1.Mose 27

Lutherbibel 2017

1 Und es begab sich, als Isaak alt geworden war und seine Augen zu schwach zum Sehen wurden, rief er Esau, seinen älteren Sohn, und sprach zu ihm: Mein Sohn! Er aber antwortete ihm: Hier bin ich.2 Und er sprach: Siehe, ich bin alt geworden und weiß nicht, wann ich sterben werde.3 So nimm nun dein Gerät, Köcher und Bogen, und geh aufs Feld und jage mir ein Wildbret4 und mach mir ein Essen, wie ich’s gern habe, und bring mir’s herein, dass ich esse, auf dass dich meine Seele segne, ehe ich sterbe.5 Rebekka aber hörte diese Worte, die Isaak zu seinem Sohn Esau sagte. Und Esau ging hin aufs Feld, dass er ein Wildbret jagte und heimbrächte.6 Da sprach Rebekka zu Jakob, ihrem Sohn: Siehe, ich habe deinen Vater mit Esau, deinem Bruder, reden hören:7 Bringe mir ein Wildbret und mach mir ein Essen, dass ich esse und dich segne vor dem HERRN, ehe ich sterbe.8 So höre nun auf mich, mein Sohn, und tu, was ich dich heiße.9 Geh hin zu der Herde und hole mir zwei gute Böcklein, dass ich deinem Vater ein Essen davon mache, wie er’s gerne hat.10 Das sollst du deinem Vater hineintragen, dass er esse, auf dass er dich segne vor seinem Tod.11 Jakob aber sprach zu seiner Mutter Rebekka: Siehe, mein Bruder Esau ist behaart, doch ich bin glatt; (1Mo 25,25)12 so könnte vielleicht mein Vater mich betasten, und ich würde vor ihm dastehen, als ob ich ihn betrügen wollte, und brächte über mich einen Fluch und nicht einen Segen.13 Da sprach seine Mutter zu ihm: Dein Fluch sei auf mir, mein Sohn; gehorche nur meinen Worten, geh und hole mir.14 Da ging er hin und holte und brachte es seiner Mutter. Da machte seine Mutter ein Essen, wie es sein Vater gerne hatte,15 und nahm Esaus, ihres älteren Sohnes, Feierkleider, die sie bei sich im Hause hatte, und zog sie Jakob an, ihrem jüngeren Sohn.16 Aber die Felle von den Böcklein tat sie ihm um seine Hände und wo er glatt war am Halse.17 Und so gab sie das Essen mit dem Brot, wie sie es gemacht hatte, in die Hand ihres Sohnes Jakob.18 Und er ging hinein zu seinem Vater und sprach: Mein Vater! Er antwortete: Hier bin ich. Wer bist du, mein Sohn?19 Jakob sprach zu seinem Vater: Ich bin Esau, dein erstgeborener Sohn; ich habe getan, wie du mir gesagt hast. Richte dich auf, setz dich und iss von meinem Wildbret, auf dass mich deine Seele segne. (3Mo 19,14)20 Isaak aber sprach zu seinem Sohn: Wie hast du so bald gefunden, mein Sohn? Er antwortete: Der HERR, dein Gott, bescherte mir’s.21 Da sprach Isaak zu Jakob: Tritt herzu, mein Sohn, dass ich dich betaste, ob du mein Sohn Esau bist oder nicht.22 So trat Jakob zu seinem Vater Isaak. Und als er ihn betastet hatte, sprach er: Die Stimme ist Jakobs Stimme, aber die Hände sind Esaus Hände.23 Und er erkannte ihn nicht; denn seine Hände waren behaart wie Esaus, seines Bruders, Hände. Und er segnete ihn24 und sprach: Bist du mein Sohn Esau? Er antwortete: Ja, ich bin’s.25 Da sprach er: So bringe mir her, ich will essen vom Wildbret meines Sohnes, dass dich meine Seele segne. Da brachte er’s ihm und er aß; und er trug ihm auch Wein hinein und er trank.26 Und Isaak, sein Vater, sprach zu ihm: Komm her und küsse mich, mein Sohn!27 Er trat hinzu und küsste ihn. Da roch er den Geruch seiner Kleider und segnete ihn und sprach: Siehe, der Geruch meines Sohnes ist wie der Geruch des Feldes, das der HERR gesegnet hat.28 Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde und Korn und Wein die Fülle. (Hebr 11,20)29 Völker sollen dir dienen, und Stämme sollen dir zu Füßen fallen. Sei ein Herr über deine Brüder, und deiner Mutter Söhne sollen dir zu Füßen fallen. Verflucht sei, wer dir flucht; gesegnet sei, wer dich segnet! (1Mo 12,3; 1Mo 25,23)30 Als nun Isaak den Segen über Jakob vollendet hatte und Jakob kaum hinausgegangen war von seinem Vater Isaak, da kam Esau, sein Bruder, von seiner Jagd31 und machte auch ein Essen und trug’s hinein zu seinem Vater und sprach zu ihm: Richte dich auf, mein Vater, und iss von dem Wildbret deines Sohnes, dass mich deine Seele segne.32 Da antwortete ihm Isaak, sein Vater: Wer bist du? Er sprach: Ich bin Esau, dein erstgeborener Sohn.33 Da entsetzte sich Isaak über die Maßen sehr und sprach: Wer? Wo ist denn der Jäger, der mir gebracht hat, und ich habe von allem gegessen, ehe du kamst, und hab ihn gesegnet? Er wird auch gesegnet bleiben.34 Als Esau diese Worte seines Vaters hörte, schrie er laut und wurde über die Maßen sehr betrübt und sprach zu seinem Vater: Segne mich auch, mein Vater! (Hebr 12,17)35 Er aber sprach: Dein Bruder ist gekommen mit List und hat deinen Segen weggenommen.36 Da sprach er: Er heißt mit Recht Jakob[1], denn er hat mich nun zweimal überlistet. Meine Erstgeburt hat er genommen und siehe, nun nimmt er auch meinen Segen. Und er sprach: Hast du mir denn keinen Segen vorbehalten? (1Mo 25,26; 1Mo 25,33)37 Isaak antwortete und sprach zu ihm: Ich habe ihn zum Herrn über dich gesetzt, und alle seine Brüder hab ich ihm zu Knechten gemacht, mit Korn und Wein hab ich ihn versehen; was soll ich nun dir noch tun, mein Sohn?38 Esau sprach zu seinem Vater: Hast du denn nur einen Segen, mein Vater? Segne mich auch, mein Vater! Und er erhob seine Stimme und weinte.39 Da antwortete Isaak, sein Vater, und sprach zu ihm: Siehe, du wirst wohnen fern vom Fett der Erde und fern vom Tau, der vom Himmel kommt.40 Von deinem Schwerte wirst du dich nähren, und deinem Bruder sollst du dienen. Aber es wird geschehen, dass du einmal sein Joch von deinem Halse reißen wirst. (2Kön 8,20; 2Kön 8,22)41 Und Esau war Jakob gram um des Segens willen, mit dem ihn sein Vater gesegnet hatte, und sprach in seinem Herzen: Es wird die Zeit bald kommen, dass man um meinen Vater Leid tragen muss; dann will ich meinen Bruder Jakob umbringen.42 Da wurden Rebekka angesagt diese Worte ihres älteren Sohnes Esau. Und sie schickte hin und ließ Jakob, ihren jüngeren Sohn, rufen und sprach zu ihm: Siehe, dein Bruder Esau will sich rächen und dich umbringen.43 Und nun höre auf mich, mein Sohn: Mach dich auf und flieh zu meinem Bruder Laban nach Haran (1Mo 24,29)44 und bleib eine Weile bei ihm, bis sich der Grimm deines Bruders legt45 und bis sein Zorn wider dich sich von dir wendet und er vergisst, was du ihm getan hast; dann will ich schicken und dich von dort holen lassen. Warum sollte ich euer beider beraubt werden auf einen Tag?46 Und Rebekka sprach zu Isaak: Mich verdrießt zu leben wegen der Hetiterinnen. Wenn Jakob eine Frau nimmt von den Hetiterinnen wie diese, eine von den Töchtern des Landes, was soll mir das Leben? (1Mo 26,34)

1.Mose 27

Hoffnung für alle

1 Isaak war alt geworden und konnte nichts mehr sehen. Eines Tages rief er seinen ältesten Sohn Esau zu sich. »Was ist, Vater?«, fragte Esau.2 »Ach, mein Sohn, ich bin alt und weiß nicht, wie lange ich noch lebe«, sagte Isaak.3 »Deshalb erfülle mir noch einen Wunsch: Nimm deinen Bogen und jage ein Stück Wild für mich!4 Du weißt ja, wie ich es gern habe – bereite es mir so zu und bring es her! Ich möchte davon essen, damit ich dir meinen Segen erteilen kann, bevor ich sterbe.«5 Rebekka aber hatte das Gespräch der beiden belauscht. Kaum war Esau zur Jagd hinausgegangen,6-7 da rief sie Jakob herbei und erzählte ihm, was sie gehört hatte.8 »Jetzt pass genau auf, was ich dir sage!«, forderte sie ihn auf.9 »Lauf schnell zur Herde und such zwei schöne Ziegenböckchen aus! Ich bereite sie dann so zu, wie dein Vater es gern hat.10 Und du bringst ihm den Braten, damit er davon isst und dir vor seinem Tod den Segen gibt.«11 »Hast du denn nicht daran gedacht, dass Esaus Haut behaart ist, aber meine ganz glatt?«, entgegnete Jakob.12 »Wenn mein Vater mich berührt, merkt er den Unterschied. Der Betrug fliegt auf, und er verflucht mich, anstatt mich zu segnen!«13 Rebekka aber ließ sich nicht beirren: »Dann soll der Fluch mich treffen!«, erwiderte sie. »Jetzt tu, was ich dir gesagt habe! Hol mir die Ziegenböckchen!«14 Jakob brachte sie, und Rebekka bereitete ein schmackhaftes Essen zu, so wie Isaak es gern hatte.15 Sie nahm die besten Kleider Esaus, die sie bei sich aufbewahrte, und befahl Jakob, sie anzuziehen.16 Die Felle der Böckchen wickelte sie ihm um die Hände und um den glatten Hals.17 Dann gab sie ihm den Braten und frisch gebackenes Brot.18 Jakob ging damit zu seinem Vater und begrüßte ihn. Isaak fragte: »Wer ist da, Esau oder Jakob?«19 »Ich bin Esau, dein Erstgeborener«, antwortete Jakob. »Ich habe getan, worum du mich gebeten hast. Komm, setz dich auf und iss, damit du mir nachher den Segen geben kannst!«20 Verwundert fragte Isaak: »Wie konntest du nur so schnell ein Stück Wild erlegen, mein Sohn?« »Der HERR, dein Gott, hat es mir über den Weg laufen lassen!«, erwiderte Jakob.21 »Komm näher«, forderte Isaak ihn auf, »ich will mich davon überzeugen, ob du wirklich mein Sohn Esau bist oder nicht!«22 Jakob ging zu ihm hin, und Isaak betastete ihn. »Die Stimme ist zwar die von Jakob«, sagte er, »aber den Händen nach ist es Esau!«23 Er erkannte Jakob nicht, weil er behaarte Hände hatte wie Esau. Darum entschloss er sich, ihn zu segnen,24 doch vorher fragte er noch einmal nach: »Bist du wirklich mein Sohn Esau?« »Ja, ich bin’s!«, log Jakob.25 »Dann gib mir das Essen, damit ich von dem Wild esse und dir den Segen gebe!«, sagte Isaak. Jakob reichte es ihm, und sein Vater aß; dann gab er ihm Wein, und Isaak trank.26 »Komm und küss mich, mein Sohn!«, bat Isaak.27 Jakob ging zu ihm und küsste ihn. Als Isaak den Duft der Kleider roch, sprach er den Segen: »Mein Sohn, deine Kleider tragen den Geruch der Felder, die der HERR mit Regen getränkt hat!28 Gott gebe dir viel Regen und mache dein Land fruchtbar, Getreide und Wein sollst du im Überfluss ernten!29 Viele Völker und Volksstämme sollen sich dir unterwerfen und dir dienen. Herrsche über deine Brüder; in Ehrfurcht müssen sie sich vor dir beugen! Verflucht sei, wer dir Böses wünscht; wer dir aber wohlgesinnt ist, soll gesegnet werden!«30 Kaum hatte Isaak diesen Segen ausgesprochen und Jakob das Zelt wieder verlassen, da kam auch schon Esau von der Jagd zurück.31 Auch er bereitete das Essen so zu, wie es sein Vater gerne aß, und brachte es ihm. »Setz dich auf und iss von meinem Wild, Vater, damit du mir den Segen geben kannst!«, sagte er.32 »Wer bist denn du?«, fragte Isaak verwundert. »Dein Sohn Esau, dein Erstgeborener!«, bekam er zur Antwort.33 Da erschrak Isaak heftig und fing an zu zittern. »Aber gerade eben hat mir schon jemand gebratenes Wild zu essen gegeben!«, rief er. »Ich habe alles gegessen und ihn gesegnet, bevor du kamst. Ich kann mein Wort nicht mehr rückgängig machen!«34 Als Esau das hörte, schrie er voll Bitterkeit laut auf. »Bitte, Vater, segne mich doch auch!«, flehte er.35 Aber Isaak entgegnete: »Dein Bruder hat dich betrogen und um den Segen gebracht.«36 »Ja, nicht umsonst trägt er den Namen Jakob[1]«, sagte Esau. »Jetzt hat er mich schon zum zweiten Mal überlistet! Zuerst hat er sich meine Rechte als ältester Sohn erschlichen, und jetzt bringt er mich auch noch um den Segen, der mir zusteht! Hast du denn keinen Segen mehr für mich übrig?« (1Mo 25,26)37 Isaak antwortete: »Ach, Esau, ich habe ihn zum Herrscher über dich gemacht, und alle seine Stammesverwandten müssen ihm dienen. Getreide und Wein habe ich ihm versprochen – was kann ich dir da noch geben, mein Sohn?«38 Aber Esau ließ nicht locker: »Hast du wirklich nur diesen einen Segen, Vater? Segne doch auch mich!« Er fing laut an zu weinen.39 Da versprach Isaak: »Dort, wo du wohnst, wird es zwar keine fruchtbaren Felder geben, kein Regen wird dein Land bewässern!40 Durch dein Schwert musst du dich ernähren, und deinem Bruder wirst du dienen. Doch eines Tages wirst du sein Joch abschütteln!«41 Esau hasste Jakob, weil dieser ihn betrogen hatte. Er nahm sich vor: »Schon bald wird man um meinen Vater trauern. Wenn er gestorben ist, dann bringe ich Jakob um!«42 Aber Rebekka erfuhr von seinem Plan und ließ Jakob zu sich rufen. »Pass auf, dein Bruder will sich an dir rächen und dich umbringen!«, flüsterte sie ihm zu.43 »Darum befolge meinen Rat: Flieh nach Haran zu meinem Bruder Laban,44 und bleib so lange dort, bis sich Esaus Zorn wieder gelegt hat.45 Wenn er nicht mehr daran denkt, was du ihm angetan hast, schicke ich dir diese Nachricht: ›Du kannst zurückkommen.‹ Schließlich will ich nicht beide Söhne an einem Tag verlieren!«46 Dann ging sie zu Isaak. »Ich habe keine Freude mehr am Leben, weil Esau diese Hetiterinnen geheiratet hat!«, klagte sie. »Wenn ich auch noch mit ansehen muss, dass Jakob eine solche Frau heiratet, möchte ich lieber sterben!«

1.Mose 27

Zürcher Bibel

1 Als Isaak alt geworden war und seine Augen erloschen waren, so dass er nicht mehr sehen konnte, rief er seinen älteren Sohn Esau und sprach zu ihm: Mein Sohn! Und dieser sagte zu ihm: Hier bin ich. (1Mo 48,10; 1Sam 3,2; 1Kön 14,4)2 Da sprach er: Sieh, ich bin alt geworden und weiss nicht, wann ich sterben werde.3 So nimm nun dein Jagdgerät, deinen Köcher und deinen Bogen, geh hinaus aufs Feld und erjage mir ein Wild. (1Mo 25,28)4 Dann bereite mir mein Leibgericht zu, wie ich es liebe, und bring es mir, und ich will essen, damit ich dich segnen kann, bevor ich sterbe. (1Mo 48,9)5 Rebekka aber hörte, wie Isaak mit seinem Sohn Esau redete. Und Esau ging aufs Feld, um ein Wild zu erjagen und heimzubringen.6 Da sprach Rebekka zu ihrem Sohn Jakob: Sieh, ich habe gehört, wie dein Vater zu deinem Bruder Esau sagte:7 Bringe mir ein Wild und bereite mir mein Leibgericht, dass ich es esse. Dann werde ich dich vor dem HERRN segnen, bevor ich sterbe.8 Nun, mein Sohn, höre auf mich, auf das, was ich dir sage:9 Geh zur Herde und bring mir zwei schöne Zicklein. Ich will deinem Vater davon das Leibgericht zubereiten, wie er es liebt.10 Das bringst du deinem Vater zum Essen, damit er dich segne, bevor er stirbt.11 Jakob aber sprach zu seiner Mutter Rebekka: Sieh, mein Bruder Esau ist behaart, ich aber bin unbehaart. (1Mo 25,25; 1Mo 27,23)12 Vielleicht betastet mich mein Vater. Dann stehe ich vor ihm da als einer, der Spott mit ihm treibt, und ich bringe Fluch über mich und nicht Segen. (3Mo 19,14; 5Mo 27,18)13 Da sprach seine Mutter zu ihm: Auf mich komme dein Fluch, mein Sohn. Höre nur auf mich und geh und hol mir die Zicklein! (2Chr 22,3)14 Da ging er, holte sie und brachte sie seiner Mutter. Und seine Mutter bereitete das Leibgericht zu, wie sein Vater es liebte.15 Dann nahm Rebekka das Festgewand ihres älteren Sohns Esau, das sie bei sich im Haus hatte, und zog es ihrem jüngeren Sohn Jakob an.16 Die Felle von den Zicklein aber legte sie um seine Hände und um seinen glatten Hals.17 Dann gab sie das Leibgericht und das Brot, das sie bereitet hatte, ihrem Sohn Jakob in die Hand.18 So ging er zu seinem Vater hinein und sprach: Mein Vater! Er sprach: Hier bin ich. Wer bist du, mein Sohn?19 Jakob sprach zu seinem Vater: Ich bin Esau, dein Erstgeborener. Ich habe getan, was du mir gesagt hast. Setz dich auf und iss von meinem Wildbret, damit du mich segnest.20 Isaak aber sprach zu seinem Sohn: Wie hast du so schnell etwas gefunden, mein Sohn? Er sprach: Der HERR, dein Gott, hat es günstig für mich gefügt. (2Mo 20,7)21 Da sprach Isaak zu Jakob: Tritt herzu, ich will dich betasten, mein Sohn, ob du mein Sohn Esau bist oder nicht.22 Da trat Jakob zu seinem Vater Isaak heran, und dieser betastete ihn und sprach: Die Stimme ist Jakobs Stimme, aber die Hände sind Esaus Hände.23 Und er erkannte ihn nicht, denn seine Hände waren behaart wie die Hände seines Bruders Esau. Und so segnete er ihn. (1Mo 27,11)24 Und er sprach zu ihm: Du also bist mein Sohn Esau? Er sprach: Ja, das bin ich. (1Kön 13,18)25 Da sprach er: Trag mir auf, und ich will von dem Wildbret meines Sohns essen, damit ich dich segnen kann. Da trug er ihm auf, und er ass. Und er brachte ihm auch Wein, und er trank.26 Dann sprach sein Vater Isaak zu ihm: Tritt herzu und küss mich, mein Sohn.27 Und er trat herzu und küsste ihn. Da roch er den Geruch seiner Kleider, und er segnete ihn und sprach: Sieh, der Geruch meines Sohns ist wie der Geruch des Feldes, das der HERR gesegnet hat. (1Mo 27,39; Hebr 11,20)28 Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde, Korn und Wein in Fülle. (5Mo 33,13)29 Völker sollen dir dienen, und Nationen sollen sich vor dir niederwerfen. Sei Herr über deine Brüder, und vor dir sollen sich niederwerfen die Söhne deiner Mutter. Gesegnet ist, wer dich segnet, und verflucht, wer dich verflucht. (1Mo 12,3)30 Kaum hatte Isaak Jakob gesegnet und Jakob seinen Vater Isaak verlassen, kam sein Bruder Esau von der Jagd.31 Auch er bereitete das Leibgericht und brachte es seinem Vater. Und er sprach zu seinem Vater: Mein Vater möge sich aufrichten und vom Wildbret seines Sohns essen, damit du mich segnest.32 Sein Vater Isaak aber sprach zu ihm: Wer bist du? Er sprach: Ich bin dein erstgeborener Sohn Esau.33 Da begann Isaak vor Schrecken heftig zu beben und sprach: Wer war es denn, der Wild gejagt und es mir gebracht hat, so dass ich von allem ass, bevor du hereinkamst, und den ich gesegnet habe? Er wird auch gesegnet bleiben. (1Mo 28,1)34 Als Esau die Worte seines Vaters hörte, schrie er laut auf, klagte bitter und sprach zu seinem Vater: Segne doch auch mich, mein Vater. (Est 4,1)35 Er aber sprach: Hinterlistig ist dein Bruder gekommen und hat dir den Segen geraubt. (1Mo 29,25)36 Da sprach er: Ja, mit Recht hat man ihn Jakob genannt, schon zweimal hat er mich betrogen.[1] Mein Erstgeburtsrecht hat er mir geraubt, und nun raubt er mir auch meinen Segen. Und er sprach: Hast du keinen Segen mehr für mich? (1Mo 25,26)37 Isaak antwortete und sprach zu Esau: Sieh, ich habe ihn zum Herrn über dich gesetzt, und alle seine Brüder habe ich ihm als Diener gegeben, mit Korn und Wein habe ich ihn versorgt. Was kann ich für dich noch tun, mein Sohn? (1Mo 25,23; 1Mo 27,40; 2Sam 8,14; 1Kön 22,48)38 Esau sprach zu seinem Vater: Hast du denn nur einen Segen, mein Vater? Segne doch auch mich, mein Vater. Und Esau begann laut zu weinen. (Hebr 12,17)39 Da antwortete sein Vater Isaak und sprach zu ihm: Sieh, fern vom Fett der Erde wird deine Wohnung sein und fern vom Tau des Himmels droben. (1Mo 27,27)40 Von deinem Schwert wirst du leben, und deinem Bruder wirst du dienen. Doch, wenn du dich losreisst, wirst du sein Joch von deinem Nacken schütteln. (1Mo 27,37; 2Kön 8,20)41 Esau aber war Jakob feind um des Segens willen, mit dem sein Vater ihn gesegnet hatte, und Esau sprach bei sich: Es nahen die Tage der Trauer um meinen Vater. Dann will ich meinen Bruder Jakob umbringen. (1Mo 4,8; 1Mo 37,18; Spr 18,19; Am 1,11)42 Da hinterbrachte man Rebekka die Worte ihres älteren Sohns Esau, und sie sandte hin und liess ihren jüngeren Sohn Jakob rufen und sprach zu ihm: Sieh, dein Bruder Esau will Rache an dir nehmen und dich umbringen.43 So höre nun auf mich, mein Sohn. Mach dich auf und flieh zu meinem Bruder Laban nach Charan. (1Mo 11,31; 1Mo 24,29)44 Bleib einige Zeit bei ihm, bis sich der Grimm deines Bruders legt.45 Sobald der Zorn deines Bruders ablässt von dir und er vergisst, was du ihm angetan hast, will ich nach dir senden und dich holen lassen. Warum sollte ich euch beide an einem Tag verlieren?46 Rebekka aber sprach zu Isaak: Mein Leben ist mir zuwider wegen der Hetiterinnen. Wenn auch Jakob eine Frau nimmt von den Hetiterinnen wie diese, eine von den Töchtern des Landes, was soll mir dann das Leben? (1Mo 26,35)

1.Mose 27

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Isaak war alt geworden und konnte nicht mehr sehen. Da rief er eines Tages seinen älteren Sohn Esau zu sich und sagte: »Mein Sohn!« »Ja, Vater?«, erwiderte Esau.2 Isaak sagte: »Ich bin alt und weiß nicht, wie lange ich noch lebe.3 Deshalb nimm Pfeil und Bogen, jage ein Stück Wild (1Mo 25,28)4 und bereite mir ein leckeres Gericht, wie ich es gern habe. Ich will mich stärken, damit ich dich segnen kann, bevor ich sterbe.«5 Rebekka hatte das Gespräch mit angehört. Als Esau gegangen war, um für seinen Vater das Stück Wild zu jagen,6 sagte sie zu Jakob: »Ich habe gehört, wie dein Vater zu deinem Bruder Esau sagte:7 ›Jage mir ein Stück Wild und bereite mir ein leckeres Gericht! Ich will mich stärken und dich segnen, bevor ich sterbe.‹8 Darum hör auf mich, mein Sohn, und tu, was ich dir sage:9 Hol mir von der Herde zwei schöne Ziegenböckchen! Ich werde daraus ein leckeres Gericht bereiten, wie es dein Vater gern hat.10 Das bringst du ihm dann, damit er dich vor seinem Tod segnet.«11 »Aber Esaus Haut ist behaart und meine ist glatt«, erwiderte Jakob.12 »Wenn mich nun mein Vater betastet, merkt er den Betrug, und statt mich zu segnen, verflucht er mich.«13 Doch seine Mutter beruhigte ihn: »Der Fluch soll auf mich fallen, mein Sohn! Tu, was ich dir gesagt habe, und bring mir die Böckchen!«14 Jakob holte sie, und seine Mutter bereitete ein Gericht zu, wie sein Vater es gern hatte.15 Darauf holte Rebekka das Festgewand Esaus, ihres Älteren, das sie bei sich aufbewahrte, und zog es ihrem jüngeren Sohn Jakob an.16 Die Felle der Böckchen legte sie ihm um die Handgelenke und um den glatten Hals.17 Dann gab sie ihm das leckere Fleischgericht und dazu Brot, das sie frisch gebacken hatte.18 Jakob ging zu Isaak ins Zelt und sagte: »Mein Vater!« »Ja«, sagte Isaak; »welcher von meinen Söhnen bist du?«19 »Esau, dein Erstgeborener«, antwortete Jakob. »Ich habe deinen Wunsch erfüllt. Setz dich auf und iss von meinem Wild, damit du mich segnen kannst.«20 »Wie hast du so schnell etwas gefunden, mein Sohn?«, fragte Isaak. Jakob erwiderte: »Der HERR, dein Gott, hat es mir über den Weg laufen lassen.«21 »Tritt näher«, sagte Isaak, »ich will fühlen, ob du wirklich mein Sohn Esau bist.«22 Jakob trat zu seinem Vater. Der betastete ihn und sagte: »Die Stimme ist Jakobs Stimme, aber die Hände sind Esaus Hände.«23 Er erkannte Jakob nicht, weil seine Hände behaart waren wie die seines Bruders. Darum wollte er ihn segnen.24 Aber noch einmal fragte Isaak: »Bist du wirklich mein Sohn Esau?« Jakob antwortete: »Ja, der bin ich.«25 »Dann bring mir das Gericht!«, sagte Isaak. »Ich will von dem Wild meines Sohnes essen und ihn dann segnen.« Jakob gab ihm das Gericht und sein Vater aß, dann reichte er ihm Wein und er trank.26 Darauf sagte Isaak: »Komm her, mein Sohn, und küsse mich!«27 Jakob trat heran und küsste ihn. Isaak roch den Duft seiner Kleider, da sprach er das Segenswort: »Mein Sohn, du duftest kräftig wie die Flur, wenn sie der HERR mit seinem Regen tränkt. (Hebr 11,20; Sir 44,22)28 Gott gebe dir den Tau vom Himmel und mache deine Felder fruchtbar, damit sie Korn und Wein in Fülle tragen!29 Nationen sollen sich vor dir verneigen, und Völker sollen deine Diener werden. Du wirst der Herrscher deiner Brüder sein, sie müssen sich in Ehrfurcht vor dir beugen. Wer dich verflucht, den soll das Unglück treffen; doch wer dir wohl will, soll gesegnet sein!« (1Mo 12,3; 1Mo 25,23)30 So segnete Isaak seinen Sohn Jakob. Kaum aber war er damit fertig und kaum war Jakob aus dem Zelt gegangen, da kam auch schon sein Bruder Esau von der Jagd zurück.31 Auch er bereitete ein leckeres Gericht, brachte es seinem Vater und sagte: »Mein Vater, setz dich auf und iss von meinem Wild, damit du mich segnen kannst!«32 »Wer bist denn du?«, fragte Isaak. »Dein Sohn Esau, dein Erstgeborener«, war die Antwort.33 Da begann Isaak vor Schreck heftig zu zittern. »Wer?«, rief er. »Wer war dann der, der soeben von mir ging? Er hat ein Stück Wild gejagt und es mir gebracht, und ich habe davon gegessen, bevor du kamst. Ich habe ihn gesegnet und kann es nicht mehr ändern – er wird gesegnet bleiben!«34 Esau schrie laut auf, als er das hörte, voll Schmerz und Bitterkeit. »Vater«, rief er, »segne mich auch!«35 Aber Isaak erwiderte: »Dein Bruder ist gekommen und hat dich mit List um deinen Segen gebracht.« (1Mo 25,26; 1Mo 25,29)36 »Zu Recht trägt er den Namen Jakob«, sagte Esau. »Schon zum zweiten Mal hat er mich betrogen:[1] Erst nahm er mir das Erstgeburtsrecht und jetzt auch noch den Segen. Hast du denn keinen Segen mehr für mich übrig?«37 Isaak antwortete: »Ich habe ihn zum Herrscher über dich gemacht; alle seine Brüder müssen ihm dienen. Mit Korn und Wein habe ich ihn reichlich versehen. Was bleibt mir da noch für dich, mein Sohn?«38 Esau sagte: »Hast du nur den einen Segen, Vater? Segne mich auch!« Und er begann laut zu weinen. (Hebr 12,17)39 Da sagte Isaak: »Weit weg von guten Feldern wirst du wohnen, kein Tau vom Himmel wird dein Land befeuchten,40 ernähren musst du dich mit deinem Schwert! Du wirst der Sklave deines Bruders sein; doch eines Tages stehst du auf und wehrst dich und wirfst sein Joch von deinen Schultern ab!« (2Kön 8,20)41 Esau konnte es Jakob nicht verzeihen, dass er ihn um den väterlichen Segen gebracht hatte. Er dachte: »Mein Vater lebt nicht mehr lange. Wenn die Trauerzeit vorüber ist, werde ich meinen Bruder Jakob umbringen.«42 Rebekka wurde zugetragen, dass ihr älterer Sohn Esau solche Reden führte. Da ließ sie Jakob, den jüngeren Sohn, rufen und sagte zu ihm: »Dein Bruder Esau will sich an dir rächen und dich umbringen. (Weis 10,10)43 Darum hör auf mich, mein Sohn! Flieh nach Haran zu meinem Bruder Laban! (1Mo 24,29)44 Bleib einige Zeit dort, bis sich der Zorn deines Bruders gelegt hat –45 bis er dir nicht mehr so böse ist und nicht mehr daran denkt, was du ihm angetan hast. Ich werde dir Nachricht schicken, wenn du wieder zurückkehren kannst. Ich will euch doch nicht beide an einem Tag verlieren!«46 Rebekka sagte zu Isaak: »Das Leben ist mir verleidet, weil Esau diese Hetiterinnen geheiratet hat. Wenn auch noch Jakob eine Frau aus dem Land hier nimmt, möchte ich lieber gleich sterben.« (1Mo 24,3)