1.Mose 30

Lutherbibel 2017

1 Als Rahel sah, dass sie Jakob kein Kind gebar, beneidete sie ihre Schwester und sprach zu Jakob: Schaffe mir Kinder, wenn nicht, so sterbe ich.2 Jakob aber wurde sehr zornig auf Rahel und sprach: Bin ich doch nicht Gott, der dir deines Leibes Frucht nicht geben will. (Ps 127,3)3 Sie aber sprach: Siehe, da ist meine Magd Bilha; geh zu ihr, dass sie auf meinem Schoß gebäre und ich doch durch sie zu Kindern komme. (1Mo 16,2)4 So gab sie ihm Bilha, ihre Magd, zur Frau, und Jakob ging zu ihr.5 Und Bilha ward schwanger und gebar Jakob einen Sohn.6 Da sprach Rahel: Gott hat mir Recht verschafft und mich erhört und mir einen Sohn gegeben. Darum nannte sie ihn Dan.7 Abermals ward Bilha, Rahels Magd, schwanger und gebar Jakob ihren zweiten Sohn.8 Da sprach Rahel: Kämpfe Gottes habe ich gekämpft mit meiner Schwester, und ich habe gesiegt. Und nannte ihn Naftali.9 Als nun Lea sah, dass sie aufgehört hatte zu gebären, nahm sie ihre Magd Silpa und gab sie Jakob zur Frau.10 Und Silpa, Leas Magd, gebar Jakob einen Sohn.11 Da sprach Lea: Glück zu! Und nannte ihn Gad.12 Danach gebar Silpa, Leas Magd, Jakob ihren zweiten Sohn.13 Da sprach Lea: Wohl mir, denn mich werden selig preisen die Töchter. Und nannte ihn Asser.14 Ruben ging aus zur Zeit der Weizenernte und fand Liebesäpfel[1] auf dem Felde und brachte sie heim zu seiner Mutter Lea. Da sprach Rahel zu Lea: Gib mir von den Liebesäpfeln deines Sohnes.15 Sie antwortete: Hast du nicht genug, dass du mir meinen Mann genommen hast, und willst auch die Liebesäpfel meines Sohnes nehmen? Rahel sprach: Wohlan, lass ihn diese Nacht bei dir schlafen für die Liebesäpfel deines Sohnes.16 Als nun Jakob am Abend vom Felde kam, ging Lea hinaus ihm entgegen und sprach: Zu mir sollst du kommen, denn ich habe dich erkauft mit den Liebesäpfeln meines Sohnes. Und er schlief die Nacht bei ihr.17 Und Gott erhörte Lea, und sie ward schwanger und gebar Jakob ihren fünften Sohn18 und sprach: Gott hat mir gelohnt, dass ich meine Magd meinem Manne gegeben habe. Und nannte ihn Issachar.19 Abermals ward Lea schwanger und gebar Jakob ihren sechsten Sohn20 und sprach: Gott hat mich reich beschenkt; nun wird mein Mann mich ehren; denn ich habe ihm sechs Söhne geboren. Und nannte ihn Sebulon.21 Danach gebar sie eine Tochter, die nannte sie Dina.22 Gott gedachte aber an Rahel und erhörte sie und machte sie fruchtbar. (1Sam 1,19)23 Da ward sie schwanger und gebar einen Sohn und sprach: Gott hat meine Schmach von mir genommen; (Jes 4,1; Lk 1,25)24 und sie nannte ihn Josef und sprach: Der HERR wolle mir noch einen Sohn dazugeben! (1Mo 35,17)25 Als nun Rahel den Josef geboren hatte, sprach Jakob zu Laban: Lass mich ziehen und reisen an meinen Ort und in mein Land.26 Gib mir meine Frauen und meine Kinder, um die ich dir gedient habe, dass ich ziehe; denn du weißt, wie ich dir gedient habe. (1Mo 29,20; 1Mo 29,30; 1Mo 31,43)27 Laban sprach zu ihm: Lass mich Gnade vor deinen Augen finden. Ich spüre, dass mich der HERR segnet um deinetwillen. (1Mo 39,5)28 Bestimme den Lohn, den ich dir geben soll.29 Er aber sprach zu ihm: Du weißt, wie ich dir gedient habe und was aus deinem Vieh geworden ist unter mir.30 Du hattest wenig, ehe ich herkam; nun aber ist’s geworden zu einer großen Menge, und der HERR hat dich gesegnet auf jedem meiner Schritte. Und nun, wann soll ich auch für mein Haus sorgen?31 Er aber sprach: Was soll ich dir denn geben? Jakob sprach: Du sollst mir gar nichts geben; sondern wenn du mir tun willst, was ich dir sage, so will ich deine Schafe wieder weiden und hüten.32 Ich will heute durch alle deine Herden gehen und aussondern alle gefleckten und bunten Schafe und alle schwarzen Schafe und die bunten und gefleckten Ziegen. Was nun bunt und gefleckt sein wird, das soll mein Lohn sein.33 So wird meine Redlichkeit morgen für mich zeugen, wenn du kommst wegen meines Lohnes: Was nicht gefleckt oder bunt unter den Ziegen und nicht schwarz sein wird unter den Lämmern, das gelte als von mir gestohlen.34 Da sprach Laban: Wohlan, es sei, wie du gesagt hast.35 Und er sonderte an jenem Tage aus die sprenkligen und bunten Böcke und alle gefleckten und bunten Ziegen, wo nur etwas Weißes daran war, und alles, was schwarz war unter den Lämmern, und tat’s unter die Hand seiner Söhne36 und machte einen Raum, drei Tagereisen weit, zwischen sich und Jakob. Jakob aber weidete die übrigen Herden Labans.37 Und Jakob nahm frische Stäbe von Pappeln, Mandelbäumen und Platanen und schälte weiße Streifen daran aus, sodass an den Stäben das Weiße bloß wurde,38 und legte die Stäbe, die er geschält hatte, in die Tränkrinnen, wo die Herden hinkommen mussten zu trinken. Und sie paarten sich, wenn sie zum Trinken kamen.39 So empfingen die Herden über den Stäben und brachten Sprenklige, Gefleckte und Bunte.40 Da sonderte Jakob die Lämmer aus, und er richtete den Blick der Tiere auf das Sprenklige und alles Schwarze in der Herde Labans. So machte er sich eigene Herden; die tat er nicht zu den Herden Labans.41 Wenn sich aber die kräftigen Tiere paarten, legte er die Stäbe in die Rinnen vor die Augen der Herde, dass sie über den Stäben empfingen.42 Aber wenn die Tiere schwächlich waren, legte er sie nicht hinein. So wurden die schwächlichen Tiere dem Laban zuteil, aber die kräftigen dem Jakob.43 Daher wurde der Mann über die Maßen reich, sodass er viele Schafe, Mägde und Knechte, Kamele und Esel hatte.

1.Mose 30

Hoffnung für alle

1 Weil Rahel kinderlos blieb, wurde sie eifersüchtig auf ihre Schwester. Sie bestürmte Jakob mit Vorwürfen: »Verschaff mir endlich Kinder, sonst will ich nicht länger leben!«2 Jakob wurde wütend auf sie und rief: »Bin ich denn Gott? Er hat dir Kinder versagt und dich unfruchtbar gemacht, nicht ich!«3 »Dann gebe ich dir eben meine Magd Bilha«, entgegnete Rahel. »Geh und schlaf mit ihr! Wenn sie dann ein Kind bekommt, soll sie es mir überlassen.[1] So kann ich durch sie doch noch Nachwuchs bekommen.«4 Jakob war einverstanden, und Rahel gab ihm Bilha zur Nebenfrau. Er schlief mit ihr,5 sie wurde schwanger und brachte einen Sohn zur Welt.6 Da sagte Rahel: »Gott hat mir zu meinem Recht verholfen! Er hat auf meine Bitte gehört und mir einen Sohn geschenkt!« Darum nannte sie ihn Dan (»Er hat zum Recht verholfen«).7 Bilha wurde erneut schwanger und schenkte Jakob einen weiteren Sohn.8 »Ich habe mit meiner Schwester einen Kampf um Gottes Gunst ausgefochten[2] – und ich habe gewonnen!«, sagte Rahel und gab ihm den Namen Naftali (»mein Erkämpfter«).9 Als Lea merkte, dass sie keine Kinder mehr bekam, gab sie Jakob ihre Magd Silpa zur Nebenfrau.10 Silpa wurde schwanger und brachte einen Sohn zur Welt.11 »Mein Glück kehrt zurück!«, freute sich Lea und nannte ihn Gad (»Glück«).12 Als Silpa Jakob einen zweiten Sohn gebar,13 sagte Lea: »Ich Glückliche! Alle Frauen werden mich beglückwünschen!« Darum nannte sie ihn Asser (»glücklich«).14 Zur Zeit der Weizenernte fand Ruben auf einem Feld Alraunfrüchte, auch Liebesäpfel[3] genannt; er nahm sie mit nach Hause und gab sie seiner Mutter Lea. Rahel sah das und bat Lea: »Gib mir doch bitte ein paar davon ab!«15 Aber Lea fuhr sie an: »Reicht es dir nicht, dass du mir meinen Mann weggenommen hast? Musst du mir auch noch die Liebesäpfel wegnehmen, die mein Sohn gefunden hat?« »Ich mache dir einen Vorschlag«, entgegnete Rahel, »du gibst mir die Liebesäpfel, und dafür schläft Jakob diese Nacht bei dir.«16 Am Abend, als Jakob vom Feld nach Hause kam, ging Lea ihm entgegen. »Du schläfst heute Nacht bei mir«, sagte sie, »ich habe mir dieses Vorrecht von Rahel erkauft. Sie hat dafür die Liebesäpfel bekommen, die Ruben gefunden hat.« Jakob verbrachte die Nacht mit ihr,17 und Gott erhörte Leas Gebete; sie wurde schwanger und bekam ihren fünften Sohn.18 Da sagte sie: »Gott hat mich dafür belohnt, dass ich meinem Mann die Magd gegeben habe!« Darum nannte sie ihn Issachar (»Belohnung«).19 Als Lea erneut schwanger wurde und ihren sechsten Sohn bekam,20 rief sie: »Gott hat mich reich beschenkt! Jetzt wird mich mein Mann anerkennen, weil ich ihm sechs Söhne geboren habe!« Sie gab ihm den Namen Sebulon (»Anerkennung«).21 Danach brachte sie eine Tochter zur Welt, die nannte sie Dina.22 Gott dachte nun auch an Rahel und erhörte ihre Gebete.23 Sie wurde schwanger und bekam einen Sohn. »Endlich hat Gott die Schande von mir genommen!24 Hoffentlich gibt der HERR mir noch einen Sohn dazu!«, sagte sie und nannte ihn Josef (»hinzufügen«)[4].25 Nach der Geburt Josefs ging Jakob zu seinem Onkel Laban. »Erlaube mir, in meine Heimat zurückzukehren!«, bat er.26 »Überlass mir meine Frauen und meine Kinder; um sie zu bekommen, habe ich hart für dich gearbeitet. Du weißt ja selbst, was ich geleistet habe – jetzt lass mich bitte gehen!«27 Aber Laban erwiderte: »Tu mir doch den Gefallen und bleib hier! Ich bin in den letzten Jahren sehr reich geworden, und ich weiß, dass der HERR mir nur deshalb so viel Besitz geschenkt hat, weil du bei mir bist.28 Du darfst deinen Lohn selbst bestimmen – ich gebe dir alles, was du verlangst!«29 Aber Jakob entgegnete: »Du weißt genau, wie viel ich für dich getan habe und wie deine Herden in dieser Zeit gewachsen sind.30 Als ich kam, hattest du nur eine kleine Herde, aber inzwischen haben sich deine Viehbestände immer weiter vergrößert. Der HERR wollte, dass mir alles gelang, was ich für dich unternahm; er hat dich reich gemacht. Aber was habe ich davon? Ich muss jetzt endlich einmal für meine eigene Familie sorgen!«31 »Nenn mir deinen Lohn!«, wiederholte Laban. »Ich will keinen Lohn«, sagte Jakob und schlug vor: »Ich werde mich sogar wieder um dein Vieh kümmern, wenn du mir diese eine Bedingung erfüllst:32 Ich gehe heute durch deine Herden und sondere für mich alle schwarz gefleckten, gesprenkelten und ganz schwarzen Schafe aus. Außerdem nehme ich mir alle weiß gefleckten und gesprenkelten Ziegen.33 Falls unter den Tieren, die in Zukunft geworfen werden, noch welche mit so einem Fell sein sollten, gehören sie ebenfalls mir. An der Farbe meiner Tiere kannst du dann jederzeit prüfen, ob ich dir gegenüber ehrlich bin oder ob ich dich betrüge.«34 »Abgemacht«, sagte Laban, »ich bin mit deinem Vorschlag einverstanden.«35 Am selben Tag noch sonderte Laban alle Ziegen aus, an denen etwas Weißes war, und alle Schafe, an denen etwas Schwarzes war, und schickte seine Söhne mit ihnen fort.36 Sie sollten so weit wegziehen, dass sie von Jakob drei Tagereisen entfernt waren. Dann gab er seine Herde Jakob zur Aufsicht.37 Jakob holte sich frische Zweige von Pappeln, Mandelbäumen und Platanen und schälte einige Streifen von ihrer Rinde ab.38 Die weiß gestreiften Stäbe stellte er in die Tränkrinnen, so dass die Tiere sie vor sich sahen, wenn sie zum Trinken kamen. Dies war nämlich der Ort, an dem sie sich paarten;39 dabei hatten sie die Stäbe vor Augen.[5] In der folgenden Zeit wurden gestreifte, gefleckte und gesprenkelte Junge geworfen.40 Jakob sonderte sie aus und ließ sie im Blickfeld der übrigen Herde weiden. Wenn nun die Tiere der Herde brünstig wurden und sich paarten, hatten sie Jakobs Herde vor Augen. Deshalb warfen auch sie gestreifte, gefleckte und gesprenkelte Jungtiere. Daraus bildete er seine eigene Herde.41 Die gestreiften Stäbe legte er aber nur dann in die Tränkrinnen, wenn die kräftigen Tiere sich paarten.42 Bei den schwachen ließ er es sein. Dadurch bekam Laban die schwachen und Jakob die kräftigen Jungtiere.43 So wurde Jakobs Viehherde immer größer, außerdem besaß er Kamele und Esel sowie Sklaven und Sklavinnen.

1.Mose 30

Zürcher Bibel

1 Rachel aber sah, dass sie Jakob keine Kinder gebar, und Rachel wurde eifersüchtig auf ihre Schwester, und sie sprach zu Jakob: Schaffe mir Söhne, sonst sterbe ich. (1Sam 1,10; Spr 30,16)2 Da entbrannte der Zorn Jakobs über Rachel, und er sprach: Bin ich denn an Gottes Statt, der dir Leibesfrucht versagt hat? (1Mo 50,19; 2Kön 5,7)3 Darauf sprach sie: Da hast du meine Magd Bilha. Geh zu ihr! Sie soll auf meinen Knien gebären, und durch sie komme auch ich zu Kindern. (1Mo 16,2; 1Mo 50,23)4 Und sie gab ihm ihre Magd Bilha zur Frau, und Jakob ging zu ihr. (1Mo 16,3; 1Mo 29,29; 1Mo 30,9)5 Und Bilha wurde schwanger und gebar Jakob einen Sohn. (1Mo 46,25)6 Da sprach Rachel: Gott hat mir Recht verschafft, und er hat auch mich erhört und mir einen Sohn gegeben. Darum nannte sie ihn Dan.[1] (1Mo 35,25)7 Und Bilha, Rachels Magd, wurde wieder schwanger und gebar Jakob einen zweiten Sohn.8 Da sprach Rachel: Gotteskämpfe habe ich mit meiner Schwester gekämpft, und ich habe auch gesiegt. Und sie nannte ihn Naftali.[2] (1Mo 35,25)9 Lea aber sah, dass sie aufgehört hatte zu gebären. Da nahm sie ihre Magd Silpa und gab sie Jakob zur Frau. (1Mo 29,4; 1Mo 29,24; 1Mo 29,35)10 Und Silpa, Leas Magd, gebar Jakob einen Sohn. (1Mo 46,18)11 Da sprach Lea: Welch ein Glück! Und sie nannte ihn Gad. (1Mo 35,26)12 Und Silpa, Leas Magd, gebar Jakob einen zweiten Sohn.13 Da sprach Lea: Ich Glückliche! Ja, die Töchter werden mich glücklich preisen. Und sie nannte ihn Asser. (1Mo 35,26; Lk 1,48)14 Ruben aber ging einst zur Zeit der Weizenernte weg und fand auf dem Feld Liebesäpfel, und er brachte sie seiner Mutter Lea. Da sagte Rachel zu Lea: Gib mir doch ein paar von den Liebesäpfeln deines Sohns. (Hl 7,14)15 Sie aber sagte zu ihr: Ist es dir nicht genug, mir meinen Mann zu nehmen, dass du auch noch die Liebesäpfel meines Sohns nehmen willst? Da sagte Rachel: Nun, so mag er für die Liebesäpfel deines Sohns heute nacht bei dir schlafen.16 Und am Abend kam Jakob vom Feld, und Lea ging ihm entgegen und sprach: Zu mir musst du kommen, denn ich habe dich erworben um den Preis der Liebesäpfel meines Sohns. Also schlief er jene Nacht bei ihr.17 Und Gott erhörte Lea, und sie wurde schwanger und gebar Jakob einen fünften Sohn.18 Da sprach Lea: Gott hat es mir gelohnt, dass ich meinem Mann meine Magd gegeben habe. Und sie nannte ihn Issaschar. (1Mo 35,23)19 Und Lea wurde wieder schwanger und gebar Jakob einen sechsten Sohn.20 Da sprach Lea: Gott hat mich mit einem schönen Geschenk bedacht; nunmehr wird mein Mann mich als seine Frau ehren, denn ich habe ihm sechs Söhne geboren. Und sie nannte ihn Sebulon. (1Mo 29,34; 1Mo 35,23)21 Danach gebar sie eine Tochter und nannte sie Dina. (1Mo 34,1; 1Mo 46,15)22 Gott aber dachte an Rachel. Gott erhörte sie und öffnete ihren Schoss. (1Mo 25,21; 1Sam 1,19)23 Und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn, und sie sprach: Gott hat meine Schmach von mir genommen. (Jes 4,1; Lk 1,25)24 Und sie nannte ihn Josef und sprach: Der HERR möge mir noch einen Sohn dazu geben. (1Mo 35,17; 1Mo 35,24)25 Als Rachel Josef geboren hatte, sprach Jakob zu Laban: Lass mich ziehen, ich will an meinen Ort und in mein Land gehen.26 Gib mir meine Frauen und meine Kinder, um die ich dir gedient habe, damit ich gehen kann. Du weisst ja selbst, welchen Dienst ich bei dir geleistet habe. (1Mo 29,20)27 Laban sprach zu ihm: Lass mich Gnade finden in deinen Augen. Ich habe unter guten Vorzeichen gestanden, und um deinetwillen hat mich der HERR gesegnet. (1Mo 39,5)28 Und er sprach: Bestimme den Lohn, den du von mir haben willst. Ich will ihn dir geben. (1Mo 29,15)29 Er sprach zu ihm: Du weisst selbst, wie ich dir gedient habe und was aus deinem Vieh unter meiner Obhut geworden ist. (1Mo 31,6; 1Mo 31,38)30 Das wenige, das du vor meiner Zeit hattest, hat sich gewaltig vermehrt, und der HERR hat dich gesegnet, wo immer ich meinen Fuss hinsetzte. Wann werde nun auch ich für mein Haus etwas tun können?31 Da sagte er: Was soll ich dir geben? Jakob sagte: Du sollst mir gar nichts geben. Wenn du mir dies eine gewährst, so will ich wieder deine Schafe weiden und hüten: (1Mo 46,34)32 Ich will heute durch deine ganze Herde gehen und aus ihr alle gesprenkelten und gefleckten und alle schwarzen Lämmer aussondern, ebenso was unter den Ziegen gefleckt und gesprenkelt ist. Das soll mein Lohn sein. (1Mo 31,8)33 Und meine Redlichkeit wird dann für mich sprechen, wenn du kommst, um meinen Lohn nachzuprüfen: Alles, was unter den Ziegen nicht gesprenkelt oder gefleckt und unter den Lämmern nicht schwarz ist, das soll als von mir gestohlen gelten.34 Da sprach Laban: Gut, es soll geschehen, wie du gesagt hast.35 Und er sonderte noch am selben Tag die gestreiften und gefleckten Ziegenböcke und alle gesprenkelten und gefleckten Ziegen aus, alles, an dem etwas weiss war, und alles, was schwarz war unter den Lämmern, und übergab sie seinen Söhnen.36 Und er legte einen Abstand von drei Tagereisen zwischen sich und Jakob, während Jakob die übrige Herde Labans weidete.37 Nun nahm Jakob frische Ruten von Weisspappeln, Mandelbäumen und Platanen und schälte daran weisse Streifen heraus, so dass das Weisse an den Ruten blossgelegt wurde.38 Dann stellte er die Ruten, die er geschält hatte, in die Tröge, in die Wasserrinnen, zu denen die Herden zum Trinken kamen, gerade vor die Tiere hin. Und sie paarten sich, wenn sie zum Trinken kamen.39 So paarten sich die Tiere vor den Ruten, und die Tiere warfen Gestreifte, Gesprenkelte und Gefleckte. (1Mo 31,10)40 Die Lämmer aber schied Jakob aus, und er richtete den Blick der Tiere auf das Gestreifte und alles Schwarze in der Herde Labans. So legte er sich eigene Herden zu, die er nicht zu den Tieren Labans tat.41 Und sooft die kräftigen Tiere sich paarten, stellte Jakob die Ruten vor die Tiere in die Tränkrinnen, damit sie sich vor den Ruten paarten.42 Wenn aber die Tiere schwächlich waren, stellte er sie nicht hin. Daher fielen die schwächlichen Tiere Laban zu, die kräftigen aber Jakob.43 So breitete sich der Mann über die Massen aus, und er kam zu vielen Schafen und Ziegen, Mägden und Knechten, Kamelen und Eseln. (1Mo 12,16)

1.Mose 30

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Als Rahel sah, dass Lea Kinder bekam und sie nicht, wurde sie eifersüchtig auf ihre Schwester und sagte zu Jakob: »Sorge dafür, dass ich Kinder bekomme, sonst will ich nicht länger leben!«2 Jakob wurde zornig und sagte: »Kann denn ich etwas dafür? Ich bin doch nicht Gott, der dir Kinder versagt!«3 Da sagte Rahel: »Hier hast du meine Dienerin Bilha. Schlafe mit ihr, damit sie an meiner Stelle ein Kind bekommt. Wenn sie es auf meinem Schoß zur Welt bringt, ist es wie mein eigenes.« (1Mo 16,2)4 So gab Rahel ihm ihre Dienerin Bilha zur Frau und er schlief mit ihr.5 Bilha wurde schwanger und gebar Jakob einen Sohn.6 Rahel sagte: »Gott hat mir zu meinem Recht verholfen, er hat meine Bitten gehört und mir einen Sohn geschenkt.« Darum nannte sie ihn Dan.[1]7 Danach wurde Rahels Dienerin Bilha noch einmal schwanger und gebar Jakob einen weiteren Sohn.8 Rahel sagte: »Mit Gottes Hilfe habe ich gegen meine Schwester gekämpft und habe gesiegt.« Und sie nannte ihn Naftali.9 Als Lea sah, dass sie keine Kinder mehr bekam, gab sie Jakob ihre Dienerin Silpa zur Frau.10 Auch Silpa gebar Jakob einen Sohn.11 »Er bringt Glück«, sagte Lea und nannte ihn Gad.[2]12 Danach gebar Silpa noch einen zweiten Sohn,13 und Lea sagte: »Ich bin glücklich! Alle Frauen werden mich beneiden.« Darum nannte sie ihn Ascher.14 Zur Zeit der Weizenernte ging Ruben einmal aufs Feld. Er fand dort Alraunfrüchte und brachte sie seiner Mutter Lea. Da bat Rahel ihre Schwester: »Gib mir doch ein paar von diesen Zauberfrüchten, die dein Sohn gefunden hat.«15 Aber Lea sagte: »Reicht es dir nicht, dass du mir meinen Mann weggenommen hast? Musst du mir auch noch die Liebesäpfel meines Sohnes nehmen?« Rahel erwiderte: »Wenn du sie mir gibst, soll Jakob meinetwegen heute Nacht bei dir schlafen.«16 Als Jakob am Abend vom Feld nach Hause kam, ging ihm Lea entgegen und sagte: »Heute musst du bei mir schlafen; ich habe dafür mit den Liebesäpfeln meines Sohnes bezahlt.« Jakob schlief bei ihr,17 und Gott erhörte Leas Bitte. Sie wurde schwanger und gebar Jakob einen fünften Sohn.18 Sie sagte: »Gott hat mich dafür belohnt, dass ich meinem Mann meine Dienerin gegeben habe.« Darum nannte sie ihn Issachar.[3]19 Sie wurde noch einmal schwanger und gebar Jakob einen sechsten Sohn.20 Und sie sagte: »Gott hat mir ein kostbares Geschenk gemacht. Jetzt endlich wird mein Mann mich annehmen, nachdem ich ihm sechs Söhne geboren habe.« Darum nannte sie ihn Sebulon.21 Danach gebar sie noch eine Tochter und nannte sie Dina.22 Da endlich dachte Gott an Rahel: Er erhörte ihr Gebet und öffnete ihren Mutterschoß.23 Sie wurde schwanger und brachte einen Sohn zur Welt. Da sagte sie: »Gott hat meine Schande von mir genommen.«24 Sie nannte ihn Josef und sagte: »Möge der HERR mir noch einen Sohn dazugeben!«[4]25 Nachdem Rahel Josef geboren hatte, sagte Jakob zu Laban: »Lass mich nun frei! Ich möchte in meine Heimat zurückkehren.26 Gib mir meine Frauen und Kinder, die ich mit meiner Arbeit verdient habe, und lass mich ziehen! Du weißt, wie ich mich mit aller Kraft für dich eingesetzt habe.«27 Aber Laban erwiderte: »Erweise mir die Gunst, noch zu bleiben! Ich habe genau gemerkt, dass der HERR mich deinetwegen gesegnet und mir Wohlstand geschenkt hat.28 Was willst du künftig als Lohn? Ich gebe dir, was du verlangst.«29 Jakob sagte: »Du weißt ja, was ich für dich getan habe und wie dein Vieh sich vermehrt hat.30 Bevor ich kam, hattest du nur ein paar Tiere, und nun sind daraus so riesige Herden geworden. Für jeden meiner Schritte hat der HERR dich gesegnet. Jetzt muss ich endlich einmal an mich selbst denken und für meine Familie sorgen!«31 »Sag doch, was verlangst du als Lohn?«, fragte Laban. »Gar nichts«, sagte Jakob; »du musst nur eine einzige Bedingung erfüllen, dann werde ich auch weiterhin für deine Herden sorgen:32-33 Ich werde heute aus deiner Herde alle schwarzen, schwarz gefleckten und schwarz gesprenkelten Schafe und alle weiß gescheckten und weiß gesprenkelten Ziegen entfernen. Wenn danach trotzdem noch ein gesprenkeltes oder geflecktes Ziegenlamm oder ein schwarzes Schaflamm geworfen wird, soll es mir als Lohn gehören. Du wirst künftig auf einen Blick sehen können, ob ich ehrlich gegen dich bin oder ob ich dich bestohlen habe: Die Farbe meiner Tiere wird für mich zeugen.«34 »Einverstanden!«, antwortete Laban. »Wir machen es, wie du vorgeschlagen hast.«35 Er suchte noch am gleichen Tag aus seiner Herde alle Ziegen und Ziegenböcke heraus, an denen etwas Weißes war, und alle Schafe, an denen etwas Schwarzes war. Er gab sie seinen Söhnen,36 und die mussten damit drei Tagereisen weit wegziehen. Die restliche Herde blieb unter der Aufsicht Jakobs.37 Nun schnitt sich Jakob Zweige von Pappeln, Mandelbäumen und Platanen und schälte Streifen von der Rinde ab. Diese weiß gestreiften Stecken38 legte er in die Tränkrinnen, wenn die Tiere zum Trinken kamen; denn er wusste, dass sie sich dort paarten.39 Und weil die Tiere beim Anblick der Stäbe begattet wurden, warfen sie lauter gestreifte, gesprenkelte und gescheckte Junge.40 Außerdem ließ Jakob die Tiere bei der Paarung in Richtung auf die gestreiften und dunkelfarbigen Tiere der Herde Labans blicken. Die jungen Tiere nahm Jakob beiseite und bildete eine eigene Herde daraus.41 Er legte die Stecken aber nur dann in die Tränkrinnen, wenn die kräftigen Tiere sich begatteten;42 bei den schwächlichen Tieren tat er es nicht. So bekam Jakob die kräftigen Jungtiere und Laban die schwachen.43 Auf diese Weise wurde Jakob sehr reich und besaß schließlich viele Herden, dazu Esel, Kamele, Sklaven und Sklavinnen.