Josua 7

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Aber die Israeliten vergriffen sich an dem Gebannten; denn Achan, der Sohn Karmis, des Sohnes Sabdis, des Sohnes Serachs, vom Stamm Juda, nahm etwas vom Gebannten. Da entbrannte der Zorn des HERRN über die Israeliten. (Jos 6,18)2 Und Josua sandte Männer aus von Jericho nach Ai, das bei Bet-Awen liegt östlich von Bethel, und sprach zu ihnen: Geht hinauf und erkundet das Land. Und als die Männer hinaufgegangen waren und Ai erkundet hatten,3 kamen sie zu Josua zurück und sprachen zu ihm: Lass nicht das ganze Kriegsvolk hinaufziehen, sondern etwa zwei- oder dreitausend Mann sollen hinaufziehen und Ai schlagen, damit nicht das ganze Volk sich dorthin bemühe; denn ihrer sind wenige.4 So zogen hinauf vom Volk etwa dreitausend Mann; aber sie flohen vor den Männern von Ai.5 Und die Männer von Ai erschlugen von ihnen etwa sechsunddreißig Mann; sie hatten sie nämlich von dem Tor bis zu den Steinbrüchen gejagt und am Abhang erschlagen. Da verzagte das Herz des Volks und ward zu Wasser.6 Josua aber zerriss seine Kleider und fiel auf sein Angesicht zur Erde vor der Lade des HERRN bis zum Abend samt den Ältesten Israels, und sie warfen Staub auf ihr Haupt.7 Und Josua sprach: Ach, Herr HERR, warum hast du dies Volk über den Jordan geführt und gibst uns in die Hände der Amoriter, um uns umzubringen? O dass wir doch jenseits des Jordans geblieben wären!8 Ach, mein Herr, was soll ich sagen, nachdem Israel seinen Feinden den Rücken gekehrt hat?9 Wenn das die Kanaaniter und alle Bewohner des Landes hören, so werden sie uns umringen und unsern Namen ausrotten von der Erde. Was willst du dann für deinen großen Namen tun? (2Mo 32,12)10 Da sprach der HERR zu Josua: Steh auf! Warum liegst du da auf deinem Angesicht?11 Israel hat sich versündigt, sie haben meinen Bund übertreten, den ich ihnen geboten habe, und haben von dem Gebannten genommen und gestohlen und haben’s verheimlicht und zu ihren Geräten gelegt.12 Darum können die Israeliten nicht bestehen vor ihren Feinden, sondern müssen ihnen den Rücken kehren; denn sie sind dem Bann verfallen. Ich werde hinfort nicht mit euch sein, wenn ihr nicht das Gebannte aus eurer Mitte tilgt.13 Steh auf, heilige das Volk und sprich: Heiligt euch auf morgen! Denn so spricht der HERR, der Gott Israels: Es ist Gebanntes in deiner Mitte, Israel; darum kannst du nicht bestehen vor deinen Feinden, bis ihr das Gebannte von euch tut. (Jos 3,5)14 Und morgen früh sollt ihr herzutreten, ein Stamm nach dem andern; und welchen Stamm der HERR treffen wird, der soll herzutreten, ein Geschlecht nach dem andern; und welches Geschlecht der HERR treffen wird, das soll herzutreten, ein Haus nach dem andern; und welches Haus der HERR treffen wird, das soll herzutreten, Mann für Mann.15 Und wer so mit dem Gebannten angetroffen wird, den soll man mit Feuer verbrennen mit allem, was er hat, weil er den Bund des HERRN übertreten und einen Frevel in Israel begangen hat.16 Da machte sich Josua früh am Morgen auf und ließ Israel herzutreten, einen Stamm nach dem andern; und es wurde getroffen der Stamm Juda. (1Sam 10,20; 1Sam 14,41)17 Und als er die Geschlechter Judas herzutreten ließ, wurde getroffen das Geschlecht der Serachiter. Und als er das Geschlecht der Serachiter herzutreten ließ, wurde Sabdi getroffen.18 Und als er sein Haus herzutreten ließ, Mann für Mann, wurde getroffen Achan, der Sohn Karmis, des Sohnes Sabdis, des Sohnes Serachs, aus dem Stamm Juda.19 Und Josua sprach zu Achan: Mein Sohn, gib dem HERRN, dem Gott Israels, die Ehre und lobe ihn. Sage mir, was du getan hast, und verhehle mir nichts.20 Da antwortete Achan Josua und sprach: Wahrlich, ich habe mich versündigt an dem HERRN, dem Gott Israels. Das habe ich getan:21 Ich sah unter der Beute einen kostbaren Mantel aus Schinar und zweihundert Schekel Silber und eine Stange von Gold, fünfzig Schekel schwer; danach gelüstete mich und ich nahm es. Und siehe, es ist verscharrt in der Erde in meinem Zelt und das Silber darunter.22 Da sandte Josua Boten hin, die liefen zum Zelt; und siehe, es war verscharrt in seinem Zelt und das Silber darunter.23 Und sie nahmen’s aus dem Zelt und brachten’s zu Josua und zu allen Israeliten und legten’s nieder vor dem HERRN.24 Da nahmen Josua und ganz Israel mit ihm Achan, den Sohn Serachs, samt dem Silber, dem Mantel und der Stange von Gold, seine Söhne und Töchter, seine Rinder und Esel und Schafe, sein Zelt und alles, was er hatte, und führten sie hinauf ins Tal Achor. (3Mo 24,14)25 Und Josua sprach: Weil du uns betrübt hast, so betrübe dich der HERR an diesem Tage. Und ganz Israel steinigte ihn und verbrannte sie mit Feuer. Und als sie sie gesteinigt hatten, (5Mo 13,16)26 machten sie über ihm einen großen Steinhaufen; der ist geblieben bis auf diesen Tag. So kehrte sich der HERR ab von dem Grimm seines Zorns. Daher nennt man diesen Ort »Tal Achor«[1] bis auf diesen Tag. (Jes 65,10; Hos 2,17)

Josua 7

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Ein Israelit verstieß gegen das Verbot, sich etwas von den Reichtümern Jerichos anzueignen: Achan, der Sohn von Karmi. Er war ein Nachkomme von Sabdi und Serach aus dem Stamm Juda. Achan nahm etwas von dem mit, was vernichtet werden sollte. Darum wurde der HERR sehr zornig über die Israeliten.2 Josua sandte von Jericho aus einige Männer zur Stadt Ai, die bei Bet-Awen östlich von Bethel liegt. »Geht hin«, sagte er, »und erkundet die Gegend.« Die Männer führten den Auftrag aus.3 Als sie wieder zurückgekehrt waren, erstatteten sie Josua Bericht und rieten: »Lass nicht das ganze Heer gegen die Stadt ziehen. Zwei- oder dreitausend Mann reichen völlig aus, um Ai zu erobern. Es hat nur wenige Einwohner. Du brauchst nicht alle Soldaten einzusetzen.«4 Josua folgte ihrem Rat und sandte dreitausend Mann los, um Ai einzunehmen. Doch sie wurden in die Flucht geschlagen.5 Die Männer von Ai verfolgten die Israeliten von der Stadt bis zum Abhang von Schebarim und töteten dort 36 Soldaten. Da packte die Israeliten die Angst.6 Josua zerriss entsetzt sein Gewand und warf sich mit den führenden Männern des Volkes vor der Bundeslade zu Boden. Voller Verzweiflung streuten sie sich Erde auf den Kopf und blieben bis zum Abend so liegen.7 Dann betete Josua: »Ach, HERR, warum hast du uns bloß über den Jordan geführt? Etwa damit uns die Amoriter besiegen und umbringen? Wären wir doch geblieben, wo wir waren!8 Ich frage dich, Herr: Was kann ich jetzt noch sagen, nachdem Israel vor seinen Feinden fliehen musste?9 Die Kanaaniter und alle anderen Völker dieses Landes werden davon hören. Sie werden uns umbringen und jede Spur von uns für immer auslöschen. Wie willst du deine Ehre dann noch retten?«10 Der HERR antwortete: »Steh auf! Warum liegst du hier am Boden?11 Die Israeliten haben Schuld auf sich geladen und den Bund verletzt, den ich mit ihnen schloss. Sie haben etwas von dem an sich genommen, was ich zur Vernichtung bestimmt habe. Sie haben es gestohlen und heimlich bei sich versteckt.12 Deshalb seid ihr euren Feinden unterlegen und müsst vor ihnen fliehen. Ihr selbst seid jetzt dem Untergang geweiht! Ich werde euch nicht mehr helfen, wenn ihr nicht das aus eurem Volk beseitigt, worüber ich mein Urteil verhängt habe.13 Steh jetzt auf und sprich zum Volk! Sag ihnen: ›Unter euch befindet sich etwas, worüber Gott sein Urteil gesprochen hat und was allein ihm gehört. Ihr werdet euren Feinden so lange unterlegen sein, bis ihr es entfernt habt. Der HERR, der Gott Israels, befiehlt, dass ihr euch reinigt und darauf vorbereitet, ihm morgen früh zu begegnen!14 Dann sollt ihr euch nach euren Stammesverbänden geordnet versammeln. Der HERR wird uns den Schuldigen zeigen: Wir werden das Los werfen, und der Stamm, den es trifft, soll vortreten. Dann entscheidet das Los zwischen den Sippen dieses Stammes. Ist die Sippe gefunden, wird in ihr die Familie durch das Los ermittelt. Diese Familie, die der HERR uns zeigen wird, soll dann vortreten, Mann für Mann.15 Derjenige, bei dem man etwas findet, das Gott gehört, muss verbrannt werden, zusammen mit seiner Familie und seinem Besitz. Denn er hat den Bund mit dem HERRN gebrochen und durch seine abscheuliche Tat Schande über Israel gebracht.‹«16 Früh am nächsten Morgen ließ Josua das Volk nach Stammesverbänden geordnet zu sich kommen. Das Los wurde geworfen und traf den Stamm Juda.17 Er musste vortreten. Aus diesem Stamm wurde die Sippe Serach ermittelt, und in ihr fiel das Los auf die Familie von Sabdi.18 Unter dessen Angehörigen traf es schließlich Achan, den Sohn von Karmi und Nachkommen von Sabdi und Serach.19 Josua sagte zu ihm: »Mein Sohn, beug dich vor dem HERRN, dem Gott Israels. Zeig, dass du ihn achtest, und gestehe, was du getan hast; verschweig mir nichts!«20 Achan antwortete: »Es ist wahr, ich bin es gewesen, ich habe das Gebot des HERRN, des Gottes Israels, verletzt.21 Unter der Beute sah ich einen wertvollen Mantel aus Babylonien, fast zweieinhalb Kilo Silber und einen Goldbarren, über ein Pfund schwer. Ich konnte einfach nicht widerstehen und nahm es mit. Ich habe alles im Boden meines Zeltes vergraben, das Silber zuunterst.«22 Josua schickte einige Männer zu Achans Zelt. Sie fanden das Gestohlene tatsächlich dort vergraben, das Silber zuunterst, genau wie Achan es beschrieben hatte.23 Sie holten alles heraus und brachten es dahin, wo Josua und das Volk warteten. Dort legten sie es vor der Bundeslade[1] auf die Erde.24 Josua nahm Achan von der Sippe Serach samt seinen Söhnen und Töchtern gefangen und ließ seine Rinder und Esel, seine Schafe und Ziegen, sein Zelt und seine gesamte Habe herbeiholen. Begleitet vom ganzen Volk, brachte er Achan, seine Kinder, seinen ganzen Besitz und das gestohlene Gut ins Achor-Tal.25 Dort sagte Josua zu ihm: »Du hast Israel ins Unglück gestürzt! Darum stürzt der HERR heute dich ins Unglück!« Das ganze Volk steinigte Achan und seine Familie, und anschließend wurden sie mit ihrem ganzen Besitz verbrannt.26 Man begrub sie unter einem großen Steinhaufen, der sich noch immer dort befindet. Da legte sich der Zorn des HERRN. Dem Tal gaben die Israeliten den Namen Achor (»Unglück«), und so wird es noch heute genannt.

Josua 7

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Doch die Israeliten vergriffen sich an dem, was der Vernichtung geweiht war: Achan, der Sohn des Karmi, des Sohns des Sabdi, des Sohns von Serach vom Stamm Juda, nahm etwas von dem, was der Vernichtung geweiht war, und der Zorn des HERRN entbrannte gegen die Israeliten.2 Und Josua sandte Männer von Jericho nach Ai, das bei Bet-Awen, östlich von Bet-El liegt, und sprach zu ihnen: Geht hinauf und erkundet das Land. Und die Männer gingen hinauf und erkundeten Ai.3 Dann kamen sie zurück zu Josua und sagten zu ihm: Nicht das ganze Volk soll hinaufziehen; gegen zwei- oder dreitausend Mann sollen hinaufziehen und Ai schlagen. Bemühe nicht das ganze Volk dorthin, denn sie sind wenige.4 Und gegen dreitausend Mann vom Volk zogen dort hinauf, aber vor den Männern von Ai ergriffen sie die Flucht.5 Und die Männer von Ai erschlugen sechsunddreissig Mann von ihnen. Und sie verfolgten sie vom Tor bis zu den Steinbrüchen und schlugen sie am Abhang, und das Herz des Volks zerfloss wie Wasser. (5Mo 1,44)6 Und Josua zerriss seine Kleider und fiel auf sein Angesicht zur Erde nieder vor der Lade des HERRN, bis zum Abend, er und die Ältesten Israels, und sie streuten Staub auf ihr Haupt. (Ri 20,23; Esr 10,1; Neh 9,1; Est 4,3)7 Und Josua sprach: Ach Herr, HERR, warum hast du dieses Volk den Jordan überschreiten lassen? Um uns in die Hand der Amoriter zu geben, damit sie uns vernichten? Hätten wir uns doch dazu entschlossen, jenseits des Jordan zu bleiben! (2Mo 5,22; 2Mo 32,11)8 Ich bitte dich, Herr, was soll ich sagen, nachdem Israel seinen Feinden den Nacken gezeigt hat?9 Wenn die Kanaaniter und alle Bewohner des Landes das hören, werden sie uns umzingeln und unseren Namen von der Erde tilgen. Was wirst du tun für deinen grossen Namen? (2Mo 32,12; 4Mo 14,13; 5Mo 9,28)10 Und der HERR sprach zu Josua: Steh auf! Warum liegst du da auf deinem Angesicht?11 Israel hat gesündigt, sie haben meinen Bund übertreten, den ich ihnen auferlegt habe, sie haben genommen von dem, was der Vernichtung geweiht war, sie haben es gestohlen, verheimlicht und bei sich versteckt.12 Die Israeliten können vor ihren Feinden nicht bestehen. Sie werden ihre Feinde im Nacken haben, denn nun sind sie selbst der Vernichtung geweiht. Ich werde nicht mehr mit euch sein, wenn ihr das, was bei euch der Vernichtung geweiht ist, nicht vernichtet. (4Mo 6,18; 4Mo 14,42)13 Steh auf, heilige das Volk, und sprich: Heiligt euch für morgen, denn so spricht der HERR, der Gott Israels: Bei dir ist etwas, das der Vernichtung geweiht ist, Israel. Du kannst vor deinen Feinden nicht bestehen, bis ihr das, was bei euch der Vernichtung geweiht ist, vernichtet. (5Mo 13,6; Jos 3,5)14 Und am Morgen sollt ihr herantreten, Stamm für Stamm. Und der Stamm, den der HERR bestimmt, soll vortreten, Sippe für Sippe; und die Sippe, die der HERR bestimmt, soll vortreten, Haus für Haus; und das Haus, das der HERR bestimmt, soll vortreten, Mann für Mann. (1Sam 10,19)15 Und den, der so überführt wird, den soll man verbrennen und alles, was ihm gehört, weil er sich vergriffen hat an dem, was der Vernichtung geweiht ist,[1] weil er den Bund des HERRN übertreten und eine Schandtat begangen hat in Israel. (Ri 20,6)16 Und früh am Morgen liess Josua Israel herantreten, Stamm für Stamm, und es traf den Stamm Juda. (Jos 3,1)17 Und er liess die Sippen Judas vortreten, und es traf die Sippe der Serachiten, und er liess die Sippe der Serachiten vortreten, Mann für Mann,[2] und es traf Sabdi.18 Und er liess dessen Haus vortreten, Mann für Mann, und es traf Achan, den Sohn des Karmi, des Sohns des Sabdi, des Sohns von Serach vom Stamm Juda. (1Sam 10,20; 1Sam 14,42)19 Und Josua sprach zu Achan: Mein Sohn, erweise dem HERRN, dem Gott Israels, die Ehre, lobe ihn, und sage mir doch, was du getan hast. Verheimliche nichts vor mir. (4Mo 5,6; 1Sam 14,43)20 Und Achan antwortete Josua und sprach: Es ist wahr. Ich war es, der sich am HERRN, dem Gott Israels, versündigt hat. Und das ist es, was ich getan habe:21 Ich sah bei der Beute einen schönen Mantel aus Schinar und zweihundert Schekel Silber und eine goldene Zunge, fünfzig Schekel schwer; und ich begehrte dies und ich nahm es. Und sieh, es ist vergraben in der Erde, in meinem Zelt, und das Silber liegt zuunterst. (1Mo 3,6)22 Und Josua sandte Boten, und die eilten in das Zelt; und sieh, es war in seinem Zelt vergraben, und das Silber lag zuunterst.23 Und sie nahmen die Dinge aus dem Zelt und brachten sie zu Josua und zu allen Israeliten und breiteten sie aus vor dem HERRN.24 Und Josua und ganz Israel mit ihm nahm Achan, den Sohn des Serach, und das Silber und den Mantel und die goldene Zunge und seine Söhne und seine Töchter und sein Rind und seinen Esel und sein Kleinvieh und sein Zelt und alles, was ihm gehörte, und sie führten sie hinauf in das Tal Achor. (3Mo 24,14; Jos 22,20; 1Chr 2,7)25 Und Josua sprach: Wie hast du uns ins Unglück gestürzt. Am heutigen Tag wird der HERR dich ins Unglück stürzen! Und ganz Israel steinigte ihn, und sie verbrannten sie und steinigten sie. (5Mo 13,10; 5Mo 17,5)26 Dann errichteten sie einen grossen Steinhaufen über ihm, der dort ist bis auf den heutigen Tag. Und der HERR liess ab von seinem glühenden Zorn. Daher heisst jener Ort Tal Achor[3], bis auf den heutigen Tag. (Jos 8,29; 2Sam 18,17; Jes 65,10; Hos 2,17)

Josua 7

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Der HERR hatte den Israeliten befohlen, die Stadt und alles darin unter den Bann zu stellen und sich nichts davon anzueignen. Diese Anweisung wurde von den Israeliten nicht streng befolgt. Ein Mann namens Achan nahm etwas von den verbotenen Dingen. Er war der Sohn von Karmi und Enkel von Sabdi[1] und gehörte zur Sippe Serach, die zum Stamm Juda zählte. Da wurde der HERR zornig und ließ es die Israeliten spüren. (5Mo 7,1; Jos 6,17; Jos 6,21; Jos 6,24; Jos 8,26; Jos 10,28; Jos 11,11; Jos 11,20; Ri 1,17; Ri 21,11)2 Josua hatte einige Männer von Jericho nach Ai geschickt, einer Stadt östlich von Bet-El in der Nähe von Bet-Awen. Er hatte ihnen befohlen, die Umgebung von Ai zu erkunden. Die Männer führten den Befehl aus,3 kehrten zu Josua zurück und meldeten: »Es ist keine große Stadt. Du brauchst nicht alle Kriegsleute aufzubieten; zwei- bis dreitausend werden genügen, um Ai einzunehmen.«4 So griffen etwa 3000 Israeliten die Stadt an, aber sie wurden zurückgeschlagen.5 Die Männer von Ai verfolgten sie vom Stadttor bis zu der Stelle, wo die Felsen steil abfallen, und töteten dort am Abstieg 36 von den Angreifern. Da verlor das Volk allen Mut.6 Josua und die Ältesten Israels waren so erschüttert, dass sie ihre Kleider zerrissen, Erde auf den Kopf streuten und sich vor der Bundeslade des HERRN zu Boden warfen. So lagen sie bis zum Abend.7 Josua betete: »Ach HERR, du mächtiger Gott! Warum hast du uns über den Jordan gebracht? Nur um uns in die Hände der Amoriter fallen zu lassen und uns zu vernichten? Wären wir doch auf der anderen Seite des Jordans geblieben! (2Mo 32,11)8 Was soll ich dazu sagen, Herr, dass die Männer Israels vor ihren Feinden geflohen sind?9 Wenn die Kanaaniter und die übrigen Bewohner des Landes davon hören, werden sie alle kommen und uns aus dem Land treiben. Was willst du dann noch tun, um die Ehre deines großen Namens zu retten?«10 Der HERR antwortete Josua: »Steh auf! Warum liegst du auf dem Boden?11 Die Israeliten haben Schuld auf sich geladen, sie haben den Bund gebrochen, den ich mit ihnen geschlossen habe. Sie haben heimlich etwas von den Dingen, die vernichtet werden sollten, weggenommen und sich angeeignet.12 Das ist der Grund, weshalb sie ihren Feinden nicht standhalten können. Sie müssen vor ihnen fliehen, weil sie jetzt selbst unter dem Bann stehen und dem Untergang preisgegeben sind. Ich werde euch nicht mehr beistehen, wenn ihr nicht alles vernichtet, was ihr gegen mein Verbot weggenommen habt.13 Steh auf und bereite das Volk auf die Begegnung mit mir vor! Befiehl ihnen, dass sie sich reinigen, damit sie morgen vor mich treten können. Sag zu ihnen: ›So spricht der HERR, der Gott Israels: Ihr habt Dinge bei euch, die unter dem Bann stehen. Israel wird seinen Feinden nicht mehr standhalten können, solange ihr euch nicht davon trennt.‹14 Sie sollen morgen früh nach Stämmen geordnet antreten. Der Stamm, auf den ich das Los fallen lasse, soll nach Sippen geordnet vortreten. Dann wird aus dem Stamm eine Sippe und aus der Sippe eine Familie ausgelost.15 Wen dann von den Männern dieser Familie das Los trifft, der ist es; er hat sich an den verbotenen Dingen vergriffen und muss verbrannt werden, er und alles, was ihm gehört. Er hat etwas getan, was in Israel eine Schandtat ist, und hat dadurch den Bund mit dem HERRN gebrochen.« (1Mo 38,24; 3Mo 20,14; 3Mo 21,9)16 Am nächsten Morgen ließ Josua alle Männer Israels nach Stämmen geordnet antreten und das Los traf den Stamm Juda. (1Sam 10,20; 1Sam 14,41)17 Als der Stamm Juda mit seinen Sippen vortrat, traf es die Sippe Serach und aus der Sippe Serach die Familie Sabdi.18 Unter den Männern der Familie Sabdi traf das Los Achan, den Sohn von Karmi und Enkel von Sabdi.19 Josua sagte zu ihm: »Mein Sohn, gib dem HERRN, dem Gott Israels, die Ehre und bekenne vor ihm deine Schuld! Sag mir offen, was du getan hast, und verbirg mir nichts!«20 »Ja«, antwortete Achan, »ich war es, der sich gegen den HERRN, den Gott Israels, vergangen hat.21 Ich sah unter den Beutestücken einen wertvollen babylonischen Mantel, 200 Silberstücke und einen Goldbarren, der gut ein halbes Kilo wiegt.[2] Ich konnte nicht widerstehen und nahm es mir. Du wirst es alles in meinem Zelt vergraben finden; das Silber liegt zuunterst.«22 Josua schickte einige Männer zu Achans Zelt, und sie fanden alles, wie er es beschrieben hatte.23 Sie brachten die Beutestücke zu Josua und allen Israeliten und legten sie vor der Bundeslade des HERRN nieder.24 Josua und das ganze Volk brachten Achan und die Beutestücke und dazu seine Söhne und Töchter, seine Rinder, Esel, Schafe und Ziegen, sein Zelt und alles, was ihm sonst noch gehörte, in das Achor-Tal.25 Josua sagte: »Du hast uns ins Unglück gestürzt. Dafür stürzt der HERR auch dich jetzt ins Unglück.« Alle Israeliten steinigten Achan und seine Angehörigen und verbrannten sie. (5Mo 17,5)26 Dann errichteten sie über ihnen einen großen Steinhaufen, der bis heute zu sehen ist. Da ließ der HERR von seinem Zorn ab. Wegen dieses Vorfalls heißt das Tal bis heute Achor-Tal (Unglückstal). (Jos 8,29; Jes 65,10; Hos 2,17)