Johannes 12

Lutherbibel 2017

1 Sechs Tage vor dem Passafest kam Jesus nach Betanien, wo Lazarus war, den Jesus auferweckt hatte von den Toten. (Mt 26,6; Mk 14,3; Joh 11,1; Joh 11,43)2 Dort machten sie ihm ein Mahl, und Marta diente bei Tisch; Lazarus aber war einer von denen, die mit ihm zu Tisch saßen.3 Da nahm Maria ein Pfund Salböl von unverfälschter, kostbarer Narde und salbte die Füße Jesu und trocknete mit ihrem Haar seine Füße; das Haus aber wurde erfüllt vom Duft des Öls. (Lk 7,38)4 Da sprach einer seiner Jünger, Judas Iskariot, der ihn hernach verriet:5 Warum wurde dieses Öl nicht für dreihundert Silbergroschen verkauft und das Geld den Armen gegeben?6 Das sagte er aber nicht, weil ihm an den Armen lag, sondern er war ein Dieb; er hatte den Geldbeutel und nahm an sich, was gegeben wurde. (Joh 13,29)7 Da sprach Jesus: Lass sie. Es soll gelten für den Tag meines Begräbnisses.8 Denn Arme habt ihr allezeit bei euch; mich aber habt ihr nicht allezeit. (5Mo 15,11)9 Da erfuhr eine große Menge der Juden, dass er dort war, und sie kamen nicht allein um Jesu willen, sondern um auch Lazarus zu sehen, den er von den Toten erweckt hatte.10 Aber die Hohenpriester beschlossen, auch Lazarus zu töten;11 denn um seinetwillen gingen viele Juden hin und glaubten an Jesus.12 Als am nächsten Tag die große Menge, die aufs Fest gekommen war, hörte, dass Jesus nach Jerusalem kommen werde, (Mt 21,1; Mk 11,1; Lk 19,29)13 nahmen sie Palmzweige und gingen hinaus ihm entgegen und schrien: Hosianna! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn, der König von Israel! (Ps 118,25)14 Jesus aber fand einen jungen Esel und setzte sich darauf, wie geschrieben steht:15 »Fürchte dich nicht, du Tochter Zion! Siehe, dein König kommt und reitet auf einem Eselsfüllen.«16 Das verstanden seine Jünger zuerst nicht; doch als Jesus verherrlicht war, da dachten sie daran, dass dies von ihm geschrieben stand und man so an ihm getan hatte.17 Die Menge aber, die bei ihm war, als er Lazarus aus dem Grabe rief und von den Toten auferweckte, bezeugte die Tat.18 Darum ging ihm auch die Menge entgegen, weil sie hörte, er habe dieses Zeichen getan.19 Die Pharisäer aber sprachen untereinander: Ihr seht, dass ihr nichts ausrichtet; siehe, alle Welt läuft ihm nach. (Joh 11,48)20 Es waren aber einige Griechen unter denen, die heraufgekommen waren, um anzubeten auf dem Fest.21 Die traten zu Philippus, der aus Betsaida in Galiläa war, und baten ihn und sprachen: Herr, wir wollen Jesus sehen. (Joh 1,44)22 Philippus kommt und sagt es Andreas, und Andreas und Philippus sagen’s Jesus.23 Jesus aber antwortete ihnen und sprach: Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht werde.24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht. (Röm 14,9; 1Kor 15,36)25 Wer sein Leben lieb hat, der verliert es; und wer sein Leben auf dieser Welt hasst, der wird’s bewahren zum ewigen Leben. (Mt 10,39; Mt 16,25; Lk 17,33)26 Wer mir dienen will, der folge mir nach; und wo ich bin, da soll mein Diener auch sein. Und wer mir dienen wird, den wird mein Vater ehren. (Joh 17,24)27 Jetzt ist meine Seele voll Unruhe. Und was soll ich sagen? Vater, hilf mir aus dieser Stunde? Doch darum bin ich in diese Stunde gekommen. (Mt 26,38)28 Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn verherrlicht und will ihn abermals verherrlichen. (Mt 3,17; Mt 17,5; Joh 13,31)29 Da sprach das Volk, das dabeistand und zuhörte: Es hat gedonnert. Andere sprachen: Ein Engel hat mit ihm geredet.30 Jesus antwortete und sprach: Diese Stimme ist nicht um meinetwillen geschehen, sondern um euretwillen. (Joh 11,42)31 Jetzt ergeht das Gericht über diese Welt; jetzt wird der Fürst dieser Welt hinausgestoßen werden. (Lk 10,18; Joh 14,30; Joh 16,11)32 Und ich, wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen. (Joh 8,28)33 Das sagte er aber, um anzuzeigen, welchen Todes er sterben würde.34 Da antwortete ihm das Volk: Wir haben aus dem Gesetz gehört, dass der Christus in Ewigkeit bleibt; wieso sagst du dann: Der Menschensohn muss erhöht werden? Wer ist dieser Menschensohn? (Ps 110,4; Dan 7,14)35 Da sprach Jesus zu ihnen: Es ist das Licht noch eine kleine Zeit bei euch. Wandelt, solange ihr das Licht habt, dass euch die Finsternis nicht überfalle. Wer in der Finsternis wandelt, der weiß nicht, wo er hingeht. (Joh 11,10)36 Glaubt an das Licht, solange ihr’s habt, auf dass ihr des Lichtes Kinder werdet. Das redete Jesus und ging weg und verbarg sich vor ihnen. (Eph 5,8)37 Und obwohl er solche Zeichen vor ihren Augen getan hatte, glaubten sie doch nicht an ihn,38 auf dass erfüllt werde der Spruch des Propheten Jesaja, den er sagte: »Herr, wer glaubt unserm Predigen? Und wem ist der Arm des Herrn offenbart?«39 Darum konnten sie nicht glauben, denn Jesaja sagte wiederum:40 »Er hat ihre Augen verblendet und ihr Herz verstockt, dass sie mit den Augen nicht sehen noch mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich ihnen helfe[1] (Mt 13,14; Apg 28,27)41 Das sagte Jesaja, weil er seine Herrlichkeit sah und von ihm redete. (Jes 6,1)42 Doch auch von den Oberen glaubten viele an ihn; aber um der Pharisäer willen bekannten sie es nicht, um nicht aus der Synagoge ausgestoßen zu werden. (Joh 9,22)43 Denn sie hatten lieber Ehre bei den Menschen als Ehre bei Gott. (Joh 5,44)44 Jesus aber rief: Wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat.45 Und wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat. (Joh 14,9)46 Ich bin als Licht in die Welt gekommen, auf dass, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe. (Joh 8,12)47 Und wer meine Worte hört und bewahrt sie nicht, den richte ich nicht; denn ich bin nicht gekommen, dass ich die Welt richte, sondern dass ich die Welt rette. (Lk 9,56; Joh 3,17)48 Wer mich verachtet und nimmt meine Worte nicht an, der hat schon seinen Richter: Das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am Jüngsten Tage.49 Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, der hat mir ein Gebot gegeben, was ich tun und reden soll.50 Und ich weiß: Sein Gebot ist das ewige Leben. Darum: Was ich rede, das rede ich so, wie es mir der Vater gesagt hat.

Johannes 12

Hoffnung für alle

1 Sechs Tage vor Beginn des Passahfestes kam Jesus wieder nach Betanien, wo er Lazarus von den Toten auferweckt hatte. (Mt 26,6; Mk 14,3)2 Jesus zu Ehren hatte man dort ein Festmahl vorbereitet. Marta half beim Bedienen, während Lazarus unter den Gästen war, die mit Jesus aßen.3 Da nahm Maria ein Fläschchen mit reinem, kostbarem Nardenöl[1], goss es über die Füße von Jesus und trocknete sie mit ihrem Haar. Der Duft des Öls erfüllte das ganze Haus.4 Aber einer von seinen Jüngern, Judas Iskariot, der ihn später verriet, meinte entrüstet:5 »Das Öl hätte man besser für 300 Silberstücke verkauft und das Geld den Armen gegeben.«6 In Wirklichkeit ging es ihm aber nicht um die Armen, sondern um das Geld. Er verwaltete die gemeinsame Kasse und hatte schon oft etwas für sich selbst daraus genommen.7 Jesus erwiderte: »Lass sie! Maria hat damit nur die Salbung für mein Begräbnis vorweggenommen.8 Arme, die eure Hilfe nötig haben, wird es immer geben, ich dagegen bin nicht mehr lange bei euch.«9 Als sich herumgesprochen hatte, wo Jesus war, liefen viele Menschen nach Betanien. Sie kamen nicht nur, um Jesus zu sehen, sondern auch wegen Lazarus, den Jesus von den Toten auferweckt hatte.10 Da beschlossen die obersten Priester, auch Lazarus zu töten;11 denn seinetwegen kamen viele Juden nach Betanien und glaubten an Jesus.12 Am nächsten Tag verbreitete sich unter der Volksmenge, die zum Passahfest gekommen war, die Nachricht: Jesus ist auf dem Weg nach Jerusalem. (Mt 21,1; Mk 11,1; Lk 19,28)13 Da nahmen die Menschen Palmenzweige, liefen Jesus entgegen und riefen ihm begeistert zu: »Gelobt sei Gott! Gepriesen sei, der in Gottes Auftrag kommt, der König von Israel!«14 Jesus ließ sich ein Eselfohlen bringen und ritt auf ihm in die Stadt. Damit erfüllte sich das Prophetenwort:15 »Fürchtet euch nicht, ihr Menschen auf dem Berg Zion! Euer König kommt! Er reitet auf einem Eselfohlen.« (Sach 9,9)16 Doch das verstanden seine Jünger damals noch nicht. Erst nachdem Jesus in Gottes Herrlichkeit zurückgekehrt war, begriffen sie, dass sich mit dem, was hier geschah, die Voraussage der Heiligen Schrift erfüllt hatte.17 Alle, die dabei gewesen waren, als Jesus Lazarus aus dem Grab gerufen und wieder zum Leben erweckt hatte, hatten es weitererzählt.18 Deswegen liefen Jesus jetzt auch so viele Menschen entgegen. Sie wollten den Mann sehen, der ein solches Wunder vollbracht hatte.19 Nur die Pharisäer warfen sich gegenseitig vor: »Nun seht ihr, dass ihr so nichts erreicht! Alle Welt rennt ihm hinterher!«20 Unter den Festbesuchern waren auch Menschen aus anderen Völkern, die Gott in Jerusalem anbeten wollten.21 Sie kamen zu Philippus, der aus Betsaida in Galiläa stammte, und baten ihn: »Herr, wir möchten Jesus kennen lernen!«22 Philippus sprach mit Andreas darüber, dann gingen sie gemeinsam zu Jesus und teilten es ihm mit.23 Er sagte ihnen: »Die Zeit ist gekommen. Jetzt soll der Menschensohn in seiner ganzen Herrlichkeit sichtbar werden.24 Ich sage euch die Wahrheit: Ein Weizenkorn, das nicht in den Boden kommt und stirbt, bleibt ein einzelnes Korn. In der Erde aber keimt es und bringt viel Frucht, obwohl es selbst dabei stirbt.25 Wer an seinem Leben festhält, wird es verlieren. Wer aber sein Leben in dieser Welt loslässt, wird es für alle Ewigkeit gewinnen.26 Wer mir dienen will, der soll mir nachfolgen. Wo ich bin, soll er auch sein. Und wer mir dient, den wird mein Vater ehren.«27 »Jetzt habe ich große Angst. Soll ich deshalb beten: Vater, bewahre mich vor dem, was bald auf mich zukommt? Nein, denn ich bin in die Welt gekommen, um diese Stunde zu durchleiden.28 Vater, mach deinem Namen Ehre!« Da erklang eine Stimme vom Himmel: »Das habe ich bisher schon getan, und das werde ich auch jetzt wieder tun!«29 Die Menschen um Jesus hörten die Stimme, und viele meinten: »Es hat gedonnert!« Andere behaupteten: »Ein Engel hat mit ihm geredet.«30 Doch Jesus entgegnete: »Diese Stimme war nicht meinetwegen zu hören, sondern euretwegen.31 Jetzt wird über diese Welt Gericht gehalten; jetzt wird der Teufel, der Herrscher dieser Welt, entmachtet.32 Und wenn ich erhöht sein werde, werde ich alle zu mir bringen.«33 Auf diese Weise deutete Jesus seinen Tod am Kreuz an.34 Viele der Versammelten wandten ein: »Aus dem Gesetz wissen wir doch, dass der Christus, der von Gott versprochene Retter, für immer bei uns bleiben wird. Wie kannst du dann sagen: ›Der Menschensohn muss erhöht werden‹? Wer ist überhaupt dieser Menschensohn?«35 Jesus erwiderte: »Das Licht ist nur noch kurze Zeit bei euch. Nutzt diese Zeit, macht euch auf den Weg, bevor euch die Dunkelheit überfällt. Wer im Dunkeln geht, kann weder Weg noch Ziel erkennen.36 Vertraut euch dem Licht an, solange ihr es habt, dann werdet ihr im Licht leben[2].« Nach diesen Worten verließ Jesus die Menge und hielt sich vor den Leuten verborgen.37 Trotz aller Wunder, die er vor ihren Augen getan hatte, glaubten die Menschen nicht an ihn.38 So sollte sich erfüllen, was der Prophet Jesaja vorausgesagt hatte: »Herr, wer glaubt denn unserer Botschaft? Wer erkennt, dass Gott es ist, der diese mächtigen Taten vollbringt?« (Jes 53,1)39 Jesaja hat auch den Grund genannt, weshalb sie nicht glauben konnten:40 »Gott hat ihre Augen geblendet und ihre Herzen verschlossen. Deshalb sehen sie nicht und sind nicht einsichtig. Sie wollen nicht zu mir umkehren, darum kann ich ihnen nicht helfen und sie heilen.« (Jes 6,9)41 Jesaja konnte so reden, weil er die Herrlichkeit von Jesus gesehen hatte, und seine Worte bezogen sich auf ihn.42 Und doch gab es unter den führenden Männern des Volkes viele, die an Jesus zu glauben begannen. Aber aus Angst vor den Pharisäern bekannten sie sich nicht öffentlich zu ihm. Denn sie wollten nicht aus der Gemeinschaft des jüdischen Volkes ausgeschlossen werden.43 Ihnen bedeutete die Anerkennung der Menschen mehr als das Ansehen bei Gott.44 Laut verkündete Jesus: »Wer an mich glaubt, der glaubt in Wirklichkeit an den, der mich gesandt hat.45 Und wenn ihr mich seht, dann seht ihr den, der mich gesandt hat!46 Ich bin als das Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht länger in der Dunkelheit leben muss.47 Wenn jemand meine Botschaft hört und nicht danach handelt, verurteile ich ihn nicht. Denn ich bin nicht als Richter der Welt gekommen, sondern als ihr Retter.48 Wer mich ablehnt und nicht nach meiner Botschaft lebt, der hat schon seinen Richter gefunden: Was ich verkündet habe, wird ihn am Tag des Gerichts verurteilen.49 Denn ich habe nicht eigenmächtig zu euch geredet. Der Vater hat mich gesandt und mir gesagt, was ich reden und verkünden soll.50 Und ich weiß: Die Worte, die er mir aufgetragen hat, führen zum ewigen Leben! Deshalb gebe ich euch alles so weiter, wie der Vater es mir gesagt hat.«

Johannes 12

Zürcher Bibel

1 Jesus nun kam sechs Tage vor dem Passa nach Betanien, wo Lazarus war, den er, Jesus, von den Toten auferweckt hatte. (Joh 11,43)2 Dort bereitete man ihm ein Mahl, und Marta trug auf; Lazarus aber war einer von denen, die mit ihm bei Tisch sassen. (Lk 10,40)3 Da nahm Maria ein Pfund echten, kostbaren Nardenöls, salbte Jesus die Füsse und trocknete seine Füsse mit ihrem Haar. Das Haus wurde erfüllt vom Duft des Öls.4 Judas Iskariot aber - einer seiner Jünger -, der ihn ausliefern sollte, sagt: (Joh 6,71)5 Warum hat man dieses Öl nicht für dreihundert Denar verkauft und den Ertrag Armen zugute kommen lassen?6 Das sagte er aber nicht, weil ihm die Armen am Herzen lagen, sondern weil er ein Dieb war und als Kassenverwalter Einnahmen auf die Seite schaffte.7 Nun sprach Jesus: Lass sie, sie soll es bewahrt haben für den Tag meines Begräbnisses.8 Arme habt ihr ja allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit.9 Viele Juden nun hatten erfahren, dass er dort war, und sie kamen, nicht nur um Jesu willen, sondern auch um Lazarus zu sehen, den er von den Toten auferweckt hatte.10 Die Hohen Priester aber beschlossen, auch Lazarus zu töten,11 denn seinetwegen gingen viele Juden hin und glaubten an Jesus. (Joh 11,45)12 Als am Tag darauf die grosse Volksmenge, die zum Fest gekommen war, hörte, dass Jesus nach Jerusalem komme,13 nahmen sie die Palmzweige und zogen hinaus, ihn zu empfangen, und riefen: Hosanna, gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn, der König Israels. (Ps 118,25)14 Jesus aber fand einen jungen Esel und setzte sich darauf, wie geschrieben steht:15 Fürchte dich nicht, Tochter Zion! Siehe, dein König kommt, sitzend auf dem Füllen einer Eselin. (Sach 9,9)16 Dies verstanden seine Jünger zunächst nicht, aber nachdem Jesus verherrlicht worden war, da erinnerten sie sich, dass dies über ihn geschrieben stand und dass man ihm solches getan hatte. (Joh 14,26)17 Das Volk nun, das bei ihm gewesen war, als er Lazarus aus dem Grab gerufen und ihn von den Toten auferweckt hatte, legte davon Zeugnis ab.18 Eben darum zog ihm das Volk entgegen, weil es gehört hatte, er habe dieses Zeichen getan. (Joh 2,23)19 Da sagten die Pharisäer zueinander: Ihr seht, dass ihr nichts ausrichtet. Alle Welt läuft ihm bereits nach.20 Es waren aber einige Griechen unter denen, die hinaufzogen, um am Fest teilzunehmen.21 Die traten nun an Philippus heran, der aus Betsaida in Galiläa war, und baten ihn: Herr, wir möchten Jesus sehen.22 Philippus geht und sagt es Andreas; Andreas und Philippus gehen und sagen es Jesus.23 Jesus aber antwortet ihnen: Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht werde. (Joh 2,4; Joh 7,39; Joh 11,4; Joh 12,28; Joh 13,1; Joh 13,31; Joh 16,14; Joh 17,1)24 Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht.25 Wer sein Leben liebt, verliert es; und wer sein Leben in dieser Welt hasst, wird es bewahren ins ewige Leben. (Mt 16,25)26 Wenn einer mir dienen will, folge er mir; und wo ich bin, da wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren. (Joh 14,3; Joh 17,24)27 Jetzt ist meine Seele erschüttert. Und was soll ich sagen? Vater, rette mich aus dieser Stunde? Aber darum bin ich in diese Stunde gekommen. (Ps 6,4; Mt 26,38)28 Vater, verherrliche deinen Namen. Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe verherrlicht, und ich werde von neuem verherrlichen. (Joh 12,23)29 Das Volk nun, das dabeistand und es hörte, sagte, es habe gedonnert. Andere sagten: Ein Engel hat mit ihm geredet.30 Jesus entgegnete: Nicht um meinetwillen ist diese Stimme ergangen, sondern um euretwillen. (Joh 11,15)31 Jetzt ergeht das Gericht über diese Welt, jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden. (Lk 10,18; Joh 14,30; Joh 16,11)32 Und ich, wenn ich von der Erde weggenommen und erhöht bin, werde alle zu mir ziehen.33 Das aber sagte er, um anzudeuten, welchen Tod er sterben sollte.34 Das Volk nun antwortete ihm: Wir haben aus dem Gesetz gehört, der Christus bleibe in alle Ewigkeit. Wie kannst du da sagen, der Menschensohn müsse erhöht werden? Wer ist dieser Menschensohn? (Ps 89,37; Jes 3,14; Jes 9,6)35 Da sagte Jesus zu ihnen: Noch kurze Zeit ist das Licht unter euch. Geht euren Weg, solange ihr das Licht habt, damit die Finsternis nicht über euch hereinbricht! Wer seinen Weg in der Finsternis geht, weiss nicht, wohin er geht. (Joh 8,12; Joh 9,4)36 Solange ihr das Licht habt, glaubt an das Licht, damit ihr Söhne und Töchter des Lichts werdet! So redete Jesus, dann ging er fort und verbarg sich vor ihnen. (1Thess 5,5)37 Obwohl er so viele Zeichen vor ihnen getan hatte, glaubten sie nicht an ihn. (Joh 5,36; Joh 15,24)38 So sollte das Wort des Propheten Jesaja in Erfüllung gehen, das er gesagt hatte: Herr, wer hat unserer Botschaft geglaubt? Und der Arm des Herrn, wem ist er offenbart worden? (Jes 53,1)39 Darum gilt: Sie konnten nicht glauben, weil Jesaja an anderer Stelle gesagt hatte:40 Er hat ihre Augen blind gemacht, und ihr Herz hat er verstockt, damit sie mit den Augen nicht sehen und mit dem Herzen nicht verstehen und nicht umkehren und nicht wollen, dass ich sie heile. (Jes 6,10; Mt 13,14)41 Das hat Jesaja gesagt, weil er seine Herrlichkeit sah, und von ihm hat er geredet. (Jes 6,1)42 Gleichwohl glaubten auch von den Mitgliedern des Hohen Rates viele an ihn, standen aber nicht dazu wegen der Pharisäer, um nicht aus der Synagoge ausgeschlossen zu werden. (Joh 7,26; Joh 9,22)43 Denn sie liebten die Ehre der Menschen mehr als die Ehre Gottes. (Joh 5,44)44 Jesus aber rief: Wer an mich glaubt, glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat, (Joh 13,20; Joh 14,1)45 und wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat. (Joh 14,9)46 Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe. (Joh 8,12)47 Und wenn jemand meine Worte hört und sie nicht bewahrt, dann richte nicht ich ihn. Denn ich bin nicht gekommen, die Welt zu richten, sondern die Welt zu retten. (Joh 3,17)48 Wer mich verwirft und meine Worte nicht annimmt, der hat schon seinen Richter. Das Wort, das ich gesprochen habe, das wird ihn richten am Jüngsten Tag.49 Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, hat mir aufgetragen, was ich sagen und was ich reden soll.50 Und ich weiss, dass sein Auftrag ewiges Leben heisst. Was ich also sage, sage ich so, wie es mir der Vater gesagt hat. (Joh 3,34; Joh 6,40)

Johannes 12

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Sechs Tage vor dem Passafest kam Jesus wieder nach Betanien, dem Ort, wo Lazarus wohnte, den er vom Tod auferweckt hatte. (Mt 26,6; Mk 14,3; Joh 11,1)2 Die Geschwister hatten Jesus zu Ehren ein Festessen vorbereitet. Marta trug auf, während Lazarus mit Jesus und den anderen zu Tisch lag. (Lk 10,40)3 Maria aber nahm eine Flasche[1] mit reinem, kostbarem Nardenöl, goss es Jesus über die Füße und trocknete diese mit ihrem Haar. Das ganze Haus duftete nach dem Öl. (Lk 7,37)4 Judas Iskariot, einer von den Jüngern, der Jesus später verriet, sagte: (Joh 6,71; Joh 13,2; Joh 13,27; Joh 18,2)5 »Warum wurde dieses Öl nicht für dreihundert Silberstücke verkauft und das Geld an die Armen verteilt?«6 Er sagte das nicht etwa, weil er ein Herz für die Armen hatte, sondern weil er ein Dieb war. Er verwaltete die gemeinsame Kasse und griff oft zur eigenen Verwendung hinein.7 Jesus sagte: »Lass sie in Ruhe! Nach Gottes Willen hat sie dieses Öl für den Tag meines Begräbnisses aufbewahrt.« (Joh 19,40)8 Und an alle Jünger gewandt, fügte er hinzu: »Arme wird es immer bei euch geben, aber mich habt ihr nicht mehr lange bei euch.« (5Mo 15,11)9 Die große Menge der Leute in Jerusalem[2] hatte inzwischen gehört, dass Jesus in Betanien sei, und sie gingen dorthin. Sie kamen nicht nur seinetwegen, sondern auch weil sie Lazarus sehen wollten, den Jesus vom Tod auferweckt hatte. (Joh 2,23; Joh 11,43; Joh 11,45)10 Da beschlossen die führenden Priester, auch Lazarus zu töten;11 denn seinetwegen gingen viele Juden dorthin und kamen zum Glauben an Jesus.12 Am nächsten Tag hörte die große Menge, die zum Passafest gekommen war, Jesus sei auf dem Weg nach Jerusalem. (Mt 21,1; Mk 11,1; Lk 19,28)13 Da nahmen sie Palmzweige, zogen ihm entgegen vor die Stadt und riefen laut: »Gepriesen sei Gott! Heil dem, der in seinem Auftrag kommt! Heil dem König Israels!« (Ps 118,26; Mt 27,11; Joh 1,49; Joh 6,15)14 Jesus aber fand einen jungen Esel und setzte sich darauf, so wie es schon in den Heiligen Schriften heißt:15 »Fürchte dich nicht, du Zionsstadt! Sieh, dein König kommt! Er reitet auf einem jungen Esel.« (Sach 9,9)16 Damals verstanden seine Jünger dies alles noch nicht; aber als Jesus in Gottes Herrlichkeit aufgenommen war, wurde ihnen bewusst, dass dieses Schriftwort sich auf ihn bezog und dass die Volksmenge ihn dementsprechend empfangen hatte. (Joh 2,22; Joh 17,1)17 Als Jesus Lazarus aus dem Grab gerufen und vom Tod auferweckt hatte, waren viele dabei gewesen und hatten es als Zeugen weitererzählt.18 Aus diesem Grund kam ihm jetzt eine so große Menschenmenge entgegen. Sie alle hatten von dem Wunder gehört, das er vollbracht hatte.19 Die Pharisäer aber sagten zueinander: »Da seht ihr doch, dass wir so nicht weiterkommen! Alle Welt läuft ihm nach!« (Joh 11,48)20 Unter denen, die zum Fest nach Jerusalem gekommen waren, um Gott anzubeten, befanden sich auch einige Nichtjuden.[3]21 Sie gingen zu Philippus, der aus Betsaida in Galiläa stammte, und sagten zu ihm: »Herr, wir möchten gerne Jesus kennenlernen.« (Joh 1,44)22 Philippus sagte es Andreas, und die beiden gingen zu Jesus.23 Er antwortete ihnen: »Die Stunde ist gekommen! Jetzt wird die Herrlichkeit des Menschensohns sichtbar werden. (Joh 2,4)24 Amen, ich versichere euch: Das Weizenkorn muss in die Erde fallen und sterben, sonst bleibt es allein. Aber wenn es stirbt, bringt es viel Frucht. (1Kor 15,36)25 Wer sein Leben liebt, wird es verlieren. Wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es für das ewige Leben bewahren. (Mt 10,38)26 Wer mir dienen will, muss mir auf meinem Weg folgen, und wo ich bin, werden dann auch die sein, die mir gedient haben. Sie alle werden von meinem Vater geehrt werden.« (Mt 10,24; Mk 10,44; Joh 14,3; Joh 17,24)27 »Mir ist jetzt sehr bange. Was soll ich tun? Soll ich sagen: ›Vater, lass diese Stunde an mir vorbeigehen‹? Aber ich bin ja in diese Stunde gekommen, um sie durchzustehen. (Mk 14,34; Joh 12,23)28 Vater, bring du deinen Namen jetzt zu Ehren!« Da sagte eine Stimme vom Himmel: »Das habe ich bisher getan, ich werde es auch jetzt tun.« (Joh 17,1)29 Die Menge, die dort stand, hörte die Stimme, und einige sagten: »Es hat gedonnert!« Andere meinten: »Ein Engel hat mit ihm gesprochen.«30 Aber Jesus sagte zu ihnen: »Diese Stimme wollte nicht mir etwas sagen, sondern euch. (Joh 11,42)31 Jetzt wird Gericht gehalten über diese Welt. Jetzt wird der Herrscher dieser Welt gestürzt. (Joh 14,30; Joh 16,11)32 Ich aber werde von der Erde erhöht werden,[4] und dann werde ich alle zu mir ziehen.« (Joh 3,14; Joh 8,28; Joh 18,32)33 Mit diesem Wort deutete er an, welche Todesart er erleiden würde.34 Die Menge wandte ein: »Das Gesetz sagt uns, dass der versprochene Retter[5] in alle Ewigkeit bleiben wird. Wie kannst du dann sagen, dass der Menschensohn erhöht werden muss? Wer ist überhaupt dieser Menschensohn?« (Ps 89,37; Ps 110,4; Hes 37,25)35 Jesus antwortete: »Das Licht wird noch kurze Zeit unter euch sein. Geht euren Weg, solange es hell ist, damit die Dunkelheit euch nicht überfällt! Wer im Dunkeln geht, weiß nicht, wohin der Weg führt. (Joh 7,33; Joh 8,12)36 Haltet euch an[6] das Licht, solange ihr es habt! Dann werdet ihr Menschen, die ganz vom Licht erfüllt sind.«[7] Nachdem Jesus das gesagt hatte, ging er fort und verbarg sich vor ihnen. (Joh 5,13)37 Obwohl er sich durch so große Wunderzeichen vor ihnen ausgewiesen hatte, schenkten sie ihm keinen Glauben. (Joh 16,9)38 Aber es sollte so kommen, wie es der Prophet Jesaja vorausgesagt hatte: »Herr, wer hat unserer Botschaft geglaubt? Wem ist die Macht des Herrn sichtbar geworden?« (Jes 53,1; Röm 10,16)39 Sie konnten nicht glauben, weil Jesaja auch das vorausgesagt hat:40 »Gott hat ihre Augen geblendet und ihre Herzen verschlossen. So kommt es, dass sie mit ihren Augen nicht sehen und mit ihrem Verstand nichts begreifen und nicht zu mir, dem Herrn, kommen, damit ich sie heile.« (Jes 6,10; Mk 4,12)41 Jesaja sprach hier von Jesus. Er konnte das sagen, weil er dessen Herrlichkeit geschaut hatte.[8] (Jes 6,1)42 Es gab sogar unter den Ratsmitgliedern viele, die zum Glauben an Jesus gekommen waren, aber wegen der Pharisäer bekannten sie sich nicht öffentlich dazu; denn sie wollten nicht aus der Synagogengemeinde ausgeschlossen werden. (Joh 2,23; Joh 9,22)43 Der Beifall von Menschen war ihnen wichtiger als die Anerkennung von Gott. (Joh 7,18)44 Jesus rief laut: »Wer mich annimmt,[9] nimmt nicht mich an, sondern den, der mich gesandt hat.45 Wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat. (Joh 14,9)46 Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit alle, die mich annehmen, nicht im Dunkeln bleiben. (Joh 8,12)47 Wer hört, was ich sage, und sich nicht danach richtet, den verurteile ich nicht; denn ich bin nicht als Richter in die Welt gekommen, sondern als Retter. (Joh 3,17; Joh 5,22)48 Wer mich ablehnt und nicht annimmt, was ich sage, hat seinen Richter schon gefunden: Die Worte, die ich gesprochen habe, werden ihn am letzten Tag verurteilen.49 Was ich euch gesagt habe, stammt nicht von mir; der Vater, der mich gesandt hat, hat mir aufgetragen, was ich zu sagen und zu reden habe. (Joh 7,16)50 Und ich weiß, dass das, was er mir aufgetragen hat, euch ewiges Leben bringt. Für alle meine Worte gilt also: Ich sage euch genau das, was der Vater mir gesagt hat.« (Joh 4,34)