Jeremia 48

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Über Moab. So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Wehe der Stadt Nebo, denn sie ist zerstört! Geschändet ist Kirjatajim und eingenommen, die hohe Feste ist zuschanden geworden und zerbrochen. (Jes 15,1; Hes 25,8; Am 2,1; Zef 2,8)2 Der Stolz Moabs ist dahin, in Heschbon ersann man sein Verderben: »Kommt, wir wollen sie ausrotten, dass sie kein Volk mehr seien.« Auch du, Madmen, musst vernichtet werden; das Schwert wird hinter dir her sein.3 Man hört ein Geschrei in Horonajim von Verwüstung und großem Jammer.4 Moab ist zerschlagen. Man hört seinen Schrei bis nach Zoar; (Jes 15,5)5 denn sie gehen mit Weinen die Steige von Luhit hinauf, und man hört ein Jammergeschrei den Weg von Horonajim herab:6 »Flieht und rettet euer Leben!« Aber ihr werdet sein wie ein Strauch in der Wüste. (Jer 17,6)7 Weil du dich auf deine Werke verlässt und auf deine Schätze, sollst auch du erobert werden, und Kemosch muss gefangen wegziehen samt seinen Priestern und Fürsten. (4Mo 21,29)8 Denn der Verwüster wird über alle Städte kommen, dass nicht eine Stadt entrinnen wird. Es sollen die Täler verwüstet und die Ebene verheert werden; denn der HERR hat’s gesagt.9 Setzt Moab ein Grabmal, denn es wird völlig zerstört, und seine Städte werden wüst liegen, dass niemand darin wohnen wird.10 Verflucht sei, wer des HERRN Werk lässig tut; verflucht sei, wer sein Schwert aufhält, dass es nicht Blut vergießt!11 Moab ist von seiner Jugend an ungestört gewesen und lag ruhig auf seinen Hefen. Nie ist es aus einem Fass ins andre gegossen worden und musste nie in die Gefangenschaft ziehen; darum ist sein Geschmack ihm geblieben und sein Geruch nicht verändert worden. (Zef 1,12)12 Darum siehe, spricht der HERR, es kommt die Zeit, dass ich ihnen Küfer schicken will, die sie ausschütten sollen und ihre Fässer ausleeren und ihre Krüge zerschmettern.13 Und Moab soll an Kemosch zuschanden werden, gleichwie das Haus Israel an Bethel zuschanden worden ist, auf das sie sich verließen.14 Wie könnt ihr sagen: Wir sind Helden und rechte Kriegsleute?15 Moab wird verwüstet und seine Städte werden erstiegen, und seine beste Mannschaft muss hinab zur Schlachtbank, spricht der König, welcher heißt der HERR Zebaoth. (Jer 46,18)16 Denn der Untergang Moabs wird bald kommen, und sein Unglück eilt herbei.17 Habt doch Mitleid mit ihnen, alle, die ihr um sie her wohnt und ihren Namen kennt. Sprecht: »Wie ist das starke Zepter und der herrliche Stab so zerbrochen!« (Jes 14,5)18 Herunter von der Herrlichkeit und setz dich in den Staub, du thronende Tochter Dibon! Denn der Verwüster Moabs kommt zu dir hinauf und zerstört deine Bollwerke. (Jes 47,1; Jer 46,19; Sach 2,11)19 Tritt an die Straße und schaue, du Einwohnerin von Aroër! Frage, die da fliehen und entrinnen, und sprich: »Was ist geschehen?«20 Ach, Moab ist verwüstet und verheert! Heult und schreit; sagt’s am Arnon, dass Moab vernichtet ist!21 Das Gericht ist über das ebene Land ergangen, nämlich über Holon, Jahaz, Mefaat,22 Dibon, Nebo, Bet-Diblatajim,23 Kirjatajim, Bet-Gamul, Bet-Meon,24 Kerijot, Bozra und über alle Städte im Lande Moab, sie seien fern oder nahe.25 Das Horn Moabs ist abgeschlagen, und sein Arm ist zerbrochen, spricht der HERR.26 Macht es trunken; denn es hat sich gegen den HERRN erhoben! So stürze Moab in sein Gespei, auf dass es auch zum Gespött werde. (Jer 25,15)27 Oder ist Israel dir nicht ein Gespött gewesen, als hätte man es unter den Dieben gefunden? Sooft du von ihm sprachst, hast du es verhöhnt.28 O ihr Bewohner von Moab, verlasst die Städte und wohnt in den Felsen und tut wie die Tauben, die da nisten in den Löchern!29 Man hat immer gesagt von dem stolzen Moab, dass es sehr stolz sei, hoffärtig, hochmütig, trotzig und übermütig. (Jes 16,6)30 Ich kenne seinen Übermut wohl, spricht der HERR. Nichtig ist sein Geschwätz, nichtig sein Tun.31 Darum muss ich über Moab heulen und über ganz Moab schreien und über die Leute von Kir-Heres klagen.32 Mehr als über Jaser muss ich über dich weinen, du Weinstock Sibma; denn deine Ranken reichten über das Meer und kamen bis nach Jaser. Der Verwüster ist über deine Ernte und Weinlese hergefallen.33 Freude und Wonne sind hinweggenommen aus dem Fruchtland und dem Lande Moab. Dem Wein in den Kufen mache ich ein Ende, der Kelterer wird nicht mehr keltern, der Winzer wird nicht mehr sein Lied singen.34 Das Geschrei von Heschbon wird gehört bis Elale, bis nach Jahaz, von Zoar an bis nach Horonajim, bis Eglat-Schelischija; denn auch die Wasser Nimrims sollen versiegen. (Jes 15,4)35 Und ich will, spricht der HERR, in Moab damit ein Ende machen, dass sie auf den Höhen opfern und ihren Göttern Opfer darbringen.36 Darum klagt mein Herz über Moab wie Flötenklage, und über die Leute in Kir-Heres klagt mein Herz wie Flötenklage; denn das Gut, das sie gesammelt, ist zugrunde gegangen. (Jes 15,7; Jes 16,11)37 Alle Köpfe werden kahl sein und alle Bärte abgeschoren, alle Hände wund geritzt, und jeder wird den Sack anziehen. (Jes 15,2; Jer 16,6)38 Auf allen Dächern und Gassen, allenthalben in Moab ist Klage; denn ich habe Moab zerbrochen wie ein Gefäß, das niemand haben will, spricht der HERR.39 O wie ist es zerschlagen, wie heulen sie! Wie hat Moab sich schimpflich zur Flucht gewandt! Moab ist zum Spott und zum Schrecken geworden allen, die ringsum wohnen.40 Denn so spricht der HERR: Siehe, er fliegt daher wie ein Adler und breitet seine Flügel aus über Moab. (Jer 49,22)41 Die Städte sind erobert, und die Festungen sind eingenommen. Das Herz der Helden in Moab wird an jenem Tage sein wie das Herz einer Frau in Kindsnöten.42 Denn Moab muss vertilgt werden, dass es kein Volk mehr sei, weil es sich gegen den HERRN erhoben hat.43 Schrecken, Schacht und Schlinge über dich, du Bewohner von Moab!, spricht der HERR. (Jes 24,17)44 Wer dem Schrecken entflieht, der wird in den Schacht fallen, und wer dem Schacht entkommt, der wird in der Schlinge gefangen; denn ich will über Moab kommen lassen das Jahr seiner Heimsuchung, spricht der HERR.45 Erschöpft suchen die Entronnenen Zuflucht im Schatten von Heschbon; aber Feuer geht aus von Heschbon und eine Flamme aus dem Hause Sihon. Es verzehrt die Schläfe Moabs und den Scheitel der lärmenden Krieger. (4Mo 21,28)46 Weh dir, Moab! Verloren ist das Volk des Kemosch; denn man hat deine Söhne und Töchter genommen und gefangen weggeführt.47 Aber in der letzten Zeit will ich das Geschick Moabs wenden, spricht der HERR. So weit das Gericht über Moab. (Jer 49,6; Jer 49,39)

Jeremia 48

Hoffnung für alle

von Biblica
1 »So spricht der HERR, der allmächtige Gott Israels, über Moab: Verloren ist die Stadt Nebo, sie liegt in Trümmern! Kirjatajim ist erobert worden, seine Bergfestung wurde niedergerissen. Nun hat man nur noch Verachtung für sie übrig.2 Moabs Ruhm ist dahin! In Heschbon haben die Feinde seinen Untergang geplant. ›Kommt und lasst uns die Moabiter ausrotten!‹, sagen sie. Auch du, Stadt Madmen, wirst vom Erdboden verschwinden! Der Feind wird dich überrollen.3 In Horonajim rufen sie schon: ›Unser Land ist verwüstet, alles liegt in Trümmern!‹4 Ja, die Moabiter sind geschlagen. Hört ihr, wie ihre kleinen Kinder schreien?5 Weinend schleppen sich die Menschen den steilen Weg nach Luhit hinauf. Sie klagen laut über ihren Untergang, auf der Flucht nach Horonajim rufen sie:6 ›Flieht! Lauft, so schnell ihr könnt! Kämpft in der Wüste ums Überleben![1]7 Ihr Moabiter habt euch auf eure Stärke und euren Reichtum verlassen, und gerade darum wird euer Land jetzt erobert. Euren Gott Kemosch wird man in die Verbannung bringen, zusammen mit den Priestern und den führenden Männern.8 Der Feind zieht heran und verwüstet ganz Moab; keine Stadt bleibt verschont. Ob unten im Jordantal oder auf der Hochebene – alle trifft das gleiche Los, so wie ich, der HERR, es angekündigt habe.9 Gebt den Moabitern Flügel, denn sie werden Hals über Kopf fliehen müssen.[2] Ihre Städte werden zu Ruinen, in denen keiner mehr wohnt.10 Verflucht sei, wer meinen Auftrag nachlässig ausführt! Verflucht sei, wer nicht zuschlägt und das Blut der Moabiter vergießt!11 Sie haben seit jeher in Sicherheit gelebt, nie mussten sie in Gefangenschaft ziehen. Sie gleichen einem Wein, der lange gelagert und nicht von einem Fass ins andere umgegossen wurde. So ist er in Ruhe ausgereift, sein Duft und sein Geschmack konnten sich voll entfalten.12 Doch hört: Es kommt die Zeit, in der ich, der HERR, den Moabitern Leute schicke, die den Wein ausschütten, die Fässer leeren und die Weinkrüge zerschlagen!13 Dann wird Moab von seinem Gott Kemosch bitter enttäuscht sein, so wie das Nordreich Israel enttäuscht wurde, als es auf seine Götzen in Bethel vertraute.14 Wie könnt ihr Moabiter nur prahlen: ›Wir sind Helden und kampferprobte Soldaten‹?15 Ich, der HERR, sage euch: Euer Land wird zur Wüste, bald sind eure Städte erobert! Eure Elitetruppen werden zur Schlachtbank geführt. Denn ich bin König der ganzen Welt; ›allmächtiger Gott‹ lautet mein Name.«16 »Moabs Untergang steht kurz bevor, das Unheil lässt nicht mehr lange auf sich warten!17 Sprecht den Moabitern euer Beileid aus, ihr Nachbarvölker und alle, die ihr sie kennt! Klagt: ›Moabs Macht und Ruhm ist dahin! Sein Zepter ist zerbrochen!‹18 Ihr Einwohner von Dibon, steigt herab von eurem hohen Ross und setzt euch in den Staub! Denn der Feind, der Moab verwüstet, zieht auch gegen euch heran und zerstört eure Festungen!19 Stellt euch an die Straße und seht euch um, ihr Einwohner von Aroër! Fragt die Flüchtlinge und die Vertriebenen, was geschehen ist.20 ›Moab ist erobert, Angst und Schrecken herrschen überall‹, klagen sie und fordern euch auf: ›Weint und schreit! Sagt den Leuten am Fluss Arnon, dass ihr Land verwüstet ist!‹21 Jetzt halte ich Gericht über die Städte auf der Hochebene: über Holon, Jahaz, Mefaat,22 Dibon, Nebo, Bet-Diblatajim,23 Kirjatajim, Bet-Gamul, Bet-Meon,24 Kerijot, Bozra und alle anderen moabitischen Städte nah und fern!25 Moab ist machtlos geworden, seine Kraft ist gebrochen![3]26 Macht Moab betrunken, bis es sich in seinem Erbrochenen wälzt und selbst von allen verspottet wird, denn es hat mich, den HERRN, herausgefordert!27 Ihr Moabiter, ständig habt ihr euch über die Israeliten lustig gemacht. Ihr habt auf sie herabgesehen, als seien sie Diebe, die auf frischer Tat ertappt wurden.28 Verlasst eure Städte und haust in Höhlen, lebt wie die Tauben, die ihr Nest am Felsabhang bauen!«29 »Wir haben gehört, wie stolz und hochmütig die Moabiter sind. Eingebildet und selbstherrlich benehmen sie sich, hochtrabend und überheblich!«30 »Doch ich, der HERR, durchschaue ihre Prahlerei – es ist nichts als Geschwätz! Sie gaukeln anderen nur etwas vor.31 Darum klage ich laut über die Moabiter und ihr Land, ich trauere um die Einwohner von Kir-Heres.32 Mehr als über die Einwohner von Jaser weine ich über die Stadt Sibma. Sie war berühmt für ihren Wein, ihre Ranken erstreckten sich bis zum Toten Meer, bis nach Jaser. Doch dann fiel der Feind über ihre Weintrauben und ihre ganze Ernte her.33 In den Obstgärten und auf den Feldern von Moab singt und jubelt man nicht mehr. Ich habe dafür gesorgt, dass niemand mehr die Trauben presst, kein Wein fließt aus der Kelter. Man hört zwar lautes Rufen – aber Freudenschreie sind es nicht!34 In Heschbon rufen die Menschen verzweifelt um Hilfe, sie sind noch in Elale und Jahaz zu hören, und die Schreie in Zoar dringen bis Horonajim und Eglat-Schelischija. Selbst der Bach von Nimrim ist ausgetrocknet.35 Ich, der HERR, lasse es nicht mehr zu, dass man in Moab zu den Opferstätten hinaufsteigt, um dort den Göttern Opfer zu bringen. Alle, die dies tun, rotte ich aus!«36 Darüber bin ich tief erschüttert. Ich trauere um Moab und die Einwohner von Kir-Heres wie jemand, der ein Klagelied auf der Flöte spielt. Denn sie haben alles verloren, was sie erspart haben.37 Vor Kummer und Sorgen haben sich die Männer allesamt den Kopf kahl geschoren und den Bart abrasiert. Sie ritzen sich die Hände blutig und tragen Trauergewänder.38 Auf den Dächern der Häuser und auf den Straßen hört man lautes Klagen. So spricht der HERR: »Ich habe Moab zerschmettert wie ein Tongefäß, das niemand haben will.39 Ja, Moab ist zerschlagen! Es schreit verzweifelt, vor Scham wendet es sich ab. Bei allen Nachbarvölkern ist es zum Gespött geworden, zum Bild des Schreckens!«40 »So spricht der HERR: Seht, der Feind greift schon an, wie ein Adler mit ausgebreiteten Flügeln kreist er über Moab,41 er erobert die Städte und Festungen. Dann zittern die mutigen Soldaten vor Angst wie eine Frau in den Wehen!42 Ja, Moab wird ausgelöscht, es wird kein Volk mehr sein, denn es hat mich herausgefordert.43 Ich, der HERR, sage: Angst und Schrecken werden euch packen, in Fallgruben und Schlingen werdet ihr geraten, ihr Moabiter!44 Wer dem Schrecken entfliehen will, stürzt in die Grube, und wer sich daraus noch befreien kann, der verfängt sich in der Schlinge. Ja, es kommt das Jahr, in dem ich Gericht halte über Moab. Mein Wort gilt!45 Erschöpft suchen die Flüchtlinge Schutz in der Stadt Heschbon, wo König Sihon früher regierte. Doch von Heschbon geht ein Feuer aus, mitten aus der Stadt lodern die Flammen hervor. Sie versengen den Moabitern, diesen vorlauten Angebern, den Kopf.46 Wehe euch, ihr Moabiter! Euer Volk, das Kemosch verehrte, ist zugrunde gegangen. Denn eure Söhne und Töchter wurden in die Gefangenschaft verschleppt.47 Doch es kommt die Zeit, da werde ich euer Schicksal wieder zum Guten wenden. Darauf gebe ich, der HERR, mein Wort!« Hier endet die Gerichtsbotschaft über Moab.

Jeremia 48

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Über Moab. So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Wehe über Nebo, denn es ist verwüstet, zuschanden geworden, eingenommen ist Kirjatajim. zuschanden geworden ist die Zuflucht und zerbrochen. (Jer 25,21; Hes 25,8; Am 2,1; Zef 2,8)2 Moabs Ruhm ist nicht mehr, in Cheschbon hat man sein Unheil geplant[1]: Kommt und lasst es uns ausrotten, dass es keine Nation mehr ist! Auch du, Madmen, wirst untergehen, hinter dir läuft das Schwert. (Jer 47,6)3 Horch: Verzweifeltes Schreien aus Choronajim, Verwüstung und grosser Zusammenbruch! (Jes 15,5)4 Moab ist zusammengebrochen! Man hört das Geschrei seiner Jüngsten.5 Den Pass von Luchit zieht man hinauf mit Weinen, mit Weinen. Beim Abstieg von Choronajim hat man verzweifelte Schreie gehört über den Zusammenbruch.6 Flieht, rettet euer Leben, und seid wie Wacholder in der Wüste! (Jer 49,8; Jer 51,6)7 Denn weil du auf deine Taten und auf deine Vorräte vertraut hast, wirst auch du eingenommen werden. Und Kemosch wird hinausziehen in die Verbannung, seine Priester zusammen mit seinen Fürsten. (4Mo 21,29; Jer 48,46)8 Und in jede Stadt kommt der Verwüster, und keine Stadt wird gerettet, und das Tal geht unter, und die Ebene wird unbrauchbar gemacht, wie der HERR es gesagt hat. (Jer 6,26; Jer 48,18; Jer 51,48)9 Gebt Moab Salz, denn es wird verfallen! Und seine Städte werden verwüstet sein, niemand wohnt mehr in ihnen. (Jer 2,15)10 Verflucht ist, wer die Arbeit für den HERRN nachlässig verrichtet, und verflucht ist, wer seinem Schwert das Blut verweigert! (Jer 12,12)11 Seit seiner Jugend war Moab ungestört, und ruhig lag es auf seinen Hefen, und nie wurde es umgeschüttet von einem Gefäss ins andere Gefäss, und es musste nicht in die Verbannung gehen. Deshalb hat es seinen Geschmack behalten, und sein Geruch hat sich nicht verändert. (Zef 1,12)12 Darum, sieh, es kommen Tage, Spruch des HERRN, da werde ich ihm Küfer senden, und die werden es umfüllen, und seine Gefässe werden sie leeren, und ihre Krüge werden sie zerschlagen. (Jer 48,38)13 Und Moab wird an Kemosch zuschanden werden, wie das Haus Israel zuschanden geworden ist an Bet-El, seiner Zuversicht. (1Kön 12,29; Jer 2,36; Am 5,5)14 Wie könnt ihr sagen: Helden sind wir, Krieger für die Schlacht? (Jer 46,12; Jer 48,41; Jer 51,30)15 Verwüstet ist Moab, und seine Städte hat man erklommen, und die Besten seiner jungen Männer sind niedergesunken zur Schlachtung. Spruch des Königs, HERR der Heerscharen ist sein Name. (Jer 11,19; Jer 46,18)16 Bald ist Moabs Unglück da, und rasend schnell eilt sein Unheil herbei.17 Bekundet ihm eure Teilnahme, ihr alle, seine Nachbarn, und alle, die ihr seinen Namen kennt! Sprecht: Wie ist das Zepter der Macht zerbrochen, der Stab der Pracht! (Jes 14,4)18 Steige herab von der Herrlichkeit und setze dich in den Schmutz,[2] Bewohnerin der Tochter Dibon! Denn der Verwüster Moabs ist hinaufgestiegen zu dir, hat deine Befestigungen zerstört. (Jes 47,1; Jes 47,8)19 Stell dich an den Weg und halte Ausschau, Bewohnerin von Aroer, frage den Flüchtling und die Entronnene, sprich: Was ist geschehen?20 Zuschanden geworden ist Moab, denn es ist zerbrochen! Heult und schreit! Berichtet am Arnon, dass Moab verwüstet ist! (Jer 48,38)21 Das Gericht ist gekommen in das Land in der Ebene, nach Cholon, nach Jahza und über Mefaat,22 über Dibon, über Nebo und über Bet-Diblatajim,23 über Kirjatajim, über Bet-Gamul und über Bet-Meon,24 über Kerijot, über Bozra und über alle Städte des Landes Moab, die fernen und die nahen. (1Mo 36,33)25 Moabs Horn ist abgehauen und sein Arm zerbrochen! Spruch des HERRN. (Ps 75,11; Hes 30,21)26 Macht es betrunken, denn gegen den HERRN hat es gross getan. In seinem eigenen Erbrochenen aber wird Moab sich übergeben und dann selbst zum Gespött werden. (Jes 19,14; Jer 25,15; Jer 50,29)27 Oder ist dir Israel nicht zu einem Gespött geworden? Ist es denn unter Dieben ertappt worden, dass du dich schüttelst, sooft du von ihm sprichst? (Jer 2,26; Jer 24,9)28 Verlasst die Städte und wohnt in den Felsen, ihr Bewohner von Moab, und werdet wie die Taube, die an den Rändern des Abgrunds nistet! (Hl 2,14; Jer 49,16)29 Von der Vermessenheit Moabs haben wir gehört, der allzu hochmütigen, von seinem Hochmut, seiner Vermessenheit, seiner Anmassung und von der Überheblichkeit seines Herzens. (Jes 13,9; Jes 16,6; Jes 49,16)30 Ich, ich kenne, Spruch des HERRN, seine Überheblichkeit - es ist nicht so!, sein Geschwätz - nie haben sie so gehandelt!31 Darum wehklage ich über Moab, und wegen Moab, ganz Moab, schreie ich voller Verzweiflung, wegen der Männer von Kir-Cheres wimmert man.32 Mehr als um Jaser weine ich um dich, Weinstock von Sibma. Deine Ranken wuchsen hinüber bis ans Meer, sie reichten bis ans Meer, bis Jaser. Über dein Sommerobst und deine Weinlese ist der Verwüster hergefallen. (Jer 2,8; Jer 2,21)33 Und abgeerntet werden Freude und Jubel im Baumgarten und im Land Moab. Und den Wein in den Kelterbecken habe ich verschwinden lassen, keiner tritt ihn mit einem Jauchzen, das Jauchzen ist kein Jauchzen! (Jes 24,7; Joe 1,12)34 Vom Geschrei von Cheschbon bis Elale: Bis Jahaz haben sie ihre Stimme erhoben, von Zoar bis Choronajim und Eglat-Schelischija, denn auch das Wasser von Nimrim wird zur Wüstenei. (Jes 15,4)35 Und ich beseitige in Moab, Spruch des HERRN, den, der Rauchopfer auf eine Kulthöhe trägt und seinem Gott darbringt.36 Darum klagt mein Herz wie Flöten Moabs wegen, und klagt mein Herz wie Flöten um die Männer von Kir-Cheres. Darum ist verloren, was es erspart hat.37 Denn jeder Kopf ist kahlgeschoren und jeder Bart ist abgeschnitten, alle Hände sind blutig geritzt, und um die Hüften ist das Trauergewand gelegt. (Jes 15,2; Jer 16,6)38 Auf allen Dächern Moabs und auf seinen Plätzen, überall herrscht Trauer, denn ich habe Moab zerbrochen wie ein Gefäss, das niemandem gefällt. Spruch des HERRN. (Jer 19,11; Jer 48,20)39 Wie schreckerfüllt es ist! Heult! Wie hat Moab sich abgewandt, ist es zuschanden geworden! Und zum Gespött und zum Schrecken wird Moab bei allen seinen Nachbarn.40 Denn so spricht der HERR: Sieh, wie ein Adler stösst er herab, und über Moab spannt er seine Flügel aus. (Jer 4,13; Jer 4,31; Jer 49,14; Jer 49,22)41 Eingenommen sind die Städte, und die Festungen sind erobert. Und an jenem Tag wird das Herz der Helden von Moab wie das Herz einer Frau in den Wehen sein.42 Und Moab wird getilgt, so dass es kein Volk mehr ist, denn gegen den HERRN hat es gross getan. (Jer 48,26)43 Schrecken und Grube und Netz für dich, Bewohner von Moab! Spruch des HERRN. (Jes 24,17; Kla 3,47)44 Wer vor dem Schrecken flieht, fällt in die Grube, und wer aus der Grube steigt, verfängt sich im Netz. Denn ihm, Moab, bringe ich das Jahr seiner Heimsuchung! Spruch des HERRN. (Jes 24,18; Am 5,19)45 Im Schatten von Cheschbon sind kraftlos Flüchtlinge stehen geblieben. Denn Feuer ging aus von Cheschbon und eine Flamme mitten aus Sichon, und es frass die Schläfe Moabs und den Scheitel derer, die lärmen. (4Mo 21,28; 4Mo 24,17)46 Wehe dir, Moab! Verloren ist das Volk des Kemosch, denn deine Söhne sind in die Gefangenschaft geholt worden und deine Töchter in die Unfreiheit. (Jer 48,7)47 In ferner Zukunft aber wende ich das Geschick Moabs! Spruch des HERRN. So weit das Gericht über Moab. (Jer 33,7; Jer 49,6)

Jeremia 48

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Worte über Moab: So spricht der Herrscher der Welt,[1] der Gott Israels: »Wehe den Bewohnern von Nebo; ihre Stadt wird verwüstet. Schande kommt über Kirjatajim; es wird erobert. Moab, die sichere Festung, wird eingenommen und geschleift; (Jes 15,1; Jer 25,21)2 mit seinem Ruhm ist es vorbei. In Heschbon haben die Feinde den Plan gefasst, der Moab den Untergang bringt. ›Kommt‹, sagten sie, ›dieses Volk lassen wir von der Erde verschwinden!‹ Auch in deinen Mauern, Madmen, wird bald Totenstille herrschen; die Heere, die dich vernichten, sind schon unterwegs!« (4Mo 21,26)3 Horcht! Hilfegeschrei von Horonajim her! Alles wird verwüstet, alles sinkt in Trümmer.4 Mit Moab ist es zu Ende. Seine kleinen Kinder schreien laut.5 Weinend ziehen die Überlebenden den Aufstieg nach Luhit hinauf. Am Abstieg von Horonajim hört man Menschen schreien in ihrer Not.6 »Weg von hier!«, rufen sie. »Bringt euch in Sicherheit! Lauft in die Steppe und fristet dort euer Leben wie der Wacholderstrauch!«[2]7 Moab, du hast dich auf deine Festungen und auf deine Vorräte verlassen, gerade deshalb wirst du erobert! Dein Gott Kemosch wird in die Verbannung geführt, er und alle seine Priester und die führenden Männer! (Ri 11,24; Jer 49,3)8 Der Feind, der alles vernichtet, kommt über jede Stadt; keine entgeht ihrem Schicksal. Unten am Jordan und oben auf der Hochebene wird alles in Trümmer sinken. So hat der HERR es befohlen.9 Setzt Moab einen Grabstein, denn mit ihm ist es aus![3] Seine Städte werden zu Wüsten, in denen keiner mehr wohnt.10 Fluch über alle, die nur halbherzig ausführen, was der HERR will! Fluch über jeden, der sein Schwert zurückhält vom Blutvergießen!11 Nie wurde Moab von Feinden angegriffen, nie musste sein Volk in Verbannung gehen. Es ist wie ein Wein, der ungestört lagern durfte, der nie umgefüllt wurde von einem Gefäß ins andere und der so seinen Geschmack und seinen Duft voll entfalten konnte.12 »Deshalb ist jetzt der Tag nicht mehr fern«, sagt der HERR, »an dem ich Küfer nach Moab schicke, damit sie den Wein umfüllen. Sie leeren alle Krüge aus und schlagen sie in Stücke!13 Moab wird von seinem Gott Kemosch genauso im Stich gelassen, wie Israel im Stich gelassen wurde von dem Stierbild in Bet-El, auf das es seine Hoffnung setzte!« (1Kön 12,28; Jer 50,2)14 Ihr Leute von Moab, wie könnt ihr sagen: »Wir sind tapfere Kriegsleute, Männer wie geboren zum Kampf«?15 Die Feinde, die euer Land verwüsten und seine Städte erstürmen werden, sind schon im Anmarsch. Die besten eurer jungen Männer ziehen ihnen nur entgegen, um abgeschlachtet zu werden! Das sagt der König – »der HERR, der Herrscher der Welt«[4] ist sein Name.16 Der Untergang Moabs steht nahe bevor; ganz schnell geht es mit ihm zu Ende.17 Auf, ihr Nachbarn und alle seine Bekannten, stimmt die Totenklage an und sagt: »Unfassbar! Dieses mächtige Reich ist zerbrochen, dieses mächtige, ruhmvolle Reich!«18 Stadt Dibon,[5] steig herab von deiner stolzen Höhe und setz dich in den Staub! Denn die Feinde, die ganz Moab verwüsten, ziehen zu dir hinauf und zerstören deine Befestigungen.19 Ihr Leute von Aroër, stellt euch an die Straße und schaut, was da kommt! Fragt die flüchtenden Männer und Frauen: »Was ist geschehen?«20 Sie werden euch sagen: »Mit Moab ist es aus; es ist schmählich zusammengebrochen! Heult! Schreit! Lasst es auch die Leute am Arnon wissen: Moab ist vernichtet!«21 Das Strafgericht brach herein über das Hochland nördlich des Arnontals: über Holon, Jahaz und Mefaat,22 über Dibon, Nebo und Bet-Diblatajim,23 über Kirjatajim, Bet-Gamul und Bet-Meon,24 über Kerijot und Bozra und alle übrigen Städte der Moabiter.25 »Der stolzen Macht Moabs mache ich ein Ende!«, sagt der HERR.26-27 Gebt Moab Wein zu trinken, bis es betrunken ist und sich erbrechen muss! Gegen den HERRN hat es sich groß aufgespielt; verspottet habt ihr Moabiter sein Volk Israel. Sooft ihr von ihm spracht, habt ihr höhnisch den Kopf geschüttelt, als handle es sich um Leute, die beim Diebstahl ertappt worden sind. Darum sollt ihr nun selbst zum Gespött werden! (Jer 25,15)28 Volk von Moab, verlass deine Städte und richte dich zwischen Felsen ein! Du musst wie die Wildtauben leben, die an den Wänden gähnender Schluchten ihre Nester bauen!29 Wir kennen Moabs maßlosen Hochmut; wie überheblich und vermessen ist dieses Volk, wie eingebildet auf seine Macht!30 »Auch mir ist bekannt«, sagt der HERR, »wie sehr es von sich eingenommen ist. Ständig führt es das große Wort, aber seine Taten zeigen, dass nichts dahintersteckt.«31 Über Moab stimme ich ein Klagelied an; ich schreie um Hilfe für dieses Volk, mich jammern die Leute von Kir-Heres.32 Volk von Sibma, um dich weine ich noch mehr als um das Volk von Jaser. Du bist wie ein Weinstock, dessen Ranken hinüberreichen bis ans Tote Meer und hinauf bis nach Jaser.[6] Doch zur Zeit der Obsternte und der Weinlese kommen die Feinde über dich und verwüsten alles.33 Dann ist es vorbei mit der Freude und dem Jubel in den Obst- und Weingärten Moabs. Kein Traubensaft fließt in die Bottiche, denn niemand tritt mehr die Kelter, und statt der fröhlichen Rufe ist nur lautes Wehgeschrei zu hören.34 Die Leute von Heschbon schreien um Hilfe; ihr Schreien dringt bis nach Elale und Jahaz; von Zoar bis nach Horonajim und Eglat-Schelischija ist es zu hören. Selbst die Oase von Nimrim wird zur Wüste.35 »Bald wird es in Moab niemand mehr geben, der auf den Altar hinaufsteigt, um seinen Göttern zu opfern«, sagt der HERR, »ich mache dem ein Ende!«36 Darum singe ich mein Klagelied über Moab, über die Leute von Kir-Heres. Es klingt traurig wie die Flöten, die man zum Begräbnis spielt. Denn alle Schätze, die Moab sich gesammelt hatte, sind verloren.37 Zum Zeichen der Trauer ist jeder Kopf kahl geschoren, jeder Bart abrasiert, alle Hände sind voll blutiger Einschnitte, alle haben den Sack angezogen. (Jer 16,6)38 Auf den flachen Dächern der Häuser und auf den Plätzen der Städte gibt es nur noch Klagen und Weinen. Der HERR sagt: »Ich habe Moab zerbrochen wie einen Krug, den niemand haben will.« (Jer 22,28)39 Heult und schreit es hinaus: »Mit Moab ist es zu Ende! In seiner Schmach kehrt es allen den Rücken.« Alle Nachbarvölker werden es verspotten und sich entsetzt von ihm abwenden.40 So spricht der HERR: »Wie Adler kommen die Feinde herangeschossen und stürzen sich auf Moab!« (Jer 49,22)41 Die Städte und Burgen werden erobert. An jenem Tag werden die tapfersten Männer Moabs Angst haben wie eine Frau, die in Wehen liegt.42 Das Volk von Moab wird vernichtet, es wird von der Erde verschwinden, weil es sich gegen den HERRN groß aufgespielt hat. (Jer 48,26)43 »Schrecken, Fallgrube und Fangnetz warten auf euch, ihr Bewohner von Moab«, sagt der HERR. (Jes 24,17)44 »Wem es gelingt, dem Schrecken zu entfliehen, der fällt in die Grube; wer es schafft, aus der Grube herauszukommen, verfängt sich im Netz. Das ist das Schicksal, das ich euch bereite, wenn ich mit euch abrechne!«45 Flüchtlinge kommen nach Heschbon und suchen Schutz. Aber die Stadt steht in Flammen, vom Palast König Sihons geht ein Feuer aus, das ganz Moab verzehrt, dieses Land voller Maulhelden, die Abhänge und die Höhen. (4Mo 21,26; Jer 48,2)46 Weh dir, Moab, du Volk des Gottes Kemosch, dein Ende ist da! Deine Männer und Frauen werden in die Gefangenschaft weggeführt.47 »Doch später werde ich für die Moabiter alles wieder zum Guten wenden«, sagt der HERR. Hier enden die Gerichtsworte über Moab. (Jer 46,26)