre Nachkommen sind bei ihnen.9 Ihr Haus hat Frieden ohne Furcht, und Gottes Rute ist nicht über ihnen.10 Ihr Stier bespringt und es missrät nicht; ihre Kuh kalbt und wirft nicht fehl.11 Ihre Knaben lassen sie hinaus wie eine Herde, und ihre Kinder springen umher.12 Sie jauchzen mit Pauken und Harfen und sind fröhlich mit Flöten.13 Sie werden alt bei guten Tagen, und still ziehen sie in das Totenreich hinab,14 und doch sagen sie zu Gott: »Weiche von uns, wir wollen von deinen Wegen nichts wissen! (Hi 22,17)15 Wer ist der Allmächtige, dass wir ihm dienen sollten? Oder was nützt es uns, wenn wir ihn anrufen?« (2Mo 5,2; 2Kön 18,35; Ps 12,5; Dan 3,15)16 »Doch siehe, ihr Glück steht nicht in ihren Händen, und der Rat der Gottlosen ist ferne von mir.« (Ps 1,1)17 Wie oft verlischt denn die Leuchte der Frevler und kommt ihr Unglück über sie? Teilt er Schmerzen zu in seinem Zorn,18 dass sie werden wie Stroh im Wind und wie Spreu, die der Sturmwind mit sich nimmt? (Ps 1,4)19 Spart Gott sein Unheil auf für die Kinder des Frevlers? Er vergelte es ihm selbst, dass er’s einsehe! (2Mo 20,5; Hi 20,10)20 Mit eigenen Augen möge er sein Verderben sehen, und vom Grimm des Allmächtigen möge er trinken!21 Denn was liegt ihm an seinem Hause, wenn er dahin ist, wenn die Zahl seiner Monde zu Ende ist?22 Wer will Gott Weisheit lehren, der auch die Hohen richtet? (Pred 5,7)23 Der eine stirbt frisch und gesund in allem Reichtum und voller Genüge,24 sein Melkfass ist voll Milch, und sein Gebein wird gemästet mit Mark;25 der andere aber stirbt mit verbitterter Seele und hat nie vom Glück gekostet,26 miteinander liegen sie im Staub, und Gewürm deckt sie zu. (Hi 3,18)27 Siehe, ich kenne eure Gedanken und eure Ränke, mit denen ihr mir Unrecht antut.28 Denn ihr sprecht: »Wo ist das Haus des Fürsten, und wo ist die Hütte, in der die Frevler wohnten?«29 Habt ihr nicht befragt, die des Weges kommen, und nicht auf ihre Zeichen geachtet,30 dass der Böse erhalten wird am Tage des Verderbens und am Tage des Grimms bleibt?31 Wer sagt ihm ins Angesicht, was er verdient? Wer vergilt ihm, was er getan hat?32 Wird er doch zu Grabe geleitet, und man hält Wache über seinem Hügel!33 Süß sind ihm die Schollen des Grabes, und alle Menschen ziehen ihm nach, und die ihm vorangehen, sind nicht zu zählen.34 Wie tröstet ihr mich mit Nichtigkeiten, und von euren Antworten bleibt nichts als Trug!

Hiob 21

King James Version

1 But Job answered and said,2 Hear diligently my speech, and let this be your consolations.3 Suffer me that I may speak; and after that I have spoken, mock on.4 As for me, is my complaint to man? and if it were so , why should not my spirit be troubled?5 Mark me, and be astonished, and lay your hand upon your mouth.6 Even when I remember I am afraid, and trembling taketh hold on my flesh.7 Wherefore do the wicked live, become old, yea, are mighty in power?8 Their seed is established in their sight with them, and their offspring before their eyes.9 Their houses are safe from fear, neither is the rod of God upon them.10 Their bull gendereth, and faileth not; their cow calveth, and casteth not her calf.11 They send forth their little ones like a flock, and their children dance.12 They take the timbrel and harp, and rejoice at the sound of the organ.13 They spend their days in wealth, and in a moment go down to the grave.14 Therefore they say unto God, Depart from us; for we desire not the knowledge of thy ways.15 What is the Almighty, that we should serve him? and what profit should we have, if we pray unto him?16 Lo, their good is not in their hand: the counsel of the wicked is far from me.17 How oft is the candle of the wicked put out! and how oft cometh their destruction upon them! God distributeth sorrows in his anger.18 They are as stubble before the wind, and as chaff that the storm carrieth away.19 God layeth up his iniquity for his children: he rewardeth him, and he shall know it .20 His eyes shall see his destruction, and he shall drink of the wrath of the Almighty.21 For what pleasure hath he in his house after him, when the number of his months is cut off in the midst?22 Shall any teach God knowledge? seeing he judgeth those that are high.23 One dieth in his full strength, being wholly at ease and quiet.24 His breasts are full of milk, and his bones are moistened with marrow.25 And another dieth in the bitterness of his soul, and never eateth with pleasure.26 They shall lie down alike in the dust, and the worms shall cover them.27 Behold, I know your thoughts, and the devices which ye wrongfully imagine against me.28 For ye say, Where is the house of the prince? and where are the dwelling places of the wicked?29 Have ye not asked them that go by the way? and do ye not know their tokens,30 That the wicked is reserved to the day of destruction? they shall be brought forth to the day of wrath.31 Who shall declare his way to his face? and who shall repay him what he hath done?32 Yet shall he be brought to the grave, and shall remain in the tomb.33 The clods of the valley shall be sweet unto him, and every man shall draw after him, as there are innumerable before him.34 How then comfort ye me in vain, seeing in your answers there remaineth falsehood?

Hiob 21

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Und Hiob antwortete und sagte: (Hi 3,2)2 Höret, hört meine Rede! Das wäre ⟨wahrer⟩ Trost von euch! (Hi 13,6)3 Ertragt mich, dann will ich reden, und nachdem ich geredet habe, magst du spotten[1]. (Hi 12,4)4 ⟨Trage⟩ ich mein Anliegen[2] etwa einem Menschen vor? Oder warum sollte ich nicht ungeduldig sein? (Hi 10,1)5 Wendet euch zu mir und schaudert und legt die Hand auf den Mund! (Hi 40,4; Spr 30,32; Mi 7,16)6 Ja, wenn ich daran denke, so bin ich bestürzt, und Erbeben packt mein Fleisch. (Hi 9,28; Kla 3,20)7 Warum leben die Gottlosen, werden alt, nehmen gar noch zu an Macht? (Hi 12,6; Pred 7,15)8 Ihre Nachkommen stehen fest vor ihnen so gut wie sie, und ihre Sprösslinge[3] sind vor ihren Augen. (Jes 65,23)9 Ihre Häuser haben Frieden ohne Furcht, und Gottes Rute[4] ist nicht über ihnen.10 Sein Stier bespringt und verfehlt nicht, seine Kuh kalbt ohne Fehlgeburt.11 Ihre Buben schicken sie aus wie eine Schafherde, und ihre Kinder hüpfen umher.12 Sie[5] erheben ⟨ihre Stimme⟩ bei[6] Tamburin und Zither und sind fröhlich beim Klang der Flöte. (Ps 150,4)13 Im Glück genießen sie ihre Tage, und in Ruhe sinken sie in den Scheol hinab[7]. (Hi 24,24; Ps 73,4; Lk 16,19)14 Und doch sagen sie zu Gott: Weiche von uns! Und an der Erkenntnis deiner Wege haben wir kein Gefallen. (Hi 22,17; Ps 95,10; Spr 1,29; Jes 30,11; Jer 2,31; Mt 8,34)15 Was ist der Allmächtige, dass wir ihm dienen sollten, und was hilft es uns, dass wir ⟨mit Bitten⟩ in ihn dringen? (2Mo 5,2; Hi 22,3; Hi 34,9; Hi 35,3; Ps 73,13; Mal 3,14)16 Siehe, steht nicht ihr Glück in ihrer Hand?[8] Der Rat der Gottlosen sei fern von mir[9]! (Hi 22,18; Ps 1,1)17 Wie oft erlischt ⟨denn⟩ die Leuchte der Gottlosen und kommt über sie ihr Verderben, ⟨wie oft⟩ teilt er Vernichtung zu in seinem Zorn? (Hi 18,5)18 ⟨Wie oft denn⟩ werden sie wie Stroh vor dem Wind und wie Spreu, die der Sturmwind entführt? (Hi 27,21; Ps 1,4; Ps 83,14; Jes 17,13; Hos 13,3)19 Bewahrt Gott sein Unheil auf für seine Kinder[10]? Er vergelte ihm selbst[11], dass er es fühlt[12]! (2Mo 20,5)20 Seine ⟨eigenen⟩ Augen sollen seinen Verfall sehen, und vom Zorn des Allmächtigen trinke er! (Ps 75,9)21 Denn was liegt ihm an seinem Haus nach ihm, wenn die Zahl seiner Monate zu Ende ist[13]? (Hi 14,21)22 Kann man Gott Erkenntnis lehren, ihn, der ⟨selbst⟩ die Erhabenen[14] richtet? (Hi 36,23; Hi 38,3; Jes 40,13; Jer 23,18; Röm 11,34)23 Dieser stirbt in seiner Vollkraft, ganz ungestört und ruhig.24 Seine Schenkel[15] sind voll Fett[16], und das Mark seiner Gebeine ist ⟨wohl⟩getränkt.25 Und jener stirbt mit bitterer Seele und hat nichts vom Glück genossen.26 Zusammen liegen sie im Staub, und Gewürm deckt sie zu. (Hi 3,19; Hi 24,20; Pred 9,2; Jes 14,11)27 Siehe, ich erkenne eure Gedanken, und die Anschläge, die ihr gegen mich ersinnt.28 Denn ihr sagt: Wo ist das Haus des Edlen[17] und wo das Zelt, die Wohnung der Gottlosen? (Hi 20,5)29 Habt ihr die nicht befragt, die des Weges vorüberziehen? Und habt ihr ihre Zeichen nicht genau betrachtet:30 dass der Böse am Tag des Verderbens verschont wird, dass sie am Tag des Grimms[18] ⟨in Sicherheit⟩ geleitet werden? (Ps 73,5)31 Wer wird ihm ins Gesicht seinen Weg vorhalten? Und hat er gehandelt, wer wird ihm vergelten?32 Er aber, er wird zu den Gräbern geleitet, und auf dem Grabhügel hält man Wache.33 Süß sind ihm die Schollen des Tales. Und alle Welt zieht hinter ihm her, auch vor ihm ohne Zahl.34 Wie tröstet ihr mich nun mit Dunst? Und von euren Einwänden bleibt ⟨nur⟩ Trug übrig. (Hi 13,12; Hi 16,2)

Hiob 21

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Da erwiderte Hiob:2 »Ach, hört mir doch einmal zu! Damit würdet ihr mich trösten!3 Ertragt mich, wenn ich rede, und spottet hinterher weiter, wenn ihr wollt!4 Ich trage doch meine Klage nicht einem sterblichen Menschen vor, darum habe ich allen Grund, ungeduldig zu sein!5 Seht mich an! Lässt euch dieser Anblick kalt? Verschlägt es euch da nicht die Sprache?6 Ich bin bis ins Innerste aufgewühlt, ich zittere am ganzen Leib, wenn ich über dieser Frage grüble:7 Warum bleiben die Gottlosen am Leben, werden alt und immer mächtiger?8 Ihre Kinder wachsen heran, und auch ihre Enkel haben sie ständig um sich.9 Gott hält jedes Unglück von ihren Häusern fern; so leben sie in Frieden, ohne Angst.10 Ihr Stier deckt die Kühe auf der Weide, und diese kalben ohne Fehlgeburt.11 Ihre Kinder spielen draußen; sie springen herum wie die Lämmer, die Jüngsten tanzen fröhlich umher.12 Man singt zu Tamburin und Laute und feiert beim Klang der Flöte.13 Sie verbringen ihre Jahre glücklich und zufrieden und sterben einen sanften Tod.14 Und Gott? ›Lass mich in Ruhe!‹, sagen sie zu ihm. ›Ich will von dir nichts wissen und nicht den Weg gehen, den du mir zeigst!15 Wer ist schon Gott, dass ich ihm dienen sollte, was bringt es mir, wenn ich zu ihm bete?‹ –16 Und doch: Ihr Glück liegt nicht in ihrer Hand. Von ihren üblen Reden halte ich mich fern! –17 Wie oft geschieht’s denn, dass ihr Licht verlöscht, das Licht der Menschen, die Gott verachten? Wie oft holt sie das Unheil ein? Wann trifft sie jemals Gottes Zorn?18 Wann endlich sind sie wie Spreu im Wind, wie ein Strohhalm, den der Sturm wegwirbelt?19 Ihr sagt: ›Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Gott straft stattdessen ihre Kinder!‹ Nein! Sie selbst sollen Gottes Strafe spüren!20 Mit eigenen Augen sollen Übeltäter ihr Verderben sehen, vom Zorn des Allmächtigen bis zur bitteren Neige kosten!21 Denn was kümmert sie das Schicksal ihrer Kinder, wenn ihr eigenes Leben abgelaufen ist?22 Gott richtet selbst die höchsten Engel[1]. Wer unter uns will ihn da noch belehren?23 Der eine stirbt, noch voll bei Kräften, hat sicher und sorglos gelebt.24 Seine Melkeimer flossen stets über von frischer Milch; er selbst war gesund und wohlgenährt.25 Der andere stirbt einsam und verbittert, er hat sein Leben lang nicht eine Spur von Glück gesehen.26 Nun liegen sie beide unter der Erde, werden beide von Würmern zerfressen!27 Ich weiß genau, was ihr jetzt denkt, mit welchen Vorurteilen ihr mir unrecht tut!28 Ihr sagt: ›Wo ist es geblieben, das Haus des Tyrannen? Von der Bleibe der Gottlosen ist nichts mehr zu sehen!‹29 Doch habt ihr noch nie mit Reisenden gesprochen, die weit herumgekommen sind, und noch nie gehört, was sie erzählten:30 dass der Böse verschont wird, wenn Gott in seinem Zorn Gericht hält? Er kommt mit heiler Haut davon!31 Wer sagt ihm ins Gesicht, was er getan hat? Wer bestraft ihn, wie er es verdient? Keiner!32 Nach seinem Tod wird er mit allen Ehren beigesetzt; an seinem Grab hält man noch Ehrenwache!33 Unübersehbar ist sein Leichenzug, der ihn zur letzten Ruh’ geleitet, und Heimaterde deckt ihn freundlich zu.34 Wollt ihr mich mit blankem Schwindel trösten? Jede Antwort, die ihr gebt, ist eine glatte Lüge!«

Hiob 21

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Da erwiderte Hiob: 2 »Hört mir doch einmal richtig zu, das würde mich schon trösten.3 Ertragt mich und lasst mich reden. Wenn ich dann gesprochen habe, könnt ihr mich weiter verhöhnen.4 Richtet sich meine Klage etwa gegen Menschen? Nein, gegen Gott, und deshalb bin ich so ungeduldig. (Hi 6,11; Hi 7,11)5 Seht mich an! Ihr werdet erschrecken und euch entsetzt die Hand vor den Mund halten. (Ri 18,19; Hi 29,9; Hi 40,4)6 Wenn ich daran denke, was ich jetzt aussprechen werde, schaudere ich selbst und zittere am ganzen Leib. (Ps 55,6)7 Warum bleiben die Bösen am Leben und warum werden sie alt und mächtig? (Ps 73,3; Jer 12,1)8 Sie haben ihre Kinder, denen es ebenfalls gut geht, in ihrer Nähe und freuen sich an ihren Enkelkindern. (Ps 17,15)9 Sie leben in Frieden in ihren Häusern und haben nichts zu fürchten. Gott straft sie nicht. (Ps 73,5)10 Ihr Stier deckt die Herden und ihre Kühe kalben ohne Fehlgeburt.11 Ihre Kinder schicken sie hinaus wie eine Herde Lämmer und ihre Kleinen hüpfen fröhlich umher.12 Sie singen zur Musik von Tamburin und Harfe und freuen sich am Klang der Flöte.13 Sie verbringen ihre Tage im Glück und sterben in Frieden[1]. (Hi 36,11)14 So leben sie, obwohl sie zu Gott sagen: ›Bleib weg von uns. Wir wollen von deinen Wegen nichts wissen.15 Wer ist schon der Allmächtige, dass wir ihm dienen sollten? Was nützt es uns, wenn wir zu ihm beten?‹16 Und trotzdem haben sie ihr Glück nicht in der Hand. So wie die Gottlosen will ich auf keinen Fall leben![2]17 Aber wie oft geschieht es denn, dass den Gottlosen das Licht ausgeht? Wie oft werden sie von Unheil überfallen und wie oft vernichtet Gott sie tatsächlich in seinem Zorn?18 Wann werden sie denn wie Stroh vom Wind verweht oder vom Sturm fortgerissen? (Ps 1,4; Ps 35,5; Ps 83,14; Jes 17,13)19 ›Nun gut‹, sagt ihr, ›spätestens ihre Kinder wird Gott strafen.‹ Ich finde aber, dass Gott den strafen sollte, der die Sünde begeht, und nicht dessen Kinder! Der Gottlose soll die Strafe am eigenen Leib zu spüren bekommen.[3] (2Mo 20,5; Hes 18,4)20 Mit eigenen Augen soll er seinem Untergang zusehen. Er selbst soll den Zornesbecher des Allmächtigen bis auf den letzten Tropfen leeren. (Jes 51,17; Jer 25,15; Offb 14,10)21 Denn was kümmert es ihn, was mit seiner Familie geschieht, wenn er tot und seine Zeit abgelaufen ist?22 Doch wer kann Gott, den obersten Richter, Weisheit lehren? (Hi 36,22; Ps 82,1; Jes 40,13; Röm 11,34)23 Der eine stirbt bei guter körperlicher Verfassung, in Sicherheit und Frieden.24 Seine Kannen sind voll Milch[4], sodass er immer gut versorgt war.25 Der andere tritt ab in bitterer Armut, ohne je erfahren zu haben, wie schön das Leben sein kann.26 Zum Schluss werden beide im gleichen Staub begraben und von den gleichen Würmern gefressen. (Hi 3,13; Hi 24,20)27 Ich weiß genau, was ihr jetzt denkt. Ich kenne eure Hinterlist, mit der ihr mir zusetzen wollt.28 Ihr fragt: ›Wo ist das Haus des Tyrannen denn geblieben und wo steht das Zelt des Gottlosen jetzt?‹ (Hi 1,3)29 Habt ihr euch noch nie bei den Reisenden erkundigt, die viel herumgekommen sind? Sie wissen es und können euch die Wahrheit unwiderlegbar bezeugen:30 In Zeiten des Unglücks wird der Böse stets verschont, es gelingt ihm immer, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen.[5] (Hi 20,29; Spr 16,4; Röm 2,5; 2Petr 2,9)31 Niemand wagt es, ihm die Wahrheit über seinen Lebenswandel ins Gesicht zu sagen. Niemand zieht ihn zur Rechenschaft für seine Taten.32 Nein, mit feierlichem Geleit wird er schließlich beerdigt und eine Ehrengarde bewacht sein Grab.33 Er ruht in Frieden. Es ergeht ihm so, wie es vielen vor ihm ergangen ist und wie es vielen nach ihm ergehen wird.[6] (Hi 3,19; Hi 17,16; Hi 24,24)34 Wie könnt ihr mir nur solchen nutzlosen Trost anbieten? Eure Antworten taugen alle nichts!« (Hi 16,2)

Hiob 21

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Darauf antwortete Hiob und sprach: (Hi 6,1; Hi 9,1; Hi 23,1; Hi 26,1)2 Hört, o hört doch an, was ich zu sagen habe; das soll der Trost sein, den ihr mir gewährt! (Hi 6,10; Hi 13,3; Hi 15,11; Ps 42,4; Ps 42,11; Ps 119,50; Ps 119,76)3 Erlaubt mir, dass ich rede; und nachdem ich gesprochen habe, magst du spotten! (Hi 12,4; Hi 13,13; Hi 13,17; Hi 16,20; Hi 17,2)4 Richte ich etwa meine Klage an einen Menschen? Und warum sollte ich nicht ungeduldig sein? (1Sam 1,16; Hi 10,1)5 Wendet euch zu mir und staunt, und legt die Hand auf den Mund! (Hi 29,9; Hi 40,4; Spr 30,32)6 Ja, wenn ich daran denke, so erschrecke ich, und Zittern erfasst meinen Leib. (Kla 3,19; Hab 3,16)7 Warum leben denn die Gottlosen, werden alt, groß und stark? (Hi 12,6; Ps 73,3; Pred 8,14; Jer 12,1)8 Ihr Same gedeiht vor ihrem Angesicht um sie her, und ihre Sprösslinge sind vor ihren Augen. (Hi 5,3; Hi 20,10; Hi 20,28)9 Ihre Häuser haben Frieden, keine Furcht; die Rute Gottes schlägt sie nicht. (Ps 73,5; Ps 89,33; Jes 30,31)10 Sein Stier bespringt, und nicht umsonst; seine Kuh kalbt ohne Fehlgeburt. (5Mo 7,13; 5Mo 28,11)11 Ihre Jungen lassen sie ausziehen wie eine Schafherde, und ihre Kinder hüpfen herum. (Ps 107,41; Ps 127,3)12 Sie singen laut zur Pauke und Laute und sind fröhlich beim Klang der Schalmei. (Jes 22,13; Am 6,4)13 Sie verbringen ihre Tage in Wohlleben und fahren in einem Augenblick in das Totenreich hinab. (Hi 24,24; Lk 16,22; Lk 17,28)14 Und doch sprechen sie zu Gott: »Weiche von uns; nach der Erkenntnis deiner Wege fragen wir nicht! (Hi 22,17; Jes 30,11; Jer 2,13; Jer 2,31; Lk 8,37; Lk 19,14)15 Was ist schon der Allmächtige, dass wir ihm dienen sollten, und was nützt es uns, ihn anzurufen?« (2Mo 5,2; Hi 22,3; Hi 34,9; Hi 35,3; Mal 3,14; Mt 16,26; 1Tim 6,5)16 — Doch siehe, ihr Glück liegt nicht in ihrer Hand; [darum] sei der Rat der Gottlosen fern von mir! — (Hi 22,18; Ps 1,1; Spr 1,10)17 Wie oft erlischt die Leuchte der Gottlosen und ereilt sie ihr Unglück, teilt Er ihnen Verderben zu in seinem Zorn, (Hi 18,5; Spr 13,9; Lk 12,46)18 werden sie wie Stroh vor dem Wind und wie Spreu, die der Sturm entführt? (Ps 1,4; Ps 35,5; Hos 13,3)19 Spart Gott das Unglück [des Gottlosen] für seine Kinder auf? — Ihm selbst sollte er vergelten, sodass er es weiß! (2Mo 20,5; Hi 18,15; Hi 18,19)20 Seine eigenen Augen sollen sein Verderben sehen, und den Zorn des Allmächtigen soll er selbst trinken! (Hi 14,21; Ps 75,9; Jes 51,17)21 Denn was liegt ihm an seinem Haus nach seinem Tod, wenn die Zahl seiner Monate abgerissen ist? (Pred 9,5)22 Kann man Gott Erkenntnis lehren, da er es doch ist, der die Hohen richtet? (Hi 36,23; Hi 40,7; Ps 103,20; Jes 40,14; Dan 7,10; Röm 11,34; Hebr 1,14)23 Der eine stirbt im Vollbesitz seiner Kraft, vollkommen ruhig und sorglos; (Lk 16,19)24 seine Tröge fließen über von Milch, und das Mark seiner Gebeine ist getränkt. (Hi 15,27; Ps 17,10)25 Der andere aber stirbt mit betrübter Seele und hat nie Gutes geschmeckt: (Hi 7,11; Hi 9,18; Hi 9,25; Spr 14,10; Spr 17,20; Pred 6,6; Jer 29,32)26 Gemeinsam liegen sie im Staub, und Gewürm bedeckt sie beide. (Hi 3,19; Ps 49,15; Pred 9,2; Jes 14,11)27 Seht, ich kenne eure Überlegungen und die listigen Pläne, mit denen ihr mir Unrecht tun wollt! (Lk 5,22; Joh 2,24)28 Denn ihr denkt: »Wo ist das Haus des Fürsten? Und wo ist das Zelt, in dem die Gottlosen wohnten?« (Hi 20,5; Hab 2,9; Sach 5,4)29 Habt ihr nicht die befragt, die auf dem Weg vorüberzogen? Und habt ihr ihre Hinweise nicht beachtet, (Jes 8,19)30 dass der Böse verschont wird am Tag des Unglücks und dem Tag des Zorns entgeht? (Hi 24,22; Ps 73,5; Spr 16,4; Röm 9,22; 2Petr 2,9)31 Wer kann ihm ins Gesicht seinen Wandel vorhalten, und sein Tun, wer vergilt es ihm? (2Sam 12,7; Ps 50,21; Gal 2,11)32 Doch er wird [feierlich] zu Grabe getragen, und über seinem Grabhügel hält man Wache. (Mt 27,62)33 Angenehm sind ihm die Schollen des Tales; hinter ihm her zieht jedermann, und vor ihm her eine unzählbare Schar. (Pred 3,2; Pred 3,20)34 Was tröstet ihr mich da mit Nichtigkeiten? Eure Antworten sind nichts als Trug! (Hi 13,12; Hi 16,2; Kla 1,2)